Ich kann nicht mehr -
Alexander - 20.01.2015
habe eine Endoskopie meiner Halswirbelseule machen lassen. alles vernarbt und entzündet. Schmerzen immer gleich stark egal welches Schmerzmittel ich nehme. Morphin versagt auch schon.
RE: Ich kann nicht mehr -
anfang - 20.01.2015
Nu mach mal bloß kein s c h e i s s .Schmerzen-ja…meist nicht zu knapp und wenns auf zeit läuft,durchgängig da ist-manno,klar…da hilfts dir auch nich,wenns auch andere kennen.
Gib Dir,aber auch uns eine Chance-da weiter zukommen.Das ist Schwerarbeit,welche zuviele nicht sehen,auch die-von denen du schon sprachst(Medizinwesen).
Auch die würdest ausklammern und weiter im dunkeln tappen lassen,auch wann sie für den einen-oder anderen wer weiß wie erscheinen…. Es sind auch nur menschen.
So manche Zeitfenster hab auch ich hinter mir gebracht,die nicht fern deiner Absicht lagen.
Abschied ist immer schwer,für jeden – der Unterschied machts,nicht immer kann man da noch mitreden. Du steckst wohl in einer Art-Spiraltunnel-bring die Kraft und Zeit auf….
Irgendwie…das schaffst auch Du – Zeit schinden ist angesagt,auch wann sie für dich jetzt
Schon als zulang bewältigt aussieht. –anfang -
RE: Ich kann nicht mehr -
Katy - 20.01.2015
alexander ich bin neu hier und kann dir vielelicht nicht viel helfen aber bitte...mir schossen grad so die tränen in die Augen, bitte mach keinen Mist!was hast du denns chon alles probiert? bitte melde dich!
RE: Ich kann nicht mehr -
Alexander - 20.01.2015
8 Monate Kombi Antibiotika. alle Schmerzmittel Morphin Pregabalin Lorazepam canabis USW. Radikulitis und Gehirnhautendzündung Schmerzmittelwirkung gleich null .
RE: Ich kann nicht mehr -
Ulrike Welzel - 20.01.2015
Hallo Alexander,
mein Name ist Ulrike.
Ich bin die Vorsitzende von OnLyme-Aktion. Das ist der Patienten-Verein der dieses Forum betreibt.
Ich bin sehr erschrocken und entsetzt über deinen Post.
Ich möchte nicht, dass du dich umbringst.
Ich denke, dass ich deine Verzweiflung gut verstehe...aber ich bin mir auch sehr sicher, dass du noch nicht alles ausprobiert hast.
Es gibt für dich noch Möglichkeiten.
Ganz hart gesagt:
Der Tod läuft dir nicht weg...geb bitte noch nicht auf.
Ich würde gerne morgen mit dir telefonieren, Alexander. Vielleicht können wir gemeinsam eine Idee entwickeln, wie es bei dir weitergehen könnte.
Kannst du dich darauf einlassen?
Liebe Grüße
Ulrike
RE: Ich kann nicht mehr -
Katy - 20.01.2015
Oh nein. dann hast du auch wahrscheinlich schwere neurologische symptome?welche antibiotika hattest du genau? schon infusionstherapie gehabt? andere alternativmethoden? osteopathie? zweite meinung geholt?dnimmstd u auch entzuendungshemmende mittel? was sagen die aerzte?das tut mir unendlich leid.. ich kenne dieses gefühl auch..dass es nicht weiter geht...bitte lass dir von Ulrike helfen, das finde ich sehr nett von ihr!!
LG
RE: Ich kann nicht mehr -
Amethyst - 20.01.2015
Lieber Alex,
ich kann Dich nur zu gut verstehen, ich stand oft genug an der gleichen Stelle, wo Du gerade stehst, hatte alles gründlich satt, konnte und wollte nicht mehr. Ich hatte schon vor meiner Borrelioseinfektion wiederholt schwerste Depressionen, weil mein Sohn Autist ist, was ich erst erfuhr, als er 9 war. Wir haben die Hölle durchlebt, weil die "lieben" Mitmenschen nicht damit umgehen können, wenn jemand nicht so "tickt", wie es gesellschaftlich vorgeschrieben ist. Ich habe mein einziges Kind leiden sehen und konnte ihm trotz aller Bemühungen nicht helfen, bis schließlich gar nichts mehr ging und wir ihn mit 12 in eine Wohneinrichtung geben mussten. Dazu der ewige Kampf mit den Behörden.
Als "Bonus" gab es dann 1 1/2 Jahre später die Borreliose dazu, es wiederholte sich die gleiche ärztliche Inkompetenz und Ignoranz wie bei meinem Sohn. Weitere depressive Episoden folgten, mit meiner Frühverrentung (ich war damals 40) kam ich überhaupt nicht klar, weil ich meinen Job in Waldkindergarten geliebt habe, er war mein Lebensinhalt. Und immer wieder kamen die Gedanken, dem ein Ende zu setzen, weil ich so ziemlich alles verloren hatte, was mir wichtig war, dazu die vielen Borreliose-Symptome, die oft unerträglichen Schmerzen...
Aber ich habe gekämpft und mir Hilfe geholt. Mehr als einmal habe ich mich auf eigenen Wunsch von jetzt auf gleich in eine Klinik einweisen lassen. Die Behandlungen dort haben zwar meine Situation auch nicht geändert, aber ich habe Schritt für Schritt gelernt, damit anders umzugehen, wieder die vielen kleinen positiven Dinge in meinem Leben wahrzunehmen und sie zu genießen.
Ich habe seit 8 1/2 Jahren Borreliose, hatte 2007 nach einer FSME-Auffrischimpfung zeitweise Lähmungen und so extreme Gedächtnisstörungen, dass ich z.B. nicht mehr wusste, wie mein eigener Ehemann heißt, meine Wohnung nicht wiedergefunden habe und banalste Alltagshandlungen nicht mehr ausführen konnte, z.B. ein Brötchen aufschneiden. Schon das alleine reicht, um total zu verzweifeln. Aber ich habe mich durchgekämpft.
Ich bin nicht gesund, die starken Nervenschmerzen und vieles mehr sind mein Dauerbegleiter, eine wirksame Schmerzmedikation habe ich auch nicht und zusätzlich muss ich mich seit Jahren mit Behörden herumstreiten, die meine Erkrankung weglügen, um keine Leistungen erbringen zu müssen. Das zermürbt zusätzlich.
Und trotzdem gebe ich nicht auf, auch wenn ich auch heute noch manchmal darüber nachdenke. Aber das ist keine Lösung. Ich sage mir immer, dass es anderen Menschen noch viel schlechter geht als mir. Und ich halte mir vor Augen, wie die Angehörigen leiden, wenn sich jemand das Leben nimmt, ich habe es selber als 17-jährige vor fast 30 Jahren erlebt, als sich mein Cousin das Leben genommen hat, er war 26.
Meine Tante leidet noch heute darunter. Und ich sehe ganz aktuell das Leid meiner Patentante (einer Schulfreundin meiner Mutter) deren Tochter vor kurzem mit 43 an einem Hirntumor gestorben ist und eine 8-jährige Tochter hinterlassen hat.
Ein Beitrag in einem Forum über meine Gedanken, den ich 2011 geschrieben habe, vielleicht hilft es Dir etwas, zu sehen, was man alles überstehen kann, auch wenn man glaubt, es geht nicht mehr weiter.
http://www.rehakids.de/phpBB2/viewtopic.php?p=1329287#1329287
Der Beitrag ist fast 4 Jahre her und es hörte ja damit nicht auf, u.a. musste ich vor fast genau einem Jahren damit fertig werden, dass meine Arzthaftungsklage mit absolut absurden Argumenten abgeschmettert wurde. Die Verhandlung war eine Farce und diente nur einem einzigen Zweck: dem Patienten klarzumachen, dass es tabu ist, rechtlich gegen Ärzte vorgehen zu wollen.
Aber ich habe auch das überlebt, im wahrsten Sinne des Wortes, obwohl mein erster Impuls war, mit allem Schluss zu machen.
Ich erzähle Dir das alles , um zu verdeutlichen, dass da noch einiges mehr dranhängt, als nur da eigene Leid, der Gedanke, die Situation nicht mehr ertragen zu können. In so einer Situation wie Deiner ist man nicht mehr in der Lage, rational zu denken, das ist der klassische Tunnelblick, aber auch ein sehr langer Tunnel ist irgendwann zu Ende und es wird wieder hell. Ich spreche aus langjähriger Erfahrung mir Depressionen, das erste mal wurde bei mir 1997 eine Depression diagnostiziert. Ich war so oft davon überzeugt, dass es nicht mehr weitergeht, nie mehr hell wird, aber es ging weiter, es wurde wieder heller, wenn auch nicht strahlend hell. Aber damit kann ich leben.
Bitte tue keine unüberlegten Dinge, hole Dir Hilfe und wenn es erst mal ein Anruf bei der Telefonseelsorge ist. Es gibt Hilfsmöglicheiten.
Schau mal hier:
http://www.deutsche-depressionshilfe.de/stiftung/erste-hilfe.php
http://www.telefonseelsorge.de/
UND, nimm es mir bitte nicht übel, aber gerade WEIL ich Deine Situation und Deine Verzweiflung so gut kenne und die Gefahr für Dich sehe, habe ich Deinen Beitrag an die Moderatoren gemeldet.
Was mein Leben trotz allem wieder lebenswert macht und mich aus den tieftsten Löchern herausholt:
Wenn ich mal wieder darüber nachdenke, aufzugeben, muss ich nur in dieses Gesicht gucken und kann wieder lächeln.
Ich hoffe, bald positivere Dinge von Dir im Forum lesen zu können.
Liebe Grüße
Annette
PS: Nimm bitte das Gesprächsangebot von Ulrike an!
RE: Ich kann nicht mehr -
Amethyst - 20.01.2015
Übrigens, lieber Alex, hätte ich aufgegeben, könnte ich jetzt nicht miterleben, wie toll sich mein Sohn entwickelt hat.
Er ist jetzt 22 1/2, lebt seit 7 Monaten, wenn auch immer noch mit intensiver Betreuung, in einer eigenen Wohnung, ist im letzten Ausbildungsjahr zum Fachinformatiker auf dem ersten Arbeitsmarkt, mit Übernahmegarantie durch seine Ausbildungsfirma, die sein fachliches Können sehr zu schätzen weiß.
Sein Chef und seine KollegInnen wissen ihn mit all seinen autismusbedingten "Macken" zu nehmen und er selber fühlt sich dort auch sehr wohl und ist mittendrin, trotz Behinderung. Er hat einen unschlagbar trockenen Humor und macht sich oft regelrecht philosophische Gedanken um seine Probleme und das Leben im Allgemeinen und Besonderen. Ich staune immer wieder.
Das ist so schön und all das hätte ich nicht mehr erlebt, wenn ich mir keine Hilfe geholt, sondern aufgegeben hätte.
Und auch für Dich gibt es doch mit Sicherheit Dinge, für die es sich zu zu leben und zu kämpfen lohnt. Du musst diese nur erkennen und wahrnehmen, das ist der erste Schritt. Versuche das doch bitte mal, denke mal darüber nach, was oder wer das sein könnte!
Liebe Grüße
Annette
RE: Ich kann nicht mehr -
Oolong - 20.01.2015
Hallo Alexander, auch von mir die Bitte, nichts zu tun, was nie wieder umgekehrt werden kann.
Wie du weist, lebe ich seit 1957 mit der Borreliose und mußte so ziemlich alles auskosten, was da an harten Prüfungen ins Leben tritt.
Nun bin ich 65 und hatte bis September 2014 mal eine recht gute Zeit, dachte, ich sei übern Berg.
Im September begannen dann die Schulterschmerzen, heftig bis zum Wahnsinn und kaum eine Pause zum durchatmen, der Wahnsinn am Stück. Ich habe so viel Schmerztabletten eingeschüttet, daß ich wegen einer Magen- oder Darmblutung einen lebensgefährlichen Blutverlust hatte und über Silvester am Tropf mit Spenderblut hing. Ich hatte die Wahl, dem Spenderblut zustimmen - oder ablehnen und es kann morgen alles aus sein...
Ich habe - obwohl es mir schwer fiel und der Gedanke, wenn alles aus ist sind auch die Schmerzen weg, erschien mir als eine Lösung, letztendlich der Blutübertragung zugestimmt. Jetzt bekomme ich direkt in die Schulter Cortison gespritzt und habe seit 1.1. 2015 Morphinpflaster aufgeklebt. Das zeigt Wirkung und ich bin riesig froh, mir die Chance gegeben zu haben, weiter am Leben teilzunehmen.
Bitte nimm das Gesprächsangebot von Ulrike an, auch du suchst nach einem Lichtblick und hast uns informiert. Ich denke an euch, Alexander und Ulrike,
die Oolong.
RE: Ich kann nicht mehr -
johanna cochius - 20.01.2015
Alexander ,
wir können uns unendlich gut in Deine Situation hineinversetzen .
Gerade heute hatte ich mit jemandem aus dem Forum ein sehr emotionales Gespräch , in dem es auch darum ging warum man dieses Leben noch lebt .
Diese ständigen Schmerzen , die zermürbende Müdigkeit , die Ignoranz vieler , nicht annähernd das machen zu können was man eigentlich so gerne möchte .
Du tust Dir nichts an , hörst DU ?
Ich höre Deine verzweifelten Rufe bis zu mir , aber wo bist Du ?
Du brauchst Hilfe und die wirst Du bekommen , versprochen , aber erstmal lass es morgen werden !
In solchen Situationen hasse ich meinen Laptop vor mir , es sind einem die Hände gebunden .
Das kann nicht die Lösung sein
Der Spruch der bei mir hier unten steht , der kam mir in den schlimmsten Stunden meines Lebens in den Kopf , ich hoffe er kann auch dir etwas helfen .