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Neurologische Auswirkungen der Borreliose? - Druckversion

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Neurologische Auswirkungen der Borreliose? - stephanmg - 25.10.2012

Hallo,
ich bin schon lange auf der Suche nach der Ursache meiner Symptome, die sehr vielfältig sind, jedoch alle eine andere Ursache haben können. Das, was bei mir auffällt, dass mich am Meisten die neurologischen Symptome stören. Muskelzucken, Nervenvibrieren, Schwankschwindel, Zittern der Hände und des Kiefers, Knacken der Gelenke (was vorher nicht so war) Vergesslichkeit, unter der Bettdecke schwitze ich immer, Augenprobleme (beim Augenarzt jedoch immer ohne Befund) Herzstolpern (24 Stunden EKG aber o B), Reflux, Darmbeschwerden, Buchstaben vertauschen, Namen vergessen, jedoch wie geschrieben, am Meisten stört mich das Zittern, das Vibrieren im Körper. Hat das auch jemand? Gelenkbeschwerden habe ich so nicht, keine richtige Schmerzen, jedoch eben mal leichte Nacken, oder Rückenschmerzen, alles für normale Ärzte eher untypisch für eine Borreliose. Wie ich darauf gekommen bin, ein HP hat den LTT gemacht und dieser war leicht positiv 4,8 Borr snsu stricto und Borr. afzelli mit 3,6, grenzwertig mit 2,3 Borr. garinii, tja alle anderen Laborwerte waren negativ. Schilddrüse i. O. leichter Magnesiummangel trotz Substitution,, Vitamin D auch zu wenig trotz Substitution, AUch Vit B12 im unteren Bereich, auch trotz Substitution, habe schon viel gemacht, von Amalgam raus, Entgiftung uvm. Hat hier jemand auch im Vordergrund solche neurologischen Symptome? Hat jemand noch CMD? Mg-mangel? Ich hatte nie eine Wanderröte, ein Zeckenstich als Kind mit 12, danach viele Zecken bei meinem Hund, der auch an Borreliose erkrankt war, ich selber habe aber keinen Zeckenstich mehr gemerkt. Werde jetzt in den sauren Apfel beißen und einen Spezi privat bezahlen um entweder Borrliose auszuschließen (was die Alternativen sind - ist ja noch schlimmer) oder eben einen Behandlungsansatz zu finden.


RE: Neurologische Auswirkungen der Borreliose? - leonie tomate - 25.10.2012

Hallo stephanmg,

zunächst einmal: Herzlich Icon_charly_willkommen

Ich finde die von dir geschilderten Symptome nicht soo untypisch für eine aktive Borreliose.
Ganz im Gegenteil.
Auch die beschriebenen Veränderungen im Vitamin- und Mineralstoffhaushalt.

Leider ist es halt so, dass die Beschwerden, die durch diese Infektion ausgelöst werden, sehr, sehr unspezifisch sind.
Es gibt Betroffene bei denen hauptsächlich die Gelenke "Ärger machen", andere leiden unter psychiatrischen Problemen, bei noch anderen stehen Muskel- und Sehnenschmerzen im Vordergrund usw. Viele haben eine "lustige Mischung".

Zu deinen LTT kann ich nicht viel sagen, da die Referenzwerte fehlen. Auffällig ist, dass er anscheinend Abweichungen angezegt hat.
Aber ehrlich gesagt, ich stehe der gesamten Borrelien-Serologie sehr kritisch gegenüber und vertraue da auch nicht mehr. Alles was da angeboten wird, ist schlicht zu unzuverlässig.
Eine Wanderröte tritt nur ca. in 50% der Fälle auf und Zeckenstiche werden oft nicht wahrgenommen.
Alles kein Grund, eine Borreliose auszuschließen.

Ich persönlich würde an deiner Stelle, einen erfahrenen "Spezi" aufsuchen. Es gibt auch durchaus welche, die weitesgehend "auf Kasse" abrechnen.

Am Besten nimmst du auch mal Kontakt mit deiner regionalen Selbsthilfegruppe auf, um dir einen guten Arzt empfehlen zu lassen.

Ausleitungen und Entgiftungen sind auch aus meiner Sicht, ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Um eine Borreliose erfolgreich zu behandeln, kommt man in den allermeisten Fällen aber nicht um eine längerfristige, höherdosierte, aus mehreren Stoffgruppen zusammen gesetzte Antibiose herum.

Liebe Grüße

Leonie


RE: Neurologische Auswirkungen der Borreliose? - stephanmg - 25.10.2012

Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Soweit mir bekannt, gibt es im Ruhrgebiet entweder nur Ärzte in krankenhäusern, oder eben Privatärzte. Es ist ja auch eine Frage, was ist mir die Gesundheit wert und da bin ich schon bereit auch etwas zu bezahlen. Wir sind leider in einer 3 Klassengesellschaft hinsichtlich Krankheiten, das muss man akzeptieren, man gibt für so viel Schwachsinn Geld aus, dass beiße ich eben mal in den sauren Apfel, solange es eben Sicherheit bringt. - Was man wohl bei der Borreliose nie sagen kann, aber eben vielleicht andere Krankheiten auszuschließen. Meine neue Hausärztin meinte , dass nur eine Lumbalpunktion helfen könnte, dasss habe ich natürlich verneint und schon war es erledigt mit der neuen Ärztin.
Den LTT habe ich in Berlin machen lassen, der Grundwert war 3, jedoch gab es da einen Multiplikator, dass es eben doch eine Borreliose ist, wenn die Symptome stimmen - was bei mir ja der Fall ist. Natürlich bleibt die Angst, dass es noch etwas Anderes ist, neurologische Krankheiten sind ja vielfältig und selten und dadurch schwer zu erkennen. LG Und Danke


RE: Neurologische Auswirkungen der Borreliose? - Tina - 25.10.2012

Hallo Stephanmg,Icon_winken3
auch ich habe fast ausschliesslich neurologische Auswirkungen der Borreliose,
die Symtome die du beschreibst treffen es sehr gut. Bei mir kommen noch krabbelnde Ameisen unter der Haut, taube,kalte Finger und Füsse dazu.
Fast alle anderen in der Literatur beschriebenen Auswirkungen habe ich zwar schon mal, aber die sind nach 2-3 Tagen wieder weg. Damit hätte Ich gut leben können, aber nicht mit dem "ständigem Gewitter " im Kopf.
Gib nicht auf, bei mir hat es bis zu einer Diagnose fast 20 Jahre gebraucht, aber bei die ist der LTT doch schon auffällig. Da musst du einfach weiter machen. Eine Lumbalpunktion habe auch ich immer abgelehnt, da doch mit einem erheblichen Risiko verbunden und in den wenigsten Fällen beweisend.
Zu den Ärzten im Ruhrgebiet kann ich nur sagen, dass wir eben in vielen Köpfen kein Risikogebiet für zeckenübertragene Erkrankungen sind,
aber das es auch in unserem Gebiet Ärzte gibt die durchaus bereit sind sich mit diesem Thema zu Befassen ( auch für Kassenpatienten).
Liebe Grüße TinaIcon_winkgrin


RE: Neurologische Auswirkungen der Borreliose? - Stahlkocher - 25.10.2012

Hallo stephanmg

Auch ich möchte hier mal meinen Senf dazu geben.Werden in einem Test Borrelien bzw Antikörper nachgewiesen und die beschriebenen Symptome treten auf,ist das doch ein starker Anhaltspunkt.
Vor einer Lumbalpunktion muß man keine Angst haben.Ich hab das zwei mal in drei Monaten über mich ergehen lassen.Wirklich schwere Komplikationen liegen etwa bei 1 : 1.000.000. Kleinere Nebenwirkungen wie Schwindel ,Übelkeit und Kopfschmerzen gibts schon mal öfter.Bei mir hat sie aber Klarheit gebracht.

Eigentlich ist das mit einer Antibiose in Form von Infusion als Ersttherapie gut nachweisbar.Schlägt sie an,kann man von einer Borre ausgehen und die Behandlung in ähnlicher Form wiederholen.Da mit Antibiotika angeblich "kein Geld zu verdienen ist", ist auch die Erstbehandlung preislich kein Problem.
Nur zu dumm,das dies die wenigsten Ärzte kapieren.Icon_weckruf


RE: Neurologische Auswirkungen der Borreliose? - leonie tomate - 25.10.2012

Hm, ich hab da eine doch etwas andere Haltung, als Stahlkocher.

Ich würde definitiv keine Lumbalpunktion vornehmen lassen zur Borreliosediagnostik.
Nur in etwa 5% der Fälle, können Antikörper in Liquor nachgewiesen werden.
Die Wahrscheinlichkeit wäre mir schlicht zu gering, um mich diesem Eingriff zu unterziehen.

Es mag sein, dass schwerwiegende Komplikationen nicht häufig vorkommen. Dennoch geht es vielen Leuten echt nicht gut nach einer Lumbalpunktion.
An sich wird das immer gerne von Neurologen gemacht, weil die der Auffassung sind, eine Borreliose auf diesem Wege sicher nachweisen (besser gesagt: ausschließen) zu können.

Aber das ist halt eine ganz persönliche Entscheidung.

Auch muss eine Ersttherapie nicht in Form von Infusionen stattfinden. Es gibt sehr viele Betroffene, die keinen signifikanten qualitativen Unterschied zu einer oralen Therapie feststellen konnten.

Liebe Grüße

Leonie


RE: Neurologische Auswirkungen der Borreliose? - Stahlkocher - 25.10.2012

Sicher hast Du recht,die LP eignet sich nicht um eine Borre nachzuweisen.Das ist wohl falsch rübergekommen - sorry.
Meinte eigentlich,das man vor der LP in sofern keine Angst haben muß,als das sich schwere Komplikationen einstellen.

Ja,auch orale Therapie geht.Als Ersttherapie glaube ich,das die Infusion besser anschlägt.Ist nur meine subjektive persönliche Meinung.Aber der Grundgedanke ist das worauf ich aufmerksam machen will.


RE: Neurologische Auswirkungen der Borreliose? - Tina - 25.10.2012

Hallo Stahlkocher,
ich wollte nicht sagen das ich generell gegen die Diagnose per Lumbalpunktion bin, aber für mich kam das nie in Frage. Aber das ist meine persönliche Entscheidung, aufgrund einer Gerinnungsstörung, da überlegst du dreimal ob du eine LB machen lässt.
Ich hatte schon Probleme genug um eine Diagnose per Serologie zu erhalten.
Was wäre die Alternative gewesen: Lumbalpunktion o,B.= da ist nichts=
eine erneute Serologie in Monaten oder weiterhin die von mehreren Ärzten vertretene Meinung somatoforme Störungen/ Hypochonder.

Aber das Alles ist eine rein persönliche Erfahrung und Meinung!

Tina


RE: Neurologische Auswirkungen der Borreliose? - stephanmg - 26.10.2012

Hallo, na ja es ist ja auch nicht umsonst so, dass MS oft mit Borreliose verglichen wird, bzw. sehr oft auch verwechselt wird. Daher nehme ich die Neurologenauswahl sehr ernst. Hat man einmal als Ursache MS irgendwo stehen, kann es ja noch schwerer werden, evtl. eben doch die Borreliose als Ursache zu haben. MS ist für die Ärzte ein gutes Geschäft, da traue ich denen einfach nicht. Daher auch meine Suche nach guten Ärzten. Beim ersten Kontakt mit der Borreliose Selbsthilfegruppe sind leider nur Krankenhausärzte auf der Liste erschienen - werde mich aber wohl noch einmal darum kümmern. Zum Thema Lumbalpunktion. Ja ich habe und hätte davor Angst, sie würde mir nur dazu dienen, dass eben andere Krankheiten ausgeschlossen werden sollten, nicht um die Borreliose zu finden, aber noch sträube ich mich zu sehr davor. Also es ist beruhigend, dass man nicht alleine mit seinen Symptomen dar steht, macht es doch einen Mut weiter (erst) einmal in diese Richtung zu suchen. Lieben Gruß und vielen Dank


RE: Neurologische Auswirkungen der Borreliose? - mamarie - 30.10.2012

(25.10.2012, 18:11)Leonie Tomate schrieb:  Hm, ich hab da eine doch etwas andere Haltung, als Stahlkocher.

Ich würde definitiv keine Lumbalpunktion vornehmen lassen zur Borreliosediagnostik.
Nur in etwa 5% der Fälle, können Antikörper in Liquor nachgewiesen werden.
Die Wahrscheinlichkeit wäre mir schlicht zu gering, um mich diesem Eingriff zu unterziehen.

Es mag sein, dass schwerwiegende Komplikationen nicht häufig vorkommen. Dennoch geht es vielen Leuten echt nicht gut nach einer Lumbalpunktion.
An sich wird das immer gerne von Neurologen gemacht, weil die der Auffassung sind, eine Borreliose auf diesem Wege sicher nachweisen (besser gesagt: ausschließen) zu können.

Aber das ist halt eine ganz persönliche Entscheidung.

Auch muss eine Ersttherapie nicht in Form von Infusionen stattfinden. Es gibt sehr viele Betroffene, die keinen signifikanten qualitativen Unterschied zu einer oralen Therapie feststellen konnten.

Liebe Grüße

Leonie

TOP ERKLÄRT. FIND ICH SUPER UND SEHS GENAU SO.