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Herx nach 6 Wochen AB?
#1

Hallo ihr Lieben,
nach über 1,5 Jahren hin und her zwischen Ärzten die sich nur ein bisschen mit Borreliose auskennen und AB Therapien die nicht viel gebracht haben bin ich derzeit bei einem richtigen Spezi in Behandlung (nach ILADS Richtlinien).
Ich habe angefangen mit einer 3 wöchigen Kombination aus Minocyclin, Azithromycin und Quensyl, einer Woche Pause und dann 3 Wochen Minocyclin kombiniert mit Azithromycin und Metronidazol (und halt einer ganzen Reihe NEMs).
Angefangen hat es mit einer ersten Verschlechterung der Symptome über einige Tage hinweg und einer darauf folgenden deutlichen Verbesserung. Ich schätze mal, dass diese erste Verschlechterung der berüchtigten Herxheimer Reaktion zuzuschreiben waren. Allerdings hat die Verbesserung der Symptome nicht lange angehalten, die nächsten Wochen über ging es mir nur selten für vielleicht 1-2 Tage einigermaßen gut, ansonsten teilweise schlechter als vorher. Ich bin schon davon ausgegangen, dass sich das alles nicht so schnell bessern wird aber nun bin ich bereits in der 6. Therapie Woche und ich zeige immer noch alle Borreliose Symptome wie vor der Therapie (teilweise schlimmer).
Ich frage mich nun ob das ein gutes Zeichen ist und dies so etwas wie lang anhaltende Herxheimer Reaktionen sind oder ob das einfach nur ein Zeichen dafür ist, dass die Therapie nicht anschlägt. Falls es Letzteres ist, könnte es daran liegen, dass ich ziemlich viel Magnesium und Kalzium zu mir nehme welche die Aufnahme der ABs verschlechtern? Ich halte allerdings immer einen Abstand von 3 Stunden zu den ABs ein, meines Wissens nach sollte das ausreichen.

Liebe Grüße
Jan
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Thanks given by:
#2

http://www.borreliose-berlin.de/druckver...heimer.pdf
Nicht übertreiben mit NEM.
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Thanks given by: Jan
#3

Hey Jan,
ich nehme seit 14 Monaten Clari und Tinidazol (wirkt ähnlich wie Quensyl).
Habe ständig Auf und Abs, mal 2 gute Tage dann wieder 5 schlechte.
Insgesamt gesehen wird es besser, aber von echter Besserung kann nicht die Rede sein. Noch immer treten neue (alte) Symptome auf und plagen mich, auch ständige Wegbegleiter werden nur teilweise besser, manche mehr, manche weniger.
Meine Ärztin hat gesagt, dass es schon ca. 2 Jahre dauern kann, bis sich eine wirkliche Verbesserung einstellt.
Ich habe die Borreliose seit mehr als 20 Jahren, das ist schon ganz schön lang, seit 10 Jahren ist sie erst bekannt.
Du siehst also, nach 6 Wochen AB ist bei einer chronischen Borreliose wohl erstmal nicht viel zu erwarten. Also Geduld und nicht zu viele Ängste, diese verschlechtern Deine Gesundheit enorm.
Lös Dich möglichst von Deinen Krankheitsgedanken und lass Dich treiben, nimm die AB und warte einfach mal ab.
Mach Platz in Deinem Kopf mit Entspannungstechniken, es ist erwiesen und wissenschaftlich belegt, dass diese den Selbstheilungsprozess fördern (mache selbst Autogenes Training, und es tut mir gut).
Lass die Krankheit nicht Dein "Herr und Meister" werden.
LG Suse
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Thanks given by: Filenada , Jan
#4

@Jan

Zitat:aber nun bin ich bereits in der 6. Therapie Woche und ich zeige immer noch alle Borreliose Symptome wie vor der Therapie (teilweise schlimmer).


Bei mir trat in der ersten Kurzzeit-Antibiose mit 200mg Doxycyclin (21 Tage) auch keine wirkliche Besserung ein... Nach etwa 14 Tagen waren die Symptome am schlimmsten, die Lymphödeme zwangen mich sogar 2 Tage in den Rolli. Danach flachten sie etwas ab, doch bis zum Ende wechselten die Beschwerden hin und her. Das Knie blieb permanent betroffen, wenn auch nicht mehr ganz so stark. Allerdings kehrten die Fersensporne zurück, welche ich vor der Therapie hatte.

Vieleicht ist es öfter so, dass die Behandlungsdauer abhängig von der Infektionszeit ist... oder ganz individuell?

Bei Cefotaxim hingegen erfolgte kaum eine Herx, nur 2-3 Tage Schmerzzunahme & leichte Ödeme, was aber evtl. durch Solu-Decortin vor der ersten Infusion abgeschwächt worden ist.


@Suse 007

Zitat:Ich habe die Borreliose seit mehr als 20 Jahren

Das ist (auch) verdammt lange! Bei mir vermute ich ein betroffenes Vierteljahrhundert - also seit Geburt. Genau sagen kann es keiner. Doch es würde zu allem passen, auch zu den körperlichen Fehlbildungen (ohne erkennbare Ursache). Aber 2 Jahre Langzeitantibiose (oder mehr) sind echt keine rosigen Aussichten für mich, seufz.

Viele Grüße,
Léon
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Thanks given by: Jan
#5

Danke für eure Antworten!

Einerseits gut zu wissen, dass es wohl normal ist, dass man auch nach mehreren Wochen (oder Monaten...) noch solche Auf und Abs erlebt. Andererseits auch etwas beunruhigend, dass es vielleicht noch lange dauern kann bis sich die Symptome deutlich bessern. Da die Infektion bei mir "erst" 1,5 Jahre her ist, hoffe ich einfach mal, dass es nicht noch Jahre dauert...

Liebe Grüße,
Jan
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Thanks given by:
#6

Hi Jan,

ich habe meine Spezi auch ungeduldig gefragt, warum ich nach 10 Wochen Antibiotika keine Verbesserung bemerke... Huh
Sie sagte dann so etwas wie dass das gerade mal ein Tropfen auf den heißen Stein wäre und dass ich ganz geduldig sein soll. Bei ihr selbst war es wohl so, dass es 1 Jahr gedauert hat, bevor die ersten wirklichen Besserungen spürbar waren. Sie hatte mir aber schon vorher gesagt, dass die Antibiotikatherapie lange dauern kann, zwischen 6 Monaten und 2 Jahren.
Mein Herx war so ungefähr nach 3-4 Wochen Antibiotikatherapie, seitdem ist es eher ein Auf und Ab.

Bei mir sind es zwar auch erst 1,5 Jahre, die ich krank bin, aber ich bin schon 8 Wochen nach dem Zeckenstich sehr schwer krank geworden (habe arge Herzprobleme, seitdem arbeitsunfähig) und habe versuchsweise dann auch noch Kortison bekommen, weil die Borreliose 1 Jahr lang nicht diagnostiziert wurde. CD-57 waren nach 8 Wochen Antibiotika noch bei 10. Womit ich andeuten will, dass zumindest in meinem Fall "kurze" Krankheitszeit nicht unbedingt schnell behandelbare Borreliose heißt.

Ich finde es eine große Herausforderung, bei all dem ständigen Auf und Ab und auch immer wieder Verschlechterungen der Symptome ruhig und gelassen zu bleiben und zu vertrauen, dass nach jedem Ab wieder ein Auf kommt Icon_teebeutel

Ich wünsche dir auf alle Fälle ganz viel Geduld und gutes Durchhalten!!! Icon_smoker
Liebe Grüße,
Katie

Werde auch du Mitglied bei OnLyme - ich bin dabei: http://www.onlyme-aktion.org

Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen.
Den Vorhang zu und alle Fragen offen
(Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan)
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Thanks given by: Jan
#7

Aber Suse 007, wenn du seit 14 Monaten kaum Verbesserungen bemerkst, warum schlägt dein Arzt dann nicht einen Wechsel zu einem anderen AB als Clari vor?
Nach allem was ich bisher gelesen und von meinem Spezi gehört habe kommt es doch auf die richtige Kombination verschiedener Antibiotika an.
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Thanks given by: Filenada , johanna cochius
#8

Hey Jan,
dass das AB bei mit richtig ist zeigt meine körperliche Reaktion.
Von Anfang an habe ich mit vielen Entzündungen und anderen Symptomen zu kämpfen gehabt, auch Sachen die ich schon Jahre nicht mehr hatte, und es war alles sehr heftig. Auch jetzt reagiere ich noch, z. Bsp. hatte ich jetzt eine Gürtelrose, hatte ich schon Jahre nicht mehr, zusätzlich eine Nervenentzündung im Handgelenk, und auch noch andere Sachen. Das AB wirkt ja nicht sofort und überall, das wäre ja ein Segen, manche Stellen sind schwer oder gar nicht zugänglich, wenn`s überhaupt klappt kann das wirklich lange dauern.
Ich vertraue meiner Ärztin zu 100 %, und solange meine "Gesundheit" mitmacht nehme ich die AB ohne Murren. Zum Glück vertrage ich jedes AB bestens und habe nie irgendwelche Nebenwirkungen gehabt.
LG Suse
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