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Borreliose Diagnose
#1

Hallo,

Ich habe mich nun nach einigem Überlegen hier angemeldet und hoffe ein wenig mehr Klarheit über meine Diagnose zu bekommen.
Am Besten fange ich ganz vorne an. Ich bin 23 und bekam Anfang des Jahres starke Rückenschmerzen und schmerzlos geschwollene Lymphknoten, mit denen ich schließlich zum HNO Arzt ging.
Es wurde ein Bluttest gemacht, auf Borreliose und Toxoplasmose, bei beidem waren die Werte grenzwertig. Daraufhin wurde ein zweiter Bluttest angesetzt, bei dem Borreliose festgestellt wurde.

Weshalb ich nun hier rein schreibe... nun, ich weiß noch immer nicht wirklich, was diese Krankheit bedeutet. Meine Ärztin teilte mir die Diagnose am Telefon mit, beantwortete meine Fragen nicht, wollte sich meine Symptome, die sich verschlimmert hatten, nicht anhören und ich ordnete mir Antibiotika an, dessen Rezept ich von einer Arzthelferin bekam...
Ich hatte auch seit meiner Kindheit keinen Zeckenstich mehr. Rote Stellen hatte ich auch keine am Körper.

Im Internet findet man so viele Informationen darüber, ich muss zugeben, ich blicke da echt nicht durch... bis vor ein paar Wochen hatte ich noch nie von der Krankheit gehört.
Als ich mir hier im Forum die Erstinformationen durchlas, bemerkte ich erst, dass ich doch einige Symptome habe:

-Rückenschmerzen, sowohl oben als auch unten, teilweise so stark dass ich nicht mehr liegen konnte. Besonders in der Gegend des Ischias-Nervs sind sie sehr schlimm
-Gelenkschmerzen, vor allem in Knie
-Schienbeinschmerzen, bzw so ein ganz eigenartiger Druck darauf
-Kribbeln in den Füßen und in den Händen
-Schmerzen im Becken
-schmerzen in der Nieren/Blasengegend häufiges Wasserlassen
-Muskelzuckungen, Augenlidzucken
-diese wunderbaren, plötzlichen 'Messerstiche' überall
-Atemprobleme, schmerzen in der Schilddrüsengegend
-Glühwangen, ich dachte mehrmals ich hätte Fieber, weil meine Wangen so heiß waren
-vor etwa 2 jahren bekam ich eine Laktoseintoleranz... kann das auch daher kommen oder ist das zu lange her?
-und - was besonders belastend ist - Panikattacken und Depressionen.
Diese sind wirklich schlimm geworden und schränken mich inzwischen auch sehr ein.

Ich habe bis gestern 3 Wochen Doxycilin genommen und glaube auch, dass einige Symptome besser wurden. Mein Augenlid zuckte beispielsweise nicht mehr und ich hatte kein Muskelzucken mehr.
Heute jedoch kamen die Rückenschmerzen zurück und mein seelisches Befinden ist irgendwie auch nicht besser geworden...

Na ja... was bedeutet denn eine 'chronische Borreliose', die die Ärztin vermutete? Mir wurde auch nicht gesagt, wie es nach dem Antibiotika weiter geht. Muss ich noch einen Bluttest machen? Soll ich einfach abwarten, ob es sich bessert?
Es ist echt schwierig. Irgendwie hab ich kein Gefühl/Vertrauen mehr in meinen Körper, ich merke nur dass ich Schmerzen habe. Das in Kobination mit Panikattacken ist echt unschön... ich mache mir die wildesten Ängste.

Ist diese Krankheit heilbar? Im Internet liest man unterschiedliches. Von "14 Tage Antibiotika reichen ganz sicher" bis "es bleibt". Was bedeutet diese Krankheit für mich? Kann es noch schlimmer werden

Entschuldigt den langen Text... in meiner Umgebung gibt es niemanden, der sich damit auskennt und trotz Arztwechsel bekomme ich irgendwie kaum Infos... und das Internet ist so widersprüchlich und teilweise auch einfach für mich als Laien nicht zu verstehen.

Ich würde mich echt über ein paar Antworten freuen.

Vielen Dank!
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Thanks given by: Hydrangea
#2

Dass du durch die unterschiedlichen Infos verunsichert bist, ist nicht verwunderlich. Die Diagnostik und Therapie der Borreliose ist geprägt von Vermutungen und persönlichen Meinungen. Wenig ist gesichert. Ursache dürfte sein, dass es bis heute keinen Test gibt, der eine aktive Borreliose sicher beweisen oder ausschliessen könnte. Also müssen die Symptome in die Diagnostik miteinbezogen werden. Aber ausser der Wanderröte ist bei der Borreliose kein einziges Symptom beweisend.

Als wäre das nicht schon schwierig genug, streiten sich Experten seit Jahren auf einer lausigen Datenbasis wie und wann eine Borreliose diagnostiziert und therapiert werden kann oder darf.

Wenn es nach geltender Lehrmeinung geht, darf kaum einer Borreliose haben. Bei gewissen Spezis haben fast alle Borreliose und Patienten werden mit fragwürdigen Tests und Therapien abgezockt. Irgendwo dazwischen liegt wohl die goldene Mitte.

3 Wochen Doxy sind bei längerer Krankheitsdauer nicht sehr lange. Nach geltender Lehrmeinung hast du jetzt geheilt zu sein. Unsere Spezis sehen das anders. Da du Verbesserung unter Doxy hattest, würde ich mir eine Chance mit einer längeren und evtl. höher dosierten Therapie geben. Geltende Lehrmeinung hält nichts von wiederholten und langen Therapien, deshalb ist die Chance auf eine längere Therapie bei einem von der Selbsthilfe empfohlenen Spezi am grössten.

Welche Krankheiten wurden bei dir mit welchen Tests schon ausgeschlossen? Aufgrund deiner Symptome würde mich an deiner Stelle folgendes interessieren:
- EBV (Ebbstein Barr Virus)
- Schilddrüsenwerte
- Vitamin D
- Vitamin B12
- Hormonstatus (wegen der Glühwangen)

Wie dein Verlauf sein wird, kann erst die Zeit zeigen. Ist bei jedem anders. Du bist noch nicht soooo lange krank, sodass deine Chancen nicht allzu schlecht stehen, wenn du jetzt dran bleibst.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Hydrangea , urmel57 , Niki , johanna cochius , Filenada
#3

Noch ein Paar Ideen:
Symptom Nierenschmerzen, Atempropleme - war Fieber da? -Babesien, Beginn Fieber (Info von "meinem" Spezi)
Symptom Atemprobleme, Gelenkschmerzen - Mykoplasmen?
Versuch trotzdem bitte Ruhe zu bewahren, viele Co-Infektion`s -Symptome überschneiden sich mit der Borreliose.
Chronisch, ist nicht mit unheilbar zu verwechseln. Icon_rennrad_2
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Thanks given by: Filenada


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