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Meine Blutergebnisse - NiSpi - 27.05.2015

Hallo Zusammen,
ich habe mich jetzt hier angemeldet, weil nur im Netz nach Informationen zu suchen ist sehr müßig und verunsichert nur noch mehr.
Also zu mir. ich bin 48 Jahre und weiblich.
Wenn ich hier so im Forum lese stelle ich fest, dass es mir echt gut geht.
Letztes Jahr hatte ich am Hals einen Ausschlag der täglich größer wurde. Nach ca. 5 Wochen (vorher bekommt man ja keinen Termin beim Hautarzt) wurde eine Probe entnommen.
Als ich kurz vor Praxisschluss einige Tage später zum Fäden ziehen ging, war mein spontanes Erscheinen dem Arzt so gar nicht recht und er meinte nur "Das Labor meint das sieht wie ein Zeckenbiss aus. Da müssen Sie mal zum Bluttest kommen"
Da ich mich an keinen Zeckenbiss erinnern konnte und das auch nicht so ernst genommen habe, bin ich natürlich nicht zur weitern Abklärung nochmal zum Arzt.
Das war Juli 2014
So im März dieses Jahres habe ich den selben Ausschlag (ist mehr ein roter Fleck der immer größer wird und an den roten Rändern auch so als wären lauter kleine Knötchen drunter) wieder bekommen.
Das selbe Spiel wie letztes Jahr 6 Woche warten auf einen Termin, damit mir der Arzt sagt, dass das ja eine sogenannte Erythem migrans wäre und sein Kollege vom letzten Jahr schon gesagt hat, dass ein Bluttest auf Borreliose ja von mir nicht gemacht wurde.
Ich muss dazu sagen, dass ich keine extremen Symptome habe (extreme Kopfschmerzen vom Nacken aus habe ich immer auf meinen PC Arbeitsplatz geschoben) auch diese Kribbeln vor allem in den Füssen kenne ich. Aber von grippeähnlichen Beschwerden bin ich verschont.
So dann das Ergebnis nach einer Woche Wartezeit.

.pdf Blutwerte.pdf Größe: 48,88 KB  Downloads: 120



Könnt ihr etwas Klarheit in diese Werte bringen
Vielen lieben Dank für eure Mühen.
Liebe Grüße
NiSpi


RE: Meine Blutergebnisse - Niki - 27.05.2015

Hallo Nispi,

herzlich Willkommen im Forum von Onlyme-aktion.orghttp://onlyme-aktion.org/ Icon_winken3

Deine Werte sprechen für eine längere Borrelien-Infektion. Der Kontakt mit Borrelien ist bewiesen durch dieses Ergebnis. Hast viele igg-Antikörper und eine ganze Latte voll Banden im Westernblot. Die Verdachstdiagnose des Labors letztes Jahr war richtig. Im Moment sieht es aber so aus, als ob dein Immunsystem das Ganze noch relativ gut in Schach hält. Die grippeähnlichen Symptome treten übrigens nur kurz nach der Infektion auf und verschwinden dann wieder. Letztendlich hängt es jetzt von deinen Symptomen ab, die du hast.

Die Zeit, wo es noch relativ einfach zu behandeln war, ist jetzt leider schon etwas vorbei.
Mit welchen Symptomen hast du denn genau zu kämpfen?

Das sind so mögliche Symptome, die eine längere Borrelien-Infektion auslösen kann http://www.dr-hopf-seidel.de/borreliose-symptome-1.html.
Auch wenn es im Moment vielleicht noch nicht so ausgeprägte Symptome sind, kann es sein, dass sich da mit der Zeit deutlich mehr entwickelt.

Da du jetzt noch nicht so lange infiziert bist, würde es vielleicht Sinn machen, einen auf Borreliose spezialisierten Arzt aufzusuchen. Anfragen kannst du hier stellen http://forum.onlyme-aktion.org/forumdisplay.php?fid=15

Was hat denn der Hautarzt als Therapie vorgeschlagen?

LG Niki


RE: Meine Blutergebnisse - borrärger - 27.05.2015

Hallo NiSpi,

Auch von mir ein ganz Heart Willkommen hier im Forum.Icon_hurra_fruehling6

Ich schließe mich Nicki an. Es kann sein daß, daß eine Borreliose im Körper schlummert, d.h. daß noch keine wirklichen Symptome auftreten, sich aber die Borrelien also die Infektion weiter ausbreitet. Bei Dir spricht das auftetreten eines zweiten Erythem migrans dafür, daß Dein Körper immernoch mit den Borrelien zu kämpfen hat. Eine Borreliose die von der Körpereigenen Abwehr nicht eliminiert werden konnte, kann mit der Zeit immer mehr sehr unangenehme Symptome verursachen. Umso länger die Infektion vorhanden ist, umso schwerer wird es im allgemeinen sie zu besiegen.

Daher würde ich einen Borreliosespezie aufsuchen, ja oder wie Nicki schon vorgeschlagen hat den Hausarzt einen Therapievorschlag machen laßen. Zu lange warten würde ich nicht.

Hier eine Ärzteliste, mit Fachzpezies, vielleicht ist in Deiner Nähe, einer dabei.

http://www.dr-hopf-seidel.de/borreliose-aerzte-1.html

Viel Glück bei allem, hier findest Du immer viel Rat und Hilfe bei sämtlichen Fragen zum Thema


RE: Meine Blutergebnisse - FreeNine - 27.05.2015

Hallo NiSpi,

auch von mir ein Heart liches Willkommen hier im Forum. Habe gerade deinen Beitrag gelesen.

Ich schließe mich den Aussagen von Niki und Borrärger an.
Meine Ergänzung wäre spontan dazu:
Welche Art Probe hat der Hautarzt genommen/gemacht? Diesen Befund würde ich mir parallel zum Laborbefund in Kopie aufheben.
Denn es weis keiner was sich mal aus so einer Infektion entwickelt und ob du ggf. irgendwann einen Nachweis benötigst!

LG FreeNine


RE: Meine Blutergebnisse - Regi - 27.05.2015

Zitat:Könnt ihr etwas Klarheit in diese Werte bringen
Die Werte beweisen, dass sich dein Immunsystem schon mal mit Borrelien auseinandergesetzt hat. Ob noch aktiv oder nicht, kann der Test nicht beantworten, egal wie er ausfällt.

Die Testergebnisse zusammen mit den Symptomen würde ich als aktive Borreliose interpretieren, auch wenn es eher unüblich ist, dass das Erythema migrans nach dem Frühstadium nochmals auftritt. Unüblich bedeutet aber nicht unmöglich. Es ist ein Glücksfall, wenn man das EM hat und das Labor auch noch aus der Hautprobe eine Borreliose vermutet.

Jetzt geht es dir vielleicht noch nicht soooo schlecht. Aber das kann kommen und dann ist es für eine Heilung möglicherweise zu spät. Du kannst dir in deinen wildesten Albträumen nicht vorstellen, was das für dein Leben bedeutet. Ich würde auf jeden Fall therapieren. Nicht jeder hat das Glück, eine Therapie zu bekommen. Und glaub mir, auch du bekommst so einfach keine Therapie mehr, wenn das EM nicht mehr zu sehen ist und du dich mit zig Symptomen durchs Leben quälst - positiver Test hin oder her.

Allerdings würde ich darauf bestehen, nach den Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft behandelt zu werden. Diese Leitlinien entsprechen nicht geltender Lehrmeinung und der Fachinformation der jeweiligen Medikamente. Es wird länger und höher dosiert. Antibiotika kann dir auch der Hausarzt verschreiben, da brauchst du keinen Spezi. Macht er das nicht nach den Leitlinien der DBG, dann würde ich zum Spezi gehen, aber nur, wenn du nicht monatelang auf einen Termin warten musst.

Link Leitlinien DBG

Hast du die Rötung noch? Dann mach ein Foto. Und verlange alle Laborbefunde in Kopie. Bewahre alles gut auf zur Beweissicherung, falls sich was Chronisches entwickelt.

LG, Regi


RE: Meine Blutergebnisse - Mainz06 - 28.05.2015

Die Werte würde sich so mancher mit einer Langzeitinfektion "wünschen", da damit eine Behandlung begründet ist - auch wenn sie in Wirklichkeit nichts über eine Erkrankung aussagen.

Die Symptome finde ich eher nicht typisch. In einem so früheren Stadium Gefühlsstörungen, kribbeln in den Füßen ist ungewöhnlich. Bei mir traten diese Symptome erst nach vielen Jahren auf.

Allerdings würde ich auch nicht abwarten, denn in einer späteren Phase wird die Theraphie extrem schwierig. Wenn die Infektion 2014 stattfand, wäre das ganze noch in den Griff zu kriegen.

Nur zur Veranschaulichung, bei mir lag zwischen (vermutlicher) Infektion und Theraphie 9 Jahre. Davon waren die letzten drei gekennzeichnet von massiven körperlichen Problem, die ich niemanden wünschen würde.

Daher mein Rat: Auf jeden Fall dieser Spur nachgehen, ist es wirklich eine Borreliose, kannst du unbehandelt in einer Art Hölle landen, die dein ganzes Leben beeinträchtigt.


RE: Meine Blutergebnisse - NiSpi - 28.05.2015

Hallo ihr lieben,

vielen Dank für eure schnellen Antworten. Das hat mir auf jeden Fall geholfen, ich werden nämlich auf jeden Fall die Labor Befunde vom Hautarzt holen, und auf der Liste mit den Spezis ist auch eine Ärztin in meiner Stadt. Dort werde ich auf jeden Fall einen Termin machen. Der Vorschlag mit dem Foto meines EM werde ich auch schießen.
Der Hautarzt hat mir Doxycyclin 200 verschrieben. Das soll ich für 14 Tagen nehmen und dann ca. 3 Monate später zur Kontrolluntersuchung kommen.
Ich kann allerdings erst in ca. 3 Wochen mit dem Medikament anfangen, da wir nächste Woche in unseren Jahresurlaub aufbrechen und da geht's in die Sonne.
Ich habe hier im Forum gelesen, dass dieses Antibiotikum ganz gut sein soll und ich hoffe dass die Einnahme von 14 Tagen ausreichen wird.


RE: Meine Blutergebnisse - Regi - 28.05.2015

Zitat:Das soll ich für 14 Tagen nehmen und dann ca. 3 Monate später zur Kontrolluntersuchung kommen.
Nö du, die klinische Kontrolle sollte am Schluss der Behandlung erfolgen. Ist das EM nämlich nicht weg, dann muss die Therapie verlängert werden. Eine Kontrolluntersuchung im Labor bringt nichts. Die Antikörper können steigen, sinken oder gleich bleiben, ohne dass man daraus irgendwelche Rückschlüsse ziehen könnte.

Eine Therapie wäre auch sofort möglich. Man müsste einfach ein anderes AB wie z.B. Amoxicillin, Azithromycin, Cefuroxim nehmen.

200 mg Doxy für 14 Tage wäre mir zu wenig und zu kurz. Im Labor konnte man nachweisen, dass Borrelien unter Doxy in atypische Formen übergehen, insbesondere bei niedriger Dosierung. Diese Zystenformen von Borrelia sind auf die gängigen AB nicht empfindlich, was möglicherweise einer der Gründe ist, warum Patienten nicht gesund werden können. Aber eben: Sind nur Forschungsergebnisse aus dem Labor. Ob im Patienten dasselbe passiert, kann man nicht definitiv nachweisen. Man muss schon froh sein, wenn man eine Borreliose überhaupt nachweisen kann.

Die Borreliose ist aufgrund der Forschungsdefizite ein weltweiter Feldversuch ungeahnten Ausmasses. Aufgrund meiner Therapieerfahrungen würde ich immer die höchstmöglich verträgliche Dosierung wählen. Die Frage ist halt auch, ob du wählen kannst. In der Regel spielen Ärzte nicht mit, wenn Borreliosepatienten bei den Therapieoptionen mitentscheiden wollen. Da muss man hartnäckig sein und gut argumentieren können.

LG, Regi


RE: Meine Blutergebnisse - urmel57 - 28.05.2015

Hallo NiSpi,

schade dass der Hautarzt damals die Hautprobe nicht gleich mittesten ließ.

Für eine schon länger bestehende Borreliose wären 14 Tage Doxycyclin das absolute Minimum, da würde ich mich wie schon vorgeschlagen , erstmal auf die Behandlungsempfehlungen der DBG stützen und die Behandlungszeit auf 4 Wochen ausdehnen wollen. Die Therapiedauer sollte sich auf alle Fälle auch auf die Stärke der Beschwerden richten, die wir eigentlich nicht einschätzen können. Zur Therapiedauer gibt es leider keine wirklich gesicherten Erkenntnisse.

Falls sich durch antibiotische Behandlung am Hautbild gar keine Besserung ergeben sollte, wäre allerdings ggf. auch nochmals eine Differentialdiagnostik notwendig.

Direkt vor dem Urlaub ist es auch ziemlich blöd mit Antibiotika anzufangen. Das würde ich aber trotzdem auf alle Fälle tun, wenn es eine frische Infektion sein sollte. Ist es genau die alte Infektion, die du beschreibst, würde ich mir dann auch überlegen noch zu warten, bis man wieder zu Hause ist. Keine leichte Entscheidung, die du nun treffen musst.

Liebe Grüße Urmel


RE: Meine Blutergebnisse - lupuscamp - 14.06.2015

(28.05.2015, 09:06)NiSpi schrieb:  hat mir Doxycyclin 200 verschrieben. Das soll ich für 14 Tagen nehmen .

Servus,
wenn Du Doxycyclin gut verträgst würde ich es länger nehmen, so wie den anderen Forumteilnehmern erscheint mir der Zeitraum zu kurz.
Gruß