Diagnose Borreliose bei meinem 12jährigen Sohn -
kati226 - 04.03.2016
Hallo Ihr Lieben...vielen Dank für die Aufnahme in Eurem Forum... ich bin ganz wirr im Kopf und erschüttert, möchte dennoch versuchen, Euch soviel Information wie möglich zu geben, dass Ihr Euch ein Bild machen könnt... es geht um einen Sohn (12)... letzte Woche Mittwoch musste er mit Verdacht auf Hodentorsion ins Krankenhaus... Er sagte schon ein paar Tage vorher immer, ihm täten die Hoden weh.
Hab's auf Wachstum geschoben (in dem Alter ja normal)
Mittwoch schrieb er in der Pause eine Whatsapp, er kann nich sitzen..nich geh'n...so weh tut ihm das...mein Papa hat ihn dann abgeholt und ist mit ihm zum Arzt...der hat gleich ne Überweisung fertig gemacht fürs Krankenhaus...Verdacht auf Hodentorsion.
Es wurden Untersuchungen gemacht und Blut abgenommen, Urin, Ultraschall...
Beim 1.konnten sie nichts genaues sehen...
Drehung hat sich nicht bestätigt, zum Glück denn das hätte umgehend operiert werden müssen... Nebenhodenenzündung hat der 2. Ultraschall dann letztenendes bestätigt...der bakterielle Befund (Blut) sei grenzwertig, der virologische Befunde stünde noch aus... am Freitag wurde er dann ohne Medikation entlassen. Diese Woche Mittwoch kam dann überraschend ein Anruf aus dem Klinikum. Die behandelnde Ärztin teilte mir mit, dass mein Sohn an Borreliose erkrankt sei und wir uns zeitnah an den Hausarzt wenden sollen, er sei bereits informiert. Das haben wir umgehend gemacht. Ein wirkliches Aufklärungsgespräch war das nicht, er hat bisher noch kein Kind mit Borreliose behandelt... Er verschrieb dann Mirocyclin...Tim soll an Tag 1 und 2, jeweils Tabletten nehmen, dann weiterhin täglich 1 Tablette Morgens und Abends nehmen, 6 Wochen lang... jetzt stehen wir da...mit dieser Diagnose und wissen gar nichts darüber... ich hoffe, hier Rat zu finden und bedanke mich schon im Vorfeld für Eure Antworten...(sorry für den mega langen Text, aber ich hoffe, ich konnte Euch ein realistisches Bild zur Meinungsfindung vermitteln)
RE: Diagnose Borreliose bei meinem 12jährigen Sohn -
anfang - 04.03.2016
Halöchen und herzlichst Willkommen . . . .
Kann von mir jetzt nur eine kurze Einlassung sein.
Wenn eine Diagnose..Borreliose..besteht- dann gibt's bessere Adressen als ein Hausarzt - sie sind meist nicht auf dem laufendem-einfach mit der B. überfordert.
Weiteres wirst hier auch finden können.Alles Gute und viel Erfolg...- anfang -
RE: Diagnose Borreliose bei meinem 12jährigen Sohn -
johanna cochius - 04.03.2016
Hallo Katie, sei Willkommen!
Ist dir bei deinem Sohn den noch irgendetwas anderes aufgefallen in letzter Zeit?
Grippegefühl, Müdigkeit, Kopfweh, Fieber, Nachtschweiß etc.?
Bei Borreliose gibt es fast nichts was es nicht gibt, bestimmt auch eine Nebenhodenentzündung.
Ich finde es auch durchaus bemerkenswert, dass die Ärzte in dem KH überhaupt an Borreliose gedacht haben.
Wurde denn neben dem Antikörpertest auch der Bestätigungstest (Westernblot) gemacht?
Wäre jetzt "nur" der IgM im ersten Test erhöht, könnte das auch eine Kreuzreaktion bedeuten.
Ich fände es gut, wenn du diesen Laborbefund mit geschwärztem Namen hier einstellen könntest.
Es lässt sich aus der Ferne jetzt schwer beurteilen, aber gleich bei einem Kind mit Minocyclin zu therapieren und das ohne es langsam einzuschleichen über 10 Tage, finde ich persönlich etwas bedenklich.
Zitat:Tim soll an Tag 1 und 2, jeweils Tabletten nehmen
Wie viele?
Du bekommst sicher noch mehr Antworten, ich wünsche dir jetzt erstmal einen guten Austausch
LG Jo
RE: Diagnose Borreliose bei meinem 12jährigen Sohn -
Donald - 06.03.2016
Hallo Kati, Hodenschmerzen wurden schon des öfteren von Patienten als vemeintliches Borreliosesymptom angesprochen. Trotzdem finde ich es sehr interessant, daß die Klinik ganz von sich aus in diese Richtung gedacht hat. Daß es also quasi jetzt ein "amtliches" Borreliosesymptom ist. Und ich finde es sehr positiv, daß du nicht von dir aus erst lange recherchieren, und dann die Ärzte mit vielen Worten überzeugen mußt.
Minocyclin zählt zu den eher nebenwirkungsarmen Antibiotika, so daß ich mir diesbezüglich keine übermäßigen Sorgen machen würde. Es wird bespw. auch gegen Akne über mehrere Monate verabreicht.
Weitere Therapieempfehlungen findest du im Leitfaden der Deutschen Borreliosegesellschaft. Den kannst du ja mal ausdrucken und dem Hausarzt aushändigen, falls er Unsicherheit über die Therapie äußert. Aber unbedingt ganz diplomatisch, also so daß er nicht den Eindruck bekommt, du wolltest ihn mit Informationen aus dem Internet "belehren". Das kommt verständlicherweise nicht gut an.
Druck ihm ein Exemplar aus, und überlass es ihm zum Verbleib, damit er es bei Gelegenheit mal überfliegen kann, wenns ihn interessiert.
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte/Leitlinien.pdf
Diese Gesellschaft vertritt nicht unbedingt allgemein anerkannte Ansichten, aber sie sind meiner Meinung nach seriös und ernstzunehmen.
Und zu guter Letzt: Borreliose ist grundsätzlich gut zu therapieren, insbesondere bei Kindern.
Lass dich also nicht von Horrorgeschichten aus dem Internet verrückt machen.
Gruß
Donald