Borreliose? oder doch nicht -
Gladwyn - 07.02.2017
Hallo
November 2015, nach vielem hin und her und dem üblichen "nehmen sie ab, dann geht es ihnen besser" hat mein arzt festgestellt, dass ich borreliose habe. Ich bekm daraufhin 3 wochen lang antibiotika, was ich ganz grauenvoll vertragen habe. Durchfall wie wasser, übelkeit und erbrechen. War wirklich horror und auf arbeit war es nicht einfach. mein chef ist aber wirklich nett und weiß auch, dass ich sonst auch was schaffe.
nun ist das thema bei meinem arzt abgehakt. einmal antibiotika und dann wäre es gut. an sich vertraue ich dem arzt, aber ich habe immer wieder diese furchtbaren schmerzen in den gelenken und bin nur noch müde, kann aber nicht richtig schlafen.
jetzt sitze ich wieder daheim, habe schmerzen in den knien, hüfte, rücken, schultern, ellbogen und jedem einzelnen fingergelenk. mein arzt meint von der arbeit, die ist aber nicht wirklich schwer. ich meine von der borreliose, aber er winkt immer ab.
natürlich kann man per internet keine diagnose stellen, aber mir spukt es trotzdem im kopf herum.
RE: Borreliose? oder doch nicht -
Zotti - 07.02.2017
Hallo Gladwyn,
Das was Du beschreibst, kann meiner Erfahrung nach durchaus eine Borreliose sein. Muss aber nicht. Wenn ausschließlich Gelenke betroffen sind kann man z B auch an rheumatisches Geschehen denken.
Das müsste wohl durch weitere Untersuchungen abgeklärt werden, einfach die Borreliose ablehnen ohne weitere Diagnostik geht geht jedenfalls auch nicht. Wenn Dein Arzt nicht dazu bereit ist, weitersuchen. Auch andere Fachrichtungen zB Orthopädie.
Ich bin sicher, Du bekommst hier noch kompetentere Tips und auch in den diversen Forumsthemen gibt es reichhaltige Informationen.
RE: Borreliose? oder doch nicht -
Gladwyn - 07.02.2017
Rheuma, gicht & co ist alles abgeklärt. Alle 3 Monate gehe ich zum arzt wegen bluttest. Auch leber, Schilddrüse und so.
RE: Borreliose? oder doch nicht -
borrärger - 07.02.2017
Hallo Gladwyn
lich Willkommen hier.
Du hast Recht, eine Diagnose können wir hier nicht stellen, wir sind keine Ärzte und wollen niemandem eine Borreliose ein- oder ausreden.
Das Ab das Du 2015 bekommen hattest, war warscheinlich Doxy?? Und womöglich in einer Dosierung von 200 ??
Vielleicht weißt Du das nicht mehr so genau. Die Tests sind alle nicht die zuverlässigsten und können nur Anhaltspunkt im Borreliosepuzzle sein, das sich aus den Faktoren: Tests, Symptome, Ansprechen auf Ab, und dem Ausschluß anderer Krankheiten zusammensetzt.
Lass Dir die Testergebnisse immer aushändigen lassen, und zwar die Originale vom Labor. Vielleicht hast Du Deines noch oder kannst es vom Arzt besorgen ??
Wenn das Ab damals gut angeschlagen hat, kannst Du erahnen, daß Du mit dem Borrelioseverdacht vielleicht auf dem richtigen Dampfer bist, oder zumindest eine Bakterielle Infektion die Ursache des Übels ist.
Antibiotika also Ab, sollte man nicht einfach so einwerfen, sondern dabei bestimmte Regeln, u.a. Darmschutz beachten. Das hätte Dein Arzt wissen müßen.
Was mir noch Differenzialdiagnostisch einfällt ist ein Vitaminstatus und ein Tropeninstitut, zumindest wenn Du im Ausland warst.
Ist denn ein Zeckenstich oder eine Wanderröte erinnerlich ??
An Deiner Stelle würde ich begleitend zur Differenzialdiagnostik eine Spezie aufsuchen. Spezies kennen sich mit der Kh, besser aus, machen noch andere wichtige Tests u.a. Co. Infektionen, Testen in zuverlässigeren Laboren und sind, wenn es nötig ist, eher zu einem Therapieversuch bereit. Die Wartezeiten sind lang und oft muss man selbst bezahlen,
Ich rate Dir
^^hier^^nach einem Spezie für Dein Wohngebiet zu suchen, jemand anzuschreiben oder eine neue Anfrage zu stellen. Ärztenamen dürfen nicht offen ausgetauscht werden.
Hier kannst Du nach einer
^^Selbsthilfegruppe^^ in Deiner Nähe schauen.
Und hier noch unsere
^^Erstinformation^^ mit Symptomliste.
RE: Borreliose? oder doch nicht -
Gladwyn - 07.02.2017
Die borreliose ist ja nachgewiesen. Die befunde bekomme ich immer ausgehändigt. Der arzt sagte halt, dass die weg ist nach dem Antibiotika.
Ich hatte im sommer einen riesenstich mit rotem rand, aber ohne zecke. Anscheinend ist diese abgefallen, bevor ich sie bemerkt habe.
RE: Borreliose? oder doch nicht -
borrärger - 07.02.2017
Die Tests können nicht zwischen aktiver und ausgeheilter Infektion unterscheiden.
Also wurdest Du erst einige Monate nach dem warscheinlichen Biss behandelt, normaler Weise ist schnelles Handeln gefragt. Da soviel Zeit bis zur Behandlung verstichen ist, hättest Du evtl. eine längere oder höher dosierte Therapie gebraucht. Aber hier kann man nur Mutmaßen, das bringt Dich auch nicht weiter. HA therapieren oft unterdosiert und zu kurz. Unsere Spezies empfehlen Behandlungen nach den Leitlinien der DBG. Hier S. 15
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte/Leitlinien.pdf
Ich würde wie schon gesagt einen Spezie und eine Shg aufsuchen und damit nicht zu lange warten.
RE: Borreliose? oder doch nicht -
Gladwyn - 08.02.2017
ja ca 7 monate später. ich habe den biss nicht einer zecke zugeschrieben, sonst wäre ich zum arzt gegangen.
ich mache nochmal einen termin beim arzt.
danke!
RE: Borreliose? oder doch nicht -
Regi - 08.02.2017
Zitat:Die borreliose ist ja nachgewiesen.
Das ist leider mit Tests nicht möglich. Lies dir dazu auch diese Infos zur Diagnostik durch:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
Zitat:Ich hatte im sommer einen riesenstich mit rotem rand, aber ohne zecke.
Dies hingegen beweist die Borrelise im Frühstadium, wenn es eine Wanderröte war.
http://dermis.net/dermisroot/de/14922/diagnose.htm
Zitat: Ich bekam daraufhin 3 wochen lang antibiotika, was ich ganz grauenvoll vertragen habe. Durchfall wie wasser, übelkeit und erbrechen.
Ich würde nicht davon ausgehen, dass unter diesen Umständen genügend Wirkstoff aufgenommen wurde. Mal davon abgesehen, dass hier immer wieder Betroffene stranden, die trotz Therapie weiterhin Beschwerden haben.
Leider weiss man nicht, was genau diese weiter bestehenden Beschwerden ausmacht und vermutlich ist es nicht bei allen dasselbe. Ich würde mir an deiner Stelle aber auf jeden Fall eine Chance mit einer wiederholten Therapie geben, weil ich davon ausgehen würde, dass wegen der Durchfälle und dem Erbrechen ein Therapieversagen vorliegt.
Leider kann der Therapieerfolg nicht mit Bluttests kontrolliert werden. Also müssen die Symptome herhalten. Deine Symptome sind zwar nach geltender Lehrmeinung nicht typisch oder spezifisch für Borreliose, können aber im Rahmen einer Borreliose auftreten. Das sehen auch unsere Spezis so. Deshalb sind die Chancen auf einen erneuten Therapieversuch bei einem von der Selbsthilfe empfohlenen Spezi am grössten. Aber die Entscheidung, ob du nochmals eine Therapie machst, musst du selber treffen.
Dass du sofort mit wässrigen Durchfällen auf die Therapie reagiert hast, muss evtl. noch gesondert betrachtet werden, insbesondere wenn das wieder passiert. Wässrige Durchfälle bei AB-Therapien müssen übrigens immer beim Arzt abgeklärt werden. Es könnte sich nebst Darmpilz um eine pseudomembranöse Colitis als Nebenwirkung der Therapie handeln. Damit ist nicht zu spassen, zumal so eine Colitis im schlechsten Fall tödlich verlaufen kann und man immer öfter von resistenten Clostridien liest (bakterielle Superinfektion als Ursache der Colitis).
Leider haben sich im Laufe der Zeit auch Ärzte zu Spezis ernannt, die nur am Geld der Patienten interessiert sind, denn viele behandeln nur noch privat. Deshalb würde ich auf jeden Fall eine persönliche Empfehlung haben wollen. In deinem Fall kann man in erster Linie getrost einfach nochmal eine Therapie versuchen. Den ganzen teuren und nutzlosen Diagnostik-Schnickschnack kann man weglassen. Ebenfalls weitere Medikamente nebst AB, ausser vielleicht diejenigen für den Darmschutz.
Melde dich auf jeden Fall nochmals, wenn du nochmals eine Therapie machst. In Abhängigkeit, welches AB du nimmst, gilt es weiter Sachen zu beachten.
LG, Regi
RE: Borreliose? oder doch nicht - Ehemaliges Mitglied - 08.02.2017
@ gladwyn
Ja so läuft das leider häufig. Nach 3 Wochen kann es keine Borreliose mehr sein.
Egal ob das AB geeignet war, die Menge hoch genug war, ....
Mein Vorschlag Du schaust hier mal rein, damit Du auch verstehst was berichtet, usw. wird.
http://www.borreliose-nachrichten.de/auswertung-unserer-umfrage-unter-betroffenen/
http://www.borreliose-nachrichten.de/animationsfilmreihe_lyme-protest-europe/
http://www.borreliose-nachrichten.de/Schweiz_med_RID-Foundation.pdf
RE: Borreliose? oder doch nicht -
Die Ratte - 08.02.2017
Hallo Gladwyn
Ich hatte auch ein Waderröte im letzten Sommer und bin 8 Wochen zeitverzögert behandelt worden.
Ich behandel immernoch antibiotisch.
Hast du ein Foto , warst du damit beim Arzt und was hat sich seither bei dir körperlich verändert.
Alles schön aufschreiben, viele Dinge vergessen wir, wann und wie was anfing, wer weiß wozu du das noch brauchst.Ansonsten, gehe zu einen ordentlichen Spezialisten, wenn es noch Borreliose ist mußt zügig und ordendlich behandelt werden 200mg Doxi ist ein lacher.
Ratte