Wie lange noch? -
berndjonathan - 30.05.2013
Hi,
nun hab ich 2,5 Jahre Dauerantibiose hinter mir, bis auf wenige Ausnahmen immer mit Azithromycin, Benzylpenicillin und Tinidazol. Ich habe zum Ende der Therapie wirklich schon mehrheitlich gute Tage gehabt, immer nur so max. eine Woche heftige Rückfälle.
Jetzt aber liege ich schon wieder für mehr als 4 Wochen durchgängig auf der Nase, alle alten Bekannten sind wieder da: Extremes Schwitzen, abgrundtiefe Erschöpfung, Matschbirne. Nehme jetzt statt Benzylpenicillin Tetracyclin, asber es geht nur noch schlechter (hatte schon vergessen, dass es NOCH schlechter als schlecht geht...).
Es fing vor 4 Wochen wieder an, als ich mehrere Hautverletzungen durch Gartenarbeit hatte und diese zur Wundrose wurden. Die Rose ist weg, die Symptome bleiben. Sepsis wirds nicht sein, habe kein hohes fieber.
Bin nahe dran, zu verzweifeln und überlege, nach 2,5 Jahren das ganze AB einfach mal wegzulassen, ohne den Spözi zu Fragen, einfach, weil sich etwas ändern muss. Glyube zum ersten Mal in den Jahren, dass ich mit AB auf dem falschen Dampfer bin.
RE: Wie lange noch? -
Indiansummer - 30.05.2013
Hallo
Ich versuche auch soweit es geht ohne Ab auszukommen..Bei mir is das Immunsystem da echt ruiniert worden von
Lg
RE: Wie lange noch? -
leonie tomate - 30.05.2013
Ohje, Berndjohnathan...was für ein Mist.
2,5 Jahre Dauerantibiose ist schon echt eine Hausnummer.

Letztendlich musst du deine Entscheidung treffen.
Ich persönlich würde eine Pause machen. Erst mal gar nichts mehr nehmen und entgiften. Danach naturheilkundlich weiterbehandeln und schauen wie es mir damit geht.
Dann kannst du immer noch weiter antibiotisch behandeln.
Für mich steht fest, wenn das eigene Immunsystem nicht anspringt (aus welchen Grund auch immer), können wir alle miteinander Antibiotika futtern bis zum Sankt Nimmerleinstag.
Liebe Grüße
Leonie
RE: Wie lange noch? - Ehemaliges Mitglied - 30.05.2013
Guten Abend Berndjohnathan,
ich bin auch schon sehr lange dabei, mit PAUSEN. So richtig kann ich Deine Lage nicht beurteilen. Mein Bauch sagt: Hier sind Spezis im Forum die die AB's beurteilen können. Wir wissen ja, mal das, mal das. Deinem Arzt vertraust Du ? Abbruch ohne sein Wissen, davon würde ich abraten. Hast Du ein gutes Gefühl, das Er kundig ist? Ich hoffe es findet sich hier jemand für Dich, der helfen kann.
RE: Wie lange noch? -
Rosenfan - 30.05.2013
Hallo, Berndjonathan,
wie sieht es eigentlich mit Deinem Tetanus-Schutz aus? Die Symptome sind ähnlich... Gartenarbeit und Hautverletzungen, wenn da der Impfschutz nicht mehr ausreichend ist, könnte das die Probleme erklären.
Gruß - Rosenfan
RE: Wie lange noch? -
Ponti - 30.05.2013
Ganz ehrlich, ohne Rücksprache mit meinem Arzt würde ich nichts absetzen sondern fragen ob weiß warum es mir so S..... geht.
VG
Ponti
RE: Wie lange noch? -
berndjonathan - 30.05.2013
@rosenfan
Tetanusschutz ist noch gut 2 Jahre ausreichend. Habe aber (mit Mundschutz) im Garten auch eine alte, rattenverseuchte Scheune ausgefegt. Allerdings war es -leider- nur so ein billiger Schutz ohne Zertifizierung.
Das macht man eben, wenn es einem gut geht......
Habe da auch schon an Viren o.ä. gedacht, man wird ja wirklich zum Hypochonder....Werde morgen Spezi anrufen, er berät aber nicht am Telefon, und um einen zeitnahen Termin bitten. Aushalten, mehr ist wohl nicht drin, sterben werde ich ja nicht daran...obwohl es sich fasdt so anfühlt.
RE: Wie lange noch? -
anfang - 30.05.2013
@@ Hallo Berndjonathan....
Es ist oft das leidige Thema-Rücksprache Gesprächstermin oder ähnlich..
im endeffekt ist man da meist allein gelassen.Auch der Spezi wird dir die entscheidung nur aus deinem Gesicht lesen+treffen,welche du eh schon getroffen hast.Was meines erachtens oft mit der bessere Weg ist...
will sagen,setz ab-villt auch nur stufenweise....Vertrau auf dich und deinem Bauchgfühl,ich schließ mich da auch Leonie voll an...alles gute-in bewegung bleiben und viel trinken..- anfang -
RE: Wie lange noch? - Ehemaliges Mitglied - 01.06.2013
Rattenverseucht: Dann sollte man daran denken.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hantaviren
Tetanus noch 2 Jahre, im Fall der Fälle wird immer neu nachgespritzt, sagte mein Dr. mir.
http://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/tetanus-wundstarrkrampf/
RE: Wie lange noch? -
berndjonathan - 01.06.2013
An Hanta hab ich auch schon gedacht, Tetanusschutz ist erst 7 Jahre her, da müßte ich noch immun sein.
Ich gehe auf jeden Fall Montag zu meiner Hausärztin, um das abzuklären, Spezi ist erst in drei Wochen der nächstmögliche Termin (wie gesagt macht er absolut keine Telefonbetreuung).
Dummerweise habe ich Mittwoch einenen lange geplanten Krankenhausaufenthalt, da soll wegen meines Schilddrüsenkrebses (10 jahre her!) eine Untersuchung gemacht werden. Bin eigentlich sicher, dass da nichts mehr ist, habe aber das Gefühl, so überstehe ich Krankenhaus nicht (auch wenn man da ja auch nur fast liegt...).
Wenn ich meiner HÄ mit Hanta komme, hält sie mich eh wieder für paranoid....
Überlege ernsthaft, jetzt mal im Alleingang AB wegzulassen. Mann, 4 wochen in diesem Zustand...ehrlich gesagt kenne ich das ja, aber immer nur so 5-14 Tage, da kann die Psyche noch gegenhalten, aber jetzt sind alle -auch psychischen- Reserven aufgebraucht.
OT bezügl. Ratten:
Eugen Drewermann, den ich bewundere, berichtete mal über grausame Rattenversuche in den 30er Jahren:
Man hat Ratten in Wasserwanne geworfen und wollte sehen, wieviel Kraft sie haben zu schwimmen. Nach 6 Stunden gingen die bedauernswerten Tiere unter. Ergo: Sie haben Kraft, um 6 Stunden zu schwimmen.
Dann aber warft man andere Tiere in die Wanne, und legte nach einer Stunde einmalig ein Brett hinein, so dass sie sich retten konnten. Dann warf man sie nochmals hinein und schaute.
Grausame Erkenntnis:
Die Tiere, die auch nur
einmal die Hoffnung bekamen, dass es Rettung gibt, schwammen DREI !!! und mehr Tage um ihr Leben.
Ich bekomme Tränen in die Augen, wenn ich an diese armen Tiere denke. Aber für uns Menschen ist so bewiesen: solange man Hoffnung hat, hat man extrem viel Kraft, kann Reserven mobilisieren. Hat man diese Hoffnung nicht, geht die Kraft schnell verloren.
Und nochwas: Die Tiere, die nur 6 Stunden auhielten, hätten ja auch Kraft für 3 Tage gehabt. Aber bei einer gewissen Aussichtslosigkeit schaltet der Körper offenichtlich auf aufgeben, loslassen, ja Selbstmord. Drewermann nennt dies einen gnädigen Selbstschutz der Natur, der uns vor noch größerer Qual rettet. Es ist daher ganz natürlich, in unserer, in meiner Situation abgrundtief zu verzweifeln.
Nun kann ich mich und uns besser verstehen:
Bei einer gewissen Hoffnungslosigkeit ist es ein Selbstschutzmechanismus des Körpers, die Qualen zu beenden (einfach nicht mehre schwimmen, Selbstmord). Als Mensch hat man daher die dringende Aufgabe, sich diese Hoffnung irgendwie zu bewahren.
Denn man kann es ja auch umkehren: Auch wenn ich keine Kraft mehr zu haben glaube, wenn ich schon bei den 6 Stunden angekommen bin, so habe ich -mit hoffnung- ja eigentlich doch genug Kraft für 3 Tage.
Ich fühle mich gerade am Ende dieser besagten 6 Stunden und setzte alles daran, nicht aufzugeben. Ich habe noch genug Hoffnung.