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Erfahrungen mit Hormonwerten bei Borreliose - Druckversion

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Erfahrungen mit Hormonwerten bei Borreliose - Regi - 06.01.2014

Liebe Forumsgemeinde

Wegen meiner massiven Wechseljahrbeschwerden (Schweissausbrüche/Hitzewallungen), die durch die Doxytherapie schlagartig verschwanden, habe ich ein bisschen zu den Hormonen recherchiert, denn ich war total verzweifelt, dass meine Versuche mit Traubensilberze und Salbeitee fehlschlugen, respektive die Situation noch verschärften. Mittlerweile vermute ich, dass ich nicht zuwenig Östrogen habe sondern eine Östrogendominanz.

Zu Borreliose und Hormone habe ich ein paar Infos gefunden und gelesen. z.B. hier:
http://www.medizinkritik.de/autoren/sld02.htm
http://www.biologischemedizin.net/krankheiten/134-testosteronmangel
Es gibt noch weitere Links, die aber mehr oder weniger alle Dasselbe aussagen. Das Meiste sind eher alternativmedizinische Seiten, was nicht unbedingt was heissen soll. Unsere Schulmedizin ignoriert gewisse Themen ja hartnäckig.

Überraschenderweise finden sich sehr viele meiner Symptome in den Listen, was ja nicht unbedingt was heissen soll, weil die Symptome eben unspezifisch sind. Es könnte auch bedeuten, dass die Borreliose in unseren Hormonhaushalt eingreift, was meiner Meinung nicht total abwegig ist.

Wegen meiner permanenten Stressinresistenz schliesse ich nicht aus, dass mittlerweile die Nebennieren erschöpft sind und zuwenig Cortisol produzieren, was wiederum zu weiteren Störungen im Hormonhaushalt führen kann. Ich habe aber gelesen, dass das nur mit Cortison therapiert werden kann, was bei einer aktiven Borreliose wieder kontraproduktiv wäre. Gibts noch andere Therapiemöglichkeiten? Als Alternative sehe ich nur tägliche Entspannungsübungen, damit der Stresslevel möglichst tief gehalten wird. Oder gibts da noch was anderes? Oder doch Cortison, einfach niedrig dosiert?

Wer von euch hat sich schon intensiv damit auseinandergesetzt und kann mir noch weitere gute Links und/oder Artikel liefern?

Wer hat diagnostisch in Richtung Hormone schon etwas unternommen? Die Tests sollen ja je nach Tageszeit anders ausfallen und empfohlen wird eher Richtung mehrere Test über den Tag oder den Monat verteilt (Hormonprofile).
Hat jemand Erfahrung mit solchen Hormonprofilen, weil sie bei ihm oder ihr durchgeführt wurden? Wie waren die Ergebnisse? Wurden Blut- oder Speicheltests durchgeführt? Wie wurde das therapiert, wenn überhaupt? Wie waren die Erfolge bei der Therapie? Besonders interessieren würde mich Cortisol, Testosteronmangel und Östrogendominanz respektive Progesteronmangel.

Ich werde als nächstes eine anthroposophisch orientierte Gynäkologin aufsuchen, die mir speziell wegen der Wechseljahre empfohlen wurde. Als Vorbereitung wäre ich für möglichst viele Infos aus persönlichen Erfahrungen dankbar. Werde meine Erfahrungen/Ergebnisse dann auch hier posten.

Ich glaube, wenn man eine Borreliose eine Weile hat, fegt das wie ein Tsunami durch den Körper und kein Stein ist mehr auf dem anderen. Scheissviecher.....

LG, Regi


RE: Erfahrungen mit Hormonwerten bei Borreliose - Hausel - 06.01.2014

Hi

Cortisolproviel Spucketest 8+12+16+20 Uhr habe die Ergebnisse aber noch nicht bin selber gespannt.

Vielleicht hilft dir der Link weiter .

http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?1052905-Die-Nebennierenschw%E4che-%96-von-Dr-Michael-Lam-U-S-A

Hausel


RE: Erfahrungen mit Hormonwerten bei Borreliose - malin - 06.01.2014

Liebe Regi

Es gibt diverse Sachen, die Du für die Nebennierenschwäche machen kannst.

Es gibt z.bsp. Adrenal Cortex, Holy Basil oder das Phytocortal N. Ich kenne das Phytocortal N und finde, dass es ganz gut wirkt.

Zur Unterstützung der NN kannst Du auch hochdosiertes Vitamin C, Vitamin B5, CoQ10 einnehmen. Die Ernährung sollte eiweissreich sein, und man sollte auf Coffein verzichten.

Cortisoneinnahme ist eher kontraproduktiv, bzw. hilft am Anfang. Durch die externe Zufuhr von Cortison(bevorzugt Hydrocortison, da am körpereigenen Cortisol am ähnlichsten)fährt die NN oft ihre Eigenproduktion runter und "springt" nach dem Ausschleichen des Cortisons nicht mehr richtig an.

Betreffend Östrogendominanz wird bevorzugt die Progesteroncreme verwendet. Diese gibt es als 3%,5% oder 10% Creme. Hier in der Schweiz gibt es den Dr. O XXX, Luzern der sich damit, inkl. NNS sehr gut auskennt! Übrigens Progesteron wirkt indirekt auch sehr gut auf die NN.

Von den Gynäkologen(Schweiz) wird bei Progesteronmangel oft Duphaston(synthetisch) oder Utrogestan Kps. 100mg verschrieben. Das Utrogestan wirkt vaginal am Besten. Je nach Hormonstatus wendet man diese Creme/Kps. den ganzen Zyklus hindurch an oder ca.ab 14.-26. Zyklustag.

Blut- und Speichlmessungen zeigen oft komplett andere Ergebnisse an! Ich weiss nicht, welche wirklich aussagefähiger sind. Die ganze Sache wird sehr kontrovers diskutiert.

LG malin



Edit:
Bitte keine Nennung von Namen behandelnder Ärzte!
Gruß Moderator



RE: Erfahrungen mit Hormonwerten bei Borreliose - Sunnie - 06.01.2014

Hallo Regi,

auch ich hab vor ein paar Monaten plötzlich unter massiven Hitzewallungen (jede halbe Stunde Tag und Nacht!) gelitten und daraufhin verzeifelt im Netz recherchiert.
Und auch ich bin auf die Symptommatik der Östrogendominanz gestoßen.
http://oestrogen-dominanz.de/buch/natuerliches-progesteron.htm

Für mich klang das alles sehr plausibel, deshalb wollte ich es unbedingt mit dem naturidentischem Progesteron versuchen.

Und was soll ich sagen - es wirkt! Ich hab keinerlei Hitzewallungen mehr!

Allerdings hat die Progesteroncreme etwa 3-4 Monate Vorlaufszeit bis sie richtig wirkt, weil zuerst die Depots in den Fettzellen wieder aufgefüllt werden. Ich hab deshalb anfangs doppelt so hoch dosiert, als angegeben und die Wirkung trat dann auch recht zügig ein. Im 3. Monat hatte ich allerdings nach langer Pause wieder eine Blutung und kurze Zeit später auch noch eine Zwischenblutung. Dazu kamen massive Hautprobleme (Pickel) und die Brust spannte auch sehr unangenehm. Also fuhr ich die Dosis wieder runter auf das Normalmaß und mittlerweile hat sich das Ganze gut eingependelt.
An meiner CFS-Symptomatik hat sich durch die Creme bisher nicht spürbar was geändert, aber ich empfinde es schon mal als ungeheure Erleichterung, dass diese quälenden Hitzeattacken mich nicht mehr foltern.

LG
Sunnie


RE: Erfahrungen mit Hormonwerten bei Borreliose - Regi - 06.01.2014

Danke Hausel. Da hast du mir ja schön was zu lesen gegeben. Habs mal überflogen und finde es schon sehr interessant, dass ich z.B. bei der Ernährung jetzt schon gewisse Sachen auslasse oder bevorzuge, ohne den Artikel oder Ähnliches je vorher gelesen zu haben.

LG, Regi


RE: Erfahrungen mit Hormonwerten bei Borreliose - Regi - 06.01.2014

Danke Sunnie für deinen Bericht und den Link.

Komischerweise sind die Hitzeschübe nach Absetzen der letzten Therapie bis jetzt nicht wiedergekommen. Und das Therapieende war vor 11 Tagen. Auf die Idee mit den Hormonen bin ich gekommen, weil die Möglichkeit besteht, dass AB auf den Hormonspiegel Wirkung haben könnten.

Soviel ich mitbekommen habe, ist Testosteron auch ein Gegenspieler von Östrogen. Meine Tendenz zu spärlicher Behaarung, tiefer Stimme, Bauchfett und Muskelschwäche könnte ein Hinweis sein auf Testosteronmangel. Nun habe ich bei der Ernährung viel Fisch, Broccoli, Blumenkohl und Weisskohl eingebaut. Ab und zu krieg ich auch ein feines Rindsfilet. Ob das nun der Grund ist, warum ich zur Zeit keine Hitzeschübe mehr habe? Keine Ahnung.

Ich werd auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, der sich damit auskennt, bevor ich beginne an einem sensiblen System wie dem Hormonsystem rumzuschrauben.

@malin: Danke für den Tip mit dem Arzt in Luzern. Heisst der wirklich "O XXX"? Das ist ja witzig Biggrin

LG, Regi



Edit:
Wie schon im oberen Beitrag erwähnt, bitte keine Nennung von Namen behandelnder Ärzte!
Gruß Moderator



RE: Erfahrungen mit Hormonwerten bei Borreliose - Sunnie - 06.01.2014

Bei mir setzten die Hitzewallungen auch mit der ersten Tinidazol-Therapie ein, verschwanden danach aber wieder. Deshalb habe ich es damals unter Herx verbucht.
Bei meiner Tinidazol-Runde im Sommer kamen die Hitzewallungen dann auch wieder, aber diesmal hörten sie leider auch nach Absetzen der ABs nicht auf. Erst mit der Anwendung der Progesteroncreme ließ die elende Schwitzerei wieder nach. Meine letzte Tini-Runde im Herbst hab ich dann auch ohne Hitzewallungen überstanden.
Ich vermutete deshalb, dass sich Nebenwirkungen, Herx und Wechseljahre bei mir irgendwie überschneiden.

Übrigens, ich hab gerade heute wieder ein neues Päckchen Tinidazol bestellt...


RE: Erfahrungen mit Hormonwerten bei Borreliose - urmel57 - 06.01.2014

Hallo Regi,

was ich ganz wichtig finde, Hormone benutzen teilweise die gleichen Transporteiweiße. Z.B sind dies Östrogene und Schilddrüsenhormone. Ist der Östrogenspiegel hoch hat der Körper mitunter miehr freies Tyroxin zur Verfügung als wenn er dann plötzlich abfällt. Da wird dann Tyroxin gebunden.

Auf diese Art und Weise entstehen starke Schwankungen im Hormonhaushalt nicht nur bei den Östrogenen sondern auch bei den Schilddrüsenhormonen. Es ist also kein Wunder, wenn man Hitzewallungen bekommt in den Wechseljahren. Gerade in dieser Zeit war das korrekte Einstellen der Schilddrüse fast ein Ding der Unmöglichkeit für mich.

Ebenso denke ich könnte das mit den Transporteiweißen für Arzneimittel ausschauen. Wie das genau ist, müsste man recherchieren, falls es dazu überhaupt verlässliche Studien gibt.

Was ich vielleicht noch machen möchte, wenn meine anderen Versuche, die ich noch am laufen habe, nichts bringen das ist mit DHEA experimentieren. Von daher interessieren mich auch Erfahrungen dazu.

wie sich ein in den Wechseljahren höhter FSH - Speigel auf die Rest der Hormone auswirkt, würde mich auch noch brennend interessieren.

Liebe Grüße Urmel


RE: Erfahrungen mit Hormonwerten bei Borreliose - Orchidea - 06.01.2014

Hallo Regi,

interessant, dass Hormonstörungen evtl. auch was mit Borreliose zu tun haben ....

Ich biete da auch welche:

- Östrogendominanz
- zu viel DHEA
- zu viel Testosteron
- einen zu hohen freien Androgenindex
- eine beginnende Nebennierenschwäche
- ggf. Schilddrüsenprobleme

Teilweise per Blutttests und teilweise durch selbst bezahlte Speichelproben (Dodgy) ermittelt. (Z.B. ein Cortisoltagesprofil). Leider kann ich dir keine tollen Tipps geben, was man dagegen tun kann. Der Arzt hat mir nur Progesteroncreme verschrieben.
Aber immerhin, das fiel mir tatsächlich erst bei dem Beitrag auf: Die könnte evtl. langsam anfangen zu wirken - ich habe auch fast keine Schweißausbrüche mehr (ähnlich wie Hitzewallungen, vermute ich - da kann ich noch nicht mitreden ;-))
Gegen die NNS macht der Arzt nichts, weil sie erst anfängt ...

Ich werde die Hormongeschichte auch noch mal bei einer Frauenärztin kontrollieren lassen - das habe ich mir vorgenommen, wenn der Rest etwas besser ist (hoffentlich).

Tut mir leid, ein hilfreicher Beitrag ist das weniger - aber ich finde es interessant, dass Hormonstörungen offenbar mehrere haben ...

Liebe Grüße
Orchidea


RE: Erfahrungen mit Hormonwerten bei Borreliose - Regi - 06.01.2014

Scheint in der Rubrik einen Haufen Scharlatane zu geben:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/speicheltests-auf-hormone-aerzte-warnen-vor-unnuetzen-analysen-a-930835.html
Ich habe ein bisschen recherchiert und bin tatsächlich auf Seiten gestossen, die total unseriös sind. Aber auch solche die seriös erscheinen und darauf hinweisen, dass es eine reine Erfahrungsmedizin ist. Wirkliches wissenschaftliches Wissen scheint nicht vorhanden zu sein.

Die Schilddrüse habe ich definitiv abgehakt. Wenn die nicht richtig funzt, dann ist das mit den verfügbaren Tests nicht nachweisbar oder die SD-Hormone werden zum Ausgleich irgendwelcher Ungleichgewichte benötigt und es stehen für die eigentlichen Funktionen nicht genügend zur Verfügung.

LG, Regi