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Differenzialdiagnostik- Psychisch oder doch Borreliose
#1

Hallo liebe Forum-Mitglieder,

ich muss dem ganzen hier mal Luft machen, da es mir doch schon ganz an die Substanz geht.
Bisher war ich über Monate nur passiver Forumsbesucher.
Ich hatte im Aug 2015 zwei Zeckenbisse an beiden Unterschenkeln. Ich bemerkte, die beide jeweils erst am nächsten Tag.
Die eine hab ich mit einer Pinzette entfernt, keine Auffälligkeiten an der
Haut, nicht einmal errötet, die Zecke schien auch tot zu sein. Die andere hab ich weggekratzt, da ich es für
Dreck gehalten hatte. Die Haut wurde gleich danach Rot angeschwollen. Da ich bis zu dem Zeitpunkt keine
Ahnung hatte, unternahm ich auch nix. Ich kann im nach hinein auch nicht sagen ob es eine Wanderröte gegeben hat. Was
ich nur noch weiß ist, dass ich es meiner Partnerin gezeigt habe, da es doch schon merkwürdig aussah.
Ich hatte keine Beschwerden bis Dezember 2015. Ich hatte eine ungewohnte starke Erkältung, die Verhältnismäßig lange
andauerte mit auffällig starken Gliederschmerzen. Auffällig war auch die ziemlich ausgeprägte Nasennebenhöhlenentzündung,
sodass ich Zahnschmerzen bekam. Ich hab keine Ahnung ob es da einen Zusammenhang gibt. Nach zwei Wochen war alles verschwunden.
Ende Februar bekam ich eine leichte Taubheit an der Außenseite des linken Unterschenkels. Ich bekam eine
leichte Panik, an dem Zeckenbiss hatte ich nicht mehr gedacht.
Später kamen noch Hinzu:
-Hitzewallungen
-Chronische Nackenverspannung
-Kribbeln/Verspannungen in den Armen, wechselndes Stechen/Pieksen am ganzen Körper, Schwächegefühl
-teilweise schmerzen an den Fingergelenken
-Geräuschempfindlichkeit, Konzentrationschwierigkeiten, Reizempfindlichkeit z.B. strengt das lesen,
Bildschirm Betrachtungen an
-leichte Sehstörung, Blitze
-Chronische Schmerzen in beiden beinen, so in der Art von Muskelkater
-Halsbrennen mit leicht gelben schleim
-Gefühl nicht mehr zum Körper zu gehören
-Schwindel
-Augenbrennen
-Kribbeln an der rechten Gesichtshälfte, leichter Speichelausstritt aus dem Mund an der Seite beim Sprechen
-Spannungkopfschmerzen
-Lagerungsschwindel (Ist als einziges Symptom nach Wochen verschwunden)
-Beide Arme schlafen ein während des Schlafens ein
-Wirbelsäule verspannt, Oberer Rücken kribbelt
-leichten Tinnitus
-Innere Unruhe
-Herzrasen, teilweise mit Schmerzen

Der Hausarzt meinte. dass es psychisch ist. Dazu muss ich noch sagen, dass ich auf dem Gebiet kein unbeschriebenes Blatt
bin. Ich litt vor 8 Jahren unter Panikattaken, Angstörungen und Phasenweise an Schlafstörungen.
Durch eine Verhaltenstherapie konnte ich das bis auf gelegentlich Schlafstörungen ohne Antidepressiva heilen.
Der Hausarzt hat trotzdem ein Bluttest gemacht mit dem Ergebnis: Alles Ok, auf Borreliose grenz-wertig.
Ich gab mich damit nicht zufrieden, der Schickte mich zu Infektiologen, Ergebnis: Sie sagte zu mir, dass
die Antikörper sehr gering sind, "ein hauch von nix".

Durch die Fülle von Symptomen, mit den ich nicht mehr klar kam, kam ich in die Tagesklinik:
Von dort aus wurde ich zur MRT, EEG geschickt. Alles ohne Befund
Beim Neurologen die Beine aufgrund der Schmerzen durchgemessen, alles OK.
Auch die üblichen Sensibilitätstests OK.

Was ich festgestellt habe, ist, wenn ich den Nacken/Schulterbereich knete, beide Arme besser durchblutet werden,
das kribbeln verschwindet und auch die Schmerzen.
Das Erzählte ich der Neurologen, dass vielleicht davon kommen könnte, worauf sie das verneinte, weil es
niemals solche Auswirkungen hätte. Ich mein, das bilde ich mir wirklich nicht ein.

Natürlich kann es psychosomatisch sein, gerade in Bezug meiner Vorgeschichte und der dadurch entstandenen Hypochondrie.
Ich glaub den Ärzten auch, das ich keine Krankheiten hab, die ähnliche Symptome haben, aber das mit dem Zeckenbiss und der
auf einmal auftretenden Symptome lässt mir keine Ruhe. Ich bin momentan krankgeschrieben, versuche Aktiv zu bleiben mit viel
Gartenarbeit und Joggen. Mir fällt es an manche Tagen sehr schwer etwas zu unternehmen, da mich immer noch dieses Grippegefühl plagt.
Ich weiß bis heute nicht, selbst wenn es psychisch ist was ich genau habe, wie es verursacht wird. Das mit den muskulären
Verspannung ist nur eine Vermutung von mir.
Jetzt bin ich die ganze zeit am Abwägen auf welche Seite ich mich jetzt schlagen soll und kann mich nur schwer davon ablenken,
weil ich ja auch den ganzen Tag mit Hitzewallungen Nackenverspannung und Herzrasen erinnert werde.

Vielleicht kann ja jemand mit meiner Geschichte was anfangen und eine Meinung abgeben.
Liebe Grüße, Torsten
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Thanks given by:
#2

Ein Grippegefühl entsteht ja aufgrund Entzündungsfaktoren (Zytokine). Einen Teil davon kann man bestimmen lassen, im Prinzip auch auf Kasse. Wenn da was erhöht wäre, ist auch eine Entzündung da und das Problem nicht psychisch. Über die Ursache weiß man dann trotzdem noch nichts, aber man wäre dann aus der Psychoecke raus.
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Thanks given by: Filenada , borrärger
#3

Schau mal hier Zytokinanalytik – Was ist sinnvoll?

Für dich wäre da der Punkt "1. Zytokin-/Chemokinbestimmung im Plasma oder Serum" interessant.
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Thanks given by: borrärger
#4

Hallo Torsten,
ich fände es gut, wenn du dich mal bei einem ausgewiesenen Borreliose-Spezialisten vorstellen würdest. Hausärzte sind oft nicht die richtigen Ansprechpartner bei Borreliose, da landet man schnell in der Psychoecke, vor allem bei einer Vorgeschichte. Wenn du erst einmal eine Psychodiagnose hast, wird die gerne übernommen, weil es so schneller geht.
Gruss, Nimrod
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Thanks given by: borrärger
#5

Danke für den Hinweis. Ich werde es ansprechen. Bei den meisten bisherigen Ärzten wurde auch
bei mir sehr schnell die Diagnose: psychisch bedingt abgetan, ohne weitere Untersuchungen.
Was für Blutuntersuchungen bisher gemacht wurden kann ich nicht sagen, auch nicht was man
alles daraus ablesen kann. Vielleicht kann dann die Frage: Psychisch oder Infektion endlich beantwortet werden. Ich bin nach wie vor verunsichert.
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Thanks given by: borrärger
#6

(04.08.2016, 17:25)Nimrod schrieb:  Hallo Thorsten,
ich fände es gut, wenn du dich mal bei einem ausgewiesenen Borreliose-Spezialisten vorstellen würdest. Hausärzte sind oft nicht die richtigen Ansprechpartner bei Borreliose, da landet man schnell in der Psychoecke, vor allem bei einer Vorgeschichte. Wenn du erst einmal eine Psychodiagnose hast, wird die gerne übernommen, weil es so schneller geht.
Gruss, Nimrod

Genau den Eindruck hatte ich auch, das geht leider bei den Gesprächen mit den Ärzten ganz schnell in die Ecke. Ich habe mich auch schon umgeschaut, leider in Raum Bremen nichts in der Nähe. Ich will ja das Psychische nicht ausschließen, aber die Diagnose, der Verlauf, mein Gefühl wollen da nicht zusammen passen.
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Thanks given by: borrärger
#7

Nicht ansprechen, aktiv handeln: Termin beim Spezi vereinbaren. (Da lohnt sich auch ein weiter Weg.) Du kommst sonst nicht raus aus der Psychofalle.

Hier beschreibt das einer, der diesen Weg vor dir gegangen ist:
http://www.borreliose-shg-oranienburg.de...tisch.html
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Thanks given by: borrärger
#8

(04.08.2016, 17:44)Nimrod schrieb:  Nicht ansprechen, aktiv handeln: Termin beim Spezi vereinbaren. (Da lohnt sich auch ein weiter Weg.) Du kommst sonst nicht raus aus der Psychofalle.

Hier beschreibt das einer, der diesen Weg vor dir gegangen ist:
http://www.borreliose-shg-oranienburg.de...tisch.html

Ja, ich erkenne mich und das was ich Erfahren hab schon wieder und bestätigen die Hintergründe, die ich schon befürchtete. Das ist ja auch meine größte Angst, an einer Fehldiagnose über Jahre falsch behandelt zu werden.
Die Angst ist auch im Moment der einzige Motor solche Aktionen noch zu starten, da ich mich im Moment sehr erschöpft fühle und die finanziellen Mittel- auch durch diesen Umstand, es auch nicht erlauben.
Was ich noch auf dem Zettel hab wäre:
-Hilfe bei einer Borreliose-Selbsthilfegruppe einzuholen, praktischerweise befindet sich eine in meiner nähe
-Was ist von einer Antibiotika-Behandlung auf Verdacht zu halten, ob sich etwas bessert?
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Thanks given by: borrärger
#9

Zitat:Antibiotika-Behandlung auf Verdacht
bin kein Arzt, aber es könnte sein, dass wenn die falschen ABs benutzt werden, die Borreliose noch tiefer in den Körper eindringt. Deshalb braucht es einen Spezialisten und keinen Alles-Könner-Doktor.
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Thanks given by: borrärger
#10

(04.08.2016, 18:57)Nimrod schrieb:  
Zitat:Antibiotika-Behandlung auf Verdacht
bin kein Arzt, aber es könnte sein, dass wenn die falschen ABs benutzt werden, die Borreliose noch tiefer in den Körper eindringt. Deshalb braucht es einen Spezialisten und keinen Alles-Könner-Doktor.

Ok, das kann eines der Risikofaktoren sein.
ich bin gerade auf der Suche nach Spezialisten in meiner Stadt und umgebung. Ich bin auch fündig geworden. Als Ergebnis wurde auch die Infektiologin aufgeführt bei der ich ja schon war und wovon ich auch schon geschrieben hatte. Es wurden bereits zwei Tests gemacht. Beide negativ mit sehr weinigen Antikörper. Zuvor wurde noch eine Anamnese gemacht. Die Meisten Symtome und der Verlauf deuteten nicht zwangsweise auf Borreliose hin. Antibiotika wollte sie mir nicht unbedingt verschreiben, da es mehr schaden könnte. Ist jetzt die Frage ob es das jetzt war und ich mich auf Psyche beschränken kann.
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