Neue AB-Therapie oder warten? -
Kern - 21.09.2012
Hallo Leute,
erstmal freu ich mich hier viele bekannte Namen aus dem BFBD Forum zu lesen, hallo an alle!
Zu meinem Problem:
Ich habe 13 Monate Abs genommen. Nachdem es die ersten Monate echt schlimm war, wurde es dann kontinuierlich besser und war am ende fast tolerabel. Ich hatte alle 3-4 tage "fatigue" (vermutete daher Babesien wg. der Regelmäßigkeit). Doc sagte ich solle mit allem aufhören und dann schauen.
Die ersten Wochen war es ganz gut (Ist jetzt ca. 6 wochen her) aber jetzt fühle ich mich mal wieder so wie vor der AB-Behandlung (starkes Grippegefühl welches mehrere Tage anhält, Wut, Verzweifelung).
Nächste Woche habe ich Termin beim Doc, ich überlege ob ich erstmal weiter abwarte oder ihn bitte mir mal IV Abs zu verschreiben. Ich hatte schon öfters gelesen, dass man oft auch nach einer AB Therapie ca. 6 Monate warten sollte, da sich manche Dinge erst dann bessern...
Vielen Dank für eure Meinungen,
Kern
RE: Neue AB-Therapie oder warten? -
Phönix - 21.09.2012
Hallo Kern!
Ich finde es schwer, Dir etwas zu raten, weil die Infektionen alleine schon bei jedem anders genug sind, aber dann kommen noch die möglichen Co - Infektionen ins Spiel, jeder spricht auf AB ganz anders an...
Wenn Du wissen möchtest, was ich in
meinem Fall täte:
Nach 13 Monaten mit AB würde ich mir möglichst eine Pause gönnen. Allerdings fände ich es zu riskant, einfach abzuwarten ob und wie die Bakterien sich wieder formieren.
Ich würde mir Zeit geben, zu sehen, ob nicht doch eine wirkliche Besserung erreicht wäre und das bestehende Tief eine der üblichen Schwankungen ist. Bei mir war es durchaus nach jeder Antibiose so, daß eine dauerhafte Besserung erreicht war, nur der wundervolle Zustand vom Ende der Behandlung hielt nicht vor.
Ich würde versuchen, meinen Körper durch gesunde Ernährung und evtl. Entgiftung fit zu machen für die nächste Antibiose und die Zeit bis da auf jeden Fall irgendwie überbrücken. Mir persönlich hat Samento sehr geholfen, aber das ist ja leider auch bei jedem anders.
Einen Unterschied zwischen oraler Behandlung und AB i.V. habe ich bei mir persönlich nicht gemerkt. Aber ich habe mir nach jeder Antibiose etwas Zeit genommen, nicht nur um meinem Körper eine AB - Pause zu gönnen, sondern auch um Bilanz zu ziehen, wie hat das/ haben die AB gewirkt, macht es Sinn, das noch mal zu nehmen, sollte ich es mit etwas anderem kombinieren...
Ich habe bei mir einen großen Unterschied von einer Mono - zu einer Kombitherapie gemerkt. Wobei es theoretisch auch sein kann, daß in der Kombitherapie nur ein bestimmtes AB den Unterschied machte, das ich vorher noch nicht genommen habe.
Ich drücke die Daumen, daß Du rasch den für Dich richtigen Weg findest und endlich anhaltende Erfolge erzielst!
RE: Neue AB-Therapie oder warten? -
Filenada - 21.09.2012
Erstmal herzlich

, Kern! Schön, daß Du hergefunden hast.
Hier ist es echt schwierig, einen Rat zu geben.
Ich selbst hab jetzt 11 Monate Dauerantibiose hinter mir (nur zweimal je knapp 1 Woche Zwangspause) und hab für mich beschlossen, daß ich so lange weitertherapieren werde, bis ich 2 Monate symptomfrei bin. Bisher sieht's auch danach aus, daß mein Körper mitmacht; Leber- und Nierenwerte sind nach wie vor ok.
Hatte letztens für eine Woche meine jetzige Kombi (Clari + Cotrim) halbiert, weil es Aufregung gab wegen meiner Nierenwerte. Das stellte sich zum Glück als Falschberechnung raus. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon etliche symptom(fast)freie Tage gesammelt. Aber ein paar Tage nach Dosishalbierung fingen die Symptome an, sich wieder zu verstärken.

Ob es nun an der AB-Halbierung lag oder an einem Schub, der eh gekommen wär, kann ich nicht einschätzen. Auf jeden Fall denke ich, daß ich jetzt noch nicht aufhören kann mit der Antibiose.
Ich kann mir leider auch nicht solche Ich-versuche-es-mal-und-schaue-was-passiert-Pausen "erlauben", da ich volltags arbeiten gehe. Arbeiten gehen muß.
Vielleicht lag's bei Dir daran, daß noch nicht genügend Untermieter gekillt waren und somit Dein Immunsystem es noch nicht schaffte, allein gegen die restlichen anzugehen.
Phönix' Tip, die Zeit mit immunstärkenden Maßnahmen zu überbrücken, finde ich richtig gut.
Ich drück Dir die Daumen!!
RE: Neue AB-Therapie oder warten? -
Kern - 22.09.2012
danke Filenada für dein welcome und deinen Kommentar. Bei mir ist es genauso wie bei dir. Ich muss auch arbeiten, und unter AB war es zum Ende zumindest so, dass ich immer arbeiten gehen konnte auch wenn ich mich öfter etwas mies fühlte...ich werde es mal mit dem Doc besprechen, denke ich werde folgendermassen vorgehen: mir Rezepte holen, und sobald dann das nächste Schubereignis kommt werde ich wieder anfangen.
Besten Gruß,
Kern
RE: Neue AB-Therapie oder warten? -
Amrei - 01.10.2012
Hallo Kern,
auch von mir ein herzliches Willkommen in diesem Forum!
Nun zu deiner Frage: Wenn deine Therapie inzwischen schon 6 Wochen her ist und du nun erneut Beschwerden bekommen hast, dann ist es normalerweise so, daß man die Antibiose fortsetzen sollte.
Solange man kaum oder gar keine Beschwerden hat, ist eine Pause unbedingt sinnvoll.
Sobald aber die Probleme wie Grippegefühl etc. wieder auftreten, dann ist das ein Hinweis, daß deine Borrelien wieder angefangen haben, aktiv zu werden.
Jetzt noch abzuwarten, wäre falsch!
Das sage ich dir aus einer jahrelangen Erfahrung heraus von meiner Tochter ( seit 7 Jahren an chron. Borreliose erkrankt, vor allem Neuroborreliose) und von mir, seit 1998 erkrankt.
Wir nehmen nur noch Antibiotika ein, wenn unsere Beschwerden wieder anfangen oder sich verschlimmern, aber dann ist es auch notwendig.
Wenn wir zu lange damit gewartet hatten, mußten wir es meistens sehr büßen!
Ansonsten behelfen wir uns mit alternativen Sachen, auch mal mit Schmerzmitteln.
Ich hoffe, dein Doc tut das Richtige!
Alles Gute,
Amrei
RE: Neue AB-Therapie oder warten? -
Kern - 01.10.2012
Besten Dank Amrei,
wie es der Zufall will habe ich mich auch entschieden und gestern wieder angefangen. Mal schauen was wird. Besten Gruß, kern.