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Beratungsstellen des Borreliosebundes - Druckversion

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Beratungsstellen des Borreliosebundes - irisbeate - 14.08.2013

Liebe Forumsmitglieder,

wollte nur mal etwas loswerden, was mir bei einem Telefonat
vor einigen Wochen bei einer Beratungsstelle des Borreliosebundes
(PLZ-Gebiet 2) passiert ist:
Der Herr am Telefon war ein Arzt, der als Infektiologe an einer mir bekannten Klinik jahrelang tätig war und selbst an Neuroborreliose erkrankte. Hat selbst 5 x eine Lumbalpunktion gehabt, vor der bräuchte ich keine Angst haben.
Als ich ihm erzählte, bei welchem Arzt ich denn in Behandlung sei,
machte er einige Bemerkungen, von denen ich ihm versprach, sie nicht weiterzugeben. Warum ich denn nicht in die Kieler Uniklinik gehe, die verstünden etwas von Borreliose, und es müßte (!!!) dann
auch in der Neurologie geklärt werden, ob bei mir nicht eine psychiatrische Erkankung vorliege. Zum LTT sagte er nur
"kv - kannst vergessen" (selbstverständlich ohne Möglichkeit, dies mit ihm vernünftig zu besprechen).
Aber Fazit seines Gespräches war: Die Borreliose läßt sich mit Antibiotika gut behandeln, das sei "wie eine Lungenentzündung".

Warum ich das überhaupt berichte? Ich war so entsetzt, daß selbst bei einer Beratung des Borreliosebundes die "Psychoschiene" durchkam.
Ich finde, man kann sich über Euer Forum hingegen sehr umfassend informieren, und es ist okay, daß alle Therapieansätze zur Sprache kommen können, obwohl ich der Alternativ-Medizin auch skeptisch gegenüberstehe. Dank auch an die Moderatoren!

Liebe Grüße, Iris Beate


RE: Beratungsstellen des Borreliosebundes - leonie tomate - 14.08.2013

Hallo Irisbeate,

eigentlich würde es doch Sinn machen, wenn du deine Kritik als Rückmeldung dem BFBD zukommen lassen würdest.
Das kann doch nicht in deren Sinne sein, dass inhaltlich so beraten wird!

Liebe Grüße

Leonie


RE: Beratungsstellen des Borreliosebundes - irisbeate - 14.08.2013

Liebe Leonie,

hast ja recht, muß ich mal in Angriff nehmen.

Viele Grüße, Iris Beate


RE: Beratungsstellen des Borreliosebundes - ole - 15.08.2013

(14.08.2013, 13:36)irisbeate schrieb:  Ich war so entsetzt, daß selbst bei einer Beratung des Borreliosebundes die "Psychoschiene" durchkam.

Ich finde, dass Du das überbewertest.

Ich denke, es gibt in der Praxis drei Arten vor Patienten:
a) Borrelien-Erkrankte
b) Borrelien-Erkrankte mit zusätzlich psychosomatischen Beschwerden
c) Erkrankte an psychosomatischen Beschwerden, die nie eine Borreliose hatten.

Eine Abklärung schadet nicht. Leider wehren sich zu viele Menschen dagegen, weil sie diese Hilfen mit "Psycho-Schiene" und "Klappse" gleichsetzen. Dann gibt es viele, die nicht wahr haben wollen, dass sich ihr Problem (auch) im Kopf abspielt - hier überwiegend die Gruppe c). Und auf der anderen Seite gibt es auch schlechte Behandler, die alles gleich psychosomatisch erklären wollen. Wie immer im Leben muss man die guten Leute suchen und finden.

Um es an mir zu schildern: Wenn ich jahrelang unter einer chronischen Krankheit zu leiden hätte, würden bei mir persönlich mit Sicherheit zusätzliche psychsomatische Beschwerden auftreten. Diese sind nicht immer selbst beherrschbar.


RE: Beratungsstellen des Borreliosebundes - ynnok - 15.08.2013

Hallo,

Vielleicht hilfst,, wenn man die Begriffe anders anwendet:

Psychosomatisch bedeutet:
Die Seele des Menschen ist erkrankt, also seine Grunderkrankung,
Daraus resultieren körperliche Beschwerden!

Dann gibt es

somatopsychisch:

Dies bedeutet, das der Körper des Menschen erkrankt ist, also durch Krebs,
Borreliose, Rheuma, Ms usw., und daraus resultieren dann die psychischen Beschwerden.!

Während bei psychosomatisch erst die Seele gesunden muss,
Muss bei somatopsychisch erst der Körper gesund werden und dann
Die Psyche aufgebaut werden oder besser beides zusammen!

Liebe Grüsse konny


RE: Beratungsstellen des Borreliosebundes - ole - 15.08.2013

Ich hatte den Begriff psychsomatisch aber bewusst so gewählt.

Das Wort Seele ist verwendbar, klingt aber pathetisch ist.
Ich sag es mal auf gut Deutsch: Dem Körper geht ordentlich was gegen den Strich, ohne dass eine organische Krankheit vorliegt.


RE: Beratungsstellen des Borreliosebundes - ynnok - 15.08.2013

Entschuldige Ole,

Aber für mich bedeutet Seele ist gleich Psyche!

Kannst ja Seele durch Psyche ersetzen, wenn's für dich besser klingt!

Für mich klingt Seele nicht abwertend (pathetisch)!

Liebe Grüße konny


RE: Beratungsstellen des Borreliosebundes - ole - 15.08.2013

(15.08.2013, 20:35)ynnok schrieb:  Entschuldige Ole,

Aber für mich bedeutet Seele ist gleich Psyche!

Kannst ja Seele durch Psyche ersetzen, wenn's für dich besser klingt!

Für mich klingt Seele nicht abwertend (pathetisch)!

Liebe Grüße konny

Ok. ok!


RE: Beratungsstellen des Borreliosebundes - Ponti - 15.08.2013

N'abend
mir hat die Beratungshotline des BFBD sehr geholfen HeartHeartHeart
Damals hatte ich keinen Plan von gar nichts nur merkte ich, dass meine "Theraphie" mit 20 Doxy unter südlicher Sonne nichts taugt. Die Hinweise der Hotline waren für mich Gold Wert. Auch bei einem späteren Telefonat hat mir die Hotline geholfen, die richtige (Behandlungs-) Entscheidung zu treffen. Angel
Die psychischen Aspekte der Erkrankung habe ich übrigens abgeklärt, wobei diese sich als erstes durch eine adäquate antibiotische Behandlung erledigt haben und zwar so gründlich das mein Psychologe mich gar nicht mehr wiedererkannt hat Icon_winkgrin andere Symptome der Krankheit sind dummerweise noch in Arbeit Icon_nosmile
VG
Ponti


RE: Beratungsstellen des Borreliosebundes - Niki - 16.08.2013

(15.08.2013, 19:45)ole schrieb:  Ich denke, es gibt in der Praxis drei Arten vor Patienten:
a) Borrelien-Erkrankte
b) Borrelien-Erkrankte mit zusätzlich psychosomatischen Beschwerden
c) Erkrankte an psychosomatischen Beschwerden, die nie eine Borreliose hatten.

Hallo zusammen,

ich hatte vor vielen vielen Jahren auch eine gute Beratung bei dieser Hotline. Nichtsdestotrotz ist jetzt das Erlebnis von irisbeate nicht ganz glücklich und man kann da durchaus dem BFBD eine Rückmeldung geben.

@ole
vom Inhalt her geb ich dir zu 100 Prozent recht.

In der Praxis ist es aber so, dass die allermeisten Neurologen die Erkrankung Borreliose leugnen und kategorisch ausschließen. Dadurch bleibt bei allen 3 Gruppen, die du nennst, nur noch eine psychische Ursache bei den Neurologen übrig.

Ich hatte bei meiner akuten Borreliose vor 20 Jahren schon die Überweisung in die Psychosomatik in der Hand. Dann haben sie im Krankenhaus aber zum Glück noch gemerkt, dass ich eine Infektion habe. Dieses Gefühl, genau zu wissen, dass mit einem was nicht stimmt und dann aber nicht ernst genommen zu werden, ist der absolute Horror.

Diese Abklärung, die du oben nennst, kann nur erfolgen, wenn man genug über das Krankheitsbild Borreliose weiß und die Erkrankung - auch von den Neurologen - in allen Facetten ernst genommen wird.

LG Niki