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Borreliose als VHS-Thema? - Druckversion

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+--- Thema: Borreliose als VHS-Thema? (/showthread.php?tid=9393)

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Borreliose als VHS-Thema? - Leon - 04.10.2016

Hey @ll,

ich habe gestern das Kursverzeichnis der Volkshochschule (VHS), bei mir Heidelberg, durchgeblättert... Da war nix zu Borreliose zu finden - und das ausgerechnet im Risikogebiet BaWü!

Deshalb wollte ich mal fragen: Wie sieht es an VHSen anderer Städte aus? Wird dort die Borreliose mit/oder Co-Infektionen (Bartonnellen, Clamidien, Ehrlichen usw.) als Vortrag oder gar als Kurs angeboten? Oder wurde es mal und stieß dann auf zu geringes öffentliches Interesse?

Falls einige mal in den VHS-Kursangeboten - gibt es auch online - in ihrer Umgebung gucken möchten und niemand fündig werden sollte: Wäre das eine sinnvolle Idee, dort eine Vortragsreihe (oder erst mal einen Vortrag) anzubieten? Was meint ihr?

Bin gespannt auf eure Rückmeldungen!

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Léon


RE: Borreliose als VHS-Thema? - Markus - 04.10.2016

Ich weiß nicht wie das rechtlich aussieht, wenn man als Laie über medizinische Themen referiert, insbesondere wenn es um Therapieoptionen geht.


RE: Borreliose als VHS-Thema? - Leon - 05.10.2016

Ich leider auch nicht... vermutlich geht das nicht, es sei denn, man ist Mediziner... ob man das von der neuropsychologischen Seite her mit Masterabschluss in Psych. angehen könnte? Neben der eher "gelenk- und schmerzbetonten" Borreliose gibt es häufig die von (Schul-)Medizinern oft angezweifelte, infrage gestellte unerkannte Neuroborreliose, wie viele hier wissen. Confused

Könnte man vielleicht einen Mediziner/(Neuro-/Psycholo)gen (oder wen auch immer mit zulässigem Fachabschluss) bitten, dies im Rahmen eines VHS-Vortrags zu tun? Oder man erkundigt sich direkt bei der VHS? Mir fiel auf, dass zwar recht viele Kursanbieter oft auch vom Fach sind - jedoch nicht immer! Lässt etwas hoffen... Im Zweifelsfall müsste man sich bescheinigen lassen, dass man mit dem Thema Borreliose sehr gut vertraut ist (hier fragt sich dann jedoch wieder: Von wem? Wie überprüfen?)...

Ich hatte es einfach als Idee gesehen, um mehr Leute in der Öffentlichkeit erreichen zu können. Es leiden schließlich viele jüngere und ältere Menschen unter (un-)charakteristischen "angeblich" psychosomatischen und/oder neuro(psycho)logischen Störungen, die sich nie erfolgreich behandeln ließen (außer vermutlich mit ABs, wenn es denn mal versucht wurde - wobei es ja auch erst schlimmer werden kann, ehe eine Besserung überhaupt eintritt. Stichwort Herx...).

Oft gibt es im VHS-Katalog auch eine knappe Beschreibung des jeweiligen Kurses. D. h. es wäre vor allem für Leute interessant, die bisher erfolglos von Arzt zu Arzt tingelten... oder deren Angehörigen, falls diese bspw. absolute Ärztemeider sind (z. B. wegen zu vieler Fehldiagnosen oder weil sie einfach so nicht gerne gehen).

Ein Kumpel von mir (ca. 50 Jahre, Name möchte ich nicht nennen, da ich nicht weiß, ob das in seinem Sinne wäre) z. B. geht öfter zu seinem HA und lässt sich gegen wandernde Entzündungen am Körper (v. a. Mund, Knie, Füße) dauernd ABs verschreiben, weil sie ihm als Einziges helfen, das alles einzudämmen. Ich wies ihn schon auf Verdacht Chronische Borreliose hin. Doch dann heißt es bei ihm immer: kommt von der Hüftfehlstellung, Fußfehlstellung, schlechtem Zahnfleisch, usw. Holt er sich eben Amoxicillin und kuriert es aus. Sobald die Symptome weg sind, nimmt ers nat. nicht mehr - und wenige Wochen später geht der ganze Zirkus von Neuem los. Er gab sogar zu, mal Borreliose "gehabt zu haben, vor langer, langer Zeit".

Und ich möchte euch gerne noch eine gegensätzliche Geschichte erzählen: Ein inzwischen verrenteter sehr guter Bekannter von mir hatte ebenfalls vor Jahrzehnten einen Zeckenstich. Und damals zwar absolut unüblich, er ließ sich nix sagen und behandelte mind. 7 Woche hochdosiert mit einem AB (welches, weiß ich nicht, irgendein älteres Medi, vllt. Doxy). Bis heute symptomfrei. Anders sein Kind, das mehrere Jahre mit Infusionen die neurologischen Borre-Symptome auskurieren musste, bis es zu einer langzeitlichen Beschwerdefreiheit kam, die bis heute besteht. Der Mann und seine Familie haben da alles richtig gemacht, glaube ich - und finde ich prima! Leider hören aber viel zu viele Menschen auf die - in diesem Bereich veraltete und m. E. überholte - Lehrmeinung, lieber kurz behandeln wegen Resistenzgefahr, Unverträglichkeiten usw. Was ist hier das kleinere Übel? Ständig Schübe oder ein geschwächtes Immunsystem? Ist schon schwierig zu beantworten, obwohl ich persönlich lieber voll draufhaue - inkl. kurzen Pausen - anstatt zartbesaitet gegen die Borrebiester (und ihre Schwestern) vorzugehen und nach 1-2 Kurzversuchen aufzugeben.

Back to VHS: Bei Kindern oder Menschen, die sich scheuen, diesem Verdacht nachzugehen, könnte also zumindest Interesse bestehen, wenn sie ihre Symptome in der VHS-Kursbeschreibung wiederfinden... oder es werden Freunde, Verwandte aufmerksam, die dann für sie oder mit ihnen hingehen - hier wäre der VHS-Vortrag (ggf. Kurs) quasi ein Anstoß, das Ganze mal gründlich(er) unter die Lupe zu nehmen und nicht mehr zu ignorieren, weil bspw. die viel zu kurze AB: Also der Ansatz, nach dem leider relativ viele Ärzte verfahren: 21 Tage Doxy oder 14 Tage Ceftri reichen und die Sache ist ausgestanden... Angry Wenn nicht, ist der Patient / die Patientin wohl hypochondrisch oder sonst was... Da kann ich nur müde lächeln - selbst beim Anfangsstadium reicht so eine kurze Behandlung nicht. Und ich bin auch für mehrwöchige bzw. -monatige AB-Behandlungen - angesichts der vielen Mitbetroffenen hier im Forum, die sich nur dank längerer AB-Runden mit (kurz) aufeinander folgenden Intervallen noch irgendwie über Wasser halten oder symptomfreie Phasen erleben können.

Ob namhafte Spezis mal einen Kurs oder einen Vortrag anbieten würden, wage ich zu bezweifeln... zu wenig Zeit bei zu vielen Patienten, dann die Vorbereitung... Hinfahren wäre immerhin (fast) kein Problem für jedermann/frau, da es in vielen kleineren und größeren Städten VHS-Angebote gibt. Weiß dazu vielleicht jemand etwas, d. h. ob bereits Kurse/Vorträge zu Borrleiose existier(t)en? Wenn ja: Gibt es sie noch oder wurden sie - Grund? - wieder rausgenommen? Und auch zu der Rechtssache, auf die Markus hingewiesen hat?

Uff... mein Text ist nun viel länger, geworden als er sollte... bitte entschuldigt. Ich habe mich gerade so über die aktuelle Situation "aufgeregt", dass es zum Schreibfluss kam. Muss nicht bis hierhin gelesen werden, vor allem wenn es (z. B. krankheitsbedingt) für manche Schwierigkeiten dabei gibt - das Meiste steht ähnlich schon in vielen, oft sehr guten Beiträgen. Es sollte ein Versuch sein, Bezug zur VHS herzustellen und vielleicht die Fragen (unterstrichen) zu diskutieren.

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Léon


RE: Borreliose als VHS-Thema? - Filenada - 05.10.2016

(05.10.2016, 01:59)Leon schrieb:  D. h. es wäre vor allem für Leute interessant, die ...

Genau dafür sind Selbsthilfegruppen da. Blush

Ansonsten bezweifele ich, daß Krankheiten überhaupt Themen im VHS-Angebot sind, vermutlich eher präventive Maßnahmen wie Yoga, gesunde Ernährung usw. Die VHS haben ja andere Kernpunkte in Sachen Bildung.


RE: Borreliose als VHS-Thema? - AuchDa - 05.10.2016

Hallo Leon,

ich will ja deine Euphorie zwecks VHS-Kurs nicht bremsen, da ich gut finde wenn Menschen sich dran beteidigen und Gedanken machen wie man Anderen helfen kann.

Ich les immer das VHS-Programm, da hab ich noch nie was mit Borreliose gelesen.
Wär auch schwierig wenn sich da ein Laie hinstellt, da bei uns
im Krankenhaus so Vorträge gemacht werden.
Da war mal Zeckenbiß das Thema.
Aber schwierig dann wenn sich 2 Ärzte hinstellen und behaupten lange Antibiotikatherapien wären unseriös besonders wenn man noch dafür privat bei nem Arzt zahlen muß.

Aber in erster Linie glauben Erkrankte erstmal ihrem Arzt (wie wir auch irgendwann mal) nur wenns dann nicht besser wird sucht man Alternativen.
Dann wär das die SHG, denk ich mal, ausser man weiß nicht was man genau hat.

Dein Gedanke ist gut, aber wahrscheinlich nicht umsetzbar, leider.


RE: Borreliose als VHS-Thema? - Ehemaliges Mitglied - 05.10.2016

Zwei Beispiele, Leon.
http://onlyme-aktion.org/borreliose-shg-brandenburg-28-mai-2015-zeigt-die-doku-under-our-skin/
http://www.verschwiegene-epidemie.de/2012/08/selbsthilfegruppe-borreliose-stadteregion-aachen-zeigt-under-our-skin/

Hier etwas über Risikogebiete
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=4026
Meine persönliche Anmerkung dazu: wenn ein Bürger in einem Landkreis FSME und BORRELIOSE fehlerfrei schreiben kann wird das Gebiet zu einem Risikogebiet erklärt.
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8705&pid=103110

Zitat:"Wir haben erstaunlicher Weise festgestellt, das die Durchseuchung der Zecken mit Viren sehr gering ist, das liegt im Promillebereich - 0,3 Prozent letztendlich und das ist weit aus niedriger als wir erwartet haben", erläutert Dr. Lenhard. Doch Entwarnung bedeutet das nicht, denn was die Forscher stattdessen gefunden haben, ist umso gefährlicher: "Es gibt offensichtlich kleine Areale, die möglicherweise nicht größer sind als ein Fußballfeld oder noch kleiner, wo ein sehr hoher Anteil der Zecken mit FSME-Viren infiziert ist, im Bereich bis zu 10 Prozent."
Aus:
http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=91605&key=standard_document_55248657


RE: Borreliose als VHS-Thema? - Leon - 06.10.2016

Euphorisch war und bin ich ebenfalls nicht, was die VHS angeht... es war ein spontaner Einfall von mir.

Angeboten wird bei der VHS Heidelberg "wenigstens" ein Krankheitsthema... der Vortrag "Gut leben mit Diabetes". Damit stimmt Filenadas Aussage überwiegend, seufz...

Und hinzu kommt eben das, was AuchDa erklärt, die Ärzte werden eben fast immer als die Klügeren dargestellt (was für bestimmte Fachgebiete auch stimmt, eben leider ausgerechnet bei Borre jedoch selten).

Und dann fischeras Beitrag... das Risiko ist augenscheinlich wohl nicht hoch genug, um da wirklich mal einzugreifen bzw. die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen, seufz...

Okay... Fazit: VHS-Angebote zum Thema Borreliose kann man also wohl leider vergessen. Dennoch danke für eure vielen Beiträge, Links und nat. auch fürs Lesen. :) Falls das Thema irgendwann noch einmal aufkommen sollte (jemand anderes fragt in einem Thread oder so, muss nicht explizit VHS sein, alles, was irgendwie ähnlich ist), können wir nun einfach sagen "Borreliose als VHS-(oder X-)Thema ist ziemlich hoffnungslos" und hierhin verlinken...


RE: Borreliose als VHS-Thema? - zeckenzüchter - 11.10.2016

Hallo Leon,

hab mich extra registriert in diesem Forum, um einen Hinweis zu geben: am 18.10.2016 findet an der VHS Leonberg ein Vortrag zu dem Thema statt, am 25.10.2016 einer in Bad Liebenzell, veranstaltet von der VHS Calw (Zecken-Hochrisikogebiet). Wenn ich kann, werde ich mir das mal anhören.

Gruß vom

Zeckenzüchter


RE: Borreliose als VHS-Thema? - Markus - 12.10.2016

Weißt du wer da Referent ist in Liebenzell?


RE: Borreliose als VHS-Thema? - urmel57 - 12.10.2016

Die Veranstaltungen: Einmal in Leonberg

http://ftp.leonberg.de/kultur/doitvhs/vorschvo/280262lv.htm

Die andere in Liebenzell

https://www.vhs-calw.de/gesundheit/erkrankungen-heilmethoden/E34104/?seite=1

Also von einer Ärztin gehalten. Mich würde sehr interessieren, in welche Richtung das geht.