Westernblot oder LTT - welcher Test ist besser? -
Pitar - 16.10.2014
Hallo,
ich bin mir zurzeit relaitiv sicher, dass ich Borreliose im fortgeschrittenen Stadium habe. Hatte vor 4 Jahren Zeckenbiss mit starken Fieber und Schüttelfrost nach 10 Tagen und erfülle mitterweile 60% der typischen Borreliosesympthome (ständig springende Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen und -spannungen, ständiges Muskelzucken überall, Schulter-Arm-Syndrom, Kribbeln in Händen, Fußsohlemschmerz, extreme Müdigkeit, trockene Augen, Hautrötungen, Gelenkknacken überall, Übelkeit, Kopfschmerzen).Alle anderen typischen Krankheiten wurden mehrfach ausgeschlossen.
Problem: Der ELISA-Test kommt bei mir zu einem negativen Ergebnis.
Ich habe nun ein Speziallabor gefunden, die mir sowohl den Westernblot als auch den LTT-Test anbieten.
Meine Frage ist: Welcher Test ist hier sinnvoller, um endlich Gewissheit zu bekommen?
Vielen Dank
Pitar
RE: Westernblot oder LTT - welcher Test ist besser? -
urmel57 - 16.10.2014
Hallo Pitar,
ich würde beides machen. Bei der Problematik, die du schilderst würde ich allerdings auch Coinfektionen mit in Betracht ziehen, insbesondere wenn bei den Symptomen, die du schilderst nicht die typischsten Borreliosesymptome dabei sind.
Welche dann auch von Zecken übertragen werden können, findest du hier in der Auflistung:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte/Leitlinien.pdf S.17
Jeder Test bietet auch nur relative Sicherheit.
Liebe Grüße Urmel
RE: Westernblot oder LTT - welcher Test ist besser? -
neumaex - 16.10.2014
(16.10.2014, 10:31)Pitar schrieb: Problem: Der ELISA-Test kommt bei mir zu einem negativen Ergebnis.
Ich habe nun ein Speziallabor gefunden, die mir sowohl den Westernblot als auch den LTT-Test anbieten.
Meine Frage ist: Welcher Test ist hier sinnvoller, um endlich Gewissheit zu bekommen?
Vielen Dank
Pitar
Hallo Pitar,
Die Frage ist ganz klar zu beantworten :
!!KEINER!!
Wenn du Glück hast, sieht man was, wenn du dann Pech hast, wird das was man dann findet als Seronarbe oder alte abgelaufene Infektion interpretiert.
Wenn du aber ganz großes Pech hast, ist alles negativ und Du somit ein Fall für die Psychosomatik ....
So einfach ist das hierzulande.
Und wenn du Dir mit der Zecke nicht nur die Borreliose sondern auch eine Babesiose an Land gezogen hast, ist die Wahrscheinlichkeit einer negativen Serologie sehr hoch (Horowitz) und die Behandlung umso schwieriger.
Nicht zu reden von weiteren verkomplizierenden möglichen Co-Infektionen.
Davon wollen 99% aller Ärzte nix wissen, weil das ein Stochern im Nebel ist.
Da ist es einfacher das ganze Thema komplett als "Internetborreliose" abzuhaken.
Alles traurig, aber wahr.
LG
neumaex
RE: Westernblot oder LTT - welcher Test ist besser? -
Regi - 16.10.2014
Gewissheit gibts bei der Borreliose-Diagnostik nicht. Ausser du hast ein sichtbares Symptom. Dann kann man eine Probe nehmen und PCR sowie Kultur machen. Positive PCR wäre praktisch beweisend, wenn positiv. Kultur ist beweisend, wenn positiv. Wenn negativ, heisst das nicht, dass keine Borrelien da sind. In der Probe waren nur keine enthalten oder in zu geringer Menge.
Die Diagnose ist eine Sammlung von Hinweisen, die schlussendlich zu einer Wahrscheinlichkeit für oder gegen eine Borreliose führen. Aber Gewissheit....
Nein, das kannst du vergessen.
LG, Regi
RE: Westernblot oder LTT - welcher Test ist besser? -
neumaex - 16.10.2014
gelöscht
RE: Westernblot oder LTT - welcher Test ist besser? -
neumaex - 16.10.2014
[/quote]
Bei der Problematik, die du schilderst würde ich allerdings auch Coinfektionen mit in Betracht ziehen, insbesondere wenn bei den Symptomen, die du schilderst nicht die typischsten Borreliosesymptome dabei sind.
Liebe Grüße Urmel
[/quote]
Für mich sind Krankheitsverlauf und Symptomatik nahezu ein lehrbuchreifer Borreliosefall.
Welche Symptomatik passt da nicht ?
LG neumaex
RE: Westernblot oder LTT - welcher Test ist besser? -
Pitar - 16.10.2014
hmm,welche Coinfektionen sollte man den kontrollieren?
In Bezug auf Coinfektionen würde ich nur Babesien als passend sehen. Die greifen angeblich die roten Blutkörperchen an. Ich habe sehr nierdrige Erythrozytenwerte, d.h. eine Anämie. Dies könnte dafür sprechen
Übrigens habe ich auch eine latente SD-UF, die behandelt wird seit einem jahr. Hat sich allerdings nichts verbessert. Auch das würde für Borreliose sprechen, bei der SD-probleme häufig auftreten.
RE: Westernblot oder LTT - welcher Test ist besser? -
neumaex - 16.10.2014
Hallo Pitar,
Ja du mußt einen Arzt finden, der nach klinischer Symptomatik behandelt.
Und das ist selbst bei den Spezis nicht so selbstverständlich ...
Es ist wie mit der Nadel im Heuhaufen.
Die Ärzteliste hilft da auch nur bedingt weiter.
Der Dr. K. aus Pforzheim wäre vielleicht eine Option.
Aber es ist dein Leben, es interessiert keinen anderen auch nur ansatzweise so wie Dich selber.
Lauf los, du läufst um dein Leben !
LG
neumaex
RE: Westernblot oder LTT - welcher Test ist besser? -
Pitar - 16.10.2014
(16.10.2014, 11:20)neumaex schrieb: Hallo Pitar,
Ja du mußt einen Arzt finden, der nach klinischer Symptomatik behandelt.
Und das ist selbst bei den Spezis nicht so selbstverständlich ...
Es ist wie mit der Nadel im Heuhaufen.
Die Ärzteliste hilft da auch nur bedingt weiter.
Der Dr. K. aus Pforzheim wäre vielleicht eine Option.
Aber es ist dein Leben, es interessiert keinen anderen auch nur ansatzweise so wie Dich selber.
Lauf los, du läufst um dein Leben !
LG
neumaex
ok, vielen Dank, ich habe in ein paar Tagen einen termin bei einem Internisten in Friedberg(Hessen), der sich wohl sehr mit Borreliose auskennt (stammt von Ärzteliste für Borreliosebehandlung). Vorsorglich habe ich noch einen termin bei einem Infektiologen-Ärztehaus gemacht.
Ich werden denen solange auf die Nerven gehen, bis wir die Lösung gefunden haben ;)
Und wenn es Borreliose sein sollte, bleibe ich dran, den Mist wegzubekommen.
RE: Westernblot oder LTT - welcher Test ist besser? -
urmel57 - 16.10.2014
Hallo Pitar,
ich glaube, du hast dir die Frage mit den Babesien gerade selber beantwortet.Da gibt es aber auch unterschiedliche Stämme. Damit kenne ich mich jetzt nicht aus, aber ich denke man muss dann auch aufpassen, dass ein Test diese dann auch abdeckt.
Erschwert wird die ganze Testerei dann auch dadurch, wenn das Immunystem nicht so funktioniert wie normalerweise. Davon muss man eigentlich ausgehen, wenn der Körper nicht mit der Erkrankung fertig wird.
Letzendlich kommt man trotzdem um die Testerein nicht herum sonst wirds nichts mit der Behandlung.
Selbstverständlich sollte den niedrigen Erythrozyten auch noch sonst differentialdiagnostisch nachgegangen werden, ob es irgendwo (auch unerkannte) Blutverluste gibt etc. Dazu werden dann auch die Eisen/Ferritin -Werte interessant, VitaminB12, Folsäure und noch einiges anderes mehr. Hast du denn einen Arzt der dich gut unterstütz?
Liebe Grüße Urmel