Meine borrelieske Story -
Chrissy65 - 06.08.2015
So hallo,
ich schreibe mal kurz was bei mir geht :
Ich hatte über die Jahre immer wieder mal einen Zeckenstich (Drecksviecher, elende!), aber nie ein ECM oder sonstige Krankheitanzeichen, die auf z.B. Neuroborreliose hindeuten könnten.
Allerdings seit Jahren häufig Müdigkeit - im Sinne von Schlafbedürfnis, nicht Erschöpfung, im Gegenteil, bin eigentlich recht sportlich. Seit ca. 1 Jahr auch immer wieder mal Magen-Darmbeschwerden (tiefliegende, nicht sehr intensive Schmerzen, die vor allem nach bestimmten Nahrungsmitteln auftreten). Gelegentlich Knieprobleme, allerdings nur beim Sport oder Treppensteigen und auch sehr unregelmässig. Nachts lassen die Beschwerden weitgehend nach.
Vor ca. 2 Monaten dann nach Zeckenstich (Oberschenkel, Innenseite, hoch)
ein ECM. Es hat sich extrem schnell ausgebreitet, jedenfalls schneller als die gemeinhin angegebenen 3-6 mm/Tag.
Ja klar, gleich zum Arzt.
Standardtherapie, Doxycyclin 200 mg für 31 Tage genommen. Die Nebenwirkungen waren recht gering.
Das ECM ging dabei anfangs sehr schnell zurück, allerdings blieb bis heute ein ca. 2,5 cm großer relativ blasser Bereich um die Stichstelle zurück. Keine sonstigen Beschwerden (Fieber, Kopfschmerzen, sonstige typische Symptome einer Neuinfektion etc....).
Bluttest machen lassen :
Western-Blot vor und direkt nach Antibiose. IGM beide mal negativ, IGG recht stark positiv. Dabei die Bande von 41 kDa (ich weiß, ist nicht spezifisch) stark positiv, und leider auch die 83 kDa. Alles andere negativ. Beide Male.
Beunruhigt bin ich vor allem durch das immer noch schwach persisiternde ECM.
So, nun bitte ich mal um eine "Diagnose" und Tips für weitere Behandlung.
Grüße
Chrissy
RE: Meine borrelieske Story -
Niki - 06.08.2015
Hallo Chrissy,
ja...erstmal zu den Tests.
die positiven igg Banden im Blot weisen drauf hin, dass du bereits mal zu Borrelien Kontakt hattest. Was ja auch im Raum Karlsruhe überhaupt kein Problem ist. Ob es sich um eine aktive Infektion handelt, kann man mit dem Test aber nicht sagen.
Der Befund passt aber nicht so recht zu einer Wanderröte. Im Stadium der Wanderröte haben sich meist noch gar keine Antikörper gebildet.
Wenn du vorher keine wirklichen Probleme hattest, würde ich den positiven igg-Befund einfach mal im Hinterkopf behalten.
Bezüglich der Neuinfektion... da können 200 mg Doxy ein bisschen wenig sein. Kommt auch mit drauf an, wie schwer du bist. Vielleicht da einfach nochmal nachbehandeln und das nach den Leitlinien der DBG
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte/Leitlinien.pdf. Eventuell wäre es eine Option, auch das Antibiotikum zu wechseln.
Hast du mit deinem Hausarzt mal drüber gesprochen? Wäre der diesbezüglich aufgeschlossen?
LG Niki
RE: Meine borrelieske Story -
Chrissy65 - 06.08.2015
Ja, danke für die Antwort.
Ich bin übrigens ca. 67 Kilo schwer.
Die Leitlinien sind mir bekannt. Ich werde dennoch wieder zu meinem Hausarzt gehen und ihn um Rat bitten. Ich schätze mal er wird mir schon was verschreiben.
Die Frage ist nur, was jetzt wahrscheinlich besser ist.
Doxycyclin weiternehmen ? In höherer Dosis ? Und wie lang ?
Oder Wechsel, ggf. zu Minocyclin (einschleichend, ich weiß). Und wie lang ?
Nebenbei, ich habe schon so manches über Borreliose und Therapien gelesen.
RE: Meine borrelieske Story -
Niki - 06.08.2015
Hallo Chrissy,
letztendlich gibt es fürs Anfangsstadium verschiedene Optionen. Steht glaub auf S. 15 der Leitlinien.
Hast du bei deiner Doxy-Einnahme auf 2 bis 3 Stunden Abstand zu Nahrungsmitteln und Wasser mit hohen Calcium-, Magnesium-, Eisen-, Aluminium-Gehalt geachtet ?
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5355
In der Regel kann man das Stadium der Wanderröte gut beim Hausarzt behandeln lassen.
LG Niki
RE: Meine borrelieske Story -
Chrissy65 - 06.08.2015
Hallo,
ja das mit der Einnahme von Doxycyclin bzgl. Milch etc. habe ich beachtet.
Das ECM ist ja auch anfangs sehr schnell (ca. 4-5 Tage) zurückgegangen, aber ein Rest bleibt eben.
Ich tendiere dazu es mit Minocyclin zu versuchen.....
Ich habe etwas Paranoia. Bekannte von mir haben die Antibiose zu früh abgebrochen oder das ECM ignoriert oder die Therapie verzettelt. Das bekam ihnen nicht.
RE: Meine borrelieske Story -
Niki - 06.08.2015
(06.08.2015, 13:45)Chrissy65 schrieb: ja das mit der Einnahme von Doxycyclin bzgl. Milch etc. habe ich beachtet.
Nicht nur Milch.... es lohnt sich wirklich mal der Blick auf das Etikett des Mineralwassers. Da wird nur nicht drauf hingewiesen.... immer nur die Milchprodukte....
LG Niki
RE: Meine borrelieske Story -
Chrissy65 - 06.08.2015
Nun ja, ich sagte ja Milch etc. Wasser war Leitungswasser.
RE: Meine borrelieske Story -
Chrissy65 - 06.08.2015
Ach ja, falls ich doch zu Doxycyclin (400 mg) übergehe:
2 mal 200, und zu welcher Tageszeit ?
Oder 400 auf einmal ?
RE: Meine borrelieske Story -
Niki - 06.08.2015
Morgens und abends je 200
PS...je nach Region kann da auch Leitungswassser ziemlich hohe Werte haben... es lohnt sich wirklich, sich da mal schlau zu machen, vor allem, wenn ein EM nicht vollständig verschwunden ist.
Es ist halt doch ein häufiger Grund, warum eine Tetracyclin-Therapie nicht voll anschlägt.
LG Niki
RE: Meine borrelieske Story -
Helleri - 07.08.2015
Hi Niki,
das gibt mir zu denken. Das Mineralwasser hat 70 mg pro Liter an Calcium. Ist das schon zu viel?
Dank dir! :)