24.07.2016, 17:53
Meine Ceftriaxontherapie hat nun vorerst ein jähes Ende gefunden. Ich traf nämlich die Tage beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst auf den Chef, der dann eben meinte, dass meine Beschwerden nicht zu einer Borreliose passen würden und es aus seiner Sicht keine Indikation für Ceftriaxon gebe. Ich soll nun jede Infusion als Privatleistung bezahlen, auch weil mir der verschreibende Arzt das Ceftriaxon privat verordnet hat. Nun ja, 60€ pro Infusion zusätzlich sind nicht drin, daher muss ich pausieren und notfalls warten bis der Sepzi ausm Urlaub da ist.
Im Prinzip haben die ja insofern Recht, als dass bei einer Therapieindikation Ceftriaxon auf Kasse gehen muss und es andernfalls nur eine Wunschbehandlung ist. Das Problem ist aber, dass man Ceftriaxon auf Kasse nur bei einer nachgewiesenen Neuroborreliose bekommen kann. Der Nachweis ist, wie wir alle wissen, in der realen Welt praktisch nicht zu erbringen.
Der Arzt gab sich bezüglich Borreliose sehr informiert, hat aber eine Menge Unsinn geredet. Er meinte ich sollte eine LP mit PCR machen, da sei die Sensitivität bei 100% (schon wärs). Ich sagte ihm, dass die Sensitivität der PCR bei NB ausgesprochen schlecht ist (habe sogar in der S1-Leitlinie der Neurologen nachgeschaut, und da stand glaube ich 13% bei chronischer NB). Aber es bringt nichts, da zu argumentieren, auch weil ich natürlich meine Argumente zu dem Zeitpunkt nicht belegen konnte. Ich denke daher drüber nach, bei solchen Gelegenheiten zukünftig einen Ordner mit Literatur mitzuführen, aber wahrscheinlich wird auch das nichts nutzen ("Hypochonder", "Borreliose-Wahn").
Der Arzt meinte auch, meine Beschwerden deuten nicht auf eine Borreliose hin. Borreliose mache keine peripheren Neuropathien. Was soll man da noch sagen?
Im Prinzip haben die ja insofern Recht, als dass bei einer Therapieindikation Ceftriaxon auf Kasse gehen muss und es andernfalls nur eine Wunschbehandlung ist. Das Problem ist aber, dass man Ceftriaxon auf Kasse nur bei einer nachgewiesenen Neuroborreliose bekommen kann. Der Nachweis ist, wie wir alle wissen, in der realen Welt praktisch nicht zu erbringen.
Der Arzt gab sich bezüglich Borreliose sehr informiert, hat aber eine Menge Unsinn geredet. Er meinte ich sollte eine LP mit PCR machen, da sei die Sensitivität bei 100% (schon wärs). Ich sagte ihm, dass die Sensitivität der PCR bei NB ausgesprochen schlecht ist (habe sogar in der S1-Leitlinie der Neurologen nachgeschaut, und da stand glaube ich 13% bei chronischer NB). Aber es bringt nichts, da zu argumentieren, auch weil ich natürlich meine Argumente zu dem Zeitpunkt nicht belegen konnte. Ich denke daher drüber nach, bei solchen Gelegenheiten zukünftig einen Ordner mit Literatur mitzuführen, aber wahrscheinlich wird auch das nichts nutzen ("Hypochonder", "Borreliose-Wahn").
Der Arzt meinte auch, meine Beschwerden deuten nicht auf eine Borreliose hin. Borreliose mache keine peripheren Neuropathien. Was soll man da noch sagen?
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