Hallo
bin Mitte 50 und habe einen intelektuell anstrengenden Job, der mich in der Vergangenheit stark gefordert, aber nicht überfordert hat.
Probleme begannen im Herbst 2010. Ich fühlte mich zunehmend kaputt, ständig müde, antriebslos, keine Lust mehr auf Unternehmungen. Die Bewältigung meiner Aufgaben wurde immer anstrengender und fiel mir immer schwerer.
Facharzt diagnostizierte depressive Gefühlslage. Bekam dann Citalopram, auf das ich auch positiv ansprach.
Im Winter 10/11 kamen dann weitere, jetzt auch physische Probleme hinzu:
Nach einem entspannten Frühstück an einem Samstagmorgen wurde mir beim Zeitunglesen schwindlig, bin im Sitzen nach rechts weggekippt und musst mich festhalten um nicht ganz umzukippen. Bewusstsein war getrübt, aber ich wusste noch, was ich tue.
Ungefähr ein 1 Monat später im Prinzip das gleiche Erlebnis auf dem Sofa beim Fernsehgucken.
Ich dachte zunächst an Kreislaufprobleme als mögliche Ursache für die beiden Vorfälle.
Dann aber einige Zeit später wieder so ein Ereignis während des Trainings auf dem Crosstrainer (bin eigentlich sehr fit und mache viel Ausdauersport). Musste absteigen, mich auf den Boden knien, um nicht umzufallen
Jedes mal kündigte sich dieses Schwindelgefühl so ca. über 15 Sekunden an, das Gefühl wurde immer stärker und flaute dann nach ca. weiteren 20 Sek. wieder ab und dann war alles wieder völlig normal.
5 weitere Ereignisse im Sommer 2011 nach ähnlichem Muster, 1x in Ruhe, 1x beim Fahrradfahren, 3x beim normalen Bewegungsablauf.Fühlte mich in keinem Fall hinterher irgendwie geschwächt, sondern konnte mit ganzen normalen körperlichen Aktivitäten, auch Sport, weitermachen. Volle körperliche Leistungsfähigkeit war nach Attacken sofort wieder da.
In diesem Zeitraum habe ich auch selbst in Form wahrnehmbarer Gefühle aus der Brist Herzrythmusstörungen bemerkt. Die sind jetzt wieder weg.
Dann das Schlimmste: Ich habe mich kaum noch getraut, Auto zu fahren. Irgendwie waren die "Beschleunigungssensoren" im Kopf gestört. Brems- und Beschleunigungsbewegungen, Kurvenfahrten habe ich viel heftiger wahrgenommen als üblich. Das Raumempfinden war gestört. Ich hatte Angst, auf der Autobahn LKW´s zu überholen, ich fühlte mich einfach nicht mehr sicher und musste mich total konzentrieren. Auf die schmale linke Spur an Autobahnbaustellen habe ich mich gar nicht mehr getraut.
Bin eigentlich völlig anderes gewohnt: seit 35 Jahren 1,5 Mio km unfallfrei gefahren und fahre im Normalfall fast automatisch ohne drüber nachzudenken. Das war jetzt völlig anders. Zeitweise wusste ich nicht mehr, ob ich mich überhaupt ans Steuer setzen soll, so unsicher fühlte ich mich.
In dieser Zeit Odyssee zu den Fachärzten (Internist, Neurologe, HNO, Kopf-MRT); alles war unauffällig.
Seit Winter 2011/12 besserte sich mein Zustand langsam wieder. Keine Schwindelattacken mehr und auch das Autofahren klappt wieder besser. Lediglich bei der Erinnerung daran fühle ich mich manchmal etwas unsicher
Dann kam ein junger Aushilfsarzt auf einmal auf Idee , als ich ihm über die ganze Geschichte berichtete, "wir testen mal auf Borreliose"
Befund vom 4.4.12:
Borrelien IgG: 38,3
Borrelioen IgM: 5,1
KLartext des Befunds: "... Anhalt für abgelaufene, spontan ausgeheilte oder ausreichend therapierte B.-Infektion"
Dann weiterer Befund vom 15.6.:
T-Cellspot Borrelien
Negativkontrolle 1,0
Positivkontrolle 50
B.-Antigen OspC 1,0
B.-Vollantigen 1,0
Klartext des Befunds: "Immunologisch kein Hinweis auf aktive bzw. behandlungsbedürftige B.-Infektion"
Auch die anfangs geschilderte psych. Probleme sind wieder weitestgehend verschwunden.
Citalopram konnte ich letztes Jahr wieder absetzen.
Mir war das im letzten Jahr nicht geheuer. Ich war krank, aber keiner konnte mir sagen was ich hatte. Der positive Erstbefund hat mich daher durchaus erleichtert, da es eine denkbare Erklärung gibt. Aber war es das wirklich ???
Jogge viel in der Natur, Zecken auf der Haut hatte ich auch schon . Die typischen Röte-Erscheinungen hatte ich jedoch nicht.
Meine wichtigste Frage: Würden die geschildert Symptome zu einer Neuroborreliose passen?
Danke für Rückmeldungen
EWM
bin Mitte 50 und habe einen intelektuell anstrengenden Job, der mich in der Vergangenheit stark gefordert, aber nicht überfordert hat.
Probleme begannen im Herbst 2010. Ich fühlte mich zunehmend kaputt, ständig müde, antriebslos, keine Lust mehr auf Unternehmungen. Die Bewältigung meiner Aufgaben wurde immer anstrengender und fiel mir immer schwerer.
Facharzt diagnostizierte depressive Gefühlslage. Bekam dann Citalopram, auf das ich auch positiv ansprach.
Im Winter 10/11 kamen dann weitere, jetzt auch physische Probleme hinzu:
Nach einem entspannten Frühstück an einem Samstagmorgen wurde mir beim Zeitunglesen schwindlig, bin im Sitzen nach rechts weggekippt und musst mich festhalten um nicht ganz umzukippen. Bewusstsein war getrübt, aber ich wusste noch, was ich tue.
Ungefähr ein 1 Monat später im Prinzip das gleiche Erlebnis auf dem Sofa beim Fernsehgucken.
Ich dachte zunächst an Kreislaufprobleme als mögliche Ursache für die beiden Vorfälle.
Dann aber einige Zeit später wieder so ein Ereignis während des Trainings auf dem Crosstrainer (bin eigentlich sehr fit und mache viel Ausdauersport). Musste absteigen, mich auf den Boden knien, um nicht umzufallen
Jedes mal kündigte sich dieses Schwindelgefühl so ca. über 15 Sekunden an, das Gefühl wurde immer stärker und flaute dann nach ca. weiteren 20 Sek. wieder ab und dann war alles wieder völlig normal.
5 weitere Ereignisse im Sommer 2011 nach ähnlichem Muster, 1x in Ruhe, 1x beim Fahrradfahren, 3x beim normalen Bewegungsablauf.Fühlte mich in keinem Fall hinterher irgendwie geschwächt, sondern konnte mit ganzen normalen körperlichen Aktivitäten, auch Sport, weitermachen. Volle körperliche Leistungsfähigkeit war nach Attacken sofort wieder da.
In diesem Zeitraum habe ich auch selbst in Form wahrnehmbarer Gefühle aus der Brist Herzrythmusstörungen bemerkt. Die sind jetzt wieder weg.
Dann das Schlimmste: Ich habe mich kaum noch getraut, Auto zu fahren. Irgendwie waren die "Beschleunigungssensoren" im Kopf gestört. Brems- und Beschleunigungsbewegungen, Kurvenfahrten habe ich viel heftiger wahrgenommen als üblich. Das Raumempfinden war gestört. Ich hatte Angst, auf der Autobahn LKW´s zu überholen, ich fühlte mich einfach nicht mehr sicher und musste mich total konzentrieren. Auf die schmale linke Spur an Autobahnbaustellen habe ich mich gar nicht mehr getraut.
Bin eigentlich völlig anderes gewohnt: seit 35 Jahren 1,5 Mio km unfallfrei gefahren und fahre im Normalfall fast automatisch ohne drüber nachzudenken. Das war jetzt völlig anders. Zeitweise wusste ich nicht mehr, ob ich mich überhaupt ans Steuer setzen soll, so unsicher fühlte ich mich.
In dieser Zeit Odyssee zu den Fachärzten (Internist, Neurologe, HNO, Kopf-MRT); alles war unauffällig.
Seit Winter 2011/12 besserte sich mein Zustand langsam wieder. Keine Schwindelattacken mehr und auch das Autofahren klappt wieder besser. Lediglich bei der Erinnerung daran fühle ich mich manchmal etwas unsicher
Dann kam ein junger Aushilfsarzt auf einmal auf Idee , als ich ihm über die ganze Geschichte berichtete, "wir testen mal auf Borreliose"
Befund vom 4.4.12:
Borrelien IgG: 38,3
Borrelioen IgM: 5,1
KLartext des Befunds: "... Anhalt für abgelaufene, spontan ausgeheilte oder ausreichend therapierte B.-Infektion"
Dann weiterer Befund vom 15.6.:
T-Cellspot Borrelien
Negativkontrolle 1,0
Positivkontrolle 50
B.-Antigen OspC 1,0
B.-Vollantigen 1,0
Klartext des Befunds: "Immunologisch kein Hinweis auf aktive bzw. behandlungsbedürftige B.-Infektion"
Auch die anfangs geschilderte psych. Probleme sind wieder weitestgehend verschwunden.
Citalopram konnte ich letztes Jahr wieder absetzen.
Mir war das im letzten Jahr nicht geheuer. Ich war krank, aber keiner konnte mir sagen was ich hatte. Der positive Erstbefund hat mich daher durchaus erleichtert, da es eine denkbare Erklärung gibt. Aber war es das wirklich ???
Jogge viel in der Natur, Zecken auf der Haut hatte ich auch schon . Die typischen Röte-Erscheinungen hatte ich jedoch nicht.
Meine wichtigste Frage: Würden die geschildert Symptome zu einer Neuroborreliose passen?
Danke für Rückmeldungen
EWM