[cap021]

Hallo an alle Forummitglieder,

ich bin neu hier und habe mal eine Frage. Seit Anfang des Jahres habe ich sehr viele Probleme, die kein Arzt zuordnen kann. Bei Recherchen lande ich immer wieder bei Borreliose. Dies wurde allerdings per Bluttest (ich habe ihn leider nicht vorliegen) ausgeschlossen, lt. meinem Hausarzt. Meine Frage: Reicht das?

Ich liste mal auf, was meine Probleme sind und waren.
Vorab vielleicht: Ich bin sonst (bis dahin) Gesund, habe Frau und Kinder, ein Haus und bin in meinem Wunschjob selbstständig. Ich achte auf Ausgeglichenheit und bin sehr zufrieden.

Zur Zeit bin ich lediglich in Behandlung bei der Krankengymnastik und warte auf meinen Termin sowohl beim Neurologen als auch zum MRT für die HWS.

Ich wurde letztes Jahr vier Mal von einer Zecke gebissen, dieses Jahr auch bereits 3 Mal.
Es kam meiner Meinung nach nie zu einer Wanderröte.

Aktuelle Probleme

+ unerträgliches Hautstechen (zu Beginn mit Ausschlag)



+ Schwindel im Sitzen, Stehen, teilweise beim Gehen
+ Benommenheit, Wackelige Beine
+ Wackeliges Gefühl im Rücken, im Ruhezustand
+ Kribbeln und Schmerzen in den Beinen im Ruhezustand (linkslastig)
+ Kribbeln am Hinterkopf
+ Piepen und Druckgefühl im linken Ohr
+ Nacken und Rückenschmerzen vor allem beim Aufstehen
+ Kopf schwer zu halten
+ Knacken und knirschen Hinterkopf/Nacken bei Bewegung
+ Aussetzer beim Auftreten/Gehen
(Gefühl das Bein setzt zu spät auf, dabei komischer Druck im Rücken)

- keine Kopfschmerzen
- keine seelischen Probleme (bis zu diesem sch..ss)
- keine Allergien
- keine Unverträglichkeiten bekannt

Entspannung, Urlaub, Heilpraktikerin, etc. hat bisher nichts gebracht.
Es wird immer schlimmer.


Verlauf Stand: 27.07.2016

Januar/Februar
Gesamtes Haus gestrichen
Kehlkopfentzündung
Beginn stechen unter der Haut (gesamter Körper)
Zum Abschluss starke Rücken und Nackenschmerzen (BWS + HWS)

Februar
Hautausschlag mit stechen unter der Haut
Schwindelattacke im Sitzen

März
Hautarzt :
4 verschiedene Medikamente gegen Nesselsucht
Alle, auch hochdosiert, ohne Erfolg

April
Schwindelattacken im Stehen und im Sitzen
Schwindel (Benommenheit ist nun dauerhaft)
Beine werden immer wackeliger

Mai
Radiologie, röntgen HWS
BSV: c5/c6

Mai/Juni
Stehen und Sitzen ist kaum noch möglich.
Vor allem am PC und beim Essen starker Schwindel.
Schwindel verstärkt sich bei Stress und Nervosität enorm

Allergietest: o.B
Schwindeltest: o.B
Hals, Nase, Ohren: o.B

Juni
Orthopäde:
Geht davon aus, dass alle Probleme vom Rücken kommen. Verschreibt KG.

So, dass zum Verlauf.

Mir sind meine Rückenprobleme bekannt und wenn ich lange sitze oder Morgens habe ich schon richtig Schmerzen. Ansonsten aber eher weniger. Komme den ganzen Tag ohne Schmerzmittel klar. Ein wenig Wärme, etwas Bewegung und gut. Daher glaube ich nicht so recht, dass der Schwindel von der Wirbelsäule oder Muskulatur oder so kommt. Wie sind da die Erfahrungswerte, auch was meine anderen Probleme angeht?

Reicht ein normaler Bluttest? Im Netz liest man dazu widersprüchliches.. Und kann mir der Neurologe dabei helfen?

Vielen Dank im Voraus.
Stefan

[johanna cochius]

Hallo Stefan!

Also HWS-Beschwerden können durchaus solche massive Symptome machen, u.a. auch Schwindel.Du hast 2 Bandscheibenvorfälle, im MRT wird man dann genau sehen ob sie auf den Nerv drücken. Das würde ich jetzt erstmal abwarten...
Es wäre auch sinnvoll mal zu einem sehr guten Atlastherapeuten oder einem darauf spezialisierten Physiotherapeuten zu gehen, denn auch der Atlas kann solche Symptome machen.

Was m.E. nicht dazu passt sind die Ausschläge. Ich hatte solche Punkte auch mal über Monate aber nur am Oberkörper, sie haben nicht gejuckt.
Das Thema Infektion solltest du auch weiter verfolgen, bei den vielen Stichen die du hattest.
Mit deinen Symptomen solltest du durchaus mal zum Neurologen, jedoch erwarte nicht das er Ahnung von solchen Infektionen hat.
Ein Bluttest kann einen Anhalt geben zusammen mit der Vorgeschichte.
Ich würde in einem guten Labor nochmal den Elisatest (Antikörper) und den Bestätigungstest den Westernblot machen lassen. Auch ein LTT-Test wäre sinnvoll (Privatleistung ca. 150€).
Bei Bedarf schicke ich dir Adressen für ein Labor.
Leider kommt Borreliose oft nicht allein, d.h. es gibt diverse Ko-Infektionen die auch übertragen werden können.
Letzten Endes kommt es auf einen Behandlungsversuch an, wenn andere Erkrankungen bestmögl. ausgeschlossen wurden.

Vit. B12 würde ich noch testen lassen!



LG Jo

[hanni]

hi,
ich würde mir erstmal das konkrete ergebnis des bereits erfolgten bluttests abholen und zwar eine kopie des ORIGINALS vom labor. das hat dein arzt auch in der schublade - also nachfragen ! ärzte unterschlagen da gerne mal einzwei borrelien-positive hinweise.....
ob wackelige beine und gangunsicherheit auch von der halswirbelsäule ausgehen können, bezweifle ich.
fühlst du dich erschöpft ? dauernd ?

gruß
hanni

[Regi]

Reicht ein normaler Bluttest?

Kommt halt darauf an, welche Tests gemacht wurden. Aber auch wenn nebst ELISA auch ein Blot gemacht wurde, ist die Aussagekraft der Borreliosetests halt nicht das gelbe vom Ei.
Hier findest du Infos zum Diagnose-Desaster:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
Da du mehrere Zeckenstiche hattest, würde ich dem Borrelioseverdacht auf jeden Fall nachgehen. Evtl. käme auch eine andere Zeckeninfektion in Frage. Notfalls würde ich eine Therapie auf Verdacht machen, wenn andere mögliche Ursachen so gut wie möglich ausgeschlossen wurden.

Gesamtes Haus gestrichen
Kehlkopfentzündung
Beginn stechen unter der Haut (gesamter Körper)
Zum Abschluss starke Rücken und Nackenschmerzen (BWS + HWS)

Meine erste Idee beim Lesen war, ob es vielleicht in den Dämpfen der Farbe eine Chemikalie hatte, die du nicht verträgst und das die Ursache ist oder dadurch etwas angestossen wurde. Ist vielleicht etwas abwegig. Ich würde trotzdem mal Google befragen, ob vielleicht mal eine Produktwarnung oder gar ein Rückruf veröffentlicht wurde. Gifte können das Nervensystem schädigen und zu Hautreaktionen führen.

LG, Regi

[cap021]

Vielen Dank für eure Antworten!

@Jo
Das mit dem Hautausschlag war das erste, was als Symptom da war. Kurz danach kam der Schwindel.
Es handelt sich aber um ein Stechen unter der Haut. Man möchte zwar kratzen, aber nur weil es so unerträglich ist, auch reinkneifen will man, ist schwer zu beschreiben. Der Ausschlag selbst juckt nicht. Bei meinen Recherchen bin ich auf eine Dermatologin gestoßen, die in den letzten Jahren Erfahrungen damit gemacht hat, dass bei einigen Patienten der Rücken in Form von Nerv oder Rückenmark schuld daran ist. Was sich ausschließlich mit MRT Aufnahmen zeigt. Aufgrund von Fehlinformationen oder so, die dann eine Hautreaktion hervorruft, die eigentlich vollkommen fehl platziert ist.

Dieses Problem war zu Beginn ein Dauerbegleiter. Bei jeglicher Form von Anspannung. Beim Lachen, Nervosität, Aufregung, Stress, etc. Konnte keine Nacht schlafen, wochenlang. Das ist deutlich zurück gegangen. (ich glaube seit dem einrenken) Leider gibt es nur wenige, die sich damit befassen.

Vielen Dank für die weiteren Anregungen!

@hanni
Den Befund habe ich angefordert, muss ihn die Tage beim Hausarzt raus holen.

fühlst du dich erschöpft ? dauernd ?

Nein. Natürlich ist man nicht mehr bei 100%, wenn der Körper Tag für Tag gegen etwas zu kämpfen hat, ich bin auch psychisch total angeschlagen, aber ich fühle mich nicht erschöpft. Wenn ich mal Phasen habe, wo ich gerade keine Symptome verspüre, haue ich voll rein!

@Regi
Das war auch eine von meinen vielen Ideen. Es lag ja auch sehr nahe. Ich habe die Datenblätter angefordert, habe einen Test beim Hautarzt machen lassen. Keine allergischen Reaktion. Ebenso ein Bluttest aufgrund erhöhter Werte, alles super. Ich habe mir die Farbe sogar für einige Stunden selbst auf den Arm gekippt (man wird ja erfinderisch), etwas rot, aber kein jucken, pieksen, oder sonstiges.

Zudem habe ich auf Rat meines Hausarztes einen Urlaub gemacht um zu sehen, ob es besser wird wenn ich das Haus mal länger verlasse, was leider nicht der Fall war. Viel Laufen (war ein Strandurlaub) am Meer tat mir gut, bis ich ins Hotel kam, da wackelte wieder der ganze Rücken, Schwindel, etc.

Ich habe meiner Meinung nach schon so viel versucht, bisher hat nichts geholfen. Ich habe (seit dem das Haut stechen weniger geworden ist) wieder mehr Sport gemacht, mache Gymnastik, habe fast zwei Wochen eine Art Heilfasten hinter mir, war bei der erwähnte Heilpraktikerin, habe mir BWS und HWS einrenken lassen, sämtliche Bluttests, gleich zu Beginn gegen Krätze etwas verschrieben bekommen und so weiter. Auch die Schilddrüse wurde geprüft. Jungfräulich sieht sie aus, sagte man mir.. Ich habe sicher mindestens die Hälfte vergessen.

[Heinzi]

Hallo Stefan,

Ich bin sonst (bis dahin) Gesund, habe Frau und Kinder, ein Haus und bin in meinem Wunschjob selbstständig. Ich achte auf Ausgeglichenheit und bin sehr zufrieden.

Auch wenn du "sehr zufrieden" bist, klingt das zwischen den Worten nach viel Arbeit. Du scheinst sehr viel zu leisten: Hausbau, mehrere Kinder, Selbstständigkeit. Bei Einigen hier ist die Borreliose in Stresssituationen ausgebrochen. Wenn man mehr als 100 % belastet ist, und eine Borreliose dazukommt, wird es heftig. Den Vd. auf Borreliose werden andere hier diskutieren bzw. haben dies bereits.

Heinzi

[anfang]

Wenn es eine B. ist - wird/kann meist vieles nichts mehr sein wie es war,gelebt,ghofft oder gwünscht- gar notwendig.
Selbst ein notwendiges zurück schrauben eigener Ansprüche, will glernt sein und das auch noch innerhalb dieser Pein.
Das Projekt... Natur.... hat sich innerhalb seines Universums entwickelt,das hat nicht auf unsere Entwicklungen gwartet, geh vom Gaspedal- die jahre ziehen,auch ohne das wir sie nach unserem Denken berechnen können...das ist der Natur soowas von egaaaal.
Alles gute.... - anfang -

[ticks for free]

Bei Einigen hier ist die Borreliose in Stresssituationen ausgebrochen. Wenn man mehr als 100 % belastet ist, und eine Borreliose dazukommt, wird es heftig.

Ja. Und im Umkehrschluß stellte sich im Nachhinein auch oft heraus, dass der Stress nur deshalb zum Stress wurde, weil man durch diese Scheyzz Krankheit nicht mehr belastungsfähig war.

[cap021]

Vielen Dank für die weiteren Antworten.
Ich habe nun den Befund vorliegen, dort steht:

Borrelien-Serologie: negativ
Yersinien-Serologie: negativ
Toxoplasma gondii-Serologie: negativ

Weiter: Keine Antikörper gegen Borrelien nachgewiesen. Spätmanifestation einer Borreliose sind mit der vorliegenden Konstellation nahezu ausgeschlossen. Im Stadium I sind seronegative Befunde noch häufig (50%), ein Erythema migrans erfordert deshalb auch bei noch negativer Serologie eine antibiotische Therapie.

Verstehe ich nicht?! Was soll mir das sagen? Eigentlich ist es negativ, aber man sollte es behandeln?

[cap021]

@Heinzi: Nein, so ist es nicht. Ich bin (fast) ein ganz entspannter. Das mit dem Haus ist auch nicht richtig, da habe ich mich unverständlich ausgedrückt. Ich wohne hier normal zur Miete, da es das Haus meines Vaters ist, ist es auch irgendwann meines.. :-)

Meine Kinder fahren alle paar Wochen zu Oma und Opa, so dass wir Zeit für uns haben. Ich achte auf Urlaub, bin leidenschaftlicher Landschaftsfotograf (daher die vielen Zeckenbisse) und mache gegen wegen meines Bürojobs Gymnastik, Sport und Aufenthalt in der Natur.

Bis zu dem Zeitpunkt als es begann, hatte ich auch keine Art von Stress, Zeitdruck, sonstiges. Bei meiner Arbeit habe ich Stammkunden seit 7-10 Jahren, die ich so gut kenne, dass ich (sollte es mal stressige Projekte geben) mit denen reden kann, was ich auch tue - was auch immer ohne Probleme funktioniert.

Also Stress, Überforderung gibt es, sorry gab es, bis Anfang des Jahres absolut nicht.