Biofilme & Tnidazol -
Nimrod - 27.11.2014
Hallo!
Nachdem ich ein Jahr ruhe hatte, muss ich wieder ran.
Ich möchte eine Runde
Tinidazol nehmen. Hat jemand von euch einen Tipp, was ich gegen
Biofilme dazunehmen könnte?
Gruss, Nimrod
PS: Bin leider zu erschöpft, um all die Beiträge durchzuarbeiten.
RE: Biofilme & Tnidazol -
Oolong - 27.11.2014
Hallo Nimrod,
dazu ist gerade im Forum schon einiges am Laufen, schau mal rein.
Oolong
RE: Biofilme & Tnidazol -
Nimrod - 27.11.2014
Ich hab einiges an Theorie gelesen, viel verstanden wohl nicht, dank Brain-Fog.
Was kann ich zu Tinidazol einnehmen? Das alte Wobenzym N? (Hat mir schon mal geholfen.)
RE: Biofilme & Tnidazol -
leonie tomate - 27.11.2014
Hallo Nimrod,
willkommen bei und im Forum!
Tja, was so "wirklich" gegen Biofilme wirkt, ist halt die Frage aller Fragen...
Es scheint Anhaltspunkte dafür zu geben, dass das gute alte
ACC eine auflösende Wirkung auf Biofilme haben könnte.
Darüber hinaus kann es vielfältige andere positive Effekte haben.
Wobyenzym N würde ich ehrlich gesagt, durch eine direkte und auch höher dosierte Einnahme von Serrapeptase und Bromelain ersetzen.
Wie Oolong schon schrieb, gibt es bereits einige Threads zum Thema. Schau dich mal in Ruhe um.
Liebe Grüße
Leonie
RE: Biofilme & Tnidazol -
Oolong - 27.11.2014
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=2680
Schau mal hier rein, es geht um Tinidazol. LG Oolong
RE: Biofilme & Tnidazol -
urmel57 - 27.11.2014
Hallo Nimrod,
bist du dir denn sicher, dass es wirklich das ist was du brauchst? Tinidazol ist schon ein Mittel, das man ärztlich überwacht nehmen sollte....
Liebe Grüße Urmel
RE: Biofilme & Tnidazol -
Nimrod - 29.11.2014
Vielen Dank für Eure Hinweise!
@ Urmel: In meiner Welt gibt es leider keine Ärzte, die sich damit wirklich auskennen. Ich musste bisher alle wirklich revanten Diagnosen selber finden. Borreliose plus Co-Infektionen plus Umwelttoxinbelastung kann keiner. Nicht mal Uni- oder Spezialkliniken. Auch haben schulmedizinische Behandlungen bisher immer zur deutlichen Verschlechterung geführt (1). --- So what? --- Selber recherieren und machen, natürlich bei riskanteren Sachen wie AB in Supervision eines einigermassen kompetenten Arztes. Und dabei sind Foren, wie dieses hier eine grosse Hilfe. --- Dank Euch allen!!!
LG, Nimrod
(1) Borreliosebehandlung mit Cephalosporinen führte zu zystischen Formen und deutlicher Verschlechterung; Untaugliche AB in zu geringer und zu kurzer Anwendungsdauer waren nur Belastung usw. usw.
Das kennt Ihr doch alle sicher auch, oder?
Schönes heilsames Wochenende!
RE: Biofilme & Tnidazol -
urmel57 - 29.11.2014
Hallo Nimrod,
klar kann ich verstehen, dass es da einiges gibt, wo man an Mauern stößt. Eines möchte ich an dieser Stelle trotzdem loswerden, auch und gerade weil ich weder dich noch deine Krankengeschichte kenne.
Zum einen: Man kann sich leider auch in der Selbstdiagnose auch gehörig irren.
Zum anderen: Wenn Antibiotika nicht wirken, kann es auch daran liegen, dass sich die Krankheit verselbstständigt hat und Antibiotika deshalb nicht mehr wirken können. Auch Virenbelastungen und wie du weißt auch Umweltbelastungen, tragen zu solchen Phänomenen bei und vieles mehr. Das zu unterscheiden, weißt du selbst, ist fast unmöglich.
Ich persönlich halte Tinidazol in alleiniger Anwendung und auch in längerer Anwendung für ein nicht wirklich geeignetes Medikament allen Problemen, die sich nach Antibiotikagabe ergeben zu begegnen. Man darf nicht vergessen, dass es zu diesem Medikament derzeit ein Hype gibt, der sich rein auf Studien stützt, die im Labor, in vitro, gefunden wurden. Die Langzeitantibiotikastudien geben zwar Hinweise, aber wie tragfähig diese sind weiß man leider auch nicht. Dass du die Chance auf Verbesserungen nutzen willst verstehe ich durchaus und deshalb hoffe ich, du verstehst das nicht falsch, aber Behandlungsempfehlungen solltest du in einem Forum nicht erwarten, das kann und darf es nicht leisten.
Davon abgesehen, haben bei mir Antibiotika ziemlich gut angeschlagen und ob es einen Automatismus gibt, dass diese immer zu zystischen Formen der Borrelien führen, die eine anhaltende Verschlechterung nach sich ziehen, sehe ich nicht. Von daher würde ich die Diagnose immer wieder selbst hinterfragen. Falls du Tinidazol und andere Antibiotika nimmst, informiere dich bitte auch gut über die Nebenwirkungen, die auch mitunter nicht so ohne sind und gerne mal mit Borreliosesymptomen und Herxheimer-Reaktionen verwechselt werden können. Ich kenn mittlerweile mehrere, die das Präparat wegen Nebenwirkungen absetzen mussten.
Auch über diese Erscheinungen kann man im Internet nicht urteilen. Ich hoffe, dass dein Arzt dich dabei dann auch gut unterstützen kannst.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei jedem Weg, den du für dich entscheidest.
Liebe Grüße
Urmel
RE: Biofilme & Tnidazol -
Oolong - 29.11.2014
Ich schließe mich urmel an,
ich habe innerhalb von 15 Tagen 25 mal 500 mg Tinidazol genommen und dann abgebrochen, zu heftig alles, was da kam.
Es gibt hier ganz verschiedene Erfahrungen damit, ich kann nur raten, vorsichtig damit umzugehen, denn bei meinem Gewicht war es auf keinen Fall überdosiert.
LG Oolong
RE: Biofilme & Tnidazol -
Sunflower - 30.11.2014
Hi Nimrod,
es gibt leider wenig gesicherte Daten über wirksame "Biofilm-Knacker" gegen Borrelien, bisher wurde nichts dazu veröffentlicht.
Hier aber das Ergebnis meiner eigenen Recherchen, ohne Gewähr auf in vivo Wirksamkeit:
*
proteolytische Enzyme: Bromelain, Serrapeptase, Lumbrokinase
http://www.symptome.ch/vbboard/borreliose/75655-biofilme-proteolytische-enzyme.html
Im Buch von Claudia Lietha ("Borreliose Und dennoch habe ich tausend Träume") steht:
Zitat:Serrapeptase soll laut Prof.Sapi eine auflösende Wirkung auf die Biofilme der Borrelien haben.
In der Tat war ich vor ein paar Jahren auf eine PDF Datei der Lyme Forschergruppe von Prof.Sapi an der Uni New Haven gestoßen, wo Prof.Sapi über "erfolgsversprechende in vitro Ergebnisse mit Serrapeptase in Kombination mit Samento/Banderol" berichtete. Leider wurde diese PDF vom Netzt genommen und ich habe sie nicht gespeichert.
Serrapeptase gehört zum Cowden Protokoll.
Meine Erfahrung mit Serrapeptase: ich habe Serrapeptase (Best Serrapeptase, 20.000 I.E./Kps, 1-1-1 Kps/Tag) mit einem Katzenkrallen-Extrakt (Cat´s claw Extract Now Food, 1-1-1 Kps/Tag) und Bromelain (Bromelain 200 mg Warnke, 1500-1500-1500 I.E. /Tag) ca. 9 Monate lang genommen. Nach ca. 3 Monaten verschwanden meine Borreliose-Schmerzen für ca. 6 Monate, tauchten wieder auf, als ich Bromelain abgesetzt habe.
Ich mache seit Juni eine gepulste Antibiose (10 Tage AB/Monat), habe eine Runde Mino/Azi ohne Serrapeptase (aber mit Bromelain) genommen und nichts Besonderes festgestellt. Aber mit Serrapeptase und Bromelain löste die 2.AB Runde (ebenfalls Mino/Azi) eine heftige Verschlimmerung der Schmerzen (von 1-3 auf 8-9). Die Schmerzen sind seit Absetzen der AB auf einem erträglichen Level zurükgegangen (0 bis 4-5). Daher stelle ich mir die Frage, ob Serrapeptase die Wirkung der AB deutlich potenziert hat, womöglich durch eine Antibiofilmwirkung.
Bromelain kann auch einen Nutzen bei einer Antibiose haben, denn es erhöht die Resorption, die Gewebepenetration und -Konzentration von AB wie Tetrazyklinen und Penicillin:
http://www.symptome.ch/vbboard/borreliose/75082-potenzierung-wirkung-antibiotika.html
Aus diesen Gründen werde ich deshalb immer Bromelain und Serrapeptase zusammen mit den AB einnehmen.
Ich nehme Bromelain und Serrapeptase ca. 1/2 h vor einer Mahlzeit mit Wasser und meiner Katzenkrallen-Tinktur (Gaia Herbs).
*
NAC = N-acetylcystein
Diese Aminosäure ist die Vorstufe des körpereigenen Antioxydantien Glutathion (GSH), kann nachweislich den intrazellulären GSH Gehalt bei Patienten mit GSH ausgleichen Mangel und wird generell bei Patienten mit oxidativem/nitrosativen Stress von Borrelioseärzten wie Dr.Hopf-Seidel verschrieben.
NAC scheint ebenfalls eine potentielle Wirkung gegen Biofilme von Bakterien zu haben, ein in vitro Nachweis gegen Biofilme von Bb wurde aber m.E. bisher nie erbracht und ich weiß nicht, ob Prof.Sapi diesen Wirkstoff bereits in vitro getestet hat und wenn ja, was sie dabei beobachtet hat:
http://www.symptome.ch/vbboard/borreliose/75655-biofilme-proteolytische-enzyme.html
Klinische Studien weisen auf eine potentielle Wirkung gegen bakterielle Biofilme bei anderen Erregern
in vivo hin:
http://www.europeanreview.org/wp/wp-content/uploads/2942-2948.pdf
Ich nehme während der AB Runden 2 x 600 mg NAC 1/2 Std vor dem Mittagessen und in den AB Pausen 3 x 600 mg NAC pro Tag, 1/2 Std vor dem Essen.
Es wird empfohlen, einen Abstand von 2 Std zwischen NAC und AB einzuhalten, da die AB Wirkung sonst herabgesetzt werden könnte.
*Lactoferrin
Prof.Sapi hat dieses körpereigene Peptid, das von Immunzellen wie Leukozyten produziert wird und ihnen hilft, Biofilme von Erregern zu verhindern/aufzulösen, in vitro gegen Biofilme von Bb getestet und eine gute Wirkung ab 60- 80 µg/ml Konzentration festgestellt. Es ist mir allerdings unklar, bei welcher Dosierung diese Konzentration in vivo erreicht werden kann.
http://www.newhaven.edu/823698.pdf
Bei klinischen Studien (z.B. gegen virale Infektionen) wurden den Probanden zwischen 100 bis 600 mg Lactoferrin pro Tag verabreicht:
http://www.jiac-j.com/article/S1341-321X(14)00286-4/fulltext
Es scheint, das Lactofferin eine immunmodulierende Wirkung in vivo hat, indem es die Produktion von Th1 Zytokinen wie IFN Gamma induziert, die Aktivität der NK Zellen stimuliert.
Zitat:A recent in vitro study reported that lactoferrin inhibits both cellular attachment of the murine norovirus, a virus closely-related to the human norovirus, and viral replication in the cells by inducing antiviral cytokines interferon (IFN)-α/β. Lactoferrin administration also enhances NK cell activity and Th1 cytokine responses, which lead to protection against viral infections. In conclusion, lactoferrin consumption may protect the host from viral infections through inhibiting the attachment of a virus to the cells, replication of the virus in the cells, and enhancement of systemic immune functions.
Es ist allerdings auch unklar, ob dieses Peptid bei chronischen Borreliose-Patienten vom Nutzen sein könnte (zur Biofilmauflösung und Immunmodulation), denn es gibt m.E. keine in vivo Studien, die einen Nutzen nachgewiesen hätte. Dies gilt auch für proteolytische Enzyme und NAC.
Daher bleibt ein Versuch mit diesen Nahrungsergänzungsmitteln ein Versuch auf eigenes Risiko.
Interessant ist allerdings, dass bei Patienten mit einer chronischen bakteriellen Infektion, die von biofilmbildenden Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa (Mukosvizidose = zystische Fibrose) oder Staphyloccocus aureus (chronische Sinusitis) ausgelöst werden, einen Mangel an Lactofferin in den Immunzellen, die die für die Bekämpfung der Biofilme zuständig sind (PMN = polymononukleäre Neutrophilen) festgestellt wurde. Dieser Lactorferrin-Mangel könnte ein Grund für die chronische Infektion sein, denn ohne Lactofferin können sich die Immunzellen weniger gegen die Bildung von Biofilmen wehren. In Biofilmen sind Erreger weitgehend resistent gegen Immunzellen und Antibiotika.Eine Behandlung mit Lactoferin könnte also theoretisch vom Nutzen sein, um die Wirkung von AB zu potenzieren.
http://hultgren.wustl.edu/public/PDFs/033_NatImm0702.pdf
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12037568
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3648868/