Vergleich der Borrelienserologie in 4 verschiedenen Laboren -
Valtuille - 14.09.2014
Fallon et al.:
Vergleich der Borrelienserologie in 4 verschiedenen Laboren bei Patienten persistierenden Beschwerden nach AB-Therapie in den USA
Blutproben von 37 Post-Treatment Lyme-Borreliose Patienten und 40 gesunden Kontrollpersonen wurden in 4 verschiedenen Laboren auf Borrelienantikörper untersucht, darunter 2 "Spezial-Labore".
Es gab eher geringe Unterschiede bei der Prozentzahl der positiven ELISAs und IgG WBs, obgleich die Anzahl der unterschiedlichen Ergebnisse oft hoch war.
Bei In-House-Kriterien (in der Regel sind weniger positive Banden für ein positives Ergebnis nötig) für positive Tests bei den beiden Speziallaboren sank bei einem Labor die Spezifität beträchtlich sowohl im IgM und IgG Western Blot. CDC-Kriterien erhöhten die allgemeine Übereinstimmung.
Bei den beiden Laboren die einen C6-Elisa anboten, waren die Anzahl der positiven Ergebnisse des C6 vergleichbar mit ELISA-WB, jedoch mit einer höheren Spezifität.
Das Ergebnis des IgM Western Blot war bei Patienten mit später Borreliose eher schlecht, was bereits in anderen Studien festgestellt wurde.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25182244
RE: Vergleich der Borrelienserologie in 4 verschiedenen Laboren -
Luddi - 14.09.2014
Es gab eher geringe Unterschiede bei der Prozentzahl der positiven ELISAs und IgG WBs, obgleich die Anzahl der unterschiedlichen Ergebnisse oft hoch war.
Kann mir den Satz jemand erklären... verstehe nix..(heute morgen grosses Borrehirn)
RE: Vergleich der Borrelienserologie in 4 verschiedenen Laboren -
Valtuille - 14.09.2014
Da hast du schon recht Luddi, so ganz klar wird das aus dem Abstract auch nicht.
Da ich keinen Zugang zu der ganzen Studie habe, muss ich hier raten:
Ich verstehe es so, dass es ungefähr gleich viele positive Ergebnisse zwischen den laboren gab, es jedoch zu unterschiedlichen Resultaten bei den positiven Ergebnissen kam, sich also beispielsweise unterschiedliche Banden beim Western Blot gezeigt haben oder der Elisa eben unterschiedlich stark ausfiel. Eventuell gab's auch bei den Probanden Fälle, wo in Labor A und B positiv und Labor C und D negativ getestet wurde.
Ist aber alles nur eine Vermutung.
Man muss sich auch daran erinnern, dass man vor allem bei Serologie US-Studien nicht einfach so auf Europa beziehen darf - da wäre es auch interessant, wie sich das mit europäischen Blutproben verhalten würde, vor allem der C6-Elisa und der Igenex WB.
Fazit: Jeden Test - egal ob negativ oder positiv - immer mit Vorsicht betrachten und sich nicht auf die Laborergebnisse versteifen.
RE: Vergleich der Borrelienserologie in 4 verschiedenen Laboren -
Narzisse - 14.09.2014
Mein statik wissen ist zwar ziemlich eingerostet und meine Englisch kenntnisse waren nie wirklich gut (und was der google translater ausspuckt hört sich auch manchmal echt lustig an) Aber ich würde das so verstehen, das zwar wenig prozentuale abweichungen da sind, aber die Streubreite der Werte / die varianz recht groß ist. Also die außreißer vom Mittelwert ausgesehen.
Bei einer derkiptiven statistik gibts ja immer so nen Berg, Spitze ist der erechnete Mittelwert. Je weiter einzelne werte von von den Mittelwert entfernt sind, desto grüßer ist die Varianz, also die einzelnen Außreizer.
Um eine Studie aber wirklich zu bewerten zu können muß man sich die Methodik genau anschauen und was alles berechnet wurde. So kann man z. B. desriprive (also beschriebene) Werte z. B. in Pronzentwerte von unterschiedlich ausfallen, aber der Unterschied muß trotzdem nicht signifikant sein. dafür gibts wieder andere Formeln. daneben kann man auch noch odds Ratios ausrechnen um herauszufinden ob der gezeigte Unterschied überhaupt relevant ist
Bei sensibilität und spezifitätverwechsel ich das auch gerne. Ich glaube sensibilitätä bedeutet, dass der test recht sensibel ist und auch bei falsch positiven werteen positiv ausfällt.
Spezifität bedeutet meine ich, das der Test recht spezifisch ist und es somit leichter zu falsch negativen Werten führt .
http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2001/Ausgabenlinks/21_01.pdf?__blob=publicationFile
Ist auch ne nette Studie über Lyme Borreliose, hatte ich rahmen des Studiums um Studien zu beurteieln. Intressantes ergebniss war das die Fall Gruppe (borrelliose betroffene ) häufiger Rehe gesehen haben und eichhörnchen. Also ja aufpassen was man sieht :-) als die Kontrollgruppe ohne Borreliose Erkrankung.
lg
RE: Vergleich der Borrelienserologie in 4 verschiedenen Laboren -
Christina - 14.09.2014
(14.09.2014, 12:53)Narzisse schrieb: Intressantes ergebniss war das die Fall Gruppe (borrelliose betroffene ) häufiger Rehe gesehen haben und eichhörnchen. Also ja aufpassen was man sieht :-) als die Kontrollgruppe ohne Borreliose Erkrankung. 
Das hört sich lächerlich an, aber ich sage Dir: Da ist was dran! Meine (Borreliose negative) Schwester stand neulich neben mir und hat mich ganz aufgeregt auf ein Reh hingewiesen. Ich hab mich gewundert, was da dran sein soll, weil ich täglich 5-30 sehe! Einhörnchen locken mich auch nicht mehr hinterm Ofen vor.... Womit bewiesen wäre, dass ich an Borreliose erkrankt bin. ;-)
RE: Vergleich der Borrelienserologie in 4 verschiedenen Laboren -
Narzisse - 14.09.2014
Ja nen Grund hat das schon, das die variabel mit erfasst wurde. Es ging bei der Erfassung wohl mit darum wie oft die erkrankten sich in Gärten in wald nähe oder sich in Wäldern aufhalten. Also es hat schon seine Berechtigung, aber es hört sich halt lustig an :-)
RE: Vergleich der Borrelienserologie in 4 verschiedenen Laboren -
Christina - 14.09.2014
Mein idyllisches Leben hat halt seinen Preis...
Jetzt dämmert es mir! Seit Jahren überlege ich, warum es diese dummen Zecken gibt. Ich sehe in denen einfach keinen Nutzen. Aber klar! Das ist die Antwort der Erde auf die Zerstörung der Wälder und der Natur durch die Menschheit. So kann die Mutter Erde uns in die Städte drängen und die Natur kann sich wieder entfalten.
Na immerhin... Also haben die Biester wenigstens einen Nutzen.
Aber bis das ganz umgesetzt wird, erhole ich mich weiter im Wald.
RE: Vergleich der Borrelienserologie in 4 verschiedenen Laboren -
Valtuille - 14.09.2014
Zitat:Aber ich würde das so verstehen, das zwar wenig prozentuale abweichungen da sind, aber die Streubreite der Werte / die varianz recht groß ist. Also die außreißer vom Mittelwert ausgesehen.
Ich versteh deine Schlussfolgerungen gerade nicht ganz

, weil es sich bei der Testbewertung um eine dichotome Variable handelt: Entweder positiv oder negativ, dabei gibt es keinen Mittelwert, Standardabweichung oder Varianz.
Was gesagt wird, ist dass jeder Test ungefähr gleich viel positive Ergebnisse hatte. Da kann man dann eben den prozentualen Anteil berechnen (aus der Luft gegriffen: 20/40 Probanden sind positiv im IgG Blot --> 50% der Tests fallen positiv aus) und der war bei allen 4 Laboren ungefähr gleich.
Anschließend wird gesagt, dass es trotz gleich viel positiver Tests zu unterschiedlichen Ergebnissen kam, womit vermutlich identische Blutproben gemeint sind. Ob sich das jetzt auf die Bandenverteilung bezieht oder sogar darauf, ob eine Blutprobe in Labor A negativ und in Labor B positiv ist (was ich vermute), ist daraus nicht ersichtlich.
Das ist statistisch viel simpler als man annimmt, weil man im Grunde genommen nur Häufigkeiten berechnen kann, eine Abstufung der Testergebnisse kann kaum gemacht werden.
Außer ich hab gerade einen Denkfehler (der gar nicht so unwahrscheinlich wäre

)
RE: Vergleich der Borrelienserologie in 4 verschiedenen Laboren -
urmel57 - 14.09.2014
Ich verstehe das eigentlich so, dass die Zahl der positiv gewerteten Fälle in etwas gleich ist, aber es ist eine andere Gruppe der Personen. Ich würde daraus folgern, dass es Sinn macht einen Test in einem anderen Labor mit anderem Testkit zu wiederholen und dass man Glück hat, wenn man zufällig an den richtigen Test geraten ist.
RE: Vergleich der Borrelienserologie in 4 verschiedenen Laboren - Ehemaliges Mitglied - 16.09.2014
Für die, die noch nicht ganz so belesen sind (FRISCHLINGE) und sich hier wundern über Unterschiede USA - Deutschland. Ja, es gibt verschiedene Borre-Stämme, die sollten auch bei TESTS berücksichtigt werden. Wer keinen Floh hat, hat vielleicht Läuse:
Zitat:Aufgrund der deutlichen Unterschiede der amerikanischen Erregerstämme zu den europäischen Erregerstämmen der Borreliose müssen auch Studienergebnisse und Therapieempfehlungen aus den USA mit einiger Vorsicht interpretiert werden, denn diese lassen sich vermutlich nicht einfach 1:1 übertragen.
AUS:
http://www.lymeborreliose.de/02erreger/0201uebersicht/index.html
http://www.shg-bergstrasse.de/html/Borreliose/Borrelienarten.html