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Wozu Selbsthilfegruppen? - Druckversion

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Wozu Selbsthilfegruppen? - stüberin - 18.06.2013

Hallo, an alle!

Ich eröffne diesen Tread, weil ich etwas ratlos bin. Vor 1 1/2 Jahren habe ich eine Gruppe gegründet, die sich regelmäßig trifft, bzw. treffen sollte. Neben reinen "Quatsch-Abenden", wo man sich über die neueseten Symptome, Erfolge, Arzterlebnisse usw. austauschen kann, gibt es auch Vorträge, Infoabende usw. Von den 23 regelmäßig eingeladenen "Mitgliedern" kamen zum letzten Treffen genau 2, und an den vorherigen Terminen war es nicht unbedingt besser.
Meine Frage nun ist: Warum ist das so? Was fehlt? Was kann ich tun, damit wir wirklich so viele werden, wie wir immer behaupten?

Wenn Ihr eine Gruppe in der Nähe hättet: würdet ihr hingehen? Wenn nicht, warum nicht?

Ich war vor vier Jahren so erleichtert und froh darüber, mit meinem Matschkopf nicht allein zu sein, dass ich 20 km gefahren bin, um in so einem Kreis zu sitzen. Geht es nur mir so?HuhHuhHuhHuhHuh

Fragen über Fragen, danke für Eure Beiträge

Christa

Liebe Christa,

das scheint leider ein häufiger auftretendes Missverständnis zu sein...Aber diese Rubrik soll ausschließlich dazu dienen, dass SHG sich vorstellen können.
Optimistisch wie wir sind hoffen wir, dass hier perspektivisch eine größere Sammlung entsteht.
Bitte seh es uns deshalb nach, wenn wir deinen Beitrag in die Quatschecke verschieben.

Liebe Grüße
Moderator



RE: Wozu Selbsthilfegruppen? - Ponti - 18.06.2013

Hallo Stüberin,
bei mir ist die nächste aktive Selbsthilfegruppe 90 km entfernt, ich habe entschieden, dass mir Onlyme-Aktion im Internet reicht, allerdings bin ich Internet gewohnt und dort schon seit den 90ern unterwegs.
VG
Ponti


RE: Wozu Selbsthilfegruppen? - Oolong - 18.06.2013

Hallo Christa, draußen ist es so sonnig, daß ich nicht raus kann. Hier gleich meine Gedanken dazu.
Ich sage es ehrlich, ich würde nicht hingehen oder nur zu Vorträgen von einem Arzt oder so. Es ging mir bei meinen Rehas so, daß sich sofort Leute finden, die nur das Thema Krankheit besprechen, möglichst alle und alles durcheinander und mit Inbrunst und geharnischtem "Fachwissen", daß ich mich da regelmäßig ausgeklinkt habe. Da hat aber keiner den Hut auf, vielleicht ist mein Vergleich mit einer SHG unberechtigt, dann bitte Vergebung Wink.
Die mehrfachen Einladungen der hiesigen SHG Schmerz habe ich deshalb ausgeschlagen, auch wenn damit gewinkt wird, kostenlos das Schwimmbecken der Physiotherapie benutzen zu können.

Bei meiner letzten Reha hatte sich so eine Art SHG Übergewicht gebildet, die beim Essen ständig Punkte zählten, es war schwer, da unnötig lange am Nachbartisch oder gar im einzigen Cafe des Ortes in der Nähe zu sein.

Soweit meine Gedanken bzw. meine Bedenken. Grüße, Oolong


RE: Wozu Selbsthilfegruppen? - heiko111 - 18.06.2013

Du kanst intressante Leute einladen,

Bei einer Veranstaltung Frau DR Hopf-Seidel Ca300 Leute, SHG Treffen 15 Leute, Demo Berlin 3 Leute

ich weiss auch nicht wie das Besser geht


RE: Wozu Selbsthilfegruppen? - shane - 18.06.2013

Ich habe die Erfahrung, dass die Leute zur SHG kommen, wenn sie Fragen haben. Kaum jemand ist bereit, Arbeit zu investieren. Die immer wechselnden Besucher saugen die paar Leute aus, die sich mit dem Thema beschäftigen und bleiben wieder weg, wenn jemand ihre Fragen beantwortet hat.

Ich denke, das ist ein ganz normales Phänomen unserer Zeit. Nehmen aber nicht geben.....

Ich persönlich habe von der SHG hier in der Stadt Abstand genommen. Ich komme am Besten in der virtuellen SHG hier im Forum klar. Zumal ich hier auch nicht zeitgebunden bin. "jeden 2. Dienstag um 19.00 Uhr" - das ist etwas, was ich beruflich und privat nicht leisten kann.

LG
shane


RE: Wozu Selbsthilfegruppen? - FreeNine - 18.06.2013

Bin seit 2011 Mitglied in der SHG. Ich versuche auch monatlich am Treffen teil zu nehmen, muß auch über 30 km fahren. Verbinde es aber jetzt immer mit meinem Spezi-Termin ect., so daß ich nur eine Fahrt habe. Ist natürlich alles etwas strapaziös. Auch nicht die perfekte Lösung.

Aber sonst ist es oft wie hier beschrieben. Vorträge viele Teilnehmer. Manche kommen noch mal ab und zu. Viele seltener. Der Stamm sind alles Rentner (meist Gründungsmitglieder von vor 13 o. 15 Jahren - weis ich jetzt auf Anhieb nicht genau), wo ich manchmal denke, das die auch froh sind mal ein anderes Gesicht zu sehen und sich einfach zu treffen. Aber da werden es immer weniger, da viele zu krank sind. Ohne Vorträge sind meist so 10 -20 Teilnehmer da.

Mir selbst ist es ein Anliegen irgend was zu tun in der Richtung Aufklärung, da ich mich ebend auch aus meinem bisherigen Umfeld arbeitsmäßig ect. auf Grund der Erkrankung verabschieden mußte und nun sehen muß wie ich mit allen möglichen Mitteln irgendwie zu einem Ziel komme. In der Gruppe bin ich mittlerweile zu einem Verbindungsteil geworden, was die Internetarbeit betrifft. Also versuche die Informationen von OnLyme und Co. in die Gruppe rüberzubringen ect. Drucke viel aus und nehme es mit ect. Dadurch sind ja auch einige Aktionen u.a. zustande gekommen. Viele sind dankbar auch von dieser Seite mehr zu erfahren, da sie ebend nicht groß im Internet unterwegs sind und maximal mal eine E-Mail empfangen. Oft leite ich auch einige Links ect. weiter. Jedenfalls habe ich dadurch auch einige persönliche Kontakte, wo ab und zu auch mal ein Telefonat daraus entsteht und man einfach etwas quatscht. Was dem einen oder anderen auch mal gut tut. Und man sieht, das man nicht allein ist.

Allerdings kann ich mir auch vorstellen, das falls man erkrankt ist und noch im Arbeitsprozeß steht, dann auch diese Gruppentreffen nicht immer wahrnehmen kann, weil man gar nicht mehr den Nerv dazu hat. Einerseits ist das für die SHG-Arbeit schade,
Aber es wird wohl noch lange so eine Kleinarbeit bleiben?!

Und jeder muß sich ebend infolge der ganzen traurigen Problematik seine eigene Meinung bilden und für sich selbst einen Weg finden.


RE: Wozu Selbsthilfegruppen? - anfang - 19.06.2013

Bin und war kein großer SGH-Besucher(Puls-Ffm),ein hingehen+austauschen
ist doch noch weniger als eine ehramtliche Sache,da sollte man sich über einseitig entwickelnde Dinge überhaupt keine Gdanken machen...einfach machen-oder besser gleich ganz sein lassen(wenn es einem zusehr zuwider läuft)....einfach mal nur dasein kann auch schon viel sein.- anfang -


RE: Wozu Selbsthilfegruppen? - Regi - 19.06.2013

Ich nehme mal an, es geht um SHG's allgemein und nicht um eine Bestimmte.

Mein Grund, warum ich nicht mehr in die SHG gehe, ist, dass ich mich danach mehrheitlich schlechter fühlte als zuvor. Einerseits zog mich das Klagen und Jammern noch mehr runter. Andererseits bemerkte ich bestimmte Polarisierungen der SHG (ich habe zwei mehrmals ausprobiert). Entsprechend der Polarisierung hatten immer dieselben Leute die meiste Redezeit. Kommt noch hinzu, dass Betroffene (ich auch!) dazu neigen mit dem Reden nicht mehr aufzuhören, weil sie längst vergessen haben, was sie eigentlich auf den Punkt bringen wollten. So gabs dann statt Dialoge nur energiefressende Monologe. Bis der Monolog fertig war, wusste ich nicht mehr, welche Fragen mit der Rede aufgeworfen wurden und unterbrechen durfte man ja niemanden......

Eine weitere Schwierigkeit war für mich der Zeitpunkt. Beide SHG's fanden nachmittags statt. Das ist meine schlechteste Tagezeit und es kostet mich eine Menge Zeit im Nachhinein, bis ich wieder halbwegs fit bin. Leider war die nähere SHG nicht bereit, den Zeitpunkt zu verschieben, oder zumindest eine entsprechende Umfrage bei den Teilnehmern zu machen. Ich bin sicher nicht die Einzige mit der Mittagsmüdigkeit.

Ich hätte mir gewünscht, dass wir mit der SHG auch ab und an mal was unternehmen würden, das Spass macht statt die ständige Kopfarbeit mit den schweren Gesprächen oder den Vorträgen. Etwas, das die meisten noch können wie z.B. Minigolf, im Park sitzen und den Vögeln lauschen oder irgendsowas. Ich hocke so schon genug zuhause rum. Dabei hätten sich meiner Meinung kleinere Gesprächskreise bilden können, wo auch mal Redezeit für Quer- oder Freidenker übrig geblieben wäre.

Ich denke, eine SHG muss sehr gepflegt werden. Ich würde via Umfrage versuchen, die Bedürfnisse der Teilnehmer herauszufinden. Stimmt der Inhalt? Der Zeitpunkt? Welche Wünsche bestehen? Weiteres? Die Anzahl der Antworten würde mir schonmal Aufschluss geben, wie gross das Interesse grundsätzlich ist und ob sich der Aufwand lohnt. Wenn nur zwei oder drei übrigbleiben, kann man sich vielleicht auf einen Stammtisch oder so einigen. Man ist dann auch viel flexibler mit den Terminen und den Aktivitäten.

LG, Regi


RE: Wozu Selbsthilfegruppen? - stüberin - 19.06.2013

Danke für Eure BeiträgeHeart.
Mal sehen, wie es weitergeht. Jetzt ist erst mal Sommerpause bei uns.


RE: Wozu Selbsthilfegruppen? - Rosenfan - 19.06.2013

Zitat:Wenn Ihr eine Gruppe in der Nähe hättet: würdet ihr hingehen? Wenn nicht, warum nicht?

Stüberin,

wir haben vor vielen Jahren eine SHG für RLS gegründet. Die ersten Treffen waren sehr gut besucht, auch konnte man per Telefon Ratschläge geben bzw. weiter helfen, trösten usw.

Aber dann erging es uns wie Dir - es wurden immer weniger. Der Grund? Wer will schon immer über die gleichen Themen reden. Daran ändern auch diverse Vorträge nicht, die ja in der Regel keine neuen Erkenntnisse bringen.

Irgendwann haben wir beschlossen, die SHG wieder aufzulösen.
Heutzutage, wo fast jeder vernetzt ist, kann ich mir vorstellen, dass der Bedarf doch nicht mehr so groß ist. Man kann sich auch anders austauschen.

Gruß - Rosenfan