Heute, 02:10
Hallo zusammen,
ich war vor einigen Jahren schon einmal hier im Forum aktiv, weil ich mit etwa 13/14 Jahren an Borreliose erkrankt bin – mit teils deutlicher neurologischer Symptomatik, unter anderem einer Facialisparese rechts. Es wurden damals bei mir Borrelien im Liquor nachgewiesen (positive Antikörper, erhöhter Zellzahl, pathologische Indizes usw.).
Im Dezember 2017 wurde ich also in einem städtischen Krankenhaus mit Antibiotika und Prednisolon für zwei Wochen therapiert. Ein halbes Jahr später kam die Gesichtslähmung wieder und ich bekam erneut Antibiotika. Als ich dann einige Monate später wieder vorstellig wurde – nur diesmal ohne Facialisparese, sondern mit Kopfschmerzen und anderen Symptomen – wurde mir dort schließlich gesagt, dass meine Beschwerden psychisch seien und nichts mehr mit der Borreliose zu tun hätten. Ich wurde zum Psychologen überwiesen, aber besser wurde es dadurch nicht.
Ich war dann oft nicht in der Schule, weil es mir schlecht ging, und somit suchten meine Eltern und ich nach einer Lösung.
Durch die spätere Behandlung in einer Spezialklinik in Augsburg kam endlich Besserung.
Dort wurden unter anderem festgestellt:
- Borrelia burgdorferi sensu stricto, afzelii und garinii
- Bartonella henselae (Zellisolierung positiv)
- Chlamydia pneumoniae (LymeSpot grenzwertig positiv)
- Deutlich erniedrigte CD57+ NK-Zellen (60/µl)
- LymeSpot-Werte (z. B. IF-G bis zu 34 SI – deutlich über Referenzbereich)
Therapiert wurde ich mit:
- Azithromycin 600 mg
- Minocyclin 2×100 mg
- Artemisinin (TBB-Kapseln)
- DTC-Kapseln, Probiotikum, OPC, Omega-3, Q10, L-Carnitin, Vitamin D3
(das Ganze über etwa ein Jahr)
Das Ergebnis war durchschlagend positiv:
Meine Beschwerden verschwanden vollständig. Die Laborwerte normalisierten sich. Seitdem – und das sind nun ungefähr 6 Jahre – bin ich komplett symptomfrei, kerngesund, leistungsfähig, sehr belastbar, mache täglich viel Sport, habe mein Abitur gemacht, studiere mittlerweile und habe ein gutes Leben. Ich werde extrem selten krank, und selbst dann flammt nichts von früher wieder auf – was ja auch ein Zeichen gegen eine Restaktivität sein müsste. Auch die „klassischen Schübe“, von denen viele bei chronischer Borreliose berichten und die ich früher selbst erlebt habe, sind nie mehr aufgetreten.
Ein Punkt beschäftigt mich trotzdem aktuell:
Seit einiger Zeit habe ich gelegentlich nächtliche Beschwerden:
- Ich wache kurz nach dem Einschlafen mit Herzrasen, starker innerer Unruhe und Orientierungslosigkeit auf
- Es kommt öfters zu Schlafparalysen, die ich seit der Borreliose habe und die nie ganz verschwanden
- Ich schlafe oft nur sehr langsam ein
Ich kann das aktuell mit Ashwagandha, Magnesium, L-Theanin, Baldrian und Melatonin recht gut stabilisieren. Das bedeutet, dass ich viel schneller einschlafe, dann zwar immer danach nochmal aufwache aber nicht mehr unter Panik, was sehr gut ist, da ich somit wieder schnell einschlafen kann. Diese Mittel regulieren ja bekanntermaßen das Nervensystem, was bedeutet, dass meines zu aktiv ist.(?) -> By the way, habe ich gemerkt dass ich extrem auf stimulierende Sachen wie Alkohol oder sogar Nikotin reagiere, also sogar trotz jahrelangem Niktoinkonsum und somit bestehender Toleranz habe ich meistens Angstzustände usw bekommen. Deshalb lebe ich mittlerweile komplett fern von solchen Dingen aber sowas zeigt mir auch dass mein Nervensystem endlicher ist als bei anderen. (Was natürlich auch einfach genetisch oder so sein kann)
Trotzdem frage ich mich, vor allem im Bezug auf die Schlafprobleme:
Könnten das Spätfolgen meiner früheren Infektion sein – z. B. neuroimmunologische Restaktivität, unterschwellige Entzündungsprozesse etc.?
Meine Fragen an euch:
1. Hat jemand Ähnliches erlebt – also erst Jahre nach erfolgreicher Borreliose-Therapie Schlafstörungen oder Panikattacken?
2. Wäre es aus eurer Sicht sinnvoll, nochmal CD57+, LymeSpot oder andere Parameter zu überprüfen, um zu sehen, ob alles im grünen Bereich ist – oder ob sich doch etwas reaktiviert haben könnte?
3. Kann man im aktuellen Blutbild überhaupt erkennen, ob sich etwas reaktiviert hat bzw. könnte man dadurch eine Reaktivierung sogar ausschließen?
Mir ist wichtig zu betonen: Körperlich fühle ich mich stark, stabil, gesund. Ich möchte das Thema einfach nur einordnen und sicherstellen, dass ich nichts übersehe und diese Schlafprobleme in den Griff bekommen. Mir ist auch bewusst, dass es durchaus andere Ursachen haben kann – aber um diese zu finden, muss ich auch gewisse Dinge ausschließen oder gezielt untersuchen.
Ich freue mich über jede Einschätzung oder Erfahrung – gerne auch Tipps, welche Werte heute noch aussagekräftig wären.
Und dieser Beitrag soll auch als Ermutigung dienen und eine kleine Erfolgsgeschichte sein :)
ich war vor einigen Jahren schon einmal hier im Forum aktiv, weil ich mit etwa 13/14 Jahren an Borreliose erkrankt bin – mit teils deutlicher neurologischer Symptomatik, unter anderem einer Facialisparese rechts. Es wurden damals bei mir Borrelien im Liquor nachgewiesen (positive Antikörper, erhöhter Zellzahl, pathologische Indizes usw.).
Im Dezember 2017 wurde ich also in einem städtischen Krankenhaus mit Antibiotika und Prednisolon für zwei Wochen therapiert. Ein halbes Jahr später kam die Gesichtslähmung wieder und ich bekam erneut Antibiotika. Als ich dann einige Monate später wieder vorstellig wurde – nur diesmal ohne Facialisparese, sondern mit Kopfschmerzen und anderen Symptomen – wurde mir dort schließlich gesagt, dass meine Beschwerden psychisch seien und nichts mehr mit der Borreliose zu tun hätten. Ich wurde zum Psychologen überwiesen, aber besser wurde es dadurch nicht.
Ich war dann oft nicht in der Schule, weil es mir schlecht ging, und somit suchten meine Eltern und ich nach einer Lösung.
Durch die spätere Behandlung in einer Spezialklinik in Augsburg kam endlich Besserung.
Dort wurden unter anderem festgestellt:
- Borrelia burgdorferi sensu stricto, afzelii und garinii
- Bartonella henselae (Zellisolierung positiv)
- Chlamydia pneumoniae (LymeSpot grenzwertig positiv)
- Deutlich erniedrigte CD57+ NK-Zellen (60/µl)
- LymeSpot-Werte (z. B. IF-G bis zu 34 SI – deutlich über Referenzbereich)
Therapiert wurde ich mit:
- Azithromycin 600 mg
- Minocyclin 2×100 mg
- Artemisinin (TBB-Kapseln)
- DTC-Kapseln, Probiotikum, OPC, Omega-3, Q10, L-Carnitin, Vitamin D3
(das Ganze über etwa ein Jahr)
Das Ergebnis war durchschlagend positiv:
Meine Beschwerden verschwanden vollständig. Die Laborwerte normalisierten sich. Seitdem – und das sind nun ungefähr 6 Jahre – bin ich komplett symptomfrei, kerngesund, leistungsfähig, sehr belastbar, mache täglich viel Sport, habe mein Abitur gemacht, studiere mittlerweile und habe ein gutes Leben. Ich werde extrem selten krank, und selbst dann flammt nichts von früher wieder auf – was ja auch ein Zeichen gegen eine Restaktivität sein müsste. Auch die „klassischen Schübe“, von denen viele bei chronischer Borreliose berichten und die ich früher selbst erlebt habe, sind nie mehr aufgetreten.
Ein Punkt beschäftigt mich trotzdem aktuell:
Seit einiger Zeit habe ich gelegentlich nächtliche Beschwerden:
- Ich wache kurz nach dem Einschlafen mit Herzrasen, starker innerer Unruhe und Orientierungslosigkeit auf
- Es kommt öfters zu Schlafparalysen, die ich seit der Borreliose habe und die nie ganz verschwanden
- Ich schlafe oft nur sehr langsam ein
Ich kann das aktuell mit Ashwagandha, Magnesium, L-Theanin, Baldrian und Melatonin recht gut stabilisieren. Das bedeutet, dass ich viel schneller einschlafe, dann zwar immer danach nochmal aufwache aber nicht mehr unter Panik, was sehr gut ist, da ich somit wieder schnell einschlafen kann. Diese Mittel regulieren ja bekanntermaßen das Nervensystem, was bedeutet, dass meines zu aktiv ist.(?) -> By the way, habe ich gemerkt dass ich extrem auf stimulierende Sachen wie Alkohol oder sogar Nikotin reagiere, also sogar trotz jahrelangem Niktoinkonsum und somit bestehender Toleranz habe ich meistens Angstzustände usw bekommen. Deshalb lebe ich mittlerweile komplett fern von solchen Dingen aber sowas zeigt mir auch dass mein Nervensystem endlicher ist als bei anderen. (Was natürlich auch einfach genetisch oder so sein kann)
Trotzdem frage ich mich, vor allem im Bezug auf die Schlafprobleme:
Könnten das Spätfolgen meiner früheren Infektion sein – z. B. neuroimmunologische Restaktivität, unterschwellige Entzündungsprozesse etc.?
Meine Fragen an euch:
1. Hat jemand Ähnliches erlebt – also erst Jahre nach erfolgreicher Borreliose-Therapie Schlafstörungen oder Panikattacken?
2. Wäre es aus eurer Sicht sinnvoll, nochmal CD57+, LymeSpot oder andere Parameter zu überprüfen, um zu sehen, ob alles im grünen Bereich ist – oder ob sich doch etwas reaktiviert haben könnte?
3. Kann man im aktuellen Blutbild überhaupt erkennen, ob sich etwas reaktiviert hat bzw. könnte man dadurch eine Reaktivierung sogar ausschließen?
Mir ist wichtig zu betonen: Körperlich fühle ich mich stark, stabil, gesund. Ich möchte das Thema einfach nur einordnen und sicherstellen, dass ich nichts übersehe und diese Schlafprobleme in den Griff bekommen. Mir ist auch bewusst, dass es durchaus andere Ursachen haben kann – aber um diese zu finden, muss ich auch gewisse Dinge ausschließen oder gezielt untersuchen.
Ich freue mich über jede Einschätzung oder Erfahrung – gerne auch Tipps, welche Werte heute noch aussagekräftig wären.
Und dieser Beitrag soll auch als Ermutigung dienen und eine kleine Erfolgsgeschichte sein :)
LG Jonas
