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Frage Befundinterpretation - Druckversion

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Frage Befundinterpretation - Hans2 - 20.05.2013

hallo, wer kann mir ltt befund erklären. (labor in der nähe von karlsruhe)

Mai 2013, wildtyp-mischantigen 3.18/ospc (p25)rekombinant 1.26/ dbpa rekombinant 1.38/ vlse- antigen rekombinant 4.33, Elisa & w-blot negativ.
und
Feb. 2012, wildtyp- mischantigen 1.0/ ospc (p25) rekombinant 3.95/ dbpa rekombinant 11.57/ vlse- rekombinant 1.00, elisa & w-blot negativ

danke.


RE: Befundinterpretation - urmel57 - 20.05.2013

Hallo Hans,

zunächst herzlich willkommen hier bei uns im Forum Icon_winken3

Ich habe mir deine LTT-Wert angesehen. Ich weiß jetzt nicht genau, was du wissen willst. Interessanterweise haben sich die Werte verschoben innerhalb der Zeitspanne, wo du diese LTTs hast machen lassen.

Hast du Behandlungen dazwischen gehabt?

Der LTT ist ein indirekter Nachweis für die Aktivität der Lymphozyten, die sich auf Borrelien spezialisiert haben, ist aber nicht beweisend für eine Infektion. ( Es wird vermutet, dass ein LTT auch durch andere Faktoren falsch positiv sein kann, die aber nicht näher benannt werden. Mir bekannt sind vor allem falsche Probenbehandlung.)

Eine Infektion mit Krankheitserregern (z.B. Borrelien) führt zu einer Reaktion der Immunzellen. Im Mittelpunkt stehen die T-Helfer-Lymphozyten (CD4+TH-Zellen). Ein Teil dieser T-Helfer-Lymphozyten speichern das immunologische Gedächtnis(langlebige T- und B-memory-Lymphozyten). Im Labortest führt der Zusatz von Antigenen (der Krankheitserreger) zu einer Vermehrung (Proliferation) dieser memory-Lymphozyten. Das Blut eines Patienten enthält verständlicherweise solche T- und B-memory-Lymphozyten nur dann, wenn der Patient durch die Infektion belastet wird oder wurde. Im Labortest führt der Zusatz von Antigenen (der Krankheitserreger) zu einer Proliferation (Vermehrung) der memory-Zellen des Patienten, die im Verfahren quantitativ erfasst wird. Auf diesem Prinzip beruht der Lymphozytentransformationstest. http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/LTT_bei_der_Lyme-Borreliose.pdf

pdf S.12 http://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte/Leitlinien.pdf

Dort findest du die Erklärungen für OspC und dbpa sowie VlSE bezogen auf Spezifität der verschiedenen Antigeneiweiße, die für den Test verwendet wurden. Möglicherweise korrelieren diese Befunde auch mit deinem Beschwerden. Das sollte ein erfahrener Arzt (oder vielleicht auch der Laborarzt) beurteilen können, denn egal welche Laborwerte vorliegen, sollte immer auch die komplette Anamnese mitberücksichtigt werden.

Interessanterweise ist bei mir auch gerade der VlSE nach antibiotischer Behandlung zunächst angestiegen, nach einer weiteren antibiotischen Behandlung sind alle 4 Werte unter die Grenzwerte gefallen. Noch interessanter, dass dieses dann auch mit meinem Gesundheitszustand korreliert hat.

Antikörper haben sich bei mir bis heute nicht nachweisen lassen aber antibiotische Behandlung nach den Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft haben bei mir ziemlich aufgeräumt.

Viele Grüße Urmel


RE: Frage Befundinterpretation - Hans2 - 20.05.2013

hallo urmel,

danke für deine antwort.
habe keine behandlung wegen borre gehabt, habe seid 3 jahren cfs und bin auf der suche nach den auslösern!! habe festgestellt, das ich anfang jeden monats (zusätzlich) eine zustandsverschlechterung (ca. 1 Woche lang) habe. wollte einfach nur mal wissen, wie borreliose personen diesen test sehen! (borrelose ja-nein??) und bei beiden tests wurde das blut direkt im/vom labor abenommen. (ettlingen)

mfg

hans2


RE: Frage Befundinterpretation - urmel57 - 20.05.2013

Hallo Hans,

um es kurz zu machen: mit diesem LTT, der aus dem direkten Besuch beim Labor erging und den entsprechenden Beschwerden würde ich mir einen Arzt suchen, der mich auf Borreliose behandelt.

Bei allem Respekt gegenüber der Aussage, dass es falsch positive LTTs geben kann, würde ich doch die Ursache bei Borrelien suchen, wenn sich sonst nichts finden lässt. "Nur" CFS wäre für mich schon schlimm genug sein, wenn es die Lebensqualität stark mindert, um einen Behandlungsversuch zu wagen.

Liebe Grüße Urmel


RE: Frage Befundinterpretation - Regi - 21.05.2013

Ich würde auch einen Behandlungsversuch wagen, respektive habe ihn gewagt. Das CFS ist zwar nicht weg, aber besser geworden.

LG, Regi