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basisch, sauer, pH-Wert, Zucker, Wachstum - Druckversion

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basisch, sauer, pH-Wert, Zucker, Wachstum - Leon - 25.01.2015

Es wird immer wieder mal empfohlen, sich basisch zu ernähren bei Borreliose oder das Zellinnere alkalisch zu machen (Quensyl). Was mich in diesem Zusammenhang stutzig macht?

Zitat:Borrelia-Arten sind heterotroph. Ihr Stoffwechsel ist mikroaerophil, sie wachsen also bevorzugt bei einer Sauerstoffkonzentration, die deutlich geringer ist als die von normaler Luft.[1] Die Beschreibung und Identifizierung dieser Bakterien ist schwierig, da sie sich nicht mit den in der Mikrobiologie üblicherweise verwendeten Nährmedien kultivieren lassen. Sie reagieren empfindlich auf geringe Mengen von Detergenzien oder Gallensalzen, außerdem benötigen sie zahlreiche Wachstumsfaktoren, wie Aminosäuren, Peptone, Vitamine und N-Acetylglucosamin, ein Baustein der Mureinschicht in der bakteriellen Zellwand. Optimales Wachstum erfolgt bei einem pH-Wert von 7,6 im Nährmedium und einer Inkubation bei 34–37 °C.[4] Eine weitere Eigenheit der Gattung ist, dass sie ganz ohne Eisen auskommt und als Cofaktor für wichtige Enzyme stattdessen Mangan verwendet.[5]

http://de.wikipedia.org/wiki/Borrelien

Ist diese Wikipedia-Information falsch? Denn sonst ergibt das für mich keine Logik: Ein pH-Wert von 7,6 ist keineswegs sauer, sondern neutral bzw. sogar leicht basisch!

http://www.zentrum-der-gesundheit.de/images/ph-wert.jpg

Demnach kann man es sich ja aussuchen: extrem sauer oder extrem basisch essen, nur bloß nicht neutral Tongue

Scherz beiseite... meine zweite Frage ist: Spielt diese Basen-Säuren-Balance überhaupt eine Rolle? Denn der pH-Wert in Blut und Zellen muss immer konstant gehalten werden, damit der Körper lebensfähig ist. Dementsprechend sorgen wahrscheinlich schon Enzyme etc. in Magen & Dünndarm dafür, dass

- ein Zuviel ausgeschieden wird (also zu viel Lauge oder Säure) und der Rest optimal verwertet wird
- ein Mangel (also zu wenig Lauge oder Säure) behoben wird, indem saure bzw. alkalische Stoffe aus dem körpereigenen Gewebe verbraucht werden. Nur: Wo befinden sich diese Depots dann?

Wenn man Sodbrennen o. Ä. bekommt, würde ich das eher darauf schieben, dass die Nahrung besonders schwer verdaulich ist und nicht, ob sie basisch bzw. sauer ist.

Und bzgl. saurem Urin: S. o. - wovon zu viel da ist, das wird einfach unverdaut ausgeschieden. Wenn man "basisch" gegessen hat, ist der Urin halt wenig sauer... und bei viel Säure andersrum. Verstehe nur nicht, warum basische Lebensmittel von einigen Experten so hochgelobt und saure Lebensmittel so verteufelt werden? Burrascano empfiehlt faserreiche Ernährung mit viel Protein (sauer), anders die XXX (s. Forenregel) -Klinik mit viel Gemüse und Obst (basisch).

Apropos Obst: Fructose ist schließlich - wie Glucose auch - ein Einfachzucker Arrow Delikates Borrelien-Futter!

So wäre meine Logik... Icon_nixweiss

Da die o. g. Gedankengänge sehr ausführlich sind, hier die
Zusammenfassung der Kerninhalte:

- Optimales Wachstum von Borrelien: pH-Wert = 7,6 (schwach basisch) Arrow richtig oder falsch?
--> Wenn richtig: Warum wird dann ständig eine basische Ernährung empfohlen - und nicht extrem basisch oder insbesondere extrem sauer?
--> Wenn falsch: Bei welchem pH-Wert wachsen die Biester dann optimal?

- Obst gilt als basisch & gesund: Was ist mit der Fructose darin?
--> Der Organismus kann gut mit 30-120g Kohlenhydraten überleben, d. h. von ultra bis moderat low carb. Nur 0g wären nach meiner Kenntnis wirklich fatal und führen zu Ketoazidose. Denn Vitamine, Spurenelemente und Fett aus Gemüse, Pilzen und Nüssen braucht der Organismus dringend.


Bitte euch um individuelle Ansichten - bin gespannt, was der Wahrheit (vermutlich) am nächsten kommt! Wink

VG Léon


RE: basisch, sauer, pH-Wert, Zucker, Wachstum - johanna cochius - 25.01.2015

Ich kann nich groß etwas dazu beitragen , außer das mir immer gesagt wurde Borrelien mögen ein saures Milieu .
Ich war seitdem ich mit Urinstiks getestet habe immer im sehr sauren Bereich , musste Basenmittel nehmen .
Komischerweise bin ich jetzt im basischen Bereich , obwohl ich seit Monaten nichts mehr nehme und alles esse worauf ich Appetit habe .
Liegt es an den erfolgten Antibiosen ?
Ich weiß es nicht ...


RE: basisch, sauer, pH-Wert, Zucker, Wachstum - Oolong - 25.01.2015

Hallo Leon,

also ich sehe da auch nicht durch. Egal, was ich esse, bin immer im sauren Bereich.

Hier nochmal ein Hinweis, den ich schon mal irgendwo eingestellt habe:
Ständig wechselnde Phasen zwischen sauer und basisch im Urin fördern Nierensteinbildung.

Will außerdem mitteilen, daß Sodbrennen nicht (nur) durch den pH-Wert kommt, im Magen ist es wegen der Magensäure immer sauer, auch unter Pantoprazol usw.

Bei vielen schließt der Magen nach oben nicht völlig dicht ab und da steigt halt Mageninhalt auf, also Magensäure und Speisebrei. Das sind halt einfach anatomisch ungünstige Verhältnisse, die durch sehr vollen Magen, schwer verdauliches Essen, zu viel Magensäure, Schwangerschaft usw. begünstigt werden.
Ein nicht dicht schließender Magen ist oft ein Zufallsbefund, manche wissen nicht, daß sie davon betroffen sind, fühlen sich aber nachts wohler, wenn sie mit erhöhtem Oberkörper schlafen.

LG Oolong


RE: basisch, sauer, pH-Wert, Zucker, Wachstum - Leon - 25.01.2015

@johanna cochius
Zitat:Ich kann nich groß etwas dazu beitragen , außer das mir immer gesagt wurde Borrelien mögen ein saures Milieu

Das ist eben die Frage... und möglicherweise - vorausgesetzt, die Wikipedia-Info stimmt und lässt sich von in-vitro auf in-vivo übetragen - stimmt das gar nicht. Meist fühle ich selbst mich mit einer, nun ja, ziemlich sauren Low Carb Ernährung sehr wohl und nicht irgendwie übersäuert oder so. Huh Das passierte mir eher damals, als ich ab und zu noch Obst aß. Hinterher - insbesondere nach Ananas, Äpfeln, Kiwi, Zitrusfrüchten, Rhabarber oder Himbeeren - gings mir gar nicht gut. Hatte Blasen im Mund und fühlte mich kein bisschen alkalisch. Umgekehrt verhält es sich nur bei Zwiebeln, Fenchel, Zucchini, frisch gekochtem Spinat oder Pilzen. Kein Plan, woran das liegt... Vielleicht, weil einfach jeder Organismus einzigartige Voraussetzungen mitbringt?

Zitat:Ich war seitdem ich mit Urinstiks getestet habe immer im sehr sauren Bereich , musste Basenmittel nehmen

Hab mich damit noch nie getestet... wäre zwar interessant und vermutlich - trotz Gemüse - bei meinem Proteinkonsum sehr sauer Tongue Doch das Geld investiere ich lieber in Sauna, Probiotika etc. also für mich Sinnvolleres!

Zitat:Komischerweise bin ich jetzt im basischen Bereich , obwohl ich seit Monaten nichts mehr nehme und alles esse worauf ich Appetit habe .
Liegt es an den erfolgten Antibiosen ?

Könnte sein. Welche AB hattest du denn? Seit ich Mino nehme, fühlt sich der Speichel irgendwie seifig an... Ich dachte immer, nur Artemisin, Quensyl etc. alkalisieren Flüssigkeiten und evtl. das Zellinnere... falls in-vivo möglich! Bei Doxy hatte ich diesen Mundgeschmack nicht. Muss mich erst noch dran gewöhnen.


@Oolong

Zitat:Ständig wechselnde Phasen zwischen sauer und basisch im Urin fördern Nierensteinbildung.

Ist das bewiesen? Falls ja: Dann sollte ich vielleicht doch einmalig und sicherheitshalber für 1-2 Wochen testen, ob mein Urin relativ konstant sauer oder basisch bleibt. Und wodurch wird die Nierensteinbildung dann beim Phasenwechsel begünstigt?

Zitat:Bei vielen schließt der Magen nach oben nicht völlig dicht ab und da steigt halt Mageninhalt auf, also Magensäure und Speisebrei. Das sind halt einfach anatomisch ungünstige Verhältnisse, die durch sehr vollen Magen, schwer verdauliches Essen, zu viel Magensäure, Schwangerschaft usw. begünstigt werden.

...und durch häufiges Erbrechen, aggressive Medikamente (bei mir Doxy, ging nur mit Omeprazol auf leeren Magen!), psychischen Stress, Schlafen mit randvoll gefülltem Magen und nicht erhöhtem Öberkörper usw.

Früher dachte ich bei Sodbrennen immer an Herzinfarkt. Denn bei mir selbst sind die Symptome nahezu identisch: Ausstrahlen eines unglaublichen Schmerzes vom Brustkorb aus in den Hals, Kiefer, linken Arm. Dass es jedoch Sodbrennen ist, zeigt sich an der stundenlang anhaltenden und nicht unter Bewegung verbesserten Qual, wenn ich nichts unternehme. Inzwischen bin ich sensibilisiert und spüre relativ schnell, wenn es losgeht. Dann hilft stilles Wasser (mindestens 1 Liter auf ex), manchmal Omeprazol (aber nicht immer) oder Essen (Pilze, Eisbergsalat, Quark, aber keine Milch). Zur Zeit habe ich kaum Sodbrennen (letzte 2 Wochen gar nicht), unter Doxy ständig.


RE: basisch, sauer, pH-Wert, Zucker, Wachstum - Oolong - 25.01.2015

Der Hinweis, daß durch wechselnden pH-Wert im Urin die Steingefahr steigt, kam von meiner Urologin.

Ich neige zu Nierensteinbildung durch etwas weit oben ansetzende Harnleiter und Vernarbungen nach Entzündung. Damit sind Abflußschwierigkeiten entstanden und ich muß konstant relativ viel trinken oder besser, sollte keinen Durst haben.

Da es mit den Steinen doch mehrmals passiert ist und einige Steine bzw. Sedimente/Gries sich haben lösen lassen (pH-Wert-Einstellung mit Blemaren), bekam ich diesen Hinweis von der Ärztin.
Blemaren (Zitronensäure, Natriumzitrat und Kaliumhydrogencarbont) nimmt man zum Lösen (Alkalisierung) von Harnsäuresteinen und zur Vorbeugung gegen Calciumsteine.

Während der Steinlösung mit Blemaren muß man mittels der beiliegenden Teststreifen einen konstanten pH-Wert einstellen mit den Blemaren-Brausetabletten und dabei darauf achten, daß dieser pH-Wert-Wechsel nicht entsteht, was gar nicht so einfach ist.
Kommt man in den falschen (nach oben oder unten zu weit vom angestrebten pH-Wert abweichenden) pH-Wert, ist das Risiko der Ausfällung von Salzen in der Niere erhöht, öfters wechselnde pH-Werte sind dann auch ungünstig, denn es gibt chemisch sehr unterschiedlich zusammengesetzte Steine. Durch unterschiedlichen pH-Wert und Urinkonzentration können also unterschiedliche Salze ausfallen, nicht nur unter Blemaren.

Alle Sedimente sind im Ultraschall sichtbar. Im Röntgenbild sind nicht alle Sorten sichtbar. Daran kann der Arzt unterscheiden, um welche Zusammensetzung es sich handelt und ob sich die Sedimente/Stein durch Alkalisierung lösen lassen. Nicht lösbare Steine müssen durch Trinken ausgespült oder zertrümmert bzw. endoskopisch entfernt werden.

Der chemische Vorgang der Sedimentbildung in Abhängigkeit vom pH-Wert ist nicht ganz einfach, anorganische und organische Chemie kommen zusammen und auch das Wirken von Pufferlösungen, das irgendwann mal in Chemie dran war.

Wichtig: Zitrusfrüchte werden alkalisch verstoffwechselt und machen nicht sauer! Oxalsäure (Tomaten, Rhabarber ....) können Oxalatsteine fördern.

http://www.onmeda.de/krankheiten/nierensteine-ursachen-1403-3.html

LG Oolong


RE: basisch, sauer, pH-Wert, Zucker, Wachstum - Oolong - 26.01.2015

Hier noch eine Ergänzung zu Tee:

Rote Früchtetees enthalten oft in hohen Anteilen Hibiskus (Sudanmalve) und Hagebutte.
Beides sind Säurelocker und sollten gemieden werden, wenn man sich mit den hier diskutierten Problemen auseindersetzen muß.

Die Teekontore haben dieses Problem erkannt und magenmilde rote Früchtetees herausgebracht, deren rote Farbe von anderen Bestandteilen kommt, vorzugsweise Rote Beete.

Deshalb das Etikett genau ansehen, alle Bestandteile müssen je nach Anteil in absteigender Reihenfolge genannt sein, der größte Anteil also zuerst genannt.

LG Oolong [Bild: c070.gif] .