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Endlich ist es so weit! Doch Fragen sind offen - Borri - 16.10.2013

Hallo zusammen,

ja, wie mein Thread schon sagt: Es ist soweit. Ich war bei meinem Spezi und halte hier den Behandlungsplan in den Händen.

Er war sich aufgrund meiner Symptome und bisherigen Borrelioseblutwerte so sicher, dass ich Borre hab, dass er es für unnötig hielt nochmal Blut abzunehmen und ihn mir gleich gab.

Ich soll erstmal drei bis vier Wochen Infusionen bekommen , tgl.
Und zwar: Doxy 200 mg in 100 ml NaCI0,9 in der ersten Woche.

Ab der zweiten Woche zusätzlich: Metronidazol 500 mg 1(2).

Meine Fragen sind nun folgende:

Seit ca drei Monaten bin ich nun FAST symptomfrei. Das ist die längste beschwerdefreie Zeit seit dem Ausbruch meiner Krankheit vor 1,5 Jahren. Es kommen immer mal wieder Symptome durch, doch nach ein paar Stunden oder am nächsten Tag ist das wieder vorbei. Ich merke total, wie mein Immunsystem seit meiner Ernährungsumstellung immer und immer fitter wird.

Die Frage ist nur: ist es in der lage die erreger zu eliminieren, von alleine, oder hält es sie lediglich in Schach?

Ich habe etwas Angst Antibiotika zu nehmem obwohl es mein Körper vllt alleine schaffen könnte. Es fühlt sich grade alles so gut an. Doch natürlich möchte ich die Chance für die ich jetzt so lange und hart gekämpft hab nicht verwerfen und mich über meinen Behandlungsplan freuen!!! Und ihn auch nutzen.

Die Sache ist nur, ich hatte mich darauf eingestellt, dass es mir wenn ich endlich die Möglichkeit hab auf eine Behandlung sehr schlecht geht, so, dass ich die Antibiotika als meine größte Hoffnung sehe und nun geht es mir seit drei Monaten so gut, dass ich richtig anfange meinem Körper zu vertrauen.

Mein Spezi wurde etwas sauer als ich ihn fragte, ob es sein kann, dass die ABs mein gerade so gutes Immunsystem wieder verschlechtern könnten ;) er meinte das sei ein Gerücht und die ABs würden meinen weißen Blutkörperchen helfen im Kampf gegen die Borrelien.

Wie steht ihr dazu?
Und wie würdet ihr jetzt weitermachen?
Ab wann mit der Behandlung beginnen? Jetzt, wenn es noch so.gut geht körperlich, oder warten bis ein neuer, richtiger Schub kommt..?

Wie findet ihr die Medikation an sich?
Kann ich noch Samento dazunehmen?

Vielen Dank schonmal

LG Borri


RE: Endlich ist es so weit! Doch Fragen sind offen - leonie tomate - 16.10.2013

Viele Fragen, liebe Borri...ich versuch mal mein Glück. Blush

Zitat:Wie findet ihr die Medikation an sich?
Ich finde die prinzipiell gut. Ob es dich individuell weiter bringt, entscheidet sich letztendlich unter der Antibiose.

Zitat:Die Frage ist nur: ist es in der lage die erreger zu eliminieren, von alleine, oder hält es sie lediglich in Schach?
Diese Frage kann dir niemand verbindlich beantworten.
Ich selber hatte gerade einen üblen Absturz, nachdem es mir monatelang mit naturheilkundlichen Präparaten richtig gut ging.
Ich dachte die ganze Zeit, dass mein Immunsystem die Biester in Schach hält.
Es ging schleichend bergab. Undecided
Unter der Antibiose hab ich dann fesgestellen müssen, dass ich eine "schweinemäßige" Herx hatte.
Es ist für mich ziemlich offensichtlich geworden, dass die Erreger die Zeit genutzt haben um sich "fröhlich" zu vermehren.
Zudem ist mein Immunsystem so hochgefahren, dass ich eine Autoimmunerkrankung entwickelt habe...Confused
Ich nehm jetzt seit 6 Wochen ABs und mittlerweile geht es mir deutlich besser.

Von daher, Borri, tendiere ich eher dazu dir zu raten, die Antibiose zu machen.
Nur, es kann bei dir natürlich auch ganz anders laufen...

Zitat:Ab wann mit der Behandlung beginnen? Jetzt, wenn es noch so.gut geht körperlich, oder warten bis ein neuer, richtiger Schub kommt..?
Ach, na ja...beides hat Vor- und Nachteile.
Wenn du jetzt behandelst, kannst du verhindern, dass die Biester sich wieder vermehren.
Behandelst du erst im Schub, erreichst du vielleicht mehr Erreger, weil sie sich dann evtl. verstärkt teilen und angreifbarer sind.
Aber das Metronidazol wirkt an sich, auch ganz gut auf zystische Formen und Biofilme.

Zitat:Kann ich noch Samento dazunehmen?

Klar, kannste das.


Liebe Grüße

Leonie


RE: Endlich ist es so weit! Doch Fragen sind offen - Borri - 16.10.2013

Danke Leonie,

das ist so mies. Da hab ich so lange und hart darum gekämpft jemanden zu finden der bereit ist mir Antibiotika zu geben und jetzt hab ich so ein ungutes Gefühl diesbezüglich.

So bescheuert es vllt klingt, ich wünschte mir, grade in einem richtig tiefen Schub.zu sein um einfach das Gefühl zu haben zu wissen, dass mein Körper diese Hilfe von außen benötigt... :(

Ich werd mir das alles die nächsten Tage gut durch den Kopf gehen lassen. Tut nir sehr leid mit deiner Autoimmunerkrankung...leider hört man das ja immer öfter bei Borreliose, echt beängstigend... :(

LG


RE: Endlich ist es so weit! Doch Fragen sind offen - ticks for free - 16.10.2013

(16.10.2013, 21:54)Borri schrieb:  So bescheuert es vllt klingt, ich wünschte mir, grade in einem richtig tiefen Schub.zu sein um einfach das Gefühl zu haben zu wissen, dass mein Körper diese Hilfe von außen benötigt... :(

Meine ganz persönliche Haltung ist die: Ich warte so lange, bis es mir richtig sch... geht, dann ist die Motivation erst hoch genug, den ganzen Mist durchzustehen, der sich durch ABs oft erstmal noch mehr verschlechtert ... um dann wie Phönix aus der Asche einige (oder viele) Momente ungeahnter Befreitheit von der Quälerei zu genießen.
Sozusagen hab ich erst eine wirklich "positive" Einstellung zu der Prozedur, wenn das Wasser bis zum Hals steht...Confused
Sicherlich nicht die klügste Vorgehenswese. Und paradox, ich weiß. Wie alles rund um Borre.Rolleyes


RE: Endlich ist es so weit! Doch Fragen sind offen - Borri - 17.10.2013

Ticks, genauso geht es mir auch. Dazu die Hoffnung mein Immunsystem könnte es jetzt alles von allein packen und die AB rollen stattdessen alles wieder auf.

Doch das Blöde ist, man würde es ja niemals nachweisen können, ob das Immunsystem die Erreger nun wirklich eliminiert hat?

LG


RE: Endlich ist es so weit! Doch Fragen sind offen - leonie tomate - 17.10.2013

Zitat:Doch das Blöde ist, man würde es ja niemals nachweisen können, ob das Immunsystem die Erreger nun wirklich eliminiert hat?

Ne, Borri, das geht leider nicht. Letztendlich kannst du dich nur an
deinem Befinden orientieren.


Es gibt Spezis und auch Patienten, die haben gute Erfahrungen mit dem LTT als so eine Art Verlaufskontrolle gemacht.
Bei denen klappt das, weil die Werte tatsächlich mit der Klinik korrelieren.
Das haut bei vielen aber überhaupt nicht hin und ist auch eine recht kostspielige Angelegenheit.

Eine andere Frage ist aber noch bei der Entscheidungsfindung wichtig: Wie stellt sich denn der Spezi zu der Fragestellung?
Kann es sein, dass der dich nicht mehr ernst nimmt, wenn du dich jetzt nicht behandeln lässt? Confused
Ich der bereit dich sozusagen "auf Zuruf", zu einem späteren Zeitpunkt zu therapieren?
Das wäre für mich auch nicht so ganz unwesentlich...

L.G.
Leonie


RE: Endlich ist es so weit! Doch Fragen sind offen - Regi - 17.10.2013

Zitat:Ich der bereit dich sozusagen "auf Zuruf", zu einem späteren Zeitpunkt zu therapieren?
Würde ich auch als Option klären wollen. Wäre eine gute Lösung.

LG, Regi


RE: Endlich ist es so weit! Doch Fragen sind offen - Borri - 17.10.2013

Das ist durchaus eine berechtigte Frage die ich klären sollte. Meine Bedenken sind eben auch, dass er vllt nicht mehr all zu lange als Arzt tätigen ist, da er nicht mehr der jüngste ist.

Auf meine Frage was besser wäre, eher während einer symptomfreien Phase zu therapieren oder wenn es einem richtig schlecht geht, meinte er aber auch das letztere
..
LG


RE: Endlich ist es so weit! Doch Fragen sind offen - Borri - 17.10.2013

(17.10.2013, 07:16)Borri schrieb:  Das ist durchaus eine berechtigte Frage die ich klären sollte. Meine Bedenken sind eben auch, dass er vllt nicht mehr all zu lange als Arzt tätigen ist, da er nicht mehr der jüngste ist.

Auf meine Frage was besser wäre, eher während einer symptomfreien Phase zu therapieren oder wenn es einem richtig schlecht geht, meinte er aber auch das letztere
..
LG

Eine Frage hätt ich da.noch: Wenn das.Immunsystem tatsächlich in der lage sein sollte die borrelien alleine zu eliminieren, gibt es da irgendeinen zeitlichen Rahmen wann es das geschafft haben müsste?

Wie gesagt, bin seit drei Monaten FAST symptomfrei ( davor waren es zqeo.phasen von.je.drei.bis vier Wochen), doch Symptome kommen.immer wieder mal durch, noch vor knapp zwei Wochen begann plötzlich wieder ein starker Fußschmerz, daraufhin schmerzten beide Beine, das.hielt mehrere Tage an, dazu eon.starkes beben im Oberbauch und das Gefühl von Ganzkörpermuskelkater. Ich war mir sicher mich hatte wieder ein richtiger Schub erwischt, doch es wurde nach zwei Tagen schon wieder schwächer und war dann vorbei.

Nun habe ich noch ab und zu das.prickeln in schwacher form, brenngefühle im.fuß und tinnitus, doch es vergeht sehr schnell wieder.

Ach, wenn ich doch nur wüsste, was mein Immunsystem da macht..

Das einzige wo ich mir sehr sicher bin: es ist grade total.fit... Mit der Ruhe in meinem darm begann auch die ruhe im ganzen körper...

LG


RE: Endlich ist es so weit! Doch Fragen sind offen - Niki - 17.10.2013

Tja Borri, ist eine schwierige Frage. Kannst du mir nochmal ein wenig auf die Sprünge helfen? Du hast eine chronische Borreliose, nicht wahr? Und bist du da bereits behandelt worden? Ich hab das jetzt auf die Schnelle nicht finden können.

Wenn die medizinische Versorgung von Borreliose-Patienten wirklich ideal wäre, so wie wir es uns wünschen, dann würde ich mich als chronisch Borrreliosekranker nicht behandeln lassen , wenn es mir gut geht und man weitgehend symptomfrei ist. Die Wirksamkeit von Antibiotika ist deutlich besser, wenn man bei einem aktiven Schub behandelt.

Jetzt ist es natürlich so, dass die Therapie oftmals nicht immer zur Verfügung steht. Ich kann mich so vage dran erinnern, wo du in Behandlung bist - schreibs mir aber vielleicht nochmal per PN. Vielleicht doch mit dem Arzt abklären, ob die Therapie auch zu einem späteren, geeigneteren Zeitpunkt begonnen werden könnte.

Jetzt kommt ja die Winter- und damit Erkältungszeit, und da kann man dann auch sehen, wie stabil die ganze Sache ist.

So ganz symptomfrei bist du nach deinem Schreiben zu urteilen aber auch nicht. Vielleicht muss man da aber auch in sich hineinhören und das nach Bauchgefühl entscheiden.

Ich habe zum Beispiel meinen Hausarzt mit ins Boot geholt, und der befürwortet sehr einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika. Ich habe dann quasi die Therapie-Empfehlung vom Spezialisten - das Rezept stellt dann aber mein Hausarzt aus und führt auch die Therapie durch. Und mit dem habe ich ausgemacht, dass ich im Notfall sofort damit starten kann. Mit dieser Sicherheit im Rücken habe ich aber in letzter Zeit gar kein Antibiotika mehr gebraucht.
Das ist die Idealsituation - aber leider für ganz viele nicht die Realität.

Ob dein Immunsystem die Bakterien erledigt hat, kann man leider nicht nach 3 Monaten sagen, sogar nach mehreren symptomfreien Jahren nicht. Da würde ich mir aber auch gar keinen Kopf drum machen. Wichtig ist, das Immunsystem fit zu halten. Wenn das bei mir der Fall war, ging es mir super. Hatte keinerlei Probleme. Und da war es mir dann auch relativ egal, ob iwo in meinem Innern noch eine Borrelie schlummert.

Dass jetzt doch einige der Spezialisten kurz vor dem Ruhestand stehen ist auf der einen Seite schon beunruhigend, aber ich denke, dass sich im Laufe der Zeit, die medizinische Lage um die Borreliose auch zu unseren Gunsten verändern wird. Hier in B-W. sind schon deutliche Anzeichen zu erkennen, dass mit der Thematik viel besser umgegangen wird.

LG Niki