Bakterizide AB : Mitochondrienschädigung durch oxidativen Stress-Schutz durch NAC -
Sunflower - 09.05.2014
Antibiotika: Langzeitschäden durch oxidative Schädigung von Mitochondrien
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55068/Antibiotika-Langzeitschaeden-durch-oxidative-Schaedigung-von-Mitochondrien
Zitat:Boston – Dauerhafte Schäden einer Antibiotikatherapie wie Ototoxizität, Nephrotoxizität und Tendinopathien könnten Folge einer Freisetzung von freien Radikalen in den Mitochondrien der menschlichen Zellen sein, berichten US-Forscher in Science Translational Medicine (2013; 5: 192ra85).
Sie schlagen eine Therapie mit Antioxidanzien vor, die in tierexperimentellen Studien eine Schädigung verhinderte.
(...)
Das Team um James Collins von der Universität Boston hat jetzt gezielt die Wirkung von Chinolonen, Aminoglykosiden und Beta-Laktamantibiotika, die alle eine bakterizide Wirkung haben, auf Mitochondrien untersucht. Bei einer kurzfristigen Anwendung über wenige Stunden bemerkten sie keine Auswirkungen.
Bereits nach vier Tagen kam es jedoch zu Funktionsstörungen der Mitochondrien.
In den Organellen wurden dann vermehrt Sauerstoffradikale freigesetzt, die die gesamte Zelle schädigen: Bei DNA, Proteinen und Lipiden ließen sich die Folgen eines vermehrten oxidativen Stresses nachweisen.
Bei Mäusen kam es unter der Behandlung mit den gleichen Antibiotika zu einem Abfall der Glutathion-Konzentrationen.
(...)
Glutathion ist ein körpereigenes Antioxidans, das freie Sauerstoffradikale abfängt. Ein Abfall des Glutathionspiegels zeigt einen vermehrten Verbrauch des Antioxidans an. Wenn die Vorräte erschöpft sind, sind die Zellen den Sauerstoffradikalen ungeschützt ausgeliefert.
Dies könnte durch die Gabe von Antioxidanzien verhindert werden, schreibt Collins. Ein solches Antioxidans ist Acetylcystein. An Zellkulturen und an Mäusen können die Forscher zeigen, dass Acetylcystein tatsächlich die langfristigen Schäden durch bakterizide Antibiotika vermindert.
Ärzte sollten aber die Ergebnisse dieser Studien abwarten, bevor sie Acetylcystein zusammen mit Antibiotika einsetzen. Für einige Antibiotika ist eine abschwächende Wirkung bei gleichzeitiger Gabe von Acetylcystein beschrieben.
Bactericidal Antibiotics Induce Mitochondrial Dysfunction and Oxidative Damage in Mammalian Cells
Sameer Kalghatgi,#1 Catherine S. Spina,#1,2,3 James C. Costello,1 Marc Liesa,3 J Ruben Morones-Ramirez,1 Shimyn Slomovic,1 Anthony Molina,3,4 Orian S. Shirihai,3 and James J. Collins
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3760005/
Siehe auch:
http://www.paracelsus-magazin.de/alle-ausgaben/53-heft-032011/683-fatigue-syndrom-a-chronisches-fatigue-syndrom-cfs.html
Zitat:Der renommierte Mitochondrien-Forscher Prof. Christoph Richter vom Laboratorium für Biochemie I der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich stellt in dem Forschungsprojekt „Antibiotika-induzierte Schäden an Mitochondrien“ (1997) fest, dass das Antibiotikum Cotrimoxazol® bereits ab dem siebten Tag der oralen Einnahme stark mitochondrientoxisch wirkt
Antibiotika schaden Mitochondrien
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=47067
Zitat:Eine Therapie mit Antibiotika bedeutet nicht nur für Bakterien eine Stresssituation, sondern auch für die Körperzellen des Wirts. Denn therapeutische Dosen gängiger Antibiotika stören die Mitochondrien-Funktion und kurbeln die Freisetzung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) aus Säugetierzellen an. Der so entstehende oxidative Stress ist eine mögliche Erklärung für bekannte Nebenwirkungen von Antibiotika wie Oto- und Nephrotoxizität, schreiben Forscher der Universität Boston im Fachjournal »Science Translational Medicine« (doi: 10.1126/scitranslmed.3006055).
(...)
Collins und sein Team konnten jetzt zeigen, dass die bakteriziden Antibiotika Ciprofloxacin, Ampicillin und Kanamycin bei Säugetierzellen in therapeutischen Dosen eine mitochondriale Dysfunktion sowie die ROS-Freisetzung induzieren. Der Effekt zeigte sich sowohl bei Mäusen in vivo als auch bei menschlichen Zellen in vitro.
Die Gabe des Antioxidans N-Acetylcystein milderte die schädliche Wirkung der Antibiotika ab.
Gänzlich vermeiden ließ sich der Schaden durch den Einsatz eines bakteriostatischen Wirkstoffs wie Tetracyclin anstelle eines bakteriziden.
In weiteren Studien wollen die Forscher jetzt herausfinden, mit welchen Strategien sich der oxidative Stress unter Antibiotika am besten reduzieren beziehungsweise verhindern lässt.
Mitochondriale Effekte von Minozyklin und Neuroprotektion (Dissertation)
http://edoc.bibliothek.uni-halle.de/servlets/MCRFileNodeServlet/HALCoRe_derivate_00003200/Kathleen_Kupsch.pdf
S.95:
Zitat: Zum anderen ergaben die Untersuchungen an isolierten Mitochondrien Hinweise auf zahlreiche schädigende Effekte des MC auf die Funktionstchtigkeit der Organellen.
S.97:
Zitat:Stattdessen zeigte sich, dass MC die Mitochondrien schädigt, indem es eine Absenkung der intramitochondrialen Mg2+-Konzentration bewirkt. Dieser bisher nicht beschriebene Effekt liefert eine mögliche Erklrung für die aus der Literatur bekannten toxischen Wirkungen des Antibiotikums.
RE: Antibiotika: Langzeitschäden durch oxidative Schädigung von Mitochondrien -
Filenada - 09.05.2014
Scheinbar bin ich dann nicht mit Labormäusen verwandt, denn ich nehme seit März 2012 Cotrim (bis Nov 2013 nonstop, außer in den Metro-/Tini-Wochen; seit Nov gepulst) und kann keine Verschlechterung in Sachen Müdigkeit zu vorher feststellen.
Im Gegenteil! Ich hatte vorher schon mal die Diagnose CFS aufgedrückt bekommen, dann war's der Eisenmangel... Ich hatte sooo wenig Energie, daß ich mich anstrengen mußte, an roten Ampeln nicht einfach einzuschlafen. Mußte aufpassen, daß - trotz genug Schlaf - mein Oberkiefer nicht hintenüber klappt beim Gähnen... Es war eine Horrorzeit.
Seit ich die Langzeitantibiose (seit Okt 2011) mache und vor allem seit ich Vit D substituiere, geht die Müdigkeit immer mehr zurück. Nach zu wenig Schlaf ok, aber ansonsten gähne ich nur noch abends, wenn's Zeit für's Bett wird.

Seit März diesen Jahres hab ich endlich wieder so viel Energie, daß ich ein/zwei Sachen nach der Arbeit erledigen kann, was ich früher auf zwei Wochen verteilen mußte.
RE: Antibiotika: Langzeitschäden durch oxidative Schädigung von Mitochondrien -
DerMarc - 10.05.2014
So gehts mir auch. Nach der ersten AB war ich eher ein Kraftpaket ggüber vorher.
Und auch bei mir hat das Vitamin D zusätzlich danach noch Berge versetzt. Hatte einen überdeutlichen Mangel. Norm ist von 30-70, ich hatte meines Wissens 11 oder 8 oder so. Nicht so toll jedenfalls
Seit ich das nehme, macht meine Schilddrüse keine Probleme mehr, wenn ich mal zu lange Schlafe und meine Tablette nicht zur richtigen Uhrzeit nehme, ich bin LANGE NICHT MEHR so infektanfällig wie zuvor und allgemein gehts mir bedeutend besser.
RE: Antibiotika: Langzeitschäden durch oxidative Schädigung von Mitochondrien -
Sunflower - 10.05.2014
Hi ihr Lieben,
danke für euere Antworten!
Ich möchte hier betonen, dass die Studie von Collins und co nur auf die Mitochondrienschädigung durch
bakteriziden AB hingewiesen hat und dass
diese negative Nebenwirkung sich durch die Einnahme des Antioxydans N-Acetylcystein vermeiden lässt.
Mit
bakteriostatischen AB, die vorwiegend in der Langzeitbehandlung der chronischen Borreliose und Co-Infektionen von Borrelioseärzten eingesetzt werden (z.B. Tetrazykline und Makrolide), liess sich diese Schädigung kaum nachweisen.
Daher scheint das Risiko bei einer Langzeitbehandlung mit bakteriostatischen AB eher gering zu sein und offensichtlich mildert die Einnahme von N-Acetylcystein bei einer Behandlung mit bakteriziden AB dieses Risiko deutlich.
AB -
Sunflower - 10.05.2014
(09.05.2014, 14:56)Filenada schrieb: Seit ich die Langzeitantibiose (seit Okt 2011) mache und vor allem seit ich Vit D substituiere, geht die Müdigkeit immer mehr zurück.
Wieviel VitD nimmst du ein?
Zitat:Seit März diesen Jahres hab ich endlich wieder so viel Energie, daß ich ein/zwei Sachen nach der Arbeit erledigen kann, was ich früher auf zwei Wochen verteilen mußte.
Das freut mich sehr für dich!!!
Bakterizide Antibiotika -
Sunflower - 10.05.2014
(10.05.2014, 07:50)DerMarc schrieb: Und auch bei mir hat das Vitamin D zusätzlich danach noch Berge versetzt. Hatte einen überdeutlichen Mangel. Norm ist von 30-70, ich hatte meines Wissens 11 oder 8 oder so. Nicht so toll jedenfalls
Seit ich das nehme, macht meine Schilddrüse keine Probleme mehr, wenn ich mal zu lange Schlafe und meine Tablette nicht zur richtigen Uhrzeit nehme, ich bin LANGE NICHT MEHR so infektanfällig wie zuvor und allgemein gehts mir bedeutend besser.
Hast du auch Hashimoto? Meine SD schrumpft nicht mehr, seit meiner VitD Einnahme (vorher ging das Volumen um durchschnittlich 1 ml/Jahr zurück).
Und ich habe gar keine Infekte mehr.
Ich nehme seit Jahren vitD hochdosiert (6000 I.E./Tag).Damit war der Spiegel nach 5 Monaten Einnahme bei 60 ng/ml (vorher unter 20).
RE: Bakterizide Antibiotika: Langzeitschäden durch oxidative Schädigung von Mitochondrien -
Filenada - 10.05.2014
(10.05.2014, 08:13)Sunflower schrieb: Wieviel VitD nimmst du ein?
Nachdem ich mich erst in den Referenzbereich hochgearbeitet hab, nehm ich jetzt 20.000 IE pro Woche. Funktioniert als "Erhaltungsdosis", wie der letzte Vit-D-Test bestätigte.
RE: Bakterizide Antibiotika: Langzeitschäden -
Claire - 10.05.2014
Nun ja, als möglicher Auslöser der Mitochondriopathie wird Medikamentenverabreichung (Antibiotika) angegeben. ABER: Auch Infektionen wie Borreliose können sie auslösen!!! So einfach ist das alles also nicht. Ich hab ne Mitochondriopathie, die mit Sicherheit nicht auf eine Antibiose zurückzuführen ist. Hab nämlich keine gemacht. Sie wurde auch schon vor der Photonen-Therapie diagnostiziert, womit sie davon auch nicht herrühren kann. Bleibt neben einer unbekannten Ursache die Infektion als Auslöser. Vor der Borre hatte ich nämlich die ganzen Probleme nicht.
LG
Claire
AB -
Sunflower - 10.05.2014
(10.05.2014, 10:06)Claire schrieb: Nun ja, als möglicher Auslöser der Mitochondriopathie wird Medikamentenverabreichung (Antibiotika) angegeben. ABER: Auch Infektionen wie Borreliose können sie auslösen!!!
Ganz genau!!!
Beiden (bakterizide AB und Infektionen) wirken ja mitochondrienschädigend durch den oxydativen und nitrosativen Stress.
RE: Bakterizide Antibiotika: Langzeitschäden durch oxidative Schädigung von Mitochondrien -
DerMarc - 10.05.2014
(10.05.2014, 08:18)Sunflower schrieb: Hast du auch Hashimoto? Meine SD schrumpft nicht mehr, seit meiner VitD Einnahme (vorher ging das Volumen um durchschnittlich 1 ml/Jahr zurück).
Und ich habe gar keine Infekte mehr.
Vermutlich, ja. Allerdings nehme ich von Anfang an nur 20.000 / Woche, müsste allerdings auch mal wieder zur Kontrolle, wie sich das entwickelt hat. Ist jetzt bestimmt auch schon knapp ein Jahr