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Neuropsychiatrische Symptome
#1

Heyho!

Falls es schon einen Thread mit ähnlichem /gleichem Inhalt gibt, gerne Link reinschreiben :) bin einfach so brainfogged grade, dass ich das durchaus übersehen haben könnte.

Meine Frage gilt den neuropsychiatrischen Symptomen der soweit ich das verstanden habe Spätmanifestation der (Neuro-)borreliose. Oder es ist weniger eine Frage und mehr ein erhoffter Austausch :)
Kurze Daten zu mir:
chronische Lyme Borreliose seit Teenagerzeiten, offiziell in Remission gewesen seit jungem Erwachsenenalter. Begleiterkrankungen: Fibromyalgie und ME/CFS. Weiterhin gelitten an "Post Lyme".


Vor zwei Jahren bin ich entweder neu infiziert worden oder mein Immunsystem ist durch vorhandene andere chronische Erkrankungen so hart gekippt, dass lyme sich wieder munter ausbreiten konnte. Diesmal mit so intensiven und anderen Symptomen, dass ich falsch diagnostiziert und bis vor kurzem falsch behandelt worden bin. Seit ein paar Wochen nehme ich Antibiotika und es wird langsam, aber joa. Mir fehlt einfach der Austausch mit anderen Betroffenen. Ein paar Leute die das nach empfinden und vielleicht Hoffnung machen können, dass ich das wieder in den Griff bekommen kann.

Neuropsychiatrische Symptome:
- extreme Wortfindungsschwierigkeiten
- Wenn ich die Worte /Sätze im Kopf finde, fällt es mir sehr schwer diese Gedanken in gesprochene Worte zu fassen. Sprechen allgemein fühlt sich schwierig an
- Sehstärke hat sich stark verschlechtert
- unkontrollierbares Zucken der Augenlider
- mein Gleichgewichtssinn ist hinüber, ich kippe ständig zur Seite und kann schlecht normal grade aus laufen
und jetzt die wirklich super gruseligen Sachen:
 Ich fühle mich als würde ich langsam dement werden:
- Ich verplane ständig Tage, Uhrzeiten, Daten 
- Ich weiß bei manchen Geschehnissen nicht mehr ob das letztes Jahr, vor 2 Jahren oder 10 Jahren war
- ich habe olfaktorische (Geruch), auditive und visuelle Halluzinationen. Nichts extrem gruseliges, also keine Stimmen oder Menschen oder sowas, sondern Striche in meinem Gesichtsfeld und sowas wie hohe Töne ähnlich wie vogelzwitschern
- Ich fühle mich allgemein komplett verwirrt und orientierungslos
- richtig merkwürdig: In manchen Situationen weiß ich genau, dass diese Situation grade JETZT stattfindet, aber es ist als könnte mein Gehirn das nicht richtig einordnen und vom Gefühl her könnte das auch vor Jahren passiert sein oder nur ein Traum sein. Keine Ahnung wie ich das besser erklären soll
- es ist nie still in meinem Gehirn. Wirklich nie. es ist als würden dutzende verschiedene Erinnerungen, Gefühle, Gedanken, Lieder aufeinmal in meinem Kopf abgespielt werden, aber ich kann nichts davon greifen. Es ist wie als würde ich in einer Menschenmasse mit unglaublich lautem Geräuschpegel stehen und versuchen einzelne Worte zu verstehen aber es ist zu laut und zu viel und ich kann nichts einzeln ausmachen.
- Ich habe unglaublich viel vergessen. Die letzten Jahre fühlen sich einfach so zusammengematscht und verschwommen an..

Vor dem Antibiotikum war ich hochgradig depressiv, teilweise sogar suizidal, konnte mich emotional gefühlt gar nicht regulieren und war fast davon überzeugt ich hätte eine Persönlichkeitsstörung.  Zum Glück bin ich bei einem guten Psychologen gelandet, der dies ausschließen konnte und mir medizinischen Rat empfohlen hat. Das ist alles besser geworden und soweit eigentlich erledigt. Die anderen genannten Symptome leider nicht.. Zum Anfang des Antibiotikums hatte ich eine heftige Herxheimer Reaktion, dann ging es mir ein paar Wochen deutlich besser und ich hatte endlich wieder das Gefühl, wieder ich zu sein und jetzt geht's wieder begab. 

Kommen diese Symptome anderen bekannt vor? Wenn ja habt ihr euch davon erholen können?
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Thanks given by:
#2

Ich war vor kurzem in einer SHG, dass ich psychisch nicht so stark betroffen bin ist eher die Ausnahme als die Regel.

Daher passt das schon ganz gut.
Ich würde mir bei den Symptomen schon überlegen ob ich mit einem Arzt gemeinsam i.V. arbeiten will (intravenös, starkes antibiotika, ggf Kombitherapie)

Borrelien und vorallem co-infektionen können das Gehirn mächtig angreifen.
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Thanks given by: FreeNine
#3

Hallo Seawood,
ja einiges kommt mir bekannt vor: Vergesslichkeit, Wortfindung, "Brainfog", verschiedene  Schmerzen, ab und an eingebildetes Telefonklingeln.
Und ja: AB wirkt, z. B. gegen Deprimiertsein (ich schreibe bewusst nicht: Depression, das ist vermutlich eine andere Hausnummer), aber leider nicht nachhaltig. D. h. es wirkt bei mir besonders gut am Anfang einer Einnahmerunde.
Hast du dich schon einmal über Toxoplasmose informiert? (Suche hier im Forum, unter Coinfektionen)
Es gibt einen großen Überschneidungsbereich an Symptomen und gemeinsamen Medikamenten.
Bei Toxoplasmose ist zum beispiel nachlassende Wirkug bei weiterer Einnahme üblich,  so dass man realtiv schnell das Antibiotikum wechseln soll.
(Was mich allerdings auch nicht dauerhaft kuriert hat, aber du solltest es in Erwägung ziehen.)
Auch andere Coinfektionen könnten mit verantwortlich sein.
Ob alles wieder ok wird? Keine Ahnung, aber durch Abwarten und Nichtstun vermutlich noch weniger.
Wenn du noch nicht sehr viel versucht hast, bestehen ja noch alle möglichen Chancen.
Viele Grüße
Berta
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Thanks given by: Blazer , FreeNine
#4

Hi Seaweed,

ich kenne die Symptome leider alle, dazu kommt zB noch extreme Vertipperquote beim Schreiben.
Ich muss jeden Text zehmal kontrollieren und habe Fehler in jedem dritten Wort.
Bei mir ist es teilweise nach Antibiotikagabe besser geworden, aber nicht durchschlagend.
Dazu fehlen mir Erinnerungen teilweise aus ganzen Jahrzehnten.
Mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt und versuche nur noch, in der Umgebung nicht allzu sehr aufzufallen.
Ich kann kein eloquentes Gespräch mehr führen, was die sozialen Bindungen sehr negativ beeinflusst.
Wenn ich darüber nachdenke, wie besch... mein Leben dadurch geworden ist, muss ich stark aufpassen nicht depressiv zu werden.
Ich denke mehr oder weniger hat jeder von uns damit zu kämpfen...
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Thanks given by: micci
#5

(12.05.2023, 19:50)SeaWeed schrieb:  Heyho!


Meine Frage gilt den neuropsychiatrischen Symptomen der soweit ich das verstanden habe Spätmanifestation der (Neuro-)borreliose. Oder es ist weniger eine Frage und mehr ein erhoffter Austausch :)
Kurze Daten zu mir:
chronische Lyme Borreliose seit Teenagerzeiten, offiziell in Remission gewesen seit jungem Erwachsenenalter. Begleiterkrankungen: Fibromyalgie und ME/CFS. Weiterhin gelitten an "Post Lyme".


Vor zwei Jahren bin ich entweder neu infiziert worden oder mein Immunsystem ist durch vorhandene andere chronische Erkrankungen so hart gekippt, dass lyme sich wieder munter ausbreiten konnte. Diesmal mit so intensiven und anderen Symptomen, dass ich falsch diagnostiziert und bis vor kurzem falsch behandelt worden bin. Seit ein paar Wochen nehme ich Antibiotika und es wird langsam, aber joa. Mir fehlt einfach der Austausch mit anderen Betroffenen. Ein paar Leute die das nach empfinden und vielleicht Hoffnung machen können, dass ich das wieder in den Griff bekommen kann.


Kommen diese Symptome anderen bekannt vor? Wenn ja habt ihr euch davon erholen können?

Heartlich willkommen hier im Forum, auch wenn es kein schöner Anlass ist. 
Ich wünsche dir hier einen guten Austausch.

Heute nur kurz. Es gibt wohl Möglichkeiten wieder eine Verbesserung der gesundheitlichen Situation zu erlangen.
Natürlich braucht man dazu den richtigen Arzt mit etwas Erfahrung. Und das ist das Problem.
Manche erlangen da auch wieder eine sehr hohe Lebensqualität und sind wieder arbeitsfähig, soweit ich das hier die vielen Jahre auch mitlesen konnte.

Laut einem Vortrag eines B.-Spezislisten am letzten Wochenende in Fulda können  sich die Nerven bei entsprechender Behandlung gerade bei jungen Menschen auch wieder sehr gut regenerieren.

D.h. du musst dich letztendlich selbst damit umfangreich befassen und eine Lösung für dich suchen. Da ist der Austausch hier schon mal ggf. sehr gut.

Jeder Fall mit Borreliose und Co-Infektionen ist anders. 

Ich gehöre zu den älteren Semestern. 
Habe auch einige Kognitive Symptome, allerdings noch soweit zu verkraften, bin u.a. aber auch dadurch nicht mehr arbeitsfähig. Für mich musste ich leider diesen Kompromiss finden, da eine längere Privatbehandlung finanziell nicht möglich war. 

Definitiv bist du nicht allein in der Situation. Icon_bussi  Also ich wünsche dir hier einen guten Austausch
VLG von FreeNine Icon_winken3

“Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.” Mahatma Ghandi

Macht mit in unserem Patientenverein!
Ohne OnLyme-Aktion.org = kein Forum!
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Thanks given by: micci , Blazer
#6

Bitteschön!
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Thanks given by:
#7

Bartonellen könnten auch eine Rolle spielen, (auch hier im Forum unter Koinfektionen).
Meine Tochter hatte neben Kopfschmerzen auch ganz gruselige Derealisationsgefühle und dachte, sie müsste in die Psychiatrie. Eine 4 Monate Brutalo-Antibiose mit wechselnden AB-Kombis bei einer Spezialistin war zwar schrecklich, aber ihr gehts jetzt sehr gut. Sie würde jetzt nicht beschwören, dass es wirklich daran lag, aber ist froh und genießt ihr Leben.
Bartonellen und Borrelien - Antikörper wurden im Labortest nachgewiesen, bei einem von den Speziallaboren, wo wieder manche sagen, die finden immer etwas und sind daher fragwürdig.
viel Glück für dich und gib nicht auf, Sabine
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Thanks given by: Blazer , micci , FreeNine , Frln_Brd
#8

Bartonellen sind auch nach dem was ich weiß die noch übleren persister als Borrelien!

Ekelhafte Dinger
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Thanks given by: micci
#9

(14.05.2023, 11:20)berta schrieb:  Bitteschön!

SeaWeed war nach dem Threaderöffnungsposting noch nicht wieder online. Hab Geduld! Icon_danke_ATDE 
Gruß Moderator
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Thanks given by: micci
#10

Hallo, lieber Moderator!
Stimmt grundsätzlich, aber: Hm. Könnte natürlich sein, dass man aus gutem Grund verhindert ist, hier wieder reinzusehen.
Mal abwarten.
VG Berta
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Thanks given by: urmel57


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