Forschung: Antibiotika stressen die Zellen -
leonie tomate - 05.08.2013
Ganz interessanter Artikel, hier aus DocCheck News:
"Langzeittherapien mit zahlreichen, gängigen Antibiotika können zu schweren Nebenwirkungen führen. Warum das so ist, haben Wissenschaftler nun herausgefunden. Zwei einfache Strategien sollen die gefährlichen Folgen verhindern können."
"Gänzlich vermeiden ließ sich der Zellstress mit Hilfe von bakteriostatischen Antibiotika wie beispielsweise Tetracyclin. Diese töten Bakterien zwar nicht ab, verhindern aber, dass sie sich weiter vermehren.
Bereits vorhandener oxidativer Stress ließ sich mit Hilfe eines bereits zugelassenen Antioxidans namens N-Acetylcystein (NAC) abmildern."
http://news.doccheck.com/de/newsletter/219/1510/?utm_source=DC-Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Newsletter-DE-DocCheck+News-2013-08-05&user=b61046e7a6c2044634cab25797a65ec7&n=219&d=28&chk=b617bd31f626c384c032af1f4556797f
Liebe Grüße
Leonie
RE: Forschung: Antibiotika stresst die Zellen -
Regi - 06.08.2013
Zitat:Berichte über eine Inaktivierung von Antibiotika durch Acetylcystein betreffen bisher ausschliesslich in-vitro Versuche, bei denen die betreffenden Substanzen direkt gemischt wurden. Dennoch soll aus Sicherheitsgründen die orale Applikation von Antibiotika getrennt und in einem mindestens zweistündigen Abstand zeitversetzt erfolgen.
http://compendium.ch/mpro/mnr/19940/html/de
Abschnitt "Interaktionen"
LG, Regi
RE: Forschung: Antibiotika stresst die Zellen -
Petronella - 12.08.2013
Zitat:"Die Wissenschaftler vermuteten, dass die Nebenwirkungen der Antibiotika-Langzeittherapie durch oxidativen Stress in den menschlichen Mitochondrien, den „Kraftwerken“ der Zellen, ausgelöst werden."
Ich frage mich aber, wieso berfreite mich dann eine dreineinhalbjährige Antiobiose von meinem chronischen Erschöpfungssyndrom?! Und ich rede nicht von ein bisschen Müdigkeit, sondern von monatelangem Siechtum.
Meinen Mitochondrien wurde jedenfalls damit wohl geholfen!?
RE: Forschung: Antibiotika stresst die Zellen -
VitaSa - 12.08.2013
Das ist auch ein Thema an dem ich dran bin. Ich habe erhebliches CFS, so schlimm, dass ich oft nciht mal Kraft zum Essen habe. Ich liege nur, kann nicht Auro fahren, nicht rausgehen, nichts. Zwischenzeitlich war das CFS etwas besser! Nun, nach der ersten 2 Monats Antibiose ist es so schrecklich wie zuvor. Ich bin ein Wrack. Vom Nichts Tun am Zusammenbrechen. Auf Lange Sicht hin jedoch hilft es ja vielen aus dem CFS raus, da die bakterienzahl schrumpft und das Immunsystem seine Arbeit wieder aufnimmt und die Mitochondrien sich erholen können (IM OPTIMALFALL.......) vermut ich..
Petronella, war das CFS bei dir unter Antibiose auch erstmal brutaler, oder hattest du schneller eine BEsserung?
RE: Forschung: Antibiotika stresst die Zellen -
ticks for free - 12.08.2013
(12.08.2013, 11:34)Petronella schrieb: Zitat:"Die Wissenschaftler vermuteten, dass die Nebenwirkungen der Antibiotika-Langzeittherapie durch oxidativen Stress in den menschlichen Mitochondrien, den „Kraftwerken“ der Zellen, ausgelöst werden."
Ich frage mich aber, wieso berfreite mich dann eine dreineinhalbjährige Antiobiose von meinem chronischen Erschöpfungssyndrom?!...
Meinen Mitochondrien wurde jedenfalls damit wohl geholfen!?
Hallo Petronella,
ich finde, beide Faktoren schließen sich nicht gegenseitig aus.
Sowohl als auch. ABs helfen, den Körper zu entlasten durch Verminderung/Eliminierung der Bakterien und gleichzeitig können sie nicht unerheblichen Schaden im (grade bei systemisch schon geschwächtem) Körper anrichten. Das macht die Therapie-Entscheidung doch besonders schwer bei meistens unklarer Diagnosemöglichkeit.
@ Vita Sa
Ich kenne dieses Absturz nach AB-Einnahme nur zu gut. Aber meistens geht es dann einige Zeit später irgendwann spürbar bergauf.
RE: Forschung: Antibiotika stressen die Zellen -
Petronella - 13.08.2013
Hallo VitaSa,
wie ticks tor free schon schrieb, durch die Antibiose ging es erst mal monatelang noch schlechter. Ungewöhlicherweise mit tollen beschwerdefreien Tagen zwischendrin! Keine Ahnung wieso es sowas gibt.
Ich fand dieses CFS mit am Schlimmsten von allen Symptomen, da es einem das Leben nimmt.
Die anderen furchtbaren Beschwerden treten da dann plötzlich völlig in den Hintergrund.
Wenn man noch nicht mal die Kraft hat sich die Zähne zu putzen, dann verliert man relativ leicht den Lebensmut.
Liebe VitaSa, es dauerte eine ganze Weile bis es aufwärts ging. Die "guten Tage" kamen immer öfter. Allerdings gab es auch heftige Rückschläge.
Ich wünsch Dir gaaaanz viel Mut und Kraft um das alles durch zu stehen.
Ja ticks for free, so einfach ist das Ganze wohl nicht. Aber ich wäre ohne das Zeug AB nicht mehr da.
Ich hätte auch Gift gefr... so verzweifelt war ich.
Für mich stellte sich diese Frage, ob AB meinen Körper schädigt, überhaupt nicht. Ich wollte unbedingt leben, egal wie.
Es gibt so vieles was wir nicht wissen und vieleicht wird die Wissenschaft auch niemals hinter all diese Rätsel kommen.
Viren, Bakterien, Pilze usw. werden immer einen unerbittlichen Wettstreit mit uns führen.
Wir alle sind nur ein kleines Puzzelteil auf dieser Welt. Wir sind nun mal nicht wichtig.
Nichts desto trotz wünsch ich euch allen
genießt die Sonne, den Regen auf der Haut, den Duft von frischem Heu, von heißem regennassem Asphalt, den Wind im Haar und auf der Haut, das Lachen von Kindern einfach das Leben, auch wenn’s einem so beschwerlich und sinnlos vorkommt. Wir sind hier nur Gäste und haben nur dieses eine Leben.
Fühlt euch ganz fest gedrückt
Petra
RE: Forschung: Antibiotika stressen die Zellen -
VitaSa - 13.08.2013
Danke Petra! Viele deiner WOrte könnten von mir kommen. Ich hoffe, ich werde auch einmal auf diese Hölle zurückblicken dürfen, wieder neue Lebenskraft spüren.. (nicht nur mal wenige Stunden/Tage, dauerhaft!)
Das CFS ist schrecklich, ja. Ich stehe morgens auf, putze meine Zähne, ziehe mich an.. und das wars dann auch schon! DAMIT IST DIE ENERGIE DIE ICH FÜR DIESEN TAG HATTE AUFGEBRAUCHT.
Ich bin auch soweit,dass ich sage: Egal, was, ich nehm mittlerweile fast alles (und das aus meinem Mund...), wenns denn langfristig helfen soll! Wie gesagt, nach dem AB gehts mir nun erstmal deutlich schlechter. Aber ich werde sehen was die Spezis nun vorschlagen an weiteren Zyklen o.ä...
ABER: dein Satz "wir sind nicht wichtig".. ich kann mir denken, wie du es meinst... aber: Wir sind alle wichtig, jeder hat sein eigenes, wenn auch im hinblick auf das große Ganze, vllt kleines Leben. Aber es ist seine eigene Welt, sein Empfinden, seine Kraft, sein Erleben... und ich finde es sehr sehr wichtig und werde alles dafür tun, um meine Welt wieder lebenswert zu machen. Ich denke, du denkst im Prinzip genauso.
Drücker zurück und alles Liebe
RE: Forschung: Antibiotika stressen die Zellen -
Helena - 13.08.2013
Hmmm, das alles macht mich nachdenklich, denn ich habe nach jahrelangen antibiotischen Behandlungen (die meine Borreliose aber sehr viel besserten) einen bösartigen Prozess im Lymphsystem. Der hat seinen Ursprung in den B-Zellen, direkt in der DNA.
Hat halt anscheinend alles Konsequenzen?
Helena
RE: Forschung: Antibiotika stressen die Zellen -
Petronella - 13.08.2013
Noch zum Mut machen,
ich schaffe es inzwischen von
anstrengendem atmen und unbarmherziger Bettlägerigkeit,
zu
duschen mit Ausruh-Liegephase in der Duschwanne und anschließendem anstrengenden stundenlangen erholen im Bett,
zu
Wäsche sortieren-Stunde hinlegen-ein Zimmer staubsaugen-Stunde hinlegen usw.
(eigentlich nicht hinlegen, eher schmerzgebeutelt vor Erschöpfung zusammenbrechend)
zu
drei Zimmer staubsaugen-Stunde hinlegen ….
Dann schaffte ich es mal wieder nach Monaten ein Essen zu kochen, war dann zu erschöpft es auch gleich mit der Familie zusammen zu essen. Erst schlafen dann essen.
Zunehmend sauberer wurde auch aufgrund meiner Kraftzunahme dann auch meine Wohnung.
Ein erhebendes Gefühl.
Und ich konnte eine gewisse Zeit mal wieder unter Leute.
Allerdings strengte mich das besonders an. Alleine die Geräusche. Der Tag danach war zwar dann gelaufen, aber man hat wieder das Gefühl, hurra ich lebe noch.
So gab es über Monate eine ständige Steigerung (natürlich mit niederschmetternden Rückschlägen, aber ebenso plötzlichen Super-Tagen)
inzwischen schaffe ich einen Tag ohne mich hinlegen zu müssen. Allerdings muss ich streng darauf achten meinen Puls nicht hoch zu treiben. Das heißt, langsam und bedächtig ohne Zeitdruck und mit Sitzpausen im Haus wurschteln.
Ich kann auch wieder mit Bedacht im Garten was machen.
Ich kann wieder einkaufen gehen ohne Angst mich irgendwo hinlegen zu müssen.
(meine Rettungsdecke bleibt aber vorsichtshalber noch in der Handtasche)
Kraftraubende Dinge, wie z.B. mal helfen das kaputte Auto in unserem Hof mal kurz anschieben, rächte sich sofort mit einem Rückschlag, sprich das wars für den Tag. Es ist einfach als würde jemand den Stöpsel ziehen, und unter Schmerzen verabschiedet sich deine Kraft, deine Energie, dein Leben..
Einfach nur verstörend.
Aber es ist keine Erschöpfung mehr!
Erschöpfung,das war ein mal.
Ich hoffe das macht euch Mut
RE: Forschung: Antibiotika stressen die Zellen -
VitaSa - 13.08.2013
Ich hoffe, irgendwann kommst du soweit, dass du wieder Kraft haben wirst, auch nach kleinen Kraftanstrengungen wie Auro schieben, etc.. ;)
LG