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Borreliose ohne Wanderröte? - Druckversion

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RE: Borreliose ohne Wanderröte? - leonie tomate - 07.10.2012

Hallo Big,

herzlich willkommen in diesem Forum. Icon_fred_blumenstauss

Das was du beschreibst, können sehr wohl Sypmtome einer Borreliose sein.
Wäre sogar sehr typisch.

Die serologischen Tests sind alles andere als zuverlässig.
Bitte les dir zu dem Thema die Erstinformationen durch, da wird ein Überblick zu dieser Problematik gegeben.

http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=177

Und ja: Viele Betroffene erinnern keinen Zeckenstich. Ich gehöre auch dazu - auch keine Wanderröte.


Liebe Grüße

Leonie


RE: Borreliose ohne Wanderröte? - Valtuille - 07.10.2012

Wie Leonie richtig gesagt hat, erinnern sich viele Betroffene weder an einen Zeckenstich, noch an eine Wanderröte.

Die serologischen Tests sind nicht standartisiert und sehr unzuverlässig.
Hinzu kommt, dass sich erst nach ca. 4-6 Wochen Antikörper bilden, daher macht ein erneuter Test durchaus Sinn (Jedoch würde ich nicht nur den standartmäßig gemachten Elisa, sondern auch gleich einen Western Blot dazu machen).
Ich würde hier jedoch nicht das Stammlabor deines Hausarztes nehmen, sondern eines, dass sich damit auskennt.
Sicher ausschließen kann man die Borreliose aber auch dadurch nicht.

Die Symptome, die du schilderst können durchaus mit einer Borreliose zusammenhängen, müssen sie aber nicht. Sie können auch andere Ursachen haben, die man ausschließen sollte.

Die von Leonie verlinkten Informationen sind sehr wichtig, auch wenn es auf den ersten Moment vielleicht etwas viel erscheint.


RE: Borreliose ohne Wanderröte? - Amrei - 07.10.2012

Icon_fred_blumenstauss

Hallo Big,

erstmal willkommen bei uns! Schön, daß du unser Forum gefunden hast!

Valtuille und Leonie haben Recht, und ich kann mich dem nur anschließen.

Serologische Tests sind eigentlich nebensächlich, auch wenn das die meisten Ärzte immer noch nicht wahrhaben wollen; es sind die Beschwerden ausschlaggebend, die du hast.

Antikörper werden oft erst Monate nach einem Zeckenstich gebildet, manchmal auch gar nicht, obwohl man infiziert ist.
Das hängt mit dem jeweiligen Immunsystem zusammen.

Ein versierter Borreliosespezialist könnte wahrscheinlich schneller Licht ins Dunkel bringen, aber vielleicht schafft das dein HA ja auch noch.
Wie schon gesagt, es muß ein Labor sein, daß sich mit Borrelienserologie auskennt.

Laß auch noch abklären, ob du nicht eine Virusinfektion hast, die macht auch manchmal ähnliche Beschwerden.

Meine Beschwerden ( seit vielen Jahren chronische Borreliose) begannen auch so ähnlich wie bei dir.
Also laß nicht locker und versuche das abzuklären.

Liebe Grüße

Amrei


RE: Borreliose ohne Wanderröte? - Filenada - 08.10.2012

Zitat:Irgendein Wert müsste das ansonsten anzeigen.

Hat Deine Ärztin auch die Lymphozytendifferenzierung (T-Lymphozyten, T-Helferzellen, T-Suppressorzellen, B-Lymphozyten, NK-Zellen, T-Zell-Ratio) gemacht? Icon_spritze Wie sahen diese Werte aus?


RE: Borreliose ohne Wanderröte? - leonie tomate - 08.10.2012

Liebe Big,

ich würde dir dringend raten, dass du dir eine Kopie der Serologie geben lässt.

Da hat man schon sehr seltsame Dine erlebt, bezüglich angeblich vollkommen unauffälliger Werte!
Es ist auch wichtig zu wissen, welcher Test gemacht wurde
Wahrscheinlich nur den Elisa...Icon_motz


Liebe Grüße

Leonie


RE: Borreliose ohne Wanderröte? - Amrei - 08.10.2012

Hallo Big!

Für die meisten Ärzte ist es immer noch sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, ohne positiven
Blutbefund eine Therapie zu verordnen.
Auf der einen Seite verständlich, aber irgendwoher müssen deine Beschwerden ja herkommen.

Natürlich muß es keine Borreliose sein. Wenn es denn eine wäre, dann kämen im Laufe der Zeit sicher auch noch mehr Symptome hinzu.
Wenn sie die Werte mit hat testen lassen, die Filenada zu Recht erwähnt hat, dann würde man auch etwas klarer sehen.

Es könnte bei dir aber tatsächlich auch irgendein Virus sein (z.B. eine Herpesvariante, von der es ja jede Menge unterschiedliche gibt.)
Die können ebenfalls ähnliche Symptome verursachen. Icon_verwirrt2

Das Labor spielt aber auch eine wichtige Rolle.
Wenn du Spirochäten hättest, für die keine Banden gezüchtet wurden, dann nützt die Serologie eh nix und wird auch immer negativ ausfallen.

Also bleib am Ball; wenn es nicht besser wird, dann suche dir einen Spezi, wir haben das auch fast alle so machen müssen.

Liebe Grüße

Amrei


RE: Borreliose ohne Wanderröte? - leonie tomate - 08.10.2012

Zitat:Sie macht imemr den, und wenn etwas wäre, hat sie gemeint, würde sich das in einem der beiden Werte zeigen.

Das ist definitiv Unfug, Big!

Zitat:Aber da sind 0 Antikörper, also hatte ich scheinbar auch noch keine Borreliose, obwohl ich vor 3 Jahren eine leichte Wanderröte hatte (ohne entdeckte Zecke) und vorsorglich 14 Tage Doxy genommen hatte.

Eine Wanderröte ist definitiv beweisend für eine Borreliose. Egal ob sie stark oder schwach ausgeprägt ist.
Andersrum wird ein Schuh daraus: Du hast/ oder hattest eine Borreliose und kannst keine Antikörper bilden, oder die bei dir verwendeten Test-Kits liefern falsch negative Ergebnisse.

Bitte, tu dir selber einen Gefallen und les dir die Erstinfomationen durch.

Liebe Grüße

Leonie


RE: Borreliose ohne Wanderröte? - Regi - 09.10.2012

Ich sehe auch die Möglichkeit, dass sich eine zu niedrig dosierte Borreliose bei dir erneut bemerkbar macht. Mit den Tests dürftest du unter Umständen nicht weiterkommen, da frühe Therapien die AK-Produktion hemmen können. Ander Laboruntersuchungen führen auch nicht weiter. Bei der Borreliose können alle Werte unauffällig sein. Dies ist nicht selten.

In der jetzigen Situation hast du zwei Möglichkeiten.
1. Du probierst eine AB-Therapie, um zu schauen, ob die Beschwerden dadurch besser werden. Ich persönlich würde bezüglich Dosierung NUR den Leitlinien der DBG oder den Empfehlungen von ILADS vertrauen. Damit gehst du das Risiko ein, dass du völlig unnötig AB schluckst. Die Risiken einer unnötigen AB-Therapie sind meiner Meinung überschaubar. Wenn deine Ärztin mit den Resistenzen argumentierst, sagst du ihr, dass die Bildung von Resistenzen nicht solchen Versuchs-Therapien zuzuordnen sind sondern den Krankenhäusern und dem unnötigen AB-Einsatz in der Landwirtschaft zur Produktionssteigerung.

2. Du wartest ab und gehst das Risiko einer Chronischen Borreliose ein. Dieses Risiko ist nicht überschaubar. Es kann unter Umständen die Frührente oder Harz IV bedeuten. Unter Umständen passiert auch gar nichts, weils keine Borreliose ist. Das kann niemand wissen.

LG, alien


RE: Borreliose ohne Wanderröte? - leonie tomate - 09.10.2012

Danke, Alien.

Du hast es aus meiner Sicht, auf den Punkt gebracht!

Liebe Grüße

Leonie


RE: Borreliose ohne Wanderröte? - hanni - 09.10.2012

hallo bigi,
die spezialistin dr. hopf-seidel hat die wesentlichen fakten zur "beweiskraft" von elisa und westernblot hier in form einer frage für pauschal besserwisserische "testexperten" Undecided zusammengefasst:

3. Ist Ihnen bekannt, dass in Deutschland 18 (!) verschiedene Testkits zur
Bestimmung von Antikörpern (AK) bei den untersuchenden Laboren im Einsatz sind,
die jeweils unterschiedliche Antigene enthalten? Bei dieser so wichtigen Frage fehlen
Standardisierungen, wofür das Nationale Referenzzentrum (NRZ) für Borreliose unter
der Leitung von Dr. Fingerle zuständig ist. Frau Jutta Zacharias hat zu dieser Frage
ein Buch veröffentlicht mit dem Titel: Labordiagnostik Lyme Borreliose. Dreh- und
Angelpunkt einer umfangreichen Misere. Und selbst der in diesem Bereich tätige
Dr.Fingerle beklagt in seiner neuesten Studie, dass "auf Grund ungenügender
Sensitivität der Teste IgG-AK bei 15% und IgM-AK bei 26% nicht erkannt werden
können". Zu allem Übel stimmen nicht einmal die Antigenspektren der ELISASuchteste
mit denen der Western-/Immunoblottestverfahren überein, die aber als
Bestätigungsteste nach einem positiven AK-Test zwingend von der KV für die
Kassenärzte vorgeschrieben ist (sog. Zweistufentest).


zum nachdenken deiner ärzte sicherlich geeignet !
gruss
hanni