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Doxytherapie - Hilfe bei weiterem Vorgehen!!!
#1

Hallo mal wieder,
ich hatte ja bereits ein paar Statusberichte geschrieben, aber ich fasse nochmal kurz meine Situation zusammen:
Vor ca. fünf Monaten Zeckenstiche ohne Wanderröte, eine der Zecken nicht bemerkt und beim abtrocknen aus Versehen abgerissen, drei Wochen später Anfang einer relativ 'typischen' Borre-Symptomatik mit Müdigkeit, brennenden, krabbelnden und stechenden Muskel- und Gelenkschmerzen, Nackenschmerzen Gelenkknacken (vorher mit Sicherheit nicht da), Muskelvibrieren, Muskelzuckungen, verstärktes Zittern, körperlicher Leistungsabfall, Kurzatmigkeit und lustigen Blitzen vor den Augen. Alles ist mal mehr, mal weniger da. Daraufhin einen Monat Amoxi 3000mg, absolut kein Effekt, Symptome verschlimmerten sich weiterhin in Wellen. Im Laufe der Zeit ELISA, Blot und LTT absolut negativ, CD57 normal. Hausarzt meint, ich solle mir einen Psychater suchen.

Da die Symptome sich merklich immer weiter entwickelten, beschloß ich, mir eine Doxy-Therapie mit 400mg Doxy und 2 Kapseln Bromelain täglich für vier Wochen bei einem Arzt zu besorgen.

Bin heute bei Tag 17 der Therapie und die Symptome sind fast alle verschwunden. Das Knacken in meinen Gelenken ist noch da und das Ziehen, brennen und Stechen flammt immer mal wieder ganz leicht auf, ist aber kein Vergleich zu vorher. Am tollsten ist, dass meine Nackenschmerzen zu 95% verschwunden sind. Die hatte ich so ziemlich die letzten vier Monate lang ohne Unterbrechung. Nebenwirkungen habe ich gefühlt fast keine. Das heftige Anschlagen ist für mich ein Beweis, dass ich mir IRGENDWAS von den Zecken geholt habe.

Jetzt also meine Fragen, denn ich bin echt nicht sicher, wie ich jetzt handeln soll:
Wie lange soll ich die Therapie noch machen? Soll ich mir noch mehr Doxy holen und die Therapie so lange ziehen, bis ich komplett Beschwerdefrei bin?

Und kann das komplette versagen der Amoxi-Therapie und das umgehende Anschlagen der Doxy-Therapie nicht dafür sprechen, dass ich mir tatsächlich NUR eine Co-Infektion geholt haben könnte, ohne die blöde Borre?

Es ist irre, dass man so bei dieser Sache umherirrt, ohne Gewissheit zu haben...

Danke für's Lesen und liebe Grüße

Velious

Keep going.
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Thanks given by: Regi
#2

Zitat:Wie lange soll ich die Therapie noch machen?

Hallo,

eigentlich heißt es, man sollte eine Therapie 4 Wochen machen.

Dauer: Abhängig vom klinischen Verlauf, mind. 4 Wochen, bei fehlender Effizienz des Antibiotikums hinsichtlich EM höchstens 2 Wochen (dann wechseln) Nachzulesen in den Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft (Linksammlung)

Wann wurden denn Deine Bluttests gemacht? Normalerweise ist eine Wartezeit von 6-8 Wochen ratsam, weil es sonst falsche Werte gibt.

ABs können auch nachwirken. Also wäre es ratsam, erst einmal abzuwarten.

Meine AB-Therapien betrugen jeweils 6 Wochen mit unterschiedlichen Medikamenten.

Gruß - Rosenfan

Älter werden ist die einzige Möglichkeit länger zu leben!
Aber alt werden ist nichts für Feiglinge...


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Thanks given by: Velious
#3

Ein kleines Blutbild wäre auch nicht schlecht zur Überprüfung, vor allem der Leber- und Nierenwerte. Man sollte keine AB-Therapien auf eigene Faust machen. Aber ich verstehe es, wenn es jemand unter dem Leidensdruck trotzdem tut.

Möglich, dass dir eine Ko-Infektion mehr zu schaffen machte als Borrelien. Möglich aber auch, dass du schon intrazelluläre Borrelien hattest, wo Amoxi unwirksam ist. Oder "deine" Borrelien waren nicht sehr empfindlich auf Amoxi, denn je nach Borrelienstamm variiert die Empfindlichkeit auf die verschiedenen AB.

Ich würde mindestens 6 Wochen behandeln, da die Infektion schon systemisch war (mehrer Organe befallen). Wenn ich irgendwie an eine Speziadresse kommen würde, würde ich es lieber zusammen mit dem Arzt entscheiden wollen. Wenn du weiterhin ohne ärztliche Begleitung behandelst, würde ich die Behandlung sofort wieder aufnehmen, wenn die Symptome nach Beendigung der Therapie wiederkommen sollten. Aber bitte, lasse unter der Therapie regelmässig das kleine Blutbild kontrollieren. Bei mir war das anfangs alle 4 Wochen. Nach etwa einem Jahr Therapie dann nur noch alle drei Monate.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: leonie tomate , Velious , Niki
#4

Okay, ich werde nächste Woche mal ein kleines Blutbild in Auftrag geben.
Nebenwirkungen habe ich keine (gefühlten), aber man muss ja nicht alles sofort merken, oder?

"Auf eigene Faust" war hier vielleicht etwas irreführend, habe die Überschrift auch schon geändert. Ich mache die Therapie unter ärztlicher Aufsicht und auch offiziell wegen Verdacht auf Borreliose. Bin nur nicht zum Arzt gegangen und habe ihm davon erzählt, dass ich diese ganzen Symptome seit Monaten habe (habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass die guten Leute einen dann direkt für bescheuert halten), sondern habe es so verpackt, dass die standard-"Ich gebe ihnen mal vorsichtshalber Doxy"-Therapie greift. Es ist verrückt, dass ich ein bisschen schwindeln muss, damit mir geholfen wird.

Der erste ELISA wurde zwei Wochen nach den Zeckenstichen, der zweite ELISA und der erste Blot kurz nach der ersten AB-Therapie gemacht. Der LTT in Augsburg ca. 6 Wochen nach der Amoxi-Therapie und der dritte ELISA vor zwei Wochen von meinem aktuellen Arzt. Immer alles negativ, trotz extremer Verbesserung meiner Beschwerden unter der momentanen Therapie. Der momentane Doc hat auch nicht schlecht geguckt, als ich ihn gefragt habe, auf welchen Stamm ich getestet wurde... Der hatte keine Ahnung. Testen die in Augsburg beim LTT eigentlich alle Stämme...?

Liebe Grüße,

Velious

Keep going.
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Thanks given by:
#5

Zitat:Der erste ELISA wurde zwei Wochen nach den Zeckenstichen, der zweite ELISA und der erste Blot kurz nach der ersten AB-Therapie gemacht.
Zwei Wochen nach Zeckenstich sind häufig noch keine Antikörper (AK) nachweisbar. Dann kam die Therapie. Frühe Therapien können die AK-Produktion hemmen. In der Folge hast du keine nachweisbare AK, auch wenn nicht alle Borrelien gekillt sind.

Ich frage mich schon lange, warum im Frühstadium nicht endlich höher dosiert wird. Wenn viele im Frühstadium nur wenige oder keine AK haben (50%), wäre es doch eigentlich logisch, dass man eine bakterizide (abtötende) Dosis verabreicht, denn bei einer lediglich bakteriostatischen (wachstumshemmenden) Dosis muss das Immunsystem zwingend mithelfen. Tut es aber nicht, weil noch nicht genügend AK da sind.

Diese 50 % ohne AK im Frühstadium passen hervorragend zur Wormserstudie, in der rund die Hälfte der Frühstadium-Patienten im Verlauf von 30 Monaten wiederholt mit AB behandelt werden mussten (angeblich nicht gegen Borreliose).

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

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Thanks given by: leonie tomate , Niki


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