[deinalina]

Hallo ihr lieben,
ich wusste es doch. Von wegen psychosomatisch. Antikörper und Westernblott sind jetzt in einem aktuellen Schub positiv. Erschreckend und beruhigend gleichzeitig. Beruhigend weil das suchen jetzt endlich ein Ende hat und ich Sachen wie MS hoffentlich erstmal ausschliessen muss. Aber was mach ich denn jetzt? Es gibt ja hundert verschiedene Meinungen zur Therapie von Neuroborreliose ( Stich war Oktober 2014). Mein Arzt hat keine Ahnung von der Thematik. Das merkt man daran das er mich fragt, welches Antibiotikum ich denn nehmen will. LOL.
Die Borreliose Spezialistin ist bis zum 17 im Urlaub. Soll ich jetzt auf sie warten oder schreiend durch die Gegend rennen? Spass ;). Habt ihr ein paar Tipps für ,,Neukranke,,? Ich bin gerade überfordert wie man sicherlich merkt. danke ihr süssen!!!!!!!!!!!!

[urmel57]

Hallo deilalina,

wenn deine Arzt mitspielt, würde ich bei der Thematik Ceftriaxon wählen. Das wären dann tägliche Infusionen für 3 Wochen, mit Kontrolle der Gallenblase zwischendurch, für mich das Mittel der 1. Wahl und dann mal schauen, wie es ausschaut mit Beschwerden.

Du kannst deinem Arzt das hier z.B. mitbringen

Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft

Es sind aber auch andere Antibiotika möglich, wozu sich deine Ärztin informieren kann. Warten würde ich jetzt auch nicht wollen, es sei denn, du meinst, dass deine Spezi am 17.07. zurückkommt und du sie noch dazu befragen könntest.

Liebe Grüße Urmel

[Luddi]

Bei Neuroborreliose würde ich auch erstmal eine Grundsanierung mit mindestens 3 Wochen Ceftriaxion machen. Es ist ja wieder mal typisch: Psychosomatik bzw. MS entpuppt sich WIEDER MAL wie so oft als Borreliose. Sei froh, dass Du eine Diagnose hast und versuche auf jeden Fall Ceftriaxion Infusionen zu bekommen. Nach der Therapie würde ich auf jeden Fall noch mindestens 10 Tage Tinidazol oder Metronidazol machen. (1 Tag Pause, denn wenn ich Cef und Tini zusammen nehme, dann muss ich mich übergeben)

[deinalina]

Hallo ihr beiden,
danke erstmal für die Beitrage. Habe jetzt naechste Woche einen Termin zur Aufnahme im Krankenhaus auf der Neurologie. Wollen diese Punktion machen ( sollen se machen..) und dann Medikamente. Ich hab jetzt endlich einen guten und auch kritischen jungen Arzt im Krankenhaus gefunden, der auch die grosse Debatte zur Borreliose ansprach.
Jetzt habt ihr beide dieses Medikament genannt. Der Arzt redete am Telefon aber von Doxy... irgendwas.Ist dies den Erfahrungen nach weniger effektiv? Nun kann ich ja als Patientin nicht entscheiden, welche Medikamente ich haben will. Wenn ihr aber beide sagt, dass Cefriaxion gut ist, dann könnte ich die Aerzte vielleicht mit ein paar guten Argumenten überzeugen oder ist das Doxy auch gut? Will ja nicht wochenlang falsche Medikamente nehmen. Die Borreliose Gesellschaft hat unter Aerzten den Ruf der Schalatane weg. Wenn ich da mit den Leitlinien ankomme, dann bringt das eh nix...
Naechsten Dienstag geht es los. Habt ihr zu meinen Fragen noch ein paar Tipps? Ich bin so froh, dass ich mich selbst auf die Suche gemacht habe. Habe meinen Job verloren und einige Euros, aber jetzt weiss ich was es ist. Leck mich am Ar***, aber es gibt ja mehr schlechte als gut Aerzte. Puhhh. Ich bin gerade emotional son bisschen geflasht :)

Grüsse!!!!

[urmel57]

Hei, zu Neurologen brauchst du die Leitlinien der DBG nicht schleppen. Das ist mehr was für Ärzte, die über den Tellerrand schauen.

Aber die Leitlinine der DNG taugt leider auch nur bedingt was. Lass dich überraschen. Momentan gibt es keine eindeutigen Belege, das Ceftriaxon bei einer Neuroborreliose dem Doxycyclin tatsächlich überlegen ist. Das liegt aber sehr auch an der tatsächlichen Studienlage, die mehr als dürftig ist. Auch hier gilt dann das Motto "Geiz ist geil" und Doxycyclin ist wirklich das Billigste, was man kriegen kann. Falls der Liqour bei dir negativ sein sollte, ist es sowieso mehr als fraglich, ob du in der Neurologie überhaupt Antibiotika bekommst. Denn ein positiver Liquortest ist bei den meisten Neurologen zwingende Voraussetzung eine Neuroborreliose und überhaupt eine Lyme-Borreliose zu attestieren - sprich auch zu behandeln.

Sehr schnell wird dann auch der ganze Komplex Lyme-Borreliose ausgeschlossen obwohl man das mit der Analytik des Liquors nicht kann.

Trotzdem schadet die weitere Untersuchung nicht, wenn man sie nicht als Ende des Fahnenmastes betrachtet.

Viel Erfolg!

Liebe Grüße Urmel

[Luddi]

Wenn Du einen positiven Liquor hast und eine Neuroborreliose diagnostiziert wird (die Chancen sind leider gering, denn der Test ist häufig negativ, obwohl man eine Neuroborreliose hat).... wenn Du also tatsächlich die Diagnose Neuroborreliose bekommen solltest, dann bestehe auf Ceftriaxion, denn das steht in den Leitlinien so drin. Dort wird bei Neuroborreliose Cef genannt als erstes Mittel der Wahl. Versuch es zu kriegen. Doxy geht auch, aber hat bei mir längst nicht so gut gewirkt wie Cef.