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Einschätzung Diagnose Borreliose
#1

Hallo zusammen,

Letzte Woche sagte mir mein Hausarzt nach Serumtest ich habe eine akute Borreliose mit 1x täglich Doxy 200mg für 20 Tage. Seither versuche ich für mich Klarheit in die Sache zu bekommen.

Grundsätzlich zu mir: 30 Jahre alt, noch nie Alkohol, noch nie geraucht, kein Kaffe oder Coffein, gesunde Ernährung, regelmäßig Sport.

Meine Krankengeschichte:

06/2024 hatte ich einen Zeckenstich einer Larve/Nymphe, sie war max 1mm groß. Entfernt habe ich sie restlos. Sie hatte sich schon festgebissen, aber als wir sie nach dem entfernen zerquetscht haben war kein Blut zu sehen.

Die Einstichstelle blieb unauffällig, für 2-3 Tage war sie im Durchmesser von vielleicht 1mm leicht gerötet. Danach war aber wieder gut, keine Wanderröte etc.

Über meine Fehltage auf der Arbeit konnte ich nachvollziehen das ich am 18.07.24 ein Tag gefehlt habe und dann erst wieder 07-08.10.24. Für mich jetzt nicht wahnsinnig aussagekräftig mit Bezug zur Borreliose.

Ab 07/2025 merkte ich, das mich meine normale 10km Joggingrunde zunehmend erschöpft. Dachte mir aber erstmal nichts dabei. Am 28.07.25 lies ich meine FSME-Impfung auffrischen.

Danach lag ich ein paar Tage flach, das habe ich aber immer bei egal welcher Impfung. Als ich mich wieder Fit fühlte ging ich wieder Joggen. Ich musste jedoch nach 8km abrechen. Anschließend verkürzte ich meine Joggingrunde auf 6km weil ich vor der Impfung schon bemerkt hatte, dass es mich zunehmend anstrengt.

Als ich mich immer Schlapper fühlte, lies ich 09/2025 ein großes Blutbild beim Hausarzt erstellen inklusive Zink, Selen, Vitamin B12 und Vitamin D. Dort stellte man einen Selenmangel fest. Zink, B12 und D nicht prickelnd, aber i.O. Mein Hausarzt verschrieb mir trotzdem mal alle 4 Genannten, was ich seither nehme. Eine Besserung hat sich jedocht nicht eingestellt. 

[Bild: Screenshot-20251027-143500-2.jpg]
Vor zwei Wochen konnte ich dann aus dem nichts für drei Nächte jeweils nur 1-2h leicht Schlafen, aber keinen normalen Schlaf wie ich ihn kenne. Das zudem ungewöhnliche war, das ich auch tagsüber keinerlei Müdigkeit verspürte, ich war Tag und Nacht hellwach. Seither kann ich auch keinen Mittagsschlaf mehr machen, das war früher normal, ich bin einfach hellwach. Daraufhin dann wieder zum Arzt und es wurde Blut auf EBV und Borrelien getestet mit folgendem Ergebnis:

[Bild: Screenshot-20251027-143711-2.jpg]

Meine Symptome: es fing mit Müdigkeit, Energielosigkeit an Muskelschwäche in den Beinen. Später "Brainfog" und brennende Augen. Mittlerweile Kopfschmerzen Hinterkopf/Übergang Nacken, kommen/gehende Körperschmerzen in Knochen, Muskeln, Gelenke, Leiste, immer wieder Schlaflose nächte, immer wieder mal Herzklopfen (kein Herzrasen), Ohrensausen (kein Tinnitus). Außerdem bin ich gefühlt ständig leicht erkältet oder am Rande der Erkältung, die extreme Infektanfälligkeit geht schon seit dem Flach liegen nach der FSME Impfung so.

Doxy nehme ich seit 7 Tagen, eine Besserung der Symptome trat bisher nicht ein. Die Körperschmerzen wurden schlimmer, sind aber nicht quälend, bin weit weg von Schmerzmitteln. Seit zwei Tagen spüre ich ein Brennen unter der Haut am linken Handgelenk.

Da bei mir keine Wanderröte festgestellt wurde fehlt natürlich der letzte Beweis, dass es sich wirklich um Borreliose handelt. Meinem Hausarzt vertrau ich grundsätzlich, aber Borreliosespezialist ist er natürlich nicht.

Kann jemand mit etwas Erfahrung Einschätzen ob mein Verlauf mit den Blutergebnissen im Einklang mit der Borreliose steht. Lassen sich außerdem Anhand der Westernblot Banden Rückschlüsse auf das Stadium der Erkrankung schließen?

Vielen Dank und mfG,
Niels
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#2

Hallo Niels,

willkommen im Forum.

Zitat:Kann jemand mit etwas Erfahrung Einschätzen ob mein Verlauf mit den Blutergebnissen im Einklang mit der Borreliose steht. Lassen sich außerdem Anhand der Westernblot Banden Rückschlüsse auf das Stadium der Erkrankung schließen?
Das Laborergebnis spricht für eine Borreliose, die schon einige Monate (aber eher noch keine Jahre) besteht. Ganz exakt ist das leider aber nicht möglich. 

Ein Kontakt zu Borrelien ist mit dem Test nachgewiesen, ob die Borreliose deine Beschwerden verursacht und noch aktiv ist, kann der Test nicht aussagen. Der zeitlichen Verlauf, denn du geschildert hast, passt aber ganz gut zu dem Testergebnis. Die Beschwerden sind vielleicht nicht die typischsten, aber da ist die Borreliose leider sehr vielseitig. Gut, dass dein Hausarzt daran gedacht hat und therapiert.

Noch ein paar Hinweise:
-Der gefährlichste Zeckenstich ist der, den man nicht bemerkt hat. D.h. die Zecke, die du entdeckt hast, muss nicht der Übeltäter gewesen sein.

-Die 20 Tage Doxy reichen bei vielen, leider nicht bei allen aus. Ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir ausreicht. Die Zunahme von Beschwerden könnte auch mit einer Herxheimer-Reaktion zusammenhängen, was ein Ansprechen auf die Behandlung wäre (also im Gegensatz zu Nebenwirkungen eher etwas positives, auch wenn es unangenehm ist). Wenn es schlimmer wird, würde ich mit dem Arzt sprechen und eine Unverträglichkeit ausschließen bzw. ggf. zusätzlich symptomatisch behandeln. Herxheimer-Reaktionen treten klassischerweise gegen Anfang einer der Therapie auf und gehen nach einigen Tagen wieder weg.

-Zecken können auch andere Erreger übertragen, die jedoch deutlich seltener als Borrelien sind. Nicht alle werden durch Doxy abgedeckt. Ggf. im Hinterkopf behalten.

Übrigens: Die Verschlechterung der Beschwerden bzw. ein "Ausbruch" einer latenten Borreliose nach einer Impfung habe ich schon öfters gehört. Dadurch, dass du einen gesunden Lebensstil hast, war dein Immunsystem vielleicht in der Lage, allein mit den Borrelien fertig zu werden, bis es durch die Impfung anderweitig beschäftigt war. Hierzu gibt es keine mir bekannten wissenschaftlichen Studien, aber einige haben ähnliche Erfahrungen gemacht.

The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world
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Thanks given by: borrärger


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