So gefährlich ist eine FSME-Infektion -
urmel57 - 25.04.2016
Mit dem Frühling kommen die Zecken: Vor allem in Süddeutschland können sie FSME auslösen, die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Trotzdem ist längst nicht jeder Waldspaziergang ein Gesundheitsrisiko.
Zwar erkrankt längst nicht jeder, der von einer Zecke gebissen wird, die FSME-Viren überträgt: Zwischen 70 und 95 Prozent der Infektionen verlaufen ohne Symptome. "Kinder haben eher leichtere Verläufe", sagt Wiebke Hellenbrand aus dem Fachgebiet Impfprävention des Robert Koch-Instituts (RKI). "Je älter man jedoch zum Zeitpunkt der Infektion ist, desto wahrscheinlicher sind Komplikationen."
Wer an FSME erkrankt, bekommt zunächst grippeähnliche Beschwerden. Sieben bis 14 Tage nach der Infektion mit den Viren kann es zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen kommen. In seltenen Fällen führt die Infektion aber auch zu einer schweren Entzündung der Hirnhäute (Meningitis), des Gehirns (Enzephalitis) oder des Rückenmarks (Myelitis). Etwa ein Prozent dieser Betroffenen stirbt an der Infektion.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/fsme-infektionen-zeckenstich-nach-waldspaziergang-a-1069907.html
220 Fälle wurden 2015 für ganz Deutschland gemeldet. Die Verbreitung der FSME im Süden Deutschlands ist auf einer
Karte des RKI zu finden.
Da man gegen FSME impfen kann, wird das in der Praxis häufig direkt nach einem Zeckenstich gemacht - was keine gute Idee ist. Treten danach Impfreaktionen auf, ist dann oft nicht mehr zu erkennen ob eine frische Borrelieninfektion vorliegt und die Symptome sind nicht mehr einzuordnen auch falls eine FSME Infektion stattgefunden haben sollte.
Impfen kann man lediglich FSME, nicht jedoch die wesentlich häufiger auftretende Borrelioseerkrankung, die im gesamten Bundesgebiet übertragen werden kann.
Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Impfung:
Das RKI empfiehlt:
Eine sofort begonnene FSME-Impfung kann eine Infektion mit größter Wahrscheinlichkeit nicht verhindern, zum einen, weil ein sicherer Schutz erst nach 2 Teilimpfungen erreicht wird und zum anderen, weil schützende Antikörper erst 7-14 Tage nach der Impfung gebildet werden. Die Infektionsgefahr in FSME-Risikogebieten ist bei der geringen Infektionsrate der Zecken nicht sehr hoch, lässt sich aber auch nicht vorhersagen. Je schneller die Zecke entdeckt und entfernt wird, umso geringer ist das Risiko einer Borrelioseinfektion. Die Übertragung von FSME-Viren erfolgt dagegen schon innerhalb kurzer Zeit nach dem Stich. Eine FSME-Impfung nach dem Zeckenstich ist trotzdem indiziert, wenn ein weiteres Infektionsrisiko besteht. Es wird jedoch empfohlen, nach einem Zeckenstich ca. vier Wochen mit der FSME-Impfung zu warten, da die nach einer eventuellen Infektion gebildeten Antikörper nicht von denen unterschieden werden können, die nach der Impfung gebildet werden. Dies wäre ungünstig für die Antikörper-Diagnostik bei einem FSME-Verdacht. Eine Prophylaxe durch eine passive Impfung mit FSME-Immunglobulinen steht nicht zur Verfügung, da entsprechende Präparate seit 2003 in Deutschland nicht mehr zugelassen sind.
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/FSME-Impfung/FSME-Impfung.html
Wer sollte sich impfen lassen?
Die Impfung sollte man immer individuell gegen das persönliche Risiko abschätzen, auch hier rät das RKI konkret und gibt Anlaufadressen für Auslandsreisen.
RE: So gefährlich ist eine FSME-Infektion -
korri - 25.04.2016
Hi Urmel,
danke für den Beitrag.
Muss zur Impfung nur sagen wenn man ne Borre hat und sich gegen FSME Impfen lässt kann es bei der Borre zu einem Schub kommen oder die Krankheit kann sich deutlich verschlimmern.
Das war bei mir vor 4 Jahren so. Dadurch kam es erstmal zum Ausbruch der Borre weil mein Immunsystem das dann alles nimmer gepackt hat.
Wollte nur sagen so ne Impfung sollte gut überlegt sein bei Borre, weil man hier abgeschwächte Erreger von FSME geimpft bekommt gegen die das Immunsystem Antikörper bilden soll.
LG
RE: So gefährlich ist eine FSME-Infektion -
Ingeborg - 25.04.2016
(25.04.2016, 19:22)korri schrieb: Hi Urmel,
danke für den Beitrag.
Muss zur Impfung nur sagen wenn man ne Borre hat und sich gegen FSME Impfen lässt kann es bei der Borre zu einem Schub kommen oder die Krankheit kann sich deutlich verschlimmern.
Das war bei mir vor 4 Jahren so. Dadurch kam es erstmal zum Ausbruch der Borre weil mein Immunsystem das dann alles nimmer gepackt hat.
Wollte nur sagen so ne Impfung sollte gut überlegt sein bei Borre, weil man hier abgeschwächte Erreger von FSME geimpft bekommt gegen die das Immunsystem Antikörper bilden soll.
LG
Wie jedes Jahr wird auf die FSME- Impfung hingewiesen.Doch oft wird durch diese Impfung eine Verschlechterung bzw. ein neuer Schub bei Borreliose Erkrankten ausgelöst.
Hier ein älterer aber trotzdem immer noch aktueller und gültiger Beitrag zum Thema:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=3954
viele Grüße
Ingeborg
RE: So gefährlich ist eine FSME-Infektion -
hanni - 26.04.2016
unglaublich - aber wahr:
bei so manchem arzt ist nach 30 jahren borreliose-informationen immer noch nicht angekommen, daß eine FSME-infektion im unterschied zu borreliose
KEINERLEI HAUTRÖTUNG AN DER STICHSTELLE verursacht !!
impft er bei jedweder auffälligen hautaffektion nach zeckenstich ist auch das ein fataler behandlungsfehler.
hanni
RE: So gefährlich ist eine FSME-Infektion - Ehemaliges Mitglied - 26.04.2016
Etwas von mir zum Thema, einen Vergleich der Infektionszahlen mit Borreliose, ist auch im Ansatz nicht gerechtfertigt. Nur der Überträger kann gleich sein.
https://www.zecken.de/de/fsme/krankheit-fsme
Zitat:Laut dem Paul-Ehrlich Institut "verläuft die FSME- Erkrankung im Kindesalter im Vergleich zum Erkrankungsverlauf bei Erwachsenen leichter und heilt fast immer ohne Folgeschäden aus. Bleibende neurologische Schäden sind eine Rarität."
Auch das Robert-Koch Institut meint, dass bei Kindern und Jugendlichen die FSME-Krankheit nahezu ausnahmslos gutartig verläuft. „Schwere Krankheitsverläufe werden fast nur bei Erwachsenen beobachtet“ (RKI (Robert Koch Institut): Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). RKI-RatgeberInfektionskrankheiten–MerkblätterfürÄrzte.Stand:28.04.2006 http://www.rki.de/nn_196658/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber__Mbl__FSME.html).
Im Deutschen Ärzteblatt wurde im August 2004 berichtet: „Die Prognose der FSME bei Kindern ist unter Berücksichtigung der eigenen Erhebungen und der in den letzten 30 Jahren publizierten Daten als günstig zu beurteilen. [...] Auffälligerweise fanden sich Defektheilungen nach einer FSME bei unter Sechsjährigen nur bei solchen Kindern, die nach einem Zeckenstich eine passive Immunisierung erhalten hatten und/oder unter dem anfänglichen anfänglichen Verdacht einer bakteriellen Meningitis zusätzlich zur Antibiose auch eine Behandlung mit hoch dosiertem Dexamethason [Kortisonpräparat] bekommen hatten“ (Kaiser R: Frühsommer-Meningoenzephalitis: Prognose für Kinder und Jugendliche günstiger als für Erwachsene. Dtsch Ärztebl 2004, 101:A-2260).
Unter 371 slowenischen Kindern im Alter von 0 – 15 Jahren mit nachgewiesener FSME kam es zu keinem einzigen schweren Verlauf mit bleibenden Schäden oder Todesfolge (Lesnicar, G., Poljak, M., Seme, K., Lesnicar, J.: Pediatric tick-borne encephalitis in 371 cases from an endemic region in Slovenia, 1959 to 2000. Pediatr Infect Dis J 2003, 22(7):612-7).
In der deutschen Literatur gibt es nur einen Bericht über FSME-Folgeschäden bei einem Kind, nämlich bei einem 12jährigen Buben (AT 2001/4). Einzelfallberichte von Lähmungen, Epilepsie oder Verhaltensauffälligkeiten nach FSME bei Kindern liegen aus Österreich und Slowenien vor (DAKJ (Deutsche Akademie für Kinder und Jugendmedizin): Prävention der FSME. Stellungnahme der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der DAKJ. Kinderärztl. Prax 2004, 4:259-261).
(Später wurden dann diese vielen RISIKOGEBIETE ernannt)
2015
Zitat:Man ersieht daraus,
dass in ganz Baden-Württemberg jährlich durchschnittlich ca.
19 Fälle von FSME bei Kindern und Jugendlichen bis zum 20. Le
bensjahr diagnostiziert werden. Dem stehen ca. 1,9 Mio Kinder
und Jugendliche gegenüber, die in Baden-Württemberg leben.
Aus:
http://www.kinderaerzte-im-netz.de/media/55aeb20433af611077008f27/source/fsme..pdf
Aber die Bewohner auf der Zugspitze, dürfen sich auch gegen Hochwasserschäden versichern, wer weis schon was die Klimaerwärmung bringt.
RE: So gefährlich ist eine FSME-Infektion -
Ingeborg - 26.04.2016
http://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/impfstoffe-schuetzen-dem-koerper-helfen-sich-zu-wehren.html/_6-woran-pharmaforscher-arbeiten-schutzimpfungen-zukunft
Impfstoffe schützen: Dem Körper helfen, sich zu wehren
Woran Pharmaforscher arbeiten: Schutzimpfungen der Zukunft
Forschende Pharmaunternehmen arbeiten daran, dass immer mehr Impfungen vor immer mehr Krankheiten schützen. Dazu setzen sie neueste Forschungs- und Produktionsmethoden ein.
Für uns alle bleibt die Hoffnung durch eine Impfung gegen Borreliose vor dieser schweren Krankheit geschützt zu sein.
Die Forschung arbeitet an einer Schutzimpfung gegen Borreliose.
Wurde auf jeden Fall in der Tabelle erwähnt.
Hier die Tabelle:
Welche Schutzimpfungen Pharmafirmen in den nächsten Jahren auf den Markt bringen wollen (Beispiele, Stand Januar 2015)
Welche Schutzimpfungen Pharmafirmen in den nächsten Jahren auf den Markt bringen wollen (Beispiele, Stand Januar 2015)
viele Grüße
Ingeborg