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Etwaige CoIns mit Doxy besiegbar? - Druckversion

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Etwaige CoIns mit Doxy besiegbar? - Mysmaska - 14.09.2013

Frage, sind denn wenigstens etwaige Co-Infektionen nach einer 6-wöchigen starken AB-Therapie mit Doxy mit ausgerottet?

Wie z.B. Babesiose, Ehrlichiose, Hämobartobellen, Rickettsien, Chlamydien usw.

Ich gehe mal davon aus, Borreliose war nicht das einzige Souvenir meiner Zecke.

Confused


RE: Etwaige CoIns mit Doxy besiegbar? - leonie tomate - 14.09.2013

Zitat:Ich gehe mal davon aus, Borreliose war nicht das einzige Souvenir meiner Zecke.

Ist tatsächlich nicht so ganz verkehrt, davon auszugehen Borrelia. Undecided

Deine Frage ist nicht so pauschal zu beantworten. Bei Babesien und Bartonellen wird es sicher eng.
Da greifen andere Antibiotikagruppen besser, nach allem was man so weiß.
Ich hab beide als Co-Infektionen erwischt (und noch ein paar andere Untermieter) und mußte gezielt gegen die Biester vorgehen.

Gegen die Babesien habe ich mehrfach hochdosiert für 4-5 Wochen Clindamycin geschluckt.
Die Bartonellen dagegen bin ich angegangen mit einer Kombi aus Clarithromycin, Tetracyclin und Cotrim. Hab ich so 4-5 Monate eingenommen.
Es gibt auch noch andere Therapieoptionen im schulmedizinischen Bereich, aber die sind in der Regel noch giftiger und belastender.


Liebe Grüße

Leonie


RE: Etwaige CoIns mit Doxy besiegbar? - Valtuille - 14.09.2013

Die Frage kann man pauschal nicht beantworten, das hängt auch von verschiedenen Einflüssen (primär mal Immunsystem, viele der Infektionen heilen ja angeblich bei gesunden Patienten von alleine aus oder machen keine Symptome - was aber wenn das Immunsystem dann, bspw. durch eine Borrelieninfektion, aus dem Gleichgewicht gerät?) ab.

Die Studienlage ist auch nicht gerade optimal dazu. Ehrlichien gelten in der Regel als relativ gut therapierbar (wobei ich auch mal gelesen habe, dass diese dann im Rückenmark persistieren können), Rickettsien schon schwerer, Bartonellen noch schwerer. Mycoplasmen ist laut einigen Quellen die am schwersten therapierbare Infektion (es gibt auch Fallberichte wo nach 4 Wochen Doxy noch Mycoplasmen per Direktnachweis gefunden wurde, erst 6 Monate Kombi-Ab brachten Erfolg).

Generell scheiden sich bei den Co-Infektionen die Geister: was muss man therapieren (wie unterscheidet man eine aktive von einer inaktiven Infektion? Ist bei reinen IgG Antikörpern eine Therapie indiziert - gerade bei Chlamdia Pn. mit einer derart hohen Durchseuchung?), wie muss man therapieren, wie lange muss therapieren. Die meisten Spezis tappen auch dort in der Regel im Dunkeln, die haben zwar Antikörper gefunden, evtl. positiven Ltt - aber mit Sicherheit sagen, was aktiv ist und was nicht können auch sie nicht.
Der Vorteil ist, dass die meisten Antibiosen einen Großteil der Co-Infektionen mit abdecken. Gerade die Kombi Azi-Doxy/Mino deckt ein sehr breites Spektrum ab.

Prinzipiell macht Doxy einen guten Rundumschlag und ist wirksam gegen die meisten Infektionen (Babesien ausgenommen, die nehmen allerdings als Parasiten ohnehin eine kleine Sonderstellung ein).
Allerdings gibt es auch dort Therapieversager bei Co-Infektionen, auch weil viele Bakterien sehr intelligent sind (allen voran Mycoplasmen, diese sind auch sehr verbreitet) und ziemlich viele Tricks auf Lager haben, als Beispiel hier ein kurzer Auszug aus einem Buch über Co's:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1303

Problem ist: Welcher Arzt glaubt einem das? Wie stellt man fest, ob die Infektion ausgeheilt ist, vor allem wenn die Testverfahren ähnlich unzuverlässig sind wie bei Borreliose (bei Bartonellen können so einige hier ein Lied davon singen)? Die meisten Ärzte sind der Meinung, dass nach 1-2 Wochen AB "alles weg ist".

Erstmal würde ich mir anhand der Symptomatik entscheiden, welche (Co-)Infektionen am wahrscheinlichsten sind und dann gemeinsam mit einem Arzt entscheiden, was man untersuchen lässt. Bei einigen Infektionen (Ehrlichien, Bartonellen, Mycoplasmen etc.) gibt es auch direkte Erregernachweise (PCR), diese sind zwar von der Sensitivität her meist schlechter, aber sagen dafür aber auch mehr aus.

Aber auch virale Infektionen sollte man nicht außer Acht lassen und gegen die hilft kein AB.