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Hallo an Alle, bei mir hat man im Rahmen einer Antikörper-Untersuchung festgestellt, daß ich an Borreliose leide. Es ist eine Altinfektion, die nun mit Antibiotika behandelt werden soll.
Ich befinde mich nun in dem Dilemma, daß ich Doxy nicht vertrage und intravenöse Gaben wegen extremer Venen sehr schwierig sind.
Gibts auch Antibiotika, die nicht auf den Magen gehen???
Liebe Grüße
Tilly
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Hallo Tilly,
was meint Du damit, dass Du Doxy niccht verträgst. Bist Du allergisch oder schlägt es Dir zu sehr auf den Magen? Wenn Dir dadurch übel wird, hilft es oft, vorher Haferschleim zu essen. Der schützt den Magen. Doxy niemals auf leeren Magen nehmen.
Gerade bei chronischer Borreliose gilt Doxy ohnehin nicht mehr als Mittel der ersten Wahl. Es gibt aber eine ganze Reihe von anderen Antibiotika, die gegen Borreliose eingesetzt werden. Die Auswahl hängt von der Dauer der Erkrankung, von der Stärke der Symptome und von den besonders betroffenen Regionen ab. Oft verordnet werden etwa Minocyclin (vor allem bei Neuroborreliose) und Makrolide wie Azythromycin und Clarithromycin. Aber auch Betalaktam-Antibiotika können je nach Krankheitsstadium sinnvoll sein.
Unter den Erstinformationen oben findest Du die DGB-Leitlinien. Da werden die Therapieoptionen und auch die Länge der Therapie näher beschrieben.
Gute Besserung und liebe Grüße,
Maia
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22.12.2014, 16:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.12.2014, 18:40 von
Tilly.)
Hallo Maia,
danke für Deine Nachricht. Ich habe das Doxy immer, wie es in der Beschreibung steht, genommen, in einer Mahlzeit. Nach dem dritten Tag gings mir mit dem Magen "sau"dreckig. Ich werde mich mal durch das Thema kämpfen.
Mein Rheumatologe (ich leide an Polymyalgia Rheumatica) hatte zur Borreliosebehandlung für Ceftriaxon/Ceftriaxon intravenös plädiert. Das sollte dann drei Wochen gegeben werden. Da aber meine Venen miserabel sind (es geht nur auf dem Handrücken, wenn der Tag gut ist), hatte meine HÄ Tabletten (Doxy) gegeben.
Ich habe die Infektion seit 1996. Da war alles klassisch da, einschließlich der Wanderröte. Meine damalige HÄ meinte nur :" Zeckenbiß, ja und???". Und nun habe ich den Salat. Ich habe Jahren Probleme mit brennenden Muskeln und so allerlei sonstige Zipperlein.
Ich werde jetzt erstmal weiterlesen.
Liebe Grüße
Tilly
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wenn es jemand gut kann, geht es meist auch bei schlechten Venen.
Die kleinen dünnen Butterfly-Kanülen (man kann auch noch kleinere, die Kindergröße nehmen bei sehr zarten Venen) sind sehr gewebeschonend. Und die kleinen Einstichstellen heilen auch unproblematisch ab.
Vielleicht findest du eine Praxis, die viele Patienten hat, die Infusionen bekommen und Helferinnen hat, die etwas geschickter sind.
Gegen so eine kleine Butterfly-Kanüle auf dem Handrücken ist auch nichts einzuwenden. Viele Praxen haben halt generell ein Problem mit Infusionen.
Oder kann es vielleicht der Rheumatologe, der es angeordnet hat, machen?
Ich bin dabei :-)
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22.12.2014, 17:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.12.2014, 17:45 von
Regi.)
Zitat:Gerade bei chronischer Borreliose gilt Doxy ohnehin nicht mehr als Mittel der ersten Wahl.
Theoretisch. Klinische Studien dazu gibt es nicht. Mir hilft Doxy immer noch, allerdings in hoher Dosierung (600 mg/tag bei 90 kg Körpergewicht). Es heilt mich nicht, ist aber in der Lage, Schübe zu stoppen. Nach meiner Logik wird damit das Fortschreiten der Borreliose aufgehalten.
Zitat:Oft verordnet werden etwa Minocyclin (vor allem bei Neuroborreliose)
Das kann man so nicht sagen. Minocyclin wird hauptsächlich von unseren Spezis verordnet. Offiziell ist Mino für die Behandlung der Borreliose nicht zugelassen. Ich habe jedenfalls noch keine einzige Fachinformation zum Mino gelesen, wo die Borreliose als Indikation für eine Mino-Behandlung erwähnt wird. Die Wirksamkeit von Mino basiert auf Theorien nicht auf klinischen Studien, wie alles bei der Behandlung der chronischen Borreliose.
Ich finde es schade, wenn man in der Beratung Formulierungen wählt, die den Anschein erwecken, man hätte gesicherte Erkenntnisse. Tatsächlich existieren zur Behandlung der chronischen Borreliosen praktisch null wissenschaftliche Daten. Wir Betroffenen haben nur unsere persönlichen Erfahrungen und unsere Spezis ihre Praxiserfahrung, wobei auch ein Arzt vor subjektiven Eindrücken nicht gefeit ist. Deshalb ist auch jede Empfehlung eines Spezis nur eine persönliche Meinung.
LG, Regi
PS. Sorry an den Beitragsstarter für den Abschweifer. Mein Magen ist auch eher empfindlich. Ich nehme Doxy mit viel Wasser auf nüchternen Magen und nach ca. 30 Minuten begebe ich mich in einen möglichst dunklen Raum. Wo der Link zwischen Licht und Übelkeit ist, habe ich noch nicht rausgefunden. Gut verträglich finde ich Azithromycin und Amoxicillin. Wirkt beides auch gut. Azithromycin wirkt halt im Gegensatz zu Amoxicillin auch intrazellulär. Ob das bei chronischen Borreliosen noch eine Rolle spielt, weiss ich nicht.
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
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Hallo Judy, meine Arztpraxis hat Top-Personal, auch was Blutentnahme oder Infusionen betrifft. Sind mit mehreren Ärzten Besetzung auch nicht gerade klein. Und die Minikanülen bekomme ich schon. Daran liegts nicht. Ich bin wohl ein Extremfall. Ich war gerade auch im Krankenhaus, da liefs nicht anders, die gleiche Quälerei. Mein Rheumatologe kanns leider nicht machen, da er Klinikarzt ist.
@Regi: Kein Problem wegen des Abschweifens, mir schwirrt eh noch der Kopf, ich fange ja erst an, mich mit dem Thema zu beschäftigen.
Und ich habe so langsam den Verdacht, daß die Diagnose Fibro, die ich ebenfalls habe, mögllicherweise nicht richtig ist.
Neben den Muskelproblemen plage ich mich mit Gedächtnisproblemen rum, mit Kurzatmigkeit, häufiger Übelkeit, Druckschmerz an allen möglichen Stellen usw.
Wenn ich so nachdenke, glaube ich, vor langer Zeit mal ein Medikament namens Azithromycin gehabt und wohl auch vertragen. Vielleicht wäre ja das eine Alternative.
Oh mann, so langsam reichts.
LG Tilly
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Hallo Tilly,
es gibt für besonders schwere Fälle mit ungeeigneten Venen, einen Port zu legen.
Ich habe damit selbst keine Erfahrung, habe es aber über einen langen Zeitraum bei anderen miterlebt, die mit mir zur Infusion mußten. Ein großes Problem scheint das nicht zu sein. Hier im Forum haben einige Erfahrungen damit, viellecht werden sie hier aufmerksam und schreiben was.
Dir alles Gute, Oolong.
Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.
Wolfgang Amadeus Mozart
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PORT,
ich lebe damit, seit Jahren. Es waren aber auch über 6 Monate die ich mich sehr intensiv mit der Möglichkeit auseinandergesetzt habe. Eine Besserung der Borreliose, bei mir, anhand von ERAHRUNGSWERTEN nicht in einem Zeitraum von 1 Jahr erfolgen würde.
http://www.idir.uniklinikum-jena.de/port...ation.html
Es sind 2 OP's ! Und leider wird das Nadelwechseln manchmal so wie Pflaster aufkleben gesehen. GANZ SCHLECHT, das führt zu Infekten. In der Regel muss der PORT dann raus !!!
Mein Dr. (BORRE) würde bei Diabetikern nicht mehr mit PORT arbeiten.
Aber ich bin zufrieden, trotz einiger Probleme.