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Borreliose Therapie, Schwanger..
#1
Exclamation 

Guten Abend liebe Leute,

ich habe ein Anliegen, das mich momentan sehr beschäftigt. Ich bin im fünften Monat schwanger. Wer meinen vorherigen Beitrag gelesen hat, weiß, dass ich meine Borreliose-Diagnose durch einen frischen Zeckenbiss am Anfang meiner Schwangerschaft bekommen habe. Meine Frauenärztin hat mir daraufhin eine 14-tägige Therapie mit Amoxicillin 1000 mg, dreimal täglich, verordnet. (Es ist erwähnenswert, dass ich weder eine Wanderröte noch andere Symptome hatte, lediglich die Einstichstelle war ein paar Tage gerötet.)

Nach weiteren drei bis vier Wochen wurde mir Blut abgenommen. Dabei stellte sich heraus, dass der IgM-Wert unverändert war und der IgG-Wert weiterhin negativ (laut meiner Hausärztin und Frauenärztin sei dies normal). Das ist nun gut zwei Monate her. Heute war ich bei einem Borreliose-Spezialisten, um mir eine zweite Meinung einzuholen. Seine Praxis machte, ohne werten zu wollen einen chaotischen Eindruck…

Er sagte mir Folgendes:
- Die Antibiotika-Behandlung wäre keinesfalls ausreichend gewesen. Er nahm mir Blut ab und meinte, es könne sein, dass ich die nächsten 20 Wochen meiner Schwangerschaft Antibiotika nehmen müsse. Ich hätte von meiner Ärztin sowieso 6x 1000 mg verschrieben bekommen müssen, was viel zu wenig gewesen wäre (das erscheint mir viel zu lange und hoch dosiert, da ich schwanger bin).
- Ich solle mich unbedingt auf Diabetes testen lassen, weil mein Opa es hatte. (Bin weder übergewichtig noch konsumiere ich viel Zucker)
- Mein Vitamin-D-Spiegel sei viel zu niedrig und ich solle jetzt jeden Tag 50.000 Einheiten für zwei Wochen einnehmen.
-Ich solle keine kholehydrate mehr essen um die Bakterien nicht mehr zu „füttern“

Selbst wenn seine Aussagen stimmen sollten, fühlte ich mich im Bezug auf die Schwangerschaft nicht wohl. Ist so eine Tabletten Menge und so eine radikale Ernährungsumstellung gut für ein Embryo, finde ich fraglich. Auf die Schwangerschaft ging er auch garnicht so ein außer das er betonte es sei höchste Eisenbahn um kein krankes Kind auf die Welt zu bringen. War sehr verunsichert.

Ich weiß, ihr seid keine Ärzte, aber diese radikalen Tablettenmengen erscheinen mir viel zu hoch. Die Blutwerte sind ebenfalls noch nicht da.

Warum ich schreibe: Er hat mich sehr verunsichert. Ich dachte, ich wäre mit den 14 Tagen Antibiotika gut behandelt worden. Ich möchte nicht krank sein, aber ich möchte auch keine 20 Wochen lang Antibiotika nehmen. Das würde ich nicht einmal für vier Wochen machen. Zudem frage ich mich, ob diese Bluttests sinnvoll sind, da die IgM-Werte sowieso lange anhalten, bis sie zu IgG-Werten übergehen. Ich will nur das beste für mein Baby…

Vielen Dank für eure Hilfe und Meinungen!
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#2

Hast du denn neue aktuelle Beschwerden weswegen Du zum Arzt gegangen bist?

Alleine aufgrund eines positiven IgM Befundes sollte man  nicht eindeutig auf eine Borreliose schließen. Ohne typische Symptome sollte man dann eher davon ausgehen dass man keine Borreliose hat. Viele Menschen haben einen IgM Befund auf Borreliose und sind trotzdem nicht krank. Der Vorhersagewert dieses Tests ist daher recht gering. Bei frühzeitiger Behandlung bilden sich dann oft gar keine weiteren Antikörper. Man kann dann Antibiotika bis zum St Nimmerleinstag nehmen und bekommt die IgM trotzdem nicht weg und macht sich im schlimmsten Fall krank mit den Medikamenten. 

Die Behandlung, die deine Frauenärztin dir gegeben hatte, war ja daher auch eine reine Vorsichtsmaßnahme wenn ich das richtig verstanden habe. Dabei sind dreimal täglich 1000 mg Amoxicillin durchaus eine übliche Dosierung. Nach deinen Schilderungen wäre ich auch nicht von einer Borrelieninfektion ausgegangen. Dass sich Stiche an der Stichstelle röten und ein paar Tage zu sehen sind, ist normal. Lediglich darf sie nicht "wandern" ,sprich sich ständig über mehrere Tage bis Wochen vergrößern.

Die Übertragungswahrscheinlichkeit auf ein Baby ist nicht so groß . Hier gilt es natürlich abzuwägen, was das größere Risiko ist. Eine Langzeiteinnahme von Antibiotika wäre sicherlich auch kein Zuckerschlecken, weder für dich noch für das Baby.

Zum Thema Diabetes, das lässt sich ja sehr leicht mit einfachem Bluttest überprüfen und schadet nicht. Gibt es denn Blut-Befunde, die darauf hinweisen. Lass sie Dir aushändigen lassen, sobald sie da sind. Wenn Du magst, kannst Du sie hier einstellen. Am besten als Foto aber bitte ohne Namen!

Für Vitamin D wäre es interessant,  welche Vitamin D Spiegel du aktuell hast. Jeden Tag 50.000 Einheiten Vitamin D zu nehmen erscheint mir horrend hoch. (Viel hilft nicht immer viel) Das würde ich nicht machen. Prophylaktisch 1000 -2000I.E.  sollten nicht schaden. Mehr als 4000I.E. keinesfalls. Das entspräche den Empfehlungen, die bei Osteoporose gegeben werden. Gute Ernährung und da Sommer ist, auch die Möglichkeit der eigenen Vitamin D-Bildung nutzen, würde ich vorziehen - bei echtem Mangel muss man auch auf seine Knochen aufpassen in der Schwangerschaft. 

Zucker ist nie ein ideales Nahrungsmittel. Man füttert jedoch damit definitiv keine Borrelien. Eher Pilze im Darm, die mit Antibiotikabehandlung gute Bedingungen vorfinden. Kohlenhydrate in Vollkornprodukten sehe ich weniger kritisch,  und ganz  auf Kohlehydrate zu verzichten als überzogen, wenn man sich ansonsten mit viel  pflanzlichen Nahrungsmitteln ernährt. 

Meine persönliche Meinung dazu: Höre auf dein Bauchgefühl. Wenn das nicht stimmt bei dem Arzt, dann Finger weg. Dein Kind muss überhaupt nicht krank sein, auf Grund dieser Vorgeschichte. Dass Du verunsichert bist, kann ich gut verstehen - vertraue deinem Körper, der wird das Beste für dein Kind tun, wenn Du ihn gut behandelst. Gute Ernährung, ausreichend Schlaf, frische Luft, Bewegung und gute Gesellschaft - Kein Alkohol, nicht rauchen, kein Stress (z.B. durch Leute, die dich verunsichern). 

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#3

Hey danke für deine liebe Antwort, ich denke auch so wie du. Ich warte nun die borrelien Testwerte des Facharztes ab und werde mir anschließend seinen Therapie Vorschlag anhören. Ich denke anschließen werde ich mich an meine Frauenärztin wenden, die aber von solchen radikalen Therapien nichts halten wird. Sollte dem so sein und ich habe ein doofes Bauchgefühl, werde ich die Antibiotika Therapie mit meiner Haus und Frauenärztin besprechen. Ich habe mal meine Blutwerte angehängt. Was denkst du darüber ?:)


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