Cholesterin und Borreliose/Co-Infektionen -
Maia - 10.09.2014
Ihr Lieben,
seit der Borre-Infektion sind interessanterweise meine Cholesterin-Werte in schwindelerregende Höhen geschossen. Inzwischen sind sie so hoch, dass die Ärzte nur noch staunen und böse Worte wie "Statine" vor sich hin murmeln ;-)
Dabei steigen die Cholesterin-Werte ziemlich parallel zur Schwere der Symptome an. Meine vorsichtige Frage, ob die hohen Cholesterin-Werte möglicherweise Folge der Borreliose sein könnten, verneinte die Ärztin (keine Spezi) vehement. Das sei bei mir "genetisch". Ähm, sie sah mich da zum zweiten Mal in ihrem Leben
Ich bin mir dagegen sicher, dass es mit der Borre zu tun hat, da ich vorher nicht solche Werte hatte. Mich würde interessieren, ob auch andere ähnliche Erfahrungen beim Cholesterin haben. Und sinken diese wieder bei AB?
LG Maia
RE: Cholesterin und Borreliose/Co-Infektionen -
zeitzone - 10.09.2014
Hallo Maia
seit der jahrzehntelang unerkannten Borreliose-Infektion ist mein Gesamtcholesterin (das bis dahin um 200 lag) jedes Jahr um einige Prozentpunkte hochgeklettert bis zur jetzigen schwindelerregenden Höhe von 333! Und das als Vegetarierin!
Da aber der Quotient aus den verschiedenen Cholesterinwerten noch stimmt, konnte ich bisher erfolgreich jede ärztliche Statin-Attacke abwehren.
Laß mal Deinen Quotienten ausrechnen, nicht nur das Gesamtcholesterin!
zeitzone
RE: Cholesterin und Borreliose/Co-Infektionen -
Maia - 10.09.2014
Liebe Zeitzone,
mein HDL/LDL-Quotient ist so traumhaft, dass die Ärzte ebenfalls nur noch staunen ;-)
Trotzdem würden sie am liebsten in die Statin-Kiste greifen. Statine bekommt man ja - ähnlich wie Antidepressiva - geradezu nachgeschmissen, selbst wenn man sie nicht will... Nur die Borre will keiner behandeln ;-)
Gehen Deine Cholesterin-Werte unter AB runter?
RE: Cholesterin und Borreliose/Co-Infektionen -
Rosenfan - 10.09.2014
Hallo,
wenn der Cholesterinwert genetisch bedingt hoch sein sollte, also eine sog. Hypercholesterinämie, wären die Werte schon früher hoch gewesen und nicht erst jetzt in Hinsicht auf die Borreliose.
Von den Statinen sollte man erst mal Abstand nehmen, denn die
Nebenwirkungen sind nicht ohne. Außerdem braucht der Körper das Cholesterin für die Hormonproduktion, Gallensäure und fettlösliche Vitamine.
Ich weiß auch nicht, warum die Ärzte damit so freigiebig umgehen.
Gruß - Rosenfan
RE: Cholesterin und Borreliose/Co-Infektionen - Ehemaliges Mitglied - 10.09.2014
Hallo Maia,
Zitat:Die Wirkung der Statine beruht auf darauf, dass sie ein Enzym blockieren, dass unser Körper zur Herstellung von Cholesterin benötigt. Unglücklicherweise wird dieses Enzym auch zur Herstellung des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin (Sauerstofftransport in die Zellen) und zur Herstellung von Coenzym Q10, dem wichtigsten Mikronährstoff zur Energieproduktion in den Zellen benötigt. Da gerade Muskelzellen und vor allem Herzmuskelzellen sehr viel Energie benötigen, erklärt das natürlich einige der Nebenwirkung der Statine wie Muskelschmerzen und Muskelschwäche.(4)
Ganz doof, siehe unter SUCHE ATP, wahrscheinlich.
Aus:
http://volkskrankheit.net/krankheit/cholesterin-senken/
http://www.medizinderzukunft.de/ernahrung/die-wahrheit-uber-cholesterin/
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/cholesterin.html
RE: Cholesterin und Borreliose/Co-Infektionen -
Sunnie - 10.09.2014
Mir ging es ganz genauso. Ich hatte sehr hohe Cholesterinwerte um 300 aber der HDL/LDL-Quotient war trotzdem noch ok.
Allerdings war mein Hausarzt durchaus überzeugt davon, dass diese hohen Werte infektionsbedingt sind.
Nach mittlerweile mehreren Antibiosen ist mein Cholesterinwert wieder bei 196 angelangt. Und zwar ohne Medikamente oder Ernährungsumstellung.
Und ich kann auch durch eigenes Empfinden bestätigen, dass die Cholesterinwerte anscheinend mit der Schwere der Symptome korrelieren.
Denn seit sich meine Symptome endlich ein wenig gebessert haben, gingen auch die Werte langsam aber sicher wieder runter.
RE: Cholesterin und Borreliose/Co-Infektionen -
Filenada - 11.09.2014
Bei mir isses genau andersrum, was allerdings auch nicht besser ist.
Früher hatte ich grundsätzlich Bilderbuchwerte, worauf mein damaliger Hausarzt immer sehr neidisch war. Und dann sackte mein HDL plötzlich radikal ab.
Das Einzige in Sachen Ernährung, was ich verändert hatte: ich hatte während der Antibiose meinen Olivenölverbrauch eingeschränkt. So nach dem Motto, auf der einen Seite schluckste das teure Yomogi, um AB-bedingten Durchfall zu verhindern, auf der anderen Seite kippste das Öl hektoliterweise in Dich rein... Ansonsten hab ich mich in meinen übelsten Borreliosezeiten auch sehr wenig bewegt (wenn man vor Schmerzen nicht auftreten kann, läuft man nun mal nicht freiwillig). Tja, und dann hatte ich vor paar Jahren von 'ner östrogenhaltigen Pille auf eine gestagenhaltige gewechselt, was auch diese Veränderungen hervorrufen kann. *grmpf* (Allerdings weiß ich nicht, wie zeitversetzt sich das auswirkt.)
Mein HDL war bei 35 (Ref. > 45). Ein halbes Jahr hab ich gebraucht, um das HDL wieder in den Referenzbereich zu bekommen - durch wieder (für mich) normalen Olivenölverbrauch und mehr Bewegung. Seitdem schrammle ich an der untersten Grenze des HDL-Referenzbereiches lang.
Die restlichen Werte waren die ganze Zeit vorbildlich: LDL immer zwischen 54 und 70 (Ref. < 160), Gesamtcholesterin zwischen 108 und 128 (Ref. < 200) und der Atherosklerose-Index, also der "Quotient", zwischen 0,9 und 2,0 (Ref. < 3). Letzteres kann einen natürlich in falscher Sicherheit wiegen, denn ein zu niedriges HDL ist genauso schädlich wie ein zu hohes LDL...
Irgendwo mal gelesen und für Euch vielleicht interessant, daß auch Betablocker (weiß nicht, ob Ihr die nehmt) das LDL nach oben treiben kann.
RE: Cholesterin und Borreliose/Co-Infektionen -
Maia - 11.09.2014
@Rosenfan und Fischera: Danke für die Hinweise und links. Bei den Nebenwirkungen von Statinen braucht man ja keine Borreliose mehr ... Das ist ja schon erschreckend. Du bestätigst mein Gefühl. Man bekommt nicht plötzlich aus heiterem Himmel eine -ähm - "genetisch bedingte" Cholesterin-Erhöhung. Was einen verzweifeln lässt, ist das Unwissen und die Ignoranz vieler Ärzte...
@Sunnie: Das ist genau wie bei mir. Dann werde ich mal abwarten, ob meine Cholesterin-Werte unter AB auch sinken - und vielleicht nochmals zu der Ärztin gehen, die einen Zusammenhang bestritten hat. Vielleicht lässt sie sich ja ein wenig überzeugen, dass Borreliose nicht immer mit 3 Wochen AB "ausgeheilt" ist. Wir brauchen mehr Ärzte, die offen sind. Hast Du auch Co-Infektionen, Sunnie? Ich habe gesichert noch Mykoplasmen.
@Filenada: Ich wusste gar nicht, dass die Pille sich auch auf die Cholesterin-Werte auswirken kann. Hast Du sie dann abgesetzt? Oder trotz Pille das HDL hochbekommen?
RE: Cholesterin und Borreliose/Co-Infektionen -
Sunnie - 11.09.2014
Maia, ich habe keine bekannten Co-Infektionen außer dass mein EBV-Titer extrem erhöht ist. Der geht über die Skala des Labors hinaus und ist deshalb gar nicht mehr genau messbar. Allerdings ist die Infektion lt. early-antigen-Bestimmung nicht aktiv.
Ich wurde auch höchstwahrscheinlich nicht von einer Zecke, sondern von einer Bremse infiziert.
Meine Cholesterinwerte waren früher auch immer im Idealbereich. Trotz (damals noch unerkannter) Borreliose.
Die Werte erhöhten sich erst mit dem Ausbruch meiner ME/CFS-Symptomatik.
Übrigens hab ich nicht nur das Glück im Unglück, einen guten Borreliose-Spezi in erreichbarer Nähe zu haben. Nein, auch mein Hausarzt nimmt die Borreliose sehr ernst und bildet sich seit einiger Zeit im Bereich ME/CFS und Fibromyalgie weiter. Das ist für mich wie ein Sechser im Lotto - aber dafür hab ich auch noch nie den Hauptgewinn aus einer Lostrommel gezogen... ;-)
RE: Cholesterin und Borreliose/Co-Infektionen -
Maia - 11.09.2014
He Sunnie, gleich zwei Borre-offene Ärzte ist in der Tat fast wie ein Sechser im Lotto :-)) Ich laufe bei den Hausärzten noch vor die Wand. Die meiden das Thema wie der Teufel das Weihwasser. Aber vielleicht finde ich noch einen. Wird Deine ME/CFS-Symptomatik besser?