Pille bei Borreliose? -
A.M. - 22.05.2015
An alle BorrelioseerkranktInnen
Ich habe bei mir das Muster ausmachen können, dass der Verlauf stark zyklusabhängig ist. Etwa Mitte des Zyklus beginnt es schlechter zu werden mit der Symptomatik, ca. 5 Tage vor der Monatsblutung ist es die Vollkatastrophe (Schmerzen, Atem-, Kraftlosigkeit, Stimmung unterirdisch), im Prinzip wie ein PMS, aber so megaheftig... Wird dann mit Beginn der Blutung laaaangsam wieder besser.
Nun hat mir meine Frauenärztin die Verwendung einer Pille empfohlen, das würde man bei MS erkrankten Frauen auch machen, um zyklusabhängige Schübe abzumildern/zu verhindern. Diese wird quasi durchgehend genommen, aber nach spätestens 6 Monaten solle man Pause machen und die aufgebaute Schleimhaut abbluten lassen.
Frage: Hat jemand von Euch davon schon mal was gehört bzw. Erfahrung mit?
Ich lehnte die Pille zu Verhütungszwecken bisher ab, bin aber durch die Symptomatik sowas von heftig eingeschränkt, dass ich eine Einnahme erwäge, rein um die Borreliosesymptomatik abzumildern.
Allerdings habe ich auch letztens irgendwo mal was gelesen, dass Frauen mit Borreliose sich tunlichst andere Verhütungsmethoden auswählen sollten als hormongesteuerte, da gab's 'n ganzen Link zu, den ich aber nicht wiederfinde und auch nicht ganz durchschaut habe, wieso und warum...
lG Anja
RE: Pille bei Borreliose? -
edenael - 22.05.2015
Hallo,
also ich kann das nur bestätigen...ich würde sogar sagen, daß damals das Absetzen der Pille und eine FSME- Auffrischimpfung die ganze Bo-Geschichte bei mir zum Ausbruch gebracht hat. Und heute nach der GEburt meines ersten Kindes ist es genau wie du sagst zyklusabhägig. Vor allem die Stimmung. Habe auch wieder versucht mit der Pille anzufangen, um das in den Griff zu bekommen und habe dann üble Depressionen bekommen.
Also meiner Meinung nach kann die Pille sowohl positiv als auch negativ auf alles eingehen. Probier es aus, aber vergiss nicht, wenn die Stimmung schlechter wird, könnte es an der Pille liegen!
Also habe das selbe wie du gehört, Erfahrungen damit nur diese und den Link weiß ich auch nicht mehr...
sonnige Grüssle
edenael
RE: Pille bei Borreliose? -
Tina - 22.05.2015
Hallo A.M.,
ich hatte mit Pille größere Probleme ( Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, "Aura" wie bei einer Migräne mit tauben Fingern etc.). Das war schlagartig verschwunden nach dem ich auf die Dreimonatsspritze umgestiegen bin. Die Pillenpause erübrigt sich dann auch, es wird keine Schleimhaut aufgebaut. Problem bei beiden hormonellen Verhütungsmethoden ist leider eine Antibiose, dann ist beides nicht sicher.
Tina
RE: Pille bei Borreliose? -
Filenada - 22.05.2015
Ich nehme seit Jahren eine gestagenhaltige Pille durchgängig. OHNE Pause nach soundsoviel Monaten, da bei dieser eh keine Schleimhaut aufgebaut wird, die abgestoßen werden müßte.
Gewechselt hatte ich von einer östrogenhaltigen zu dieser, weil ich Dank des Östrogens Migräne hatte. Etliche Jahre Monat für Monat damit gequält, ehe ich drauf gekommen bin, daß die Migräne mit dem monatlichen Zyklus zeitlich zusammenhängt. Erst haben östrogenhaltige Pflaster in der einen pillenfreien Woche geholfen, dann nicht mehr. Deshalb hab ich sie schließlich abgesetzt.
Mein damaliger Frauenarzt wollte mir dann eine Dreimonatsspritze geben, aber ich hatte ein "komisches Bauchgefühl" und wollte den neuen Wirkstoff erstmal oral testen. Und siehe da, nach einem halben Blister bitterböse Nebenwirkungen (unerträgliche Brustschmerzen). Sofort die neue Pille abgesetzt. Hätte ich das nun als Spritze bekommen, hätte ich... Will gar nicht mehr dran denken. Zwei bekannten Frauen ging's mit dieser Pille auch so.
Also erstmal nüscht genommen. Aufgrund von üblen Problemen ohne Pille (wie inna Pubertät - starke Unterleibsschmerzen; mal nach schon 14, mal erst nach 40 Tagen die Regel bekommen) hab ich mir dann eine östrogenfreie gesucht und bin zu meiner momentanen gekommen (Cerazette bzw. Damara). Viele Frauen vertragen die wohl nicht (so mein damaliger Arzt), ich hab das Glück mit null Nebenwirkungen.
Aber auch mit dieser gibt es bei mir ein Auf und Ab in Sachen Borreliosesymptome. Ist also keine Garantie. Einen Versuch ist's vielleicht wert.
RE: Pille bei Borreliose? -
Lychee - 22.05.2015
Hallo,
die Frage hab ich mir auch gestellt, ob ich wieder mit der Pille beginnen soll. Ging mir mit der Symptomatik damals irgendwie ein wenig besser..
ich muss dazu sagen, ich bekomme meine Tage sowieso seit mittlerweile 2,5 Jahren nicht mehr.. Borreliose dürfte das beeinflusst haben ;)
ich wusste nicht, dass es auch eine Pille ohne Östrogen gibt, das klingt ja interessant. danke, Filenada :)
...
LG L :*
RE: Pille bei Borreliose? -
Windschlag - 13.06.2015
Das Thema Pille und Borreliose scheint so individuell zu sein wie alles andere auch.
Ich habe kürzlich auch nochmal einen Pillenversuch gestartet. Grund: Meine Symptomatik hat sich vor ca. 2 Jahren ziemlich verschoben und seitdem habe ich u.a. einen zu hohen Testosteronspiegel mit entsprechenden Auswirkungen auf Haut, Haare, Zyklus, etc. Ich dachte mir: Wenn ich mein Testosteron durch eine antiandrogen wirkende Pille senke, legt sich vielleicht auch alles andere, was sich zeitgleich neu entwickelt hat. Leider ging der Schuss nach hinten los. Meine bestehende Symptomatik verschlechterte sich immens, hinzu kamen neue Symptome wie starker Nachtschweiß, Kopfschmerzen, starke Infektanfälligkeit, Darmprobleme UND Vaginalmykosen. Zeitgleich mit letzterem Symptom kamen auch starke Blähungen. Beides hatte ich schon immer unter der Pille. Erst jetzt wird mir bewusst, dass die Pille bei mir Candida fördert und es bei mir genau deshalb immer unter ihrer Einnahme bergab geht.
Vom Gefühl her hat sich Folgendes ereignet: Pille fördert Candida -> Candida schwächt das Immunsystem -> Borrlien können besser wüten.
Seit ich sie wieder abgesetzt habe, hat sich das Meiste wieder verloren und ich gehe grad die Candida-Problematik an. Das war mein letzter Pillenversuch in diesem Leben. Unabhängig von ihren unmittelbar spürbaren Auswirkungen möchte ich meinen Körper auch ganz grundsätzlich nicht mehr mit synthetischen Hormonen belasten. Ich habe mich jeden Abend innerlich gegen die Einnahme gewehrt. Da ist das Scheitern vorprogrammiert. Doch das gilt nur für mich. Probiert es aus und schaut einfach, wie es euch damit geht. :-)
RE: Pille bei Borreliose? -
carlinsche - 14.06.2015
ich bin zwar keine große Freundin von Hormonpräparaten, nehme im Moment auch nichts. Beobachte bei mir auch keine zyklischen Erscheinungen. Da sind wir Frauen ja alle bisserl verschieden.
Allerdings würde ich an deiner Stelle zumindest mal austesten ob es mit Pille insgesamt besser zu ertragen ist.Sollte das nicht der Fall sein kannst du die Pille ja auch wieder absetzen.
Wünsch dir viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung....Grüße vom Carlinsche
RE: Pille bei Borreliose? -
Prinzca - 14.06.2015
Hallo,
ist es nicht so das die Pille das im Immunsystem schwächt. Das kann man bei Borreliose ja schon ma gar ned gebrauchen.
Irgendwie so hat mein Frauenarzt das erklärt, ich musste sie nämlich absetzen weil mein Immunsystem
ziemlich im Keller ist. Jetzt muss ich mir erst ma keine Sorgen mehr machen weil ich Schwanger bin aber
währe schon interessant zu wissen wie des jetzt genau ist. Hilft es oder sollte man es eher lassen.
lg
RE: Pille bei Borreliose? - Ehemaliges Mitglied - 15.06.2015
ja, da gibt es Berichte zu.
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=3252
Aus Irrtum Nr.10
Zitat:..... Menstruationsunregelmäßigkeiten, ....
http://onlyme-aktion.org/wp-content/uploads/2012/06/die-20-gef%C3%A4hrlichsten-Irrt%C3%BCmer-%C3%BCber-Zeckenstiche1.pdf
RE: Pille bei Borreliose? -
petersilie12 - 21.07.2019
Hallo zusammen,
das Thema ist zwar schon nicht mehr aktuell, aber der Vollständigkeit halber, möchte ich kurz ergänzen, dass durch die Einnahme der Pille die Thrombosegefahr steigt. Ich habe die Beiträge nur überflogen, es kann also sein, dass das schon genannt wurde. Zur Sicherheit wollte ich es einfach erwähnt haben. Wenn man die Pille nimmt, sollte man das mit in die Überlegung einbeziehen. Es gibt einige bis viele Betroffene von Thrombosen durch die Pille und die Pharmaindustrie ist an einer Aufklärung und Information des Patienten ja nicht unbedingt interessiert. Vielleicht weiß es deshalb nicht jeder.....
LG Petersilie