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Anhaltende Beschwerden nach medizinisch ausbehandelter Neuroborreliose
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Guten Morgen,

ich bin vor einigen Tagen auf dieses Forum gestoßen und habe mich nun entschlossen, in aller Kürze meine Borreliosegeschichte der letzten sechs Monate zu erzählen. Mich würde eigentlich besonders interessieren, ob andere hier ähnliche Erfahrungen gemacht haben und wie diejenigen dann damit umgegangen sind.

Ende Juli 2025 hatte ich (männlich, 49 Jahre als) Schmerzen im linken Hals- und Nackenbereich, die ich für eine Muskelverspannung hielt. Einige Tage später folgte dann eine halbseitige periphere Facialisparese links und Taubheitsgefühle im linken Bein. In der Notaufnahme wurde eine Neuroborreliose diagnostiziert, die sich im Liquor mit positiven Borrelien-IgG-Antikörpern zeigte (allerdings mit einem grenzwertigen Antikörper-Index von 0,7). Im Serum war der Borrelien-Immunoblot positiv. Blutbild und MRT waren unauffällig. Ich erhielt stationär für zehn Tage und dann beim Hausarzt eine zweiwöchige intravenöse Behandlung mit Ceftriaxon 2g täglich sowie Prednisolon 20mg für 10 Tage. Zusätzlich bekam ich für fünf Tage Aciclovir (weil wohl auch Vario Zoster infrage kam) und nachts Lorazepam. Vermutlich das Absetzen von Cortison und Lorazepam führte dann zu Hause zu einem physischen und  psychischen Einbruch mit Panikattacken, die ich inzwischen aber einordnen kann.
Die Facialisparese besserte sich schon in der Klinik deutlich, die Muskeln links sind aber noch immer schwächer und die linke Gesichtshälfte fühlt sich etwas teigig an. Anhaltend blieben Taubheitsgefühle in Armen und Beinen (linksbetont, fluktuierend) sowie an Zunge und Hals, dazu eine bleibende Verspannung/Blockade in der linken Schulter und im linken Hals.
Mitte September verschlimmerten sich nach einer manuellen Therapie meine Symptome deutlich: Die Beschwerden traten nun auch rechtsseitig auf und ich entwickelte starken Schwindel (inzwischen fast vollständig zurückgegangen).
Seit etwa zwei Monaten habe ich einen Tinnitus links (wie ein Rasensprenger), intermittierendes Kribbeln am linken Zungenrand (inzwischen etwas weniger), ein Engegefühl im Hals/Kehlkopf links (besonders abends und bei Belastung) und einem steifen Nacken links.
Vor etwa drei Wochen bestätigte eine Logopädin eine leichte motorische Schluckstörung und eine Muskelverhärtung im linken vorderen Hals-/Kehlkopfbereich (rechts nicht vorhanden). Inzwischen treten diese Schluckbeschwerden nur noch sporadisch auf.
Meine Symptome verschlechtern sich durch Wärme (Baden), körperliche Belastung, Stress und Muskelstimulation, verbessern sich bei Ruhe und durch regelmäßiges, vorsichtiges Yoga. Mein  Verlauf zeigt eine sehr langsame Besserung mit immer wiederkehrenden Einbrüchen alle 1-2 Wochen. Ein Elispot-Test auf Borrelien war negativ. Ich nehme derzeit nur Vitamin-B-Komplex. Pregabalin wurde mir nach einem Besuch in der Notaufnahme verschrieben, ich habe es aber bisher nicht genommen, weil mir die Nebenwirkungen erheblich erscheinen.
Vor zwei Tagen hatte ich einen Termin bei meinem Neurologen, der mir sehr deutlich vermittelt hat, dass meine Beschwerden in seinen Augen psychisch bedingt sind. Ich kann seine Wahrnehmung nachvollziehen und denke selber, dass ein psychische Komponente bei mir eine große Rolle spielt und würde mir eine größere Resilienz und Gelassenheit wünschen, bin aber dennoch ziemlich ratlos.

Die Geschichte hat mein Leben ganz schön aus der Bahn geworfen und ich versuche mehr oder weniger erfolgreich, so nach und nach wieder Tritt zu fassen. Ich bin momentan in beruflicher Wiedereingliederung uns soll nach den Weihnachtsferien wieder voll arbeiten. Alles wieder normal?
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