Alternative zu NSAR -
Regi - 10.02.2017
Liebe Mitbetroffene.
Seit ich wegen meiner Rippenprellung hohe Dosen NSAR nehmen musste, vertrage ich sie nun nicht mehr. Ich bekomme davon Schwindel, Kopfschmerzen und so ein komisches Gefühl im Kopf. Eigentlich dürfte ich NSAR wegen Asthma bronchiale sowieso nicht oder nur mit Vorsicht einnehmen.
Wer kann auch keine NSAR nehmen und kennt eine halbwegs wirksame Alternative?
LG, Regi
RE: Alternative zu NSAR -
Ente33 - 10.02.2017
Hi,
welche NSAR verträgst du denn nicht?
Die unterschiedlichen Medikamente wie Diclo, Celecoxib, Naproxen etc. sind ja doch vom Aufbau her etwas unterschiedlich und wirken verschieden. Vielleicht solltest du evtl. einfach mal eine anderes Medikament versuchen.
Als Alternative fällt mir Curcumin ein. Curcumin ist pflanzlich, das kannst du in Mizellen-Form nehmen. Das wirkt entzündungshemmend und soll wohl auch Toxine besser ausleiten. Ich selbst nehme es auch gerade seit 3 Wochen jetzt, ob es aber als wirklich echt Alternative zu NSAR ist und schmerzlindernd wirkt sei aber dahin gestellt.
Gruß Sven
RE: Alternative zu NSAR -
Regi - 10.02.2017
Auf Mefenaminsäure, Ibuprofen, Diclofenac und Paracetamol (ich weiss, letzteres gilt nicht wirklich als NSAR) reagiere ich mit NW.
Celecoxib hilft nicht.
Naproxen kannte ich bisher nicht. Da wird aber Asthma gar als NW erwähnt. So langsam hab ich die Schnauze voll....
Weihrauch in hoher Dosierung habe ich auch schon versucht. Hilft auch nix.
Mit der pflanzlichen Alternative habe ich es eh nicht so. Meistens fehlen nachvollziehbare Angaben zu Dosierung und wie lange es dauert, bis eine Besserung eintreten sollte. Ausserdem bin ich nicht der Typ, der akut auftretende Schmerzen mal so einfach mehrere Wochen aushalten kann, bis was vielleicht beginnt zu wirken.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich Schmerzmittel hauptsächlich brauche bei eher selten auftretenden Kopfschmerzen und wenn ich mal eine Pause von diesen elenden Weichteilschmerzen (Muskeln, Sehnen, Bänder) brauche. Um Wutanfällen meinerseits vorzubeugen: NEIN! Bewegungstherapie, sei sie noch so sanft, hilft mir nicht. Es wird schlimmer.
LG, Regi
RE: Alternative zu NSAR -
leonie tomate - 10.02.2017
Hallo Regi,
ich würde, sofern noch nicht geschehen, einen Versuch mit Novalgin (Metamizol) machen.
Das ist eine ganz andere Stoffgruppe und wirkt bei mir (bei bestimmten Schmerzen) gut.
Ich bevorzuge die Einnahme in tropfenform. Die Wirkung tritt schneller ein und es ist eine individuellere Dosierung möglich.
Novalgin hat allerdings keine entzündungshemmende Wirkung.
Was du außerdem vielleicht versuchen könntest, ist die Einnahme von
Meloxicam.
Meloxicam gehört auch zu den NRSA, wirkt aber Cox 2- selektiv.
Ich selber komme da mit gut klar, obwohl ich Ibuprofen und Diclo nicht sonderlich gut vertrage (mir wird da ganz seltsam, wenn ich es einnehme).
Beide Medikamente sind verschreibungspflichtig (zumindest in Deutschland).
Liebe Grüße
Leonie
RE: Alternative zu NSAR -
Ente33 - 10.02.2017
Hi,
ich kann Dich gut verstehen. Ich selbst habe auch chronische und stetige Schmerzen in Bändern, Sehnen, Gelenken, Muskeln die schubweise sehr schlimm sind. Ich versuche so gut es geht die Schmerzmittel weg zu lassen, glaube das letzte mal habe ich vor einem halben Jahr was genommen...allein schon aufgrund Schonung der Leber aufgrund meiner AB-Therapie.
Also zu Naproxen kann ich dir sagen, dass ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Es ist ein sehr nebenwirkungsarmes Medikament, welches laut meinen Arzt eigentlich viel zu wenig verordnet wird. Es hat wesentlich weniger Risiken als z.B. Diclofenac. Ich selbst bin auch Asthmatiker und hatte diesbezüglich keine Probleme während der Einnahme. Meiner Freundin hat das Naproxen eine Sehnenscheidenentzündung in 2 Tagen weggezaubert.
Vielleicht wäre das ja mal einen Versuch wert.
Gruß Sven
RE: Alternative zu NSAR -
Regi - 10.02.2017
Zitat:ich würde, sofern noch nicht geschehen, einen Versuch mit Novalgin (Metamizol) machen.
Ich wusste, dass ich was vergessen habe. Novalgin kann ich auch nicht mehr nehmen. Reagiere darauf mit starkem Kopfhautjucken.
Ansonsten bedanke ich mich. Ich werde mich zu den Tipps informieren und ggf. einen Therapieversuch starten.
LG, Regi
RE: Alternative zu NSAR -
Boembel - 10.02.2017
Hallo Regi,
ich habe mit Prednisolon (Kortison) sehr gute Erfahrung bei meinen Kopfschmerzen gemacht, allerdings auf Dauer keine wirkliche Lösung und mit Borreliose sowieso keine gute Option, da Immunsystem supprimierend.
Wenn Schmerzmittel auch bei höheren Dosen / längerem Gebrauch nicht richtig helfen, kann ein Problem mit den Leukotrienen vorliegen. Das hatte mein Hausarzt im Verdacht und ich hatte Montelukast bekommen (hat aber leider bei mir nicht geholfen). Das Wirkprinzip dahinter ist hier sehr schön erklärt:
http://samter-trias.de/arachidonsaeure-und-samter-trias/
oder hier
https://www.aerzteblatt.de/archiv/11536
Ich zitiere mal aus dem o.g. Link den Kernpunkt:
"Was läuft schief beim Samter-Syndrom? Schmerzen und Fieber sind normalerweise eine sinnvolle Reaktion des Körpers auf Entzündungen, denn sie setzen die nötigen Abwehrmechanismen in Gang, um Entzündungen, Infekte usw. zu bekämpfen. Manchmal will man aber Schmerzen und Fieber unterdrücken oder vermindern. Ein Weg das zu tun ist, das Enzym zu hemmen, dass die Umwandlung von Arachidonsäure in Prostaglandine bewirkt. Der bekannteste COX-Hemmer, wie solche Medikamente auch genannt werden, ist Aspirin. Der Wirkstoff, der die COX hemmt, ist Salicylsäure. Eine zweite Gruppe von Medikamenten – nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAID) – hemmen ebenfalls das Enzym Coclyoxigenase, allerdings nicht über den Wirkstoff Salicylsäure, sondern über einen anderen Mechanismus.
Ist der Syntheseweg über die COX gehemmt, dann wird Arachidonsäure verstärkt über das Enzym Lipoxygenase (LOX) zu Leukotrienen umgewandelt. Da die Leukotriene aus Arachidonsäure jedoch stark bronchienverengend wirken, kann daduch bei empfindlichen Personen ein Asthmaanfall ausgelöst werden.
Was tun bei Cox-Hemmung?
Will man diesen Mechanismus unterdrücken, gibt es an dieser Stelle des Arachidonsäure-Stoffwechsels zwei Möglichkeiten:
1) man vermeidet salicylsäurehaltige Medikamente und NSAIDs, aber auch z.B. Salicylate in der Nahrung
2) man verhindert, dass die gebildeten Leukotriene ihre Wirkung entfalten, indem man deren Rezeptoren mit sogenannten Leukotrienantagonisten (z.B. Montelukast, Singulair) blockiert
Außerdem:
Wenn Du mit NSAR und Asthma ein Problem hast, liegt vielleicht ein Samter Trias vor.
Bei mir schwillt die Nasen (-> Nasenmuscheln) zu, wenn ich NSAR und auch Kräuter (-> Salicylate) zu mir nehme. Als ich eine nahezu salicylatfreie Auslassdiät gemacht hatte, ging es mit der verstopften Nase besser.
Alternative Medikamente bei Samter Trias:
http://samter-trias.de/salicylsaeure-reduzieren-1-asthmaausloesende-medikamente-vermeiden/
Lange Rede, kurzer Sinn: vielleicht hilt Dir ein Leukotrienenblocker. Montelukast ist verschreibungspflichtig.
LG, Boembel
RE: Alternative zu NSAR - Ehemaliges Mitglied - 11.02.2017
Aus #6
Zitat:Ich wusste, dass ich was vergessen habe. Novalgin kann ich auch nicht mehr nehmen. Reagiere darauf mit starkem Kopfhautjucken.
Eine Pille zieht eine andere nach sich. Du Regi, kannst diesen Rat aber beurteilen.
CETIRIZIN