(23.09.2013, 22:20)kuno59 schrieb: Ich gehe gern in die Natur und will mir das auch künftig nicht nehmen lassen.
Würde ich nach jedem Stich AB nehmen, käme ich in der warmen Jahreszeit aus einer Dauer-AB nicht heraus.
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Hallo Kuno,
ich gehe auch sehr gerne in die Natur und werde mir das ganz bestimmt nicht nehmen lassen. Das Thema gelassener anzugehen, ist kein falscher Ratschlag. Ins Auto steigen auch die meisten Menschen täglich und haben kein Problem ob der Gefahren. So ähnlich schätze ich das Risiko ein bei Zecken. Aber: No risk, no fun
Ich würde auch nie nach jedem Zeckenstich prophylaktisch Antibiotika nehmen, denn dann musste ich auch das ganze Jahr Antibiotika nehmen. Die letzte Zecke hatte ich letztes Jahr Mitte November.
Was ich tatsächlich mache ist, dass ich alle eingesammelten Zecken in ein Tütchen stecke, beschrifte, zuklebe und in einem Schraubglas im Kühlschrank aufbewahre. Im Fall der Entscheidung, nämlich wenn ich Beschwerden habe, die unklar sind, ziehe ich die fraglichen Zecken heraus und lasse sie untersuchen. Ist sie positiv und ich habe Beschwerden, gäbe es für mich gar keine Frage.
An der Universität Heidelberg wurde in einer Studie das Infektionsrisiko nach einem Zeckenstich ermittelt: Hiernach infizierten sich im Durchschnitt 3,3 % aller von Zecken gestochenen Personen. Betrachtet man jedoch nur die mit Borrelia burgdorferi befallenen Zecken, so liegt die Gefahr, sich zu infizieren, bei 25,6 %. Die Durchseuchungsrate der Zecken betrug dabei 11 %
...Laut Robert-Koch-Institut [7] findet man folgende Angaben zur Erkrankungswahrscheinlichkeit nach einem Zeckenstich (Angaben für Gesamtdeutschland, unabhängig davon ob die Zecken infiziert waren oder nicht):
In Deutschland ist nach bisherigen Erkenntnissen nach einem Zeckenstich bei 1,5–6 % der Betroffenen mit einer Infektion (einschließlich der klinisch inapparenten Fälle)zu rechnen
eine manifeste Erkrankung jedoch nur bei 0,3–1,4 %.
Zuverlässige Zahlen hierzu gibt es nicht. Legt man aber diese Zahlen zugrunde, kann man davon ausgehen, dass 25 bis 50 % der mit Borrelien infizierten Personen im weiteren Verlauf auch an einer Lyme-Borreliose erkranken.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lyme-Borreliose
Das sind die offiziellen Zahlen des Robert-Koch -Instituts! Eine gewisse Vorsicht scheint mir also doch angebracht zu sein bei diesem Thema. Leider kenne ich mittlerweile einige mit einer Einstellung wie die deine, die es dann doch irgenwann erwischt hat, was ich dir weiß Gott nicht wünsche.
@ Jessy, falls du dich entschließt, die Antibiotika zu nehmen, dann sind 10 Tage eher zu kurz und dienen dann vielleicht mehr der Beruhigung des schlechten Gefühls als einer tatsächlichen Pophylaxe.
Liebe Grüße Urmel