[FloraundFauna]

Hej zusammen,

Danke das ihr meine Zeilen lest. Ich hatte im Mai 2018 einen Zeckenbiss. Ca 2 Wochen später hatte ich mäßiges Fieber und grippeähnliche Symptome. Meine Ärztin hat im Blut auf Borellien getestet. Ohne Befund. Daraufhin bekam ich starke Nackenschmerzen die 3 Monate anhielten. Durch manuelle Therapie wurde es besser und konnte schließlich behoben werden. Danach nahm ich zum ersten Mal das vibrieren in den Beinen wahr. Immer im Ruhezustand. Hinzu kamen Muskelzuckungen, an verschiedenen Körperstellen, Kopfschmerzen, Herzrasen am Morgen, Angst und Panik, innere Unruhe, Anspannung, leider wieder Nackenschmerzen, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen. Das vibrieren war im Dezember weg und ist nun seit ein paar Tagen zurück. Ich hatte im November und Dezember Mandelentzündung. Ich bin auch seit gut einem Jahr in psychologischer Behandlung, Diagnose; Somatisierungsstörung. Meine Psychologin sagt das alle Symptome psychosomatisch seien. Meine Hausärztin hat mehrere Blutuntersuchungen und auch die Schilddrüse gecheckt. Alle oB.
Nun, was meint ihr? Könnten es doch Borellien sein? Ich werde zur Selbsthilfegruppe in meiner Stadt gehen und hoffe da auf Informationen bzw Ärztliche oder Heilpraktikerempfehlungen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass diese Symptome nur von meiner Psyche kommen sollen.
Ich bin um jeden Rat u Antwort dankbar. Herzliche Grüße, FloraundFauna

[urmel57]

Hallo liebe ForaundFauna,

erstmal herzlich willkommen hier bei uns im Forum, und danke für deine Vorstellung. Es klingt als wärest du viel draussen in der Natur

Zunächst eine kurze Anmerkung, zu deiner Krankheitsgeschichte. Ganz klar, kann man Zusammenhänge zwischen Zeckenstich und deiner Erkrankung vermuten. Dummerweise bilden sich Antikörper auf Borrelien in der Regel erst nach frühestens 3-4 Wochen, so dass der Bluttest 14 Tage nach einer vermeintlichen Infektion gelinde gesagt ziemlich für die Katz war. Wurde dieser denn später nochmals wiederholt? Ganz klar kann damals eine Borreliose vorgelegen haben und auch jetzt noch vorliegen. Dazu können Zecken noch eine Reihe weiterer Erreger übertragen, nach denen kaum einer schaut. Psychosomatisierungsstörung - nun, das halte ich persönlich meist für eine Verlegenheitsdiagnose. Wurde denn FSME oder eine andere Infektion überhaupt in in Betracht gezogen? Neben Schillddrüse auch Vitaminstatus und Eisenstatus bewertet?

Die Idee sich vor Ort nach einem Arzt nach Empfehlung der regionalen Selbsthilfe umzuschauen halte ich für gut, ich würde da aber keinen Heilpraktiker wählen als erste Anlaufstelle. Ebenso würde ich schauen, dass nur Tests gemacht werden, die etabliert sind. Das heißt, ein Arzt sollte m.E. zunächst veranlassen, dass der Antikörpertest UND der Bestätigungstest in einem guten Labor durchgeführt werden.

Sind denn noch andere Sachen ausgeschlossen worden? Lass dir bitte alle Laborunterlagen am Besten im Original aushändigen, dann können wir dir helfen einen Überblick darüber zu bekommen. Letztlich spielt die Psyche immer auch eine Rolle, aber wenn vor dem Zeckenstich alles in Ordnung war, dann würde ich das höchstens in Folge der unzureichenden Behandlung einordnen und nicht als ursächlich, soweit ich das aus der Ferne überhaupt beurteilen kann. Diese sogenannten Symptome sind dann leider sehr unspezifisch, so dass es sicherlich nicht einfach sein wird, aus der Schiene psychosomatisch rauszukommen und man kann auch durchaus zweigleisig fahren.

Wenn du darüber hinaus Behandlung bei einem spezialisierten Arzt suchst, solltest du dich gut informieren, was dir angeboten wird, denn in der Regel sind das dann privat zu übernehmende Leistungen und die Behandlungsansätze sind sehr unterschiedlich.

Das fürs Erste, vieles findest du auch beim Blättern im Forum oder du darfst auch gerne nachfragen für weitere Hilfe und Infos.

Liebe Grüße Urmel

[ninnananna]

Hallo FloraundFauna!

dieses Vibrieren mit Muskelzuckungen , innere Unruhe und Herzrasen hatte ich auch. Wegen des Vibrierens und den Muskelzuckungen bin ich nach 3 Wochen zum Neurologen, nachdem ich vorher beim Hausarzt meine Schilddrüse untersuchen habe lasse, da ich dachte, es käme davon.
Allerdings konnte ich kaum lange laufen, meine Kondition war gleich null,ich fühlte mich krank.
Der Neurologe hat den Verdacht der Borreliose geäußert, zumal auch meine Nervenleitgeschwindigkeit in den Beine etwas reduziert war.
Zusätzlich wurde vom Hausarzt aus noch ein MRT vom Kopf gemacht, um MS etc. auszuschliessen.
Nach einer Woche war das Blutergebnis positiv für Borreliose.
Ich bekam erstmal 200mg Doxycylin für 3 Wochen.Darunter besserten sich die Symptome nur sehr langsam.Das war im September 18
Im DEzember 18 wurde erneut das Blut kontrolliert, meine Symptome waren wesentlich besser, aber noch nicht ganz weg. Die Blutwerte waren fast unverändert, aber das war eigentlich zweitrangig..Ich bekam ein anderes AB ( MInocyclin) , welches ich 50Tage ( 100mg/d) nahm, dadurch besserten sich die Symptome, ich hatte kein Muskelzucken mehr, das Vibrieren wurde mit jeden Tag weniger, wenn auch sehr langsam.
Heute merke ich das Vibrieren eigentlich nur noch,wenn der Tag sehr stressig war, es ist aber eher nur noch ein Kribbeln.
Ich fahre allerdings viel Fahrrad, meine Kondition ist besser denn je, zusätzlich nehme ich Vitamine und achte auf gesunde Ernährung.
Im April muß ich wieder zur Kontrolle, allerdings ist es eigentlich egal, was das Blutbild sagt, denn wichtiger ist ja, daß die Symptome (fast) weg sind.
Ich würde an deiner Stelle auch nach den Schilddrüse schauen lassen, vor allem bei der Blutabnahme auch die Antikörper und fT3 und fT4 bestimmen lassen, ggf. auch einen Ultraschall...

Alles Gute!

[Tristis]

Hallo FloraundFauna,
genau, was du an und in deinem Körper erlebst, habe auch ich. Da ich vor langer Zeit eine Neuroborreliose hatte, die anders in der Symptomatik war, habe ich alles Mögliche untersuchen lassen und keiner fand etwas, bis jetzt die Neurologin darauf getestet hat und der Befund war positiv. Wie Urmel schreibt solltest du als erstes die Borrelienwerte erneut messen lassen, bevor du alles andere ausschließen läßt. Allerdings eine Vorstellung beim Neurologin wäre anzuraten.
Wünsche dir, dass eine Ursache für deine Beschwerden gefunden werden kann. Kann nur aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die Beschwerden sehr unangenehm sind und es einen traurig stimmt, wenn es als psyhosomattisch abgestempelt wird und man sich weiter mit diesem Problem jeden Tag herumplagen muss und doch merkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Ging mir bei meiner ersten Borreliose ebenso, trotz hohen Fiebers.
LG Tristis