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Persisterbildung von Borrelia burgdorferi in vitro - Druckversion

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Persisterbildung von Borrelia burgdorferi in vitro - Valtuille - 09.08.2015

Und schon wieder eine neue Studie zu Persistern von Caskey und Embers

Klinische Studien kommen zu dem Schluss, dass Doxycyclin gleich effektiv wie Cephalosporine der dritten Generation (z.B. Ceftriaxon) ist.
Neuere in vitro Studien liefern jedoch Hinweise, dass Doxycyclin nicht so effektiv wie Ceftriaxon bei Bakterien in der stationären Phase (Gleichgewicht zwischen absterbenden und nachwachsenden Bakterien) ist.

[siehe auch dieser Thread:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=4960
Oder der letzte Newsletter für OnLyme-Mitglieder:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=7145&pid=76398#pid76398 ]

Daher wurden in vitro Experimente mit einem Laborstamm und Doxycylin gemacht.
Es zeigte sich, dass die Wachstumsphasen von Borrelia burgdorferi die Wirkung von Doxycyclinbehandlungen beeinflussen.
Borrelien, die in der stationären Phase mit AB behandelt werden, haben eine größere Wahrscheinlichkeit nach der AB-Gabe wieder nachzuwachsen.
Borrelien, die nach der Behandlung überlebt haben, habe keine längere Anlauf-/Latenzphase (Bakterien analysieren ihre Umgebung und passen sich an diese an, bevor sie wachsen) sondern eine langsamere Wachstumsrate als unbehandelte Bakterien.

Puls-Dosierungen mit Doxycyclin führten nicht zu einer Eliminierung oder iner Reduktion von Persisterzellen

Beachten muss man, dass es sich um Laborversuche handelt, welche die Anpassung an den Wirt, die Reaktion des Immunsystems und die Gewebegängigkeit von Doxycyclin nicht berücksichtigen.
Falls Persister in vivo eine Rolle spielen, ist anzunehmen, dass längere Antibiotikagaben bei Borreliose keine signifikante Besserung des Beschwerdebildes bewirken, falls anhaltende Beschwerden auf "schlafende" Persisterzellen zurückzuführen sind.

Abstract:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26248368


RE: Persisterbildung von Borrelia burgdorferi in vitro - Valtuille - 28.03.2019

Neue Labor-Studie von der Embersgruppe zu den Auswirkungen von Doxycyclin auf Borrelien.

Deep L Übersetzung schrieb:Die funktionellen und molekularen Auswirkungen der Doxycyclinbehandlung auf den Phänotyp Borrelia burgdorferi

Neuere Studien haben gezeigt, dass Borrelia burgdorferi in Gegenwart von mikrobiologischen Medikamenten wie Doxycyclin antibiotisch-tolerante Persistenzen bilden kann. Wie das genau geschieht, ist noch nicht bekannt. Unser Ziel war es, die Gen-Transkription von B. burgdorferi nach der Doxycyclin-Behandlung zu untersuchen, um sowohl persistent assoziierte Gene als auch mögliche Ziele für einen antimikrobiellen Eingriff zu identifizieren. Dazu haben wir die RNA-Sequenzierung der nächsten Generation an doxycyclinbehandelten Spirochäten und behandelten Spirochäten nach dem Nachwachsen durchgeführt und sie mit unbehandelten B. burgdorferi verglichen. Eine Reihe von Genen wurden gestört und die meisten, die statistisch signifikant waren, wurden im behandelten versus im unbehandelten oder behandelten/aufgewachsenen Zustand herunterreguliert. Gene, die im behandelten B. burgdorferi hochreguliert wurden, enthielten eine Reihe von Erp-Genen und rplU, ein 50S ribosomales Protein. Zu den Genen, die mit dem Nachbehandlungswachstum verbunden waren, gehörten bba74 (Osm28), bba03, mehrere Peptid-ABC-Transporter, ospA, ospB, ospC, dbpA und bba62. Es laufen Studien, um festzustellen, ob dieselben Gene bei B. burgdorferi, das mit Doxycyclin in einer Wirtsumgebung behandelt wurde, gestört werden.

Der Volltext ist noch nicht online.
Abstract:
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fmicb.2019.00690/abstract
PM der Global Lyme Alliance, die die Studie gefördert haben:
https://globallymealliance.org/news/lyme-disease-research-gla-funded-study-offers-new-findings-on-borrelia-persistence/


RE: Persisterbildung von Borrelia burgdorferi in vitro - Ehemaliges Mitglied - 28.03.2019

Da gab es doch schon 2012 mal ähnliche Hinweise von Prof. Dr. Eva Sapi
Seite 8
http://www.verschwiegene-epidemie.de/wp-content/uploads/2012/03/Bericht-1.-Internationale-Saarbr%C3%BCcker-LB-Symposium.pdf