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16.05.2015, 08:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.05.2015, 08:08 von
fpm.)
Im Internet habe ich gelesen, das dies sein kann.
Bei meinem Sohn lassen sich keine Antikörper nachweisen. Er hat seit 10 Jahren alle Anzeichen für eine Neuroborreliose (nach Stich) in Schüben , und andere Krankheiten (MS etc) wurden ausgeschlossen. Die Nervenleitgeschwindigkeit ist gestört (es wechselt aber) und sämtliche Untersuchungen (MRT etc) haben nichts ergeben. Wäre es ratsam trotzdem Antibiotika zu probieren? Sicher wäre sein Arzt dazu bereit, er hat aber Angst vor Darmproblemen.
Gibt es hier Erfahrungen?
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Hallo,
die Tests sind in der Tat unzuverlässig und nicht standardisiert, deshalb kann das alleine schon eine Ursache sein, warum ein Labor bei einem Infizierten keine Antikörper nachweist. Weitere Gründe werden kontrovers diskutiert. Das nationale Referenzzentrum schließt eine Spätmanifestation bei negativen AK Test zum Beispiel aus. Andere wiederum sagen, es gäbe genetische Konstellationen, bei denen keine AK gebildet werden (das könntest D z.B. mal testen lassen. Der Test heisst HLA B 27. Wenn der positiv ist, soll wohl die AK Bildung schwieriger sein). Ein weiterer Grund kann natürlich auch sein, dass jemand tatsächlich nicht mit Borrelien infiziert ist Wenn Dein Sohn einen Zeckenstich hatte, dann können dadurch auch zahlreiche andere Erreger übertragen worden sein. Bei mir waren z.B sofort Bartonellen positiv. (Borrelien erst nicht, dann positiv und der letzte Test war auch wieder negativ). Bei einer bakteriellen Infekion (egal ob Borrelien oder nicht) ist Antibiotika durchaus angezeigt, falls sie nicht selbsteliminierend ist. Die Symptome können natürlich auch von vielen Krankheiten kommen. Es ist also sehr schwer hier eine Diagnose zu stellen.
An Deiner Stelle würde ich vielleicht mal einen Test bei einem Speziallabor machen. Das habe ich damals bei meinen negativen Tests nach Zeckenstich auch gemacht. Und siehe da: diese Tests waren positiv. Ein solches Labor ist z.B. das Deutsche Chroniker Labor. (kannst Du mal googeln). Das Problem ist, dass Du das selber bezahlen musst und dann hinterher einige Mediziner dies wieder nicht anerkennen.
Zum Thema "Darm" bei Antibiotika mal meine persönliche Meinung: Mann sollte während jeder Antibiose Probitotika nehmen. Dadurch kann man das Schlimmste verhindern. Mein Gesundheitszustand vor der Antibiose war extrem katastrophal. Ich war nur noch bettlägrig und konnte nicht mehr am Leben teilnehmen. Ich litt unermesslich und hatte bereits eine Sterbehilfeorganisation kontaktiert (und das ist weder ein Witz noch übertriebene Panikmache, sondern bitterer Ernst). Als ich dann endlich Antibiotika bekam und eine Bekannte ihre Sorge um meine Darmflora äusserte, hätte ich ihr am liebsten eine gescheuert. Diese Frau hatte nicht mal ansatzweise kapiert wie es mir vor der Antibiose ging. Wer natürlich nur ein paar Zipperlein hat, der sollte seinem Darm zuliebe auf Antibiotika verzichten.
Bei Neuroborreliose empfehlen die Leitlinien (und mittlerweile auch ich) 14-21 Tage Ceftriaxon intravenös. Bei dieser Applikation wird der Magen und Darmtrakt ja umgangen. Auf diese Weise wird die Darmflora etwas geschont.
Man könnte natürlich auch noch mal eine Liquoruntersuchung probieren, obwohl ich davon abrate. Im Liquor gelingt der AK Nachweis selten. Wenn er allerdings positiv ist, dann zahlt dir die Kasse die Ceftriaxon Behandlung und auch der "bockigeste" Neurologe kapiert dann, dass man vielleicht mal behandeln sollte. (leider auch nicht alle)
Es ist gut, dass Ihr schon mal eine gründliche Ausschlussdiagnostik gemacht. Also zusammengefasst: ich persönlich würde - in Abhängigkeit von der Schwere der Symptome - einen Versuch wagen.
lg luddi
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18.05.2015, 13:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.05.2015, 13:24 von
anonym.)
Meiner Meinung nach wäre es sicherlich ratsam AB zu probieren, sofern es ein Borreliose-Spezialist empfiehlt.
Ein Spezialist sollte es deshalb sein, weil ein Neurologe nach Richtlinien 21 Tage Ceftriaxon verschreibt, was bei einer chronischen Version nicht helfen wird. (War bei mir genauso).
Ceftriaxon ist zwar liquorgängig wirkt aber weder intrazellulär, im Gewebe selber oder gegen Zystenformen.
Ich habe ausserdem davon heftigste Darmprobleme bekommen. Mich hatte komischerweise absolut niemand darüber aufgeklärt obwohl es eigentlich relativ einfach ist dem entgegenzuwirken.
Probiotische Ernährung, Zusatzstoffe gegen Reizdarm oder mit Hefeanteilen wirken hier bestens und haben mir trotz der nun 4 monatigen AB Gabe alle Darmprobleme beseitigt.
Mir hat bei meiner Neuroborreliose eine Kombination von verschiedenen ABs mit Pausen dazwischen geholfen.
(Siehe auch meinen vergangenen Beitrag...)
Mich wundert eigentlich auch, dass noch niemand den Liquor untersucht hat nachdem das MRT zwar nichts aussagt, aber die Nervenleitgeschwindigkeit z.T. gestört ist. Ich finde auch seltsam, dass MS ausgeschlossen wurde obwohl der Liquor nicht untersucht wurde.... (Eventuell wurde er doch untersucht, kann ich jetzt nicht so richtig herauslesen...)
Wenn auch keine AK festgestellt werden, so kann ein z.B. dezent erhöhter Eiweißgehalt / Albuminquotient etc. doch Aufschluss geben, dass es in eine gewisse Richtung geht....
Kommt die Neuroborreliose-Vermutung von Dir oder von Ärzten ?
Grüße
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Jetzt neuer Befund: Antikörper , beide im Normbereich.
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Hallo fpm,
Antikörper im Normbereich bei bestehender Borreliose. Das kann mit hoher Wahrscheinlichkeit heißen:
Das Labor hatte nicht den richtigen Testset oder das Immunsystem deines Sohnes ist heruntergefahren und er bildet daher keine Antikörper.
Es wäre interessant unabhängig vom Ergebnis des Antikörpertests den Immunblot auf Borrelien zu machen, denn dieser ist etwas anders aufgebaut und kann andere Aussagen machen. Wie Niki schon schrieb, wäre ansonsten der Weg über einen LTT ggf. ein Baustein und auf alle Fälle die ausführliche Betrachtung des Immunsystem. Das sollte man allerdings mit einem Arzt machen, der darin Erfahrung hat und auch die Ergebnisse richtig interpretieren kann.
Ist das Immunsystem im Lot, der LTT und alle Antikörpertests negativ wird die Diagnose Borreliose allerdings immer unwahrscheinlicher und es müsste weitergesucht werden, wo das Problem liegt.
Mich wundert allerdings auch, dass die verminderte Nervenleitgeschwindigkeit kein Anlass gibt den Ursachen nachzugehen..... Gab es denn Impfereignisse mit Zwischenfällen?
Liebe Grüße Urmel
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"HLA B 27. Wenn der positiv ist, soll wohl die AK Bildung schwieriger sein" ja er ist positiv.
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Hallo,
bei mir ist der HLA B 27 auch positiv. Meine Ärztin erklärte mir, dass man mit dieser genetischen Besonderheiten schlechter Antikörper bildet und z.B. schlecht gegen Malaira (evtl. auch Babesien) geschützt ist. Es gibt hierzu interessante Untersuchungen vom Leiter des IMD Dr. Baehr. Man ist mit HLA B 27 sehr gut gegen Krebs, Virusgrippe und Magen/Darm-Infektionen geschützt. Wenn diese Theorien also stimmen, dann schließt der negative AK Test eine Borrelien Infektion beid dir nicht aus. Ich habe daraufhin einen Test bei einem Speziallabor machen lassen. Die haben dann sogar Antikörper gefunden. Es war das Deutsche Chroniker Labor. (Ich hatte aber vorher auch schon einen positiven IGM, zahlreiche negative IGM und IGG, einen positiven Blot, zahlreiche negative Blots, einen positiven LTT... das wäre ja auch noch mal eine Idee, denn LTT zu machen!)
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Würde empfehlen auch auf Bartonellen im Konsiliarlaboratorium Bartonella der Uni Frankfurt untersuchen zu lassen. Bartonellen und Borrelien machen großteils die gleiche Symptomatik.