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Wirklich sehr anschaulicher und engagierter Vortrag, wollte ihn immer noch mal aufarbeiten.
Hochspannend fand ich, dass es tatsächlich spezifische Bakteriophagen für die verschiedenen Borrelienarten gibt, also Viren, die diese Bakterien befallen. Ich nehme an, sie zirkulieren genau wie die Borrelien selber in den Wirtsorganismen. Man könnte spekulieren, dass sich daher vielleicht auch die Geschichten mit den "gesunden Waldarbeitern" erklären lassen. Vielleicht wenn man lange in einer Region draußen unterwegs ist, öfter Zecken aus der Gegend hat, bekommt man mit der ein oder anderen Borrelie ab und zu auch die passenden Bakteriophagen verabreicht, so dass man zusammen mit einem guten Immunsystem möglicherweise ganz schön lange ganz gut mit diesen Untermietern lebt (was ich mir für mich vorstellen könnte). Wenn dann neue Borrelienstämme und noch andere Infektionen dazukommen, oder man eben altert, wird es dann zuviel.
Und sehr plastisch dargestellt diese Biofilme. Wir sind alle nicht so keimfrei, wie man sich das so vorstellt, sondern selbst ein ganzes Ökosystem.
Grüße
Sabine
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Zu Phagen #
Es wird untersucht bis 2023, hier.
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 452810684 In diesem Projekt untersuchen wir molekulare Mechanismen, die die intrazelluläre Prozessierung von Borrelien in primären humanen Makrophagen regulieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf phagosomaler Kompaktierung und phagolysosomaler Reifung. Die Spirochäte Borrelia burgdorferi ist das kausale Agens der Lyme Borreliose, einer multisystemischen Erkrankung, die vor allem Haut, Gelenke und Nervensystem betrifft.
Die erfolgreiche Eliminierung von Borrelien durch humane Immunzellen wie Makrophagen ist dabei für den Ausgang einer entsprechenden Infektion entscheidend. Unsere bisherigen Arbeiten identifizierten das Sorting Nexin SNX3 als zentrale Schaltstelle zwischen phagolysosomaler Reifung und Membran-Recycling in Makrophagen, SNX3 ermöglicht das Andocken von Rab5a-positiven Vesikeln an Phagosomen, durch Bindung von PI(3)P, und rekrutiert zudem weitere Vesikel, die positiv für Galectin-9 und Flotillin-2 sind. Das Zusammenwirken dieser Regulatoren führt zur Ausbildung und Abschnürung von Membran-Tubuli an Phagosomen und so zu phagosomaler Kompaktierung, einer Voraussetzung für phagolysosomale Reifung.
Wir verfolgen nun einen zweigeteilten Ansatz, ...
Aus und mehr:
Intrazelluläre Prozessierung von Borrelia burgdorferi in humanen Makrophagen - Forschungsprojekte | UKE Forschungsportal (fis-uke.de)
Andere Forschungen zu Phagen
Phagen-Forschung in Deutschland: Nationales Forum Phagen (uni-hohenheim.de)
Bis heute sind mir persönlich keine erfolgreiche wissenschaftlichen Behandlungen mit Phagen gegen Borrelien bekannt, nicht in Deutschland und auch nicht in anderen Ländern.
07/2021
Video 5 Min.

Warum ist Deutschland da so rückständig?
In den Sinn kommt mir der Preisunterschied von Ceftriaxon Deutschland/ Dänemark z.B.
Es brauchte wohl erst die vielen schlimmen Fälle/tote Patienten die durch resistente Keime verstarben oder zig OP's durchmachen mussten.
Mehr hier:
Phagentherapie: Bakterien mit Viren bekämpfen | NDR.de - Ratgeber - Gesundheit
abseits des eigentlichen Themas
Mehr als 1,2 Millionen Menschen starben im Jahr 2019 einer Schätzung zufolge an einer Infektion mit einem Antibiotika-resistenten Erreger. Diese Form von Krankheit gehört so gesehen zu den häufigsten Todesursachen weltweit, berichtet die Gruppe im Fachmagazin »The Lancet«.
Aus:
Antibiotika-Resistenzen laut Studie für weltweit mehr als 1,2 Millionen Todesfälle verantwortlich - DER SPIEGEL
Das gehört zur Wahrheit dazu.
16.09.2021
[/url] Antibiotika gehören zu den wichtigsten Arzneimitteln. Doch die Zahl resistenter Keime nimmt zu.
Trotzdem werden kaum neue Wirkstoffe entwickelt -
weil es nicht profitabel ist.
Aus:
Entwicklung von Antibiotika: Eine Katastrophe mit Ansage | tagesschau.de
2018 lagen schon Fakten vor.
Eine Studie der europäischen Seuchenbehörde macht die Bedrohung durch multiresistente Erreger deutlich: In Europa sterben jedes Jahr mehr als 33.000 Menschen an Infektionen mit solchen Keimen.]Eine Studie der europäischen Seuchenbehörde macht die Bedrohung durch multiresistente Erreger deutlich: In Europa sterben jedes Jahr mehr als 33.000 Menschen an Infektionen mit solchen Keimen.
Aus:
33.000 Tote pro Jahr durch resistente Keime (aerztezeitung.de)
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Zum Thema Disulfiram war der Vortrag wohl etwas zu euphorisch, obwohl er ja auch ein sehr negatives Beispiel berichtet hat. Zumal bei Bartonellen - Koinfektion haben ja offenbar, im Gegensatz zu seiner Hoffnung, dass es auch gegen diese hilft, viele Betroffene schlechte Erfahrungen gemacht. (Ich habe es aus zweiter Hand, keine eigene Erfahrung mit Disulfiram).