Markus, hast du Antworten bekommen dazu? Folgendes dazu ist zu recherchieren, hat mich jetzt auch interessiert:
Beispielhaft zu den Meldebögen:
https://soziales.hessen.de/sites/default...16_pdf.pdf
https://soziales.hessen.de/sites/default...2-2017.pdf
Meldpflichtig ist neben dem Arzt vor allem auch das Labor - hier wird der Impfstatus nicht bei allen Infektionen abgefragt. Ich sehe es so, dass das bei FSME nicht abgefragt wird. Man könnte mal die Gründe dazu hinterfragen.
Zur Prognose
- Bei etwa >40% der FSME-Patienten sind längerfristige Rehabilitationsmaßnahmen erforderlich
-Dabei ist die Prognose der meningitischen Verlaufsform am besten, sie heilt in der Regel folgenlos aus.
-Patienten mit einer Meningoenzephalitis leiden häufig unter mehrere Wochen
anhaltenden neurasthenischen Beschwerden (Kopfschmerzen, vermehrte Müdigkeit, verminderte Belastbarkeit, emotionale Labilität). Bei einem Teil der Patienten bestehen außerdem vorübergehend und zum Teil auch dauerhaft Störungen der Konzentrations- und Gedächtnisfunktion, der Koordination, der Sprache, des Hörens sowie Lähmungen.
-Insgesamt ist bei ca. 20% der Patienten mit Meningoenzephalitis mit einer Defektheilung zu rechnen
-Die Enzephalomyelitis hat die schlechteste Prognose. Von 57 Patienten, die über 10 Jahre nachbeobachtet wurden, erholten sich nur 20% vollständig, bei 50% bestanden dauerhafte Defizite, 30% starben an den Folgen der Erkrankung
Bei Patienten mit einer enzephalitischen oder myelitischen Verlaufsform der FSME ist drei Jahre nach der akuten Erkrankung nicht mehr mit einer wesentlichen Besserung von Symptomen zu rechnen.
Die Wirksamkeit zur Impfung muss der Hersteller erbringen.
Das Risiko eines Impfversagens nach einer kompletten Grundimmunisierung wird auf ca. 1:800 000 / Jahr geschätzt.
Das Risiko von neurologischen Impfkomplikationen beträgt nach Berechnungen basierend auf der Zahl der zwischen 2002 und 2009 verkauften Impfdosen (Herstellerangaben Baxter und Novartis) und der Zahl der in der gleichen Zeit vom Paul-Ehrlich-Institut begutachteten Verdachtsfälle (ein gesicherter und 66 wahrscheinliche Fälle, persönliche Mitteilung Frau Dr. Keller-Stanislawski) ca. 1,5 pro 1 000 000 Impfungen und liegt damit deutlich niedriger als bei der Tetanusimpfung (10 pro 1 000 000 Impfungen)
Nicht generell empfohlen wird eine aktive Immunisierung direkt nach einem Zeckenstich mangels klinischer, epidemiologischer und experimenteller Daten.
Desweiteren sind Literaturstellen zu finden bei
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlin...016-06.pdf
Und ja, der Rummel darum ist ziemlich groß. Es ist ja auch ein einträgliches Geschäft, da die Impfereien in Risikogebieten von den Kassen auf alle Fälle getragen wird. Eine Evaluierung wäre da sicherlich interessant.
Grüße vom Urmel