Wenn Schmerzmittel versagen... -
urmel57 - 04.10.2016
Wenn selbst stärkste Schmerzmittel wie Opioide bei chronischen Schmerzen versagen, sind nicht nur bei einer Hirnhautentzündung (Arachnoiditis) oft die Cortisolspiegel erniedrigt.
Auf dem jährlichen Treffen der AAPM (American Academy of Pain Mangagement) 2016, der amerikanischen Schmerzgesellschaft wurde aus einer Studie beschrieben, dass Patienten mit schwerem chronischen Schmerz in der Regel deutlich erniedrigte Cortisol-Werte aufweisen.
Eine Cortisolzuführung sollte daher bevor man mit Opiaten behandelt, erwogen werden, wozu die Cortisolspiegel mit geeigneten Methoden zuvor bestimmt werden sollen. (Der tageszeitliche Schwankungsrhythmus muss bei den Messungen berücksichtigt werden) Ein ausreichend hoher Cortisolspiegel ermöglicht oft die Einsparung von Opiaten als Schmerz stillendes Mittel. (Bis zu 50% der Opiate konnten laut Dt. Tennant, der Referent der Studie bei Patienten eingespart werden "and I get referred the worst cases" (Ich erhalte die schlimmsten Fälle)
Opiate dagegen können die Cortisolspiegel sogar noch erniedrigen, weswegen man in der Schmerztherapie keineswegs darauf verzichten sollte, den Cortisolspiegel auf physiologischer Höhe zu halten.
Die Studie bestätige, dass Schmerz das Endokrinsystem beeinflusst: Schmerz erzeugt eine Stressantwort, die wenn sie chronisch erzeugt wird zu Erschöpfung, Stimmungsschwankungem und anderen oft berichteteten Comorbiditäten führen.
Quelle : Medscape-Conferences News. 3.10.2016 in San Antonio
s. auch
http://www.painnewsnetwork.org/stories/2016/7/9/new-treatment-gives-hope-to-arachnoiditis-patients
Seltene Krankheit, sogenannte Orphan-Erkrankung
Arachnoiditis
Diese ist eine als seltene Erkrankung beschriebene Entzündung der Hinhäute, eine Vielzahl von anhaltenden starken Schmerzen im unteren Rücken, in den Gliedmaßen und im Rumpf, Verlust des Temperatursinns, Taubheitsgefühl, oft ausgedehnte Schmerzempfindlichkeit , Missempfindungen , verstärkte Reizempfindung, Verlust des Gleichgewichtes, Tinnitus, Hörverlust, Sehschwäche, motorische Schwäche, Muskelkrämpfe, Muskelzuckungen, unnatürliche Schweissbildung, gestörte Blasen-, Darm- und Sexualfunktion. In einer Minderzahl der Fälle sind sowohl das Gehirn als auch das Rückenmark beteiligt.
Ursachen sind Verletzungen der Wirbelsäule - Spinalkanals und kann durch mechanische oder auch chemische Verletzungen (Lumbalpunktion, Spinalanästhesie) oder Infektionen (bakteriell und viral) ausgelöst werden.
Oft tritt sie im Zusammenhang mit Wirbelsäulen-Operationen (60% der Fälle), neuroaxialer (spinaler und epiduraler) Anästhesie (22%), Lumbalpunktion (7%), Myelographie (3%), Schmerzbehandlungen und sek. Infektionen auf. Weitere mögliche Ursachen sind bakterielle und virale spinale Infektionen (7%) und wiederholte subarachnoide Injektionen von Zytostatika und Antimetaboliten. Syringomyelie, Cauda-equina-Syndrom, Pseudomeningozelen, intrathekale Zysten und Adhäsionen des Rückenmarks oder der Nervenwurzeln (NR) können die Klinik der lumbo-sakralen Arachnoiditis komplizieren.
http://www.orpha.net/consor/cgi-bin/OC_Exp.php?lng=DE&Expert=137817
RE: Wenn Schmerzmittel versagen... -
AuchDa - 04.11.2016
Hallo,
hat jemand hier Erfahrung mit diesem Krankheitsbild?
RE: Wenn Schmerzmittel versagen... -
P.Materna - 04.11.2016
Hallo auch da ! Ich bekomme gerade piroxicam, gegen Schmerzen und entzündung als infusionen sind kleine Flaschen, heute die erste .