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Kleine Erfolge... - Druckversion

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RE: Kleine Erfolge... - dnight - 28.01.2016

Hallo Angharad,

ja, es ist in der tat Cetirizin gemeint, also das Antiallergikum ;)
Dein Pfeildiagramm schaut auf jeden fall schlüssig aus, wie es sich dann im Endeffekt medizinisch darstellt, werden wir als Laien wohl kaum beantworten können. Vielen Dank für den interessanten Beitrag! Eine Frage, die mich noch beschäftigt ist: Was passiert mit dem Histamin, dass durch Cetirizin nicht an die Rezeptoren andocken kann? Wird das ausgeschieden, oder wird das nach Ende der AH-Einnahme dann abgebaut, so schnell es eben geht?

Wie versprochen ein Update zu meiner Situation: Es sind jetzt zwei weitere Tage vergangen und mein Zustand ist weiterhin stabil. Symptome die ich hatte:

- Schweißausbrüche (Bis jetzt noch nicht wieder aufgetreten)
- Zittern (noch leicht vorhanden, aber kein Vergleich zu vorher)
- Herzrasen (Bis jetzt nicht wieder aufgetreten)
- Übelkeit morgens (Bis jetzt nicht wieder aufgetreten, juhu, endlich wieder ausgiebig Frühstücken :D)
- Schwindel (Stark verbessert)
- Depersonalisation (Stark verbessert, nehme meine Umwelt das erste mal seit Jahren wieder richtig wahr)
- Müdigkeit und Schwäche (stark verbessert)
- Ein- und Durchschlafstörungen (hat sich ebenfalls stark verbessert)
- Juckreiz (Damit habe ich momentan zu kämpfen, war aber die letzten Tage auch kalt und habe sowieso trockene Haut. Eventuell auch noch vom Entgiftungsprozess her)
- Nebel im Kopf (Stark verbessert -> siehe Depersonalisation)
- Panikattacken (Bisher nicht wieder aufgetreten)
- Unterzuckerungen (Hatte gestern einen Anflug von Unterzuckerung, schnell was gegessen -> Nach 10 Minuten komplett weg, also auch hier eine super Verbesserung)
- Kaffee / Alkoholunverträglichkeit (Ich vertrage wieder Kaffee ohne Ende :) beim Alkohol weiß ich es nicht, da ich während der Antibiose Abstand davon halte)
- Kieferschmerzen / verspannungen (komplett weg)
- Chronische Nasennebenhöhlenentzündung (Komplett weg, kriege wieder Luft, fast keine Schleimbildung mehr, dachte immer das kommt vom Rauchen, aber eventuell spielte Chlamydia Pneumoniae bei mir eine Rolle, hatte zumindest mal IGg Antikörper dagegen)
- Ischiasschmerzen (Das war ein neues Symptom am Anfang der AB, hatte sonst nie Probleme damit, schätze mal das war eine Art Herx, einschießender Schmerz aus dem nichts, einmal kurz ganz heftig aber dann wieder okay)
- Muskelzuckungen (Fast nicht mehr vorhanden, Abends bei Ruhe im Bett noch ganz selten in den Beinen / Armen, aber auch deutlich schwächer)
- Rückenschmerzen / BWS-Blockaden (Auch fast weg)

Ihr seht, wenn man gut behandelt wird, dann kann vieles von Heute auf Morgen verschwinden, so war es zumindest bei mir. Ich habe jetzt die letzten 2 Tage auch erstmal realisieren müssen, dass es mir so viel besser geht. Dienstag morgen hätte ich sogar fast vergessen, dass ich die Medis noch schlucken muss, weil ich mich einfach nicht mehr krank gefühlt habe :)

Noch mal ausführlich zu meiner Therapie:

Mino (100mg): 1-0-1
Tini (500mg): Die ersten 3 Wochen 0-0-1, jetzt 1-0-1
Azi (500mg): Immer Fr, Sa, So gepulst 1-0-0, über 4 Wochen
Cetirizin: 1-0-0, Manchmal auch 1-0-1, je nach Zustand
Omega3-Lachsöl-Kapseln: 1-0-1
Omni Lactis 10: 0-2-0
Magnesium Granulat (300mg): Nach Bedarf
Artemisia Annua: 1-1-1

Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen ein paar Anregungen geben. Mir hat diese Kombi bisher am besten geholfen. Bisher gemacht habe ich folgende Therapien:

Mino (100mg): 1-0-1
Tini (500mg): 0-1-0
Über 6 Wochen. Kaum Verbesserung im Nachhinein

Mino (100mg): 1-0-1
Metronidazol (400mg): 1-1-1
Azi (500mg): Jeden Fr., Sa, So. 0-1-0
Über 8 Wochen. Einige Verbesserungen damals (Ameisenlaufen weg, Kopf freier, Einschlafende Hände und Beine weg)

Mino (100mg): 1-0-1
Tini (500mg): 1-0-1
Über 8 Wochen. Keine Verbesserungen der Symptome.

Als Ergänzung zum Cetirizin: Ich habe nachgewiesen eine verminderte DAO-Aktivität, was auf eine Histaminintoleranz schließen lässt. Allerdings konnte ich unter der Einnahme von Cetirizin damals ohne AB keine Verbesserung der Symptome verzeichnen. Auch Daosin hat nur bedingt geholfen, daher gehe ich davon aus, dass es nicht nur am Cetirizin liegt, das meine Symptome weg sind/sich verbessert haben.

Vom Gefühl her bin ich auf dem richtigen Weg. Wenn es eins gibt, was ich mir wünsche, dann ist es, dass dieser Zustand momentan so lange wie möglich anhält.

Ist jetzt doch etwas länger geworden, sorry!

Viele Grüße

dnight


RE: Kleine Erfolge... - Schima59 - 28.01.2016

Hallo dnight,

du schreibst

Zitat:Als Ergänzung zum Cetirizin: Ich habe nachgewiesen eine verminderte DAO-Aktivität, was auf eine Histaminintoleranz schließen lässt. Allerdings konnte ich unter der Einnahme von Cetirizin damals ohne AB keine Verbesserung der Symptome verzeichnen. Auch Daosin hat nur bedingt geholfen, daher gehe ich davon aus, dass es nicht nur am Cetirizin liegt, das meine Symptome weg sind/sich verbessert haben.

Ist ein verminderter DAO-Gehalt im Blut festgestellt worden?
Oder wurde gar eine unzureichende Aktivität bei ausreichendem Wert diagnostiziert?
Wenn ja wie wurde das gemacht?

Mich interessiert das sehr, denn ich kämpfe seit mehreren Jahren mit einem Histaminüberschuss.

Was ich inzwischen weiß:
Daosin ist lediglich in der Lage, Nahrungshistamin im Darm zu neutralisieren.

Stammt das Histamin aber aus einer (Über-)Produktion der Mastzellen im Körper, ausgelöst durch eine vielleicht chronische Entzündung oder eine Herx, bringt es eigentlich nicht viel, es sei denn du packst noch was drauf mit stark histaminhaltigen Lebensmitteln wie z.B. geräuchertem Fisch/Fleisch oder auch altem Käse.

Bei einem leaky gut (häufig die Folge eine Antibiose) kann es aber auch sein, dass allergene Substanzen durch die löcherige Schleimhaut an die Mastzellen im Darm durchgelassen werden und diese dann vermehrt Histamin produzieren. Ebenso kann eine Überwucherung des Darmes mit histaminbildenden Bakterien zum Überschuss führen.
Dann wären wohl zunächst Durchfälle die Folge.

Bei dem bekannten Berliner Labor fand ich auch den Hinweis, dass die DAO durch Überbeanspruchung erschöpft sein kann. Es muss also nicht zwangsläufig sein, dass der Körper aufgrund von Mangelzuständen (Kupfer, B6) zu wenig DAO produziert. Es wird einfach viel zu viel davon gebraucht.
So weit bin ich schon mal.

Ich nehme Fenistiltropfen in unterschiedlicher Dosierung nach Bedarf.
Ist im Unterschied zu Certirizin hirngängig und wirkt leicht sedierend.
Den Effekt nutze ich, weil ich zu Kopfschmerz und Schlafproblemen neige.
Meinen "Histaminkopfschmerz" bekomme ich so innerhalb von 20-30 meist in den Griff. Wenn ich Auto fahren muss, bin ich sehr vorsichtig, nehme nur geringe Dosen.
Aber seit dem ist meine "chronische Nasennebenhöhlenentzündung" vom Tisch.
Mehrere Allergietests haben bei mir nie ein Ergebnis gebracht.

Dann gibt es also doch Ärzte, die die Histaminproblematik bei Borreliose kennen. Sehr interessant und gibt mir den Glauben an die Ärzteschaft ein klein wenig zurück.

Danke nochmal für deine Ausführungen.

LG
Schima


RE: Kleine Erfolge... - linus - 28.01.2016

dnight, ich glaube, ich gebe Dir einen aus ...., sobald ich kann .......


RE: Kleine Erfolge... - dnight - 28.01.2016

Hallo Schima59,

es ist lediglich ein verminderter DAO-Gehalt im Blut festgestellt worden. Normal war >10, bei mir wurde <3 festgestellt. Mehr wurde leider nicht untersucht, deshalb schrieb ich auch, dass von einer Histaminintoleranz auszugehen ist, bestätigt ist dies noch nicht abschließend durch einen Stuhltest o. ä.

Ich denke, dass bei mir die Ursache in den Histaminbildenden Bakterien im Darm liegt, da bei einer Flora-Untersuchung auch ein hoher Anteil Histaminbildender Bakterien festgestellt wurde. Was mir gerade noch einfällt: Jetzt mit der Besserung der restlichen Beschwerden stellte sich auch eine starke Besserung meiner Verdauungsbeschwerden ein. Hatte eigentlich täglich Durchfall vor der Therapie. Mittlerweile ist die Verdauung wieder normal und auch die Frequenz deutlich verringert (musste morgens manchmal innerhalb von einer halben Stunde 2x die Toilette besuchen). Ich denke man sollte hier auch den Einsatz von Probiotika Vor, Während und Nach der Therapie nicht vernachlässigen, denn 80% des Immunsystems liegen ja bekannterweise im Darm ;)

Viele Grüße
dnight


RE: Kleine Erfolge... - Ehemaliges Mitglied - 28.01.2016

Etwas über Histamin, und dessen Umfeld. Einige Aussagen machten mich neugierig, Histaminbildenden Bakterien im Darm ,
Zitat:Vorkommen von Histamin
Endogenes (=körpereigenes) Histamin
Speicherung
Histamin wird als körpereigener Stoff in spezialisierten Blut- und Gewebezellen gebildet und gespeichert. Die Speicherung erfolgt an Heparin gebunden in sogenannten Vesikeln. Vesikel sind kleine, durch eine Membran abgegrenzte Bläschen im Innern der Zellen. In diesen Bläschen eingeschlossen und immobilisiert kann Histamin keinen Schaden anrichten, steht aber bei Bedarf zur sofortigen Freisetzung bereit. Histamin wird insbesondere in folgenden Zelltypen gebildet und gespeichert:
Aus: (Wurde schon in #9 verlinkt)
http://www.histaminintoleranz.ch/de/histaminose_histaminstoffwechsel.html
Zitat:1.4 Biosynthese, Speicherung und Metabolisierung von Histamin
Wie die meisten Transmitter wird Histamin in den Nervenenden aus einer physiologischen Vorstufe gebildet.
Zitat:1.6 Histaminwirkungen
Histamin wird im Gehirn und in der Peripherie in Vesikeln von Neuronen und in Mast- und Endothelzellen gespeichert.69 Höchste Histaminkonzentrationen sind in Haut, Lunge, Herz, Gastrointestinaltrakt und Blutgefäßen zu finden. In Mast- und Endothelzellen sowie in basophilen Granulocyten liegt Histamin zu 50 % an das saure Mucopolysaccharid Heparin gebunden vor. Wird Histamin durch entsprechende Stimuli, z.B. Neurondepolarisation oder Histaminliberatoren (z.B. Tubocurarin), freigesetzt, werden über die vorher erwähnten Rezeptorsubtypen unterschiedliche Effekte ausgelöst, die physiologisch von Bedeutung sind.
Aus:
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000001066/1_einleitung.pdf?hosts=


RE: Kleine Erfolge... - korri - 28.01.2016

Hi Dnight,

kannst du im Verlauf der Zeit weiter berichten wie es dir mit der Therapie geht?
Mich würde das sehr interessieren.

Grüßle


RE: Kleine Erfolge... - dnight - 28.01.2016

(28.01.2016, 20:18)korri schrieb:  Hi Dnight,

kannst du im Verlauf der Zeit weiter berichten wie es dir mit der Therapie geht?
Mich würde das sehr interessieren.

Grüßle

Na klar, das mache ich. Für euch und für mich so als quasi "Therapie-Tagebuch" Wink

VG
dnight


RE: Kleine Erfolge... - Schima59 - 28.01.2016

Hallo dnight,

hier hab ich noch was für dich:

http://www.praxis-kellner.info/leaky-gut.htm

Man will ja den Teufel nicht an die Wand malen, aber vielleicht interessiert das ja jemanden hier:
http://www.praxis-kellner.info/mastzellaktivierungsstoerung.htm

Leider scheint es so, dass Tests auf Histamin im Blut (Vollblut) Stuhl und Urin auch schon mal negativ sind, obwohl die Symptome ein Histaminproblem nahe legen.
Am besten immer bei akuten Beschwerden machen lassen.

LG


RE: Kleine Erfolge... - dnight - 29.01.2016

(28.01.2016, 20:42)Schima59 schrieb:  Hallo dnight,

hier hab ich noch was für dich:

http://www.praxis-kellner.info/leaky-gut.htm

Man will ja den Teufel nicht an die Wand malen, aber vielleicht interessiert das ja jemanden hier:
http://www.praxis-kellner.info/mastzellaktivierungsstoerung.htm

Leider scheint es so, dass Tests auf Histamin im Blut (Vollblut) Stuhl und Urin auch schon mal negativ sind, obwohl die Symptome ein Histaminproblem nahe legen.
Am besten immer bei akuten Beschwerden machen lassen.

LG

Hi,

danke für die hilfreichen Infos. Bei mir war der Test auf verminderte DAO-Aktivität im Blut schon positiv. Da es auch teilweise mit den Symptomen vereinbar ist, gehe ich davon aus, dass das bei mir eine große Rolle spielt, würde auch zumindest die starken Herxe aus den ersten Therapien erklären (vielleicht auch einfach unverträglichkeitserscheinungen?). Wir werden es nie erfahren Dodgy

Viele Grüße
dnight


RE: Kleine Erfolge... - Schima59 - 30.01.2016

Noch was zur DAO.

Ist wohl auch nur als Momentaufnahme zu werten.

Lt. Prof. Jarisch in "Histaminintoleranz und Seekrankheit" folgt die DAO den Anforderungen.

In aktuen Zeiten presst der Körper noch die letzten Reserven raus ins Blut mit der Folge, dass der Wert normal sein könnte.
Wird nicht viel gebraucht, kann der dann auch mal niedrig sein.
Oder sie ist verbraucht und er zeigt echten Mangel an.
Kaffeesatzlesen? Immer die Symptomatik mit beurteilen.
Eine Besserung durch Antihistaminika wird als beweisend betrachtet.

Dir würde ich raten, histaminreiche UND histaminfreisetzende Lebensmittel mal nach Möglichkeit zu meiden. (Ganz blöd Weizenbier, Rotwein und Sekt, die machen beides. Aber sind unter einer Antibiose wohl kein Thema.)

Beschwerden gehen durch Histaminblocker zurück, der Überschuss bleibt aber, lediglich das Andocken an die Rezeptoren wird unterdrückt.
Abgebaut wird Histamin über Säure. (Bin nicht gut in Biochemie.)
Aber auch meine Ärztin meint, das überschüssiges Histamin säuert, Gelenke, Muskeln und Faszien beeinträchtig. Vielleicht ähnelt deshalb die Symptomliste eines Histaminüberschusses in vielen Punkten der der Borreliose?

Physikalische Reize wie Massage oder bei mir eine Magnetfeldbehandlung können auch Histamin freisetzen.

Vitamin C und Quercetin hilft, Histamin abzubauen.

Ansonsten mal die Seiten von den Schweizern durchforsten. Den Link erwähnt Kellner ja auch.

LG
Schima