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Ratlos, evtl. Borreliose? - Druckversion

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Ratlos, evtl. Borreliose? - magura - 24.12.2015

Hallo,

ich habe mich am heutigen heiligen Abend hier angemeldet, da ich nun in der Borreliose einen Strohhalm sehe, der zu vielen meiner Symptome passt.

ich habe schon länger (ca 2 Monate, teilweise länger) folgende Symptome:

- Schwindel (schubweise)
- Übelkeit (schubweise)
- Herzrasen
- Zittern in den Fingern
- Kappenartiger Druck im Kopf (nicht wirklich ein heftiger Schmerz)
- Starke Nacktbeschwerden (die aber auch aus der Hüfte kommen können)
- Leseschwierigkeiten
- Merkwürdiges Gefühl am Unterlied des linken Auges
- Hatte einen Wespenstich in die Schläfe im August
- zahlreiche Mückenstiche die teilweise extrem angeschwollen sind
- Keine sichtbare Rötung oder eine Zecke am Körper (Auf einer Fototür in Holland hatte mein Kumpel sich eine Zecke eingefangen, ich habe keine bemerkt
- Schädigung des Gleichgewichtsorgans links (vor einer Woche festgestellt, dadurch lassen sich natürlich auch viele der Symptome erklären)
- Öfter starker Harndrang, dann teilweise wieder ganz normal
- Unklarer Bluttest beim Hausarzt...ich glaube es wurden zwei Werte gemessen IGG und noch einer. Einer lag bei 24, wobei bei dem untersuchenden Labor 22 der Grenzwert ist. Jedoch keine weitere Diagnostik
- Muskelzucken an verschiedenen Körperteilen beim Liegen
- diastolicher Wert häufig über 100 (EKG, 24 EKG ohne Befund, jedoch habe ich teilweise beim hinlegen schon "Stolpere" bemerkt.

-Schon länger hin und wieder Konzentrationsprobleme.

Und nein, ich habe die Symptomliste nicht abgetippt ;-) Seid Anfang Oktober werden die Symptome stärker und vielseitiger. Damals war ich z.b. einen Tage immer wieder total schwindelig, dann am nächsten Tag war alles weg...ein paar tage Später ging es wieder los. Seid ca. 2 Wochen ist mir jedoch eigentlich fast jeden Tag schwindelig und übel. Auch das Zittern der Hände hat zugenommen...Klar treffen die genannten Symptome auch auch andere Krankheiten (MS, Hirntumor, etc. zu) aber eben auch auf Borreliose. Vor allen weil die Symptome kommen und gehen. Auch die Schädigung des Gleichgewichtsorgans könnte ja theoretisch durch die Erreger ausgelöst sein, denn irgendwoher muß der Schaden ja kommen.

Ich habe nur Panik, dass ich auf die schnelle nirgendwo einen Termin bekomme, bei jemanden, der sowohl in der Diagnostik also auch der Behandlung in NRW (Großraum Aachen, Köln, Düsseldorf)...schon gar nicht bei den Feiertagen....

Über Erfahrungen zu Spezialisten in NRW wo man eben nicht wochenlang warten muß wäre ich wirklich sehr, sehr, sehr dankbar Icon_xmas1_smile


RE: Ratlos, evtl. Borreliose? - Ehemaliges Mitglied - 24.12.2015

Guten Abend, Magura.
Ich kann nur versuchen deine Ratlosigkeit mit "Anhaltspunkten" zu vermindern.
http://www.lymenet.nl/forum/viewtopic.php?t=2848
weiter Infos, allgemein und auch Erfahrungsberichte, hier.
http://www.borreliose-nachrichten.de/

Auch wenn die Tests immer wieder Fragen aufwerfen. Man zwischen USA Borreliose und Europa unterscheiden muss, ich würde 3 Tests machen.
Elisa, Western Blot, Ltt (Prinzip der Wahrscheinlichkeit) dann werden die Ergebnisse helfen - welche Banden im Blot angesprochen haben zum Beispiel usw.)
Mal etwas Hintergrund über Tests.
http://shg-bergstrasse.de/html/Borreliose/Borreliosetests.html

Was könnte, wenn ?
http://www.verschwiegene-epidemie.de/wp-content/uploads/2011/02/Burrascano_Diagnostische-Hinweise-und-Richtlinien-Therapie-Lyme-Borreliose1.pdf

Alles Gute


RE: Ratlos, evtl. Borreliose? - magura - 25.12.2015

Danke Dir! Das habe ich teilweise schon gelesen. Ich habe ja auch noch keine weiteren Tests machen lassen, wie auch über die Feiertage. Ich habe am 4.1. einen Termin beim Neurologen. Dann sehe ich hoffentlich klarer..


RE: Ratlos, evtl. Borreliose? - Hydrangea - 25.12.2015

(25.12.2015, 11:07)magura schrieb:  Danke Dir! Das habe ich teilweise schon gelesen. Ich habe ja auch noch keine weiteren Tests machen lassen, wie auch über die Feiertage. Ich habe am 4.1. einen Termin beim Neurologen. Dann sehe ich hoffentlich klarer..


...oder auch nicht. Einen guten Neurologen, bei Borreliose finden, viel Spass beim Suchen...
Für die meisten hat man nur mit einem positiven Liquortest, Borreliose. Nach einer AB-Behandlung, hat man dann gesund zu sein...

Lass dir bitte, unbedingt, den "unklaren" Bluttest, in Kopie vom Hausarzt geben. Wenn du magst, kannst du das Ergebnis, mit GESCHWÄRZTEN Namen, hier einstellen.
Leider kam es gehäuft vor, dass die Docs, "grenzwertig" oder "negativ", als Statement abgaben. Die Ergebnisse aber, z.T., sehr wohl positiv, waren.

Leider wird der medizinische Meinungsstreit, im Berreich Borreliose, auf Kosten von uns Patienten, ausgetragen...

Bei den meisten Borreliosedocs, beträgt die Wartezeit, nicht Wochen, sondern Monate. Bei Wochen kannst dich glücklich schätzen.

Was hat der Hausarzt zu Test und Symptomen gesagt?
Nach den Leitlinien der Deutschen Borreliose Gessellschaft, könnte er durchaus einen Behandlungsversuch unternehmen.


RE: Ratlos, evtl. Borreliose? - magura - 25.12.2015

ich weiß nicht genau welchen Test er gemacht hat...jedenfalls kam ein IgG wert von 24 raus und 22 sei der Grenzwert...er hielt eine weitere Behandlung daher nicht für nötig. Die Symptomatik kennt er ja...da mir das ganze aber doch seltsam vor kommt, werde ich eben selbst aktiv.

Ich setzte da nun eben erst mal auf den Termin am 4.1. Was habe ich sonst für eine Wahl? Ich will ja nicht noch Monatelang dieses Stadium wie jetzt vor mir herschieben. Ich habe den Termin auch nur durch einen Freund bekommen, der Klinikchef ist, dessen Frau auch schon Borrelien hatte und dort behandelt wurde. Mir irgendwas muß man ja nun mal anfangen.

Da ich ja gleichzeitig auch ne Schädigung im linken Gleichgewichtsorgan habe können natürlich Schwindel und Übelkeit auch davon kommen. Die andere Symptome (Händezittern, Nackenprobleme, kappenartiger Druck im Kopf) jedoch eher nicht.


RE: Ratlos, evtl. Borreliose? - KeyLymePie - 25.12.2015

Hallo Magura,

bei mir lief das letztes Jahr ähnlich ab wie bei dir vom zeitlichen Verlauf und den Symptomen. Da der Elisa Test versagte und ein falsches negatives Ergebnis ablieferte wurde Borreliose erst mal ausgeschlossen. Es mussten erst mehr als 4 Monate mit schlimmsten Symptomen vergehen bis dann die Diagnose mittels LTT Borrelien und CD57 gestellt wurde. Da war es aber für eine antibiotische Behandlung schon zu spät.

Deshalb meine Empfehlung mache diese Tests bei deinem Termin beim Neurologen! Wenn du nicht privat versichert bist, musst du allerdings selber zahlen! LTT kostet ca 150€

http://www.imd-berlin.de/spezielle-kompetenzen/borreliose/ltt-borrelien.html

Viel Erfolg und bei Fragen immer raus damit


RE: Ratlos, evtl. Borreliose? - Filenada - 25.12.2015

(25.12.2015, 18:14)KeyLymePie schrieb:  Es mussten erst mehr als 4 Monate mit schlimmsten Symptomen vergehen [...] Da war es aber für eine antibiotische Behandlung schon zu spät.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß es für eine antibiotische Behandlung NIE zu spät ist. Die ersten Symptome hatte ich vor über 22 Jahren, im Laufe der Zeit kam mehr dazu und immer mehr und mehr, bis die Borreliose dann vor viereinhalb Jahren endgültig und wie ein Vulkan ausgebrochen ist, wodurch ich dann erstmal erfahren hab, was ich die ganze Zeit schon mit mir rumschleppte. Nach einer (sinnvollen und ausreichend langen) Antibiose sind die schlimmsten Symptome alle Geschichte. - Es war nicht "zu spät"...


RE: Ratlos, evtl. Borreliose? - Regi - 26.12.2015

Ich möchte hier noch ergänzen, dass der LTT und CD57 von geltender Lehrmeinung nicht anerkannt ist in der Diagnostik der Borreliose, auch wenn unsere Spezis diese Tests oft veranlassen. Ich würde mir deshalb überlegen, ob ich diesen Test beim Neurologen verlangen soll. Wenn er ein Hardliner in Sachen Borreliose ist, dann bist du dort gleich untendurch. Da es sich um einen Klinikchef handelt, erachte ich die Wahrscheinlichkeit für hoch. Aber ich finde es gut, wenn du den Termin wahrnimmst, um andere mögliche neurologische Krankheiten auszuschliessen, denn die Differentialdiagnose in späteren Stadien mit unspezifischen Symptomen hat bei der Borreliosediagnose einen hohen Stellenwert. Tests sind immer nur ein Teil im Diagnosepuzzle und liefern keine Beweise sondern nur Hinweise. Also würde ich beim Neuro erstmal die Borreliose nicht erwähnen, damit er sich Mühe gibt und andere mögliche neurologische Krankheiten ausschliesst - so gut wie eben möglich.

Zitat:ich weiß nicht genau welchen Test er gemacht hat...jedenfalls kam ein IgG wert von 24 raus und 22 sei der Grenzwert.
Scheint, als wäre der erste Suchtest gemacht worden. Ist der über dem Grenzwert, müsste eigentlich ein Blot (Bestätigungstest) nachgeschoben werden. Ob der gemacht wurde oder nicht, dafür müsstest du dir den Laborbefund geben lassen. Allerdings kann der Blot auch nichts über Aktivität aussagen und die Antikörper könnten von einer früher durchgemachten Infektion stammen. Nach geltender Lehrmeinung hast du mit deinen unspezifischen Symptomen auf keinen Fall eine Borreliose, egal wie die Antikörpertests ausfallen. Unsere Spezis sehen das anders.

Zitat:- zahlreiche Mückenstiche die teilweise extrem angeschwollen sind
Besteht da ein zeitlicher Zusammenhang mit dem Auftreten deiner Symptome? Könnten Stiche der asiatischen Buschmücke gewesen sein, die noch nicht lange in unseren Gefilden heimisch ist. Was die hier überträgt, ist weitgehend unbekannt. Es ist bekannt, dass sie in heimischen Gefilden Infektionen übertragen kann (z.B. West Nil Virus). Da in unseren Breitengraden noch nicht nach möglichen Krankheiten durch diese Mücke gesucht wurde, wird behauptet, diese Mücken seien bei uns harmlos. So funktioniert Wissenschaft. Was man nicht weiss, existiert nicht. Die heftigen Reaktionen werden mit allergischen Stichreaktionen erklärt, weil wir uns diese Mücke nicht gewöhnt sein sollen. Ich würde mit deinen Symptomen bei entsprechendem zeitlichen Zusammenhang zwischen Stich und Beschwerden auf jeden Fall wissen wollen, ob ich möglicherweise mit dem West Nil Virus infiziert worden bin, denn das soll zu einer Enzephalitis führen können und du hast eine Menge neurologische Symptome. Evtl. kommen auch noch andere Infektionen in Frage. Ich hoffe, im Tropeninstitut stehen entsprechend brauchbare Tests zur Verfügung. Wäre ich betroffen, würde ich das ganze intensiv recherchieren.

Sind andere mögliche Ursachen für deine Beschwerden so gut wie möglich ausgeschlossen worden, bleibt nur noch die Therapie auf Verdacht. Die Chancen auf eine Verdachtstherapie sind bei unseren Spezis am grössten. Eine solche Therapie würde ich sowieso nur nach den Leitlinien der DBG und/oder ILADS machen. Therapien in diesen Dosen und von dieser Dauer bekommst du sowieso praktisch nur bei einem unserer Spezis. Aber auch bei den Spezis sollte man kritisch sein. Es gibt mittlerweile einige, die die Borreliose für sich als Goldgrube entdeckt haben.

Nur meine Gedanken..... Berichte bitte, wie es bei dir weitergeht. Würde mich sehr interessieren.

LG, Regi


RE: Ratlos, evtl. Borreliose? - magura - 26.12.2015

Tja, es ist halt zur Zeit echt dumm...ich vegetiere hier vor mich hin und habe eigentlich (bis auf den Schaden im Gleichgewichtsorgan) keine Diagnose. Bis zum 4.1. ist es halt noch lang. Komischerweise geht es immer einen Tag ganz gut, am nächsten dann wieder nicht, immer abwechselnd.

Hat den schon mal jemand ne Schädigung de Gleichgewichtsorgans durch Borrelien erfahren? Eine mögliche Ursache für die Schädigung ist ja eine Infektion.

Ihr sprecht immer von "unsere Spezies" wer soll das denn sein? Ich hatte im entsprechenden thread auch schon mal um Spezialisten im Raum Köln/Aachen/Düsseldorf gebeten, aber ohne Beziehungen warte ich da eben auch Monate, das kann es aber ja auch nicht sein

@Regi: Die Stiche waren im Juli, die ersten Symptome Mitte Oktober, aber kein Fieber und kein Erbrechen


RE: Ratlos, evtl. Borreliose? - KeyLymePie - 26.12.2015

Nur zu Info, wenn du denn LTT machen willst, kannst du das bei jedem Arzt machen lassen. Der Test dauert auch 2 Wochen bis das Ergebnis vorliegt. Das könntest du also auch schon vor deinem Termin erledigen!