17.03.2017, 22:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.03.2017, 08:56 von Il Moderator lI.)
Hallo Ihr Lieben,
ich habe viel in diesem Forum gelesen und finde das wirklich lehrreich und informativ. Nur über eines stolpere ich immer wieder. Das Thema Antidpressiva.
Ich kann jeden verstehen, der Antidepressiva nimmt, damit es einem besser geht. Jedoch lese ich auch, dass man
"ja auch eine Kopfschmerztablette nimmt, wenn man Kopfschmerzen hat und so kann man dann auch Antidpressiva nehmen, wenn man depressiv ist. Ist auch ein Medikament wie alle anderen auch!"
Das ist eine ganz gefährliche Einstellung. Ich habe Erfahrungen mit AD's gesammelt, die ganz böse sind. Klar, es half - aber was dazu kam und danach kam, war einfach nicht schön.
Nach zweijähriger Einnahme von einem AD, 50 mg, 1 Tablette am Abend ist folgendes heraus gekommen:
- trockene Schleimhäute, Mundtrockenheit, ständiger Durst, Nase immer zu - ergo: Wasser brachte nichts um den Durst zu löschen, also griff ich zu Cola und wurde colasüchtig, was bis heute nur sehr schwierig ist abzustellen. Durch die Mundtrockenheit verlor ich 3 Zähne, weil Bakterien auf natürlichem Weg durch den Speichel nicht beseitigt wurden. Ohne Nasenspray ging nichts mehr. Davon bin ich zum Glück nicht süchtig geworden. Körperliche Anstrengungen gingen gar nicht. Selbst die 500 Meter zum Supermarkt wurden zuviel, wenn ich nichts zu Trinken dabei hatte.
- Panikattacken wurden zum Alltag. Lt. Ärzte sei das mein Krankheitsbild. Hab ich zunächst geglaubt. Nachdem ich das AD abgesetzt hatte, waren auch die Panikattacken weg.
- Ich war extrem hochpulsig. Ein Ruhepuls von 110 war vollkommen normal. Kleinste Anstrengungen haben den Puls dann ist unermesslich hoch gejagt. Wenn ich Abends ins Bett gegangen bin dauerte es ca. 5 Minuten in Ruheposition und mein Herz flog mir fast aus der Brust. Das dauerte dann ca. 30 Minuten. Sehr sehr schäbig und sicherlich nicht gesund.
- Morgens kam ich nicht in die Gänge. Habe fast zwei Stunden gebraucht, bis ich irgendwie ansprechbar war.
- 11 Stunden jede Nacht schlafen war normal
- Gewichtszunahme, Fressanfälle
- tösende Übelkeit am Morgen
Nach zwei Jahren habe ich dann gesagt, dass ich das alles nicht mehr will und habe das AD kalt abgesetzt.
Ergebnis des ersten Versuchs: Ich wurde mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht mit Verdacht auf akute Bauchspeicheldrüsenentzündung. Das war es aber nicht, meine Bauchspeicheldrüse tat einfach nur grundlos weh.
Zweiter Versuch: Ich habe das AD ausgeschlichen, aber leider zu schnell. Habe Woche für Woche die Dosis halbiert. Ich dachte, dass sei ok so. Da habe ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Ich habe 6 Wochen lang fürchterliche Entzugserscheinungen gehabt, die der Borreliose sehr ähnlich sind. Es war die Hölle auf Erden und der Teufel in Person. Aber ich habe es geschafft. Und genau diese Erfahrung schützt mich vor AD's. Ich will das nie wieder erleben müssen. Antidepressiva greifen das ZNS an!!!!
Das Absetzen von AD's ist nicht leicht. Man sollte innerhalb von 6 Wochen gerade mal 10 % reduzieren. Das geht, dauert aber unheimlich lange. Und ohne Tricks, geht das nicht. Wie will ich von 50 mg 5 mg reduzieren. Das geht über eine Wasserlösmethode. Sehr aufwendig und wirklich doof.
[b]Mein TIPP: Greift um Euer selbst Willen nicht einfach so zu Antidepressiva, Neuroleptika oder Benzodiazepinen. Die Ärzte sind da äußerst locker flockig dabeies zu verschreiben. Ein gutes Schmerzmittel verschrieben zu bekommen, ist schwieriger.
[/b]
In diesem Sinne! Ich wünsche Euch viel Kraft und Durchhaltevermögen!
Gruß
Bauchlandung
Hallo Bauchlandung,
ich habe mir erlaubt, Deinen Thread in die Rubrik "Allgemeine medizinische Fragen" zu verschieben, da er dort besser hinpasst, und die Betreffzeile zu ändern.
Gruß Moderator
ich habe viel in diesem Forum gelesen und finde das wirklich lehrreich und informativ. Nur über eines stolpere ich immer wieder. Das Thema Antidpressiva.
Ich kann jeden verstehen, der Antidepressiva nimmt, damit es einem besser geht. Jedoch lese ich auch, dass man
"ja auch eine Kopfschmerztablette nimmt, wenn man Kopfschmerzen hat und so kann man dann auch Antidpressiva nehmen, wenn man depressiv ist. Ist auch ein Medikament wie alle anderen auch!"
Das ist eine ganz gefährliche Einstellung. Ich habe Erfahrungen mit AD's gesammelt, die ganz böse sind. Klar, es half - aber was dazu kam und danach kam, war einfach nicht schön.
Nach zweijähriger Einnahme von einem AD, 50 mg, 1 Tablette am Abend ist folgendes heraus gekommen:
- trockene Schleimhäute, Mundtrockenheit, ständiger Durst, Nase immer zu - ergo: Wasser brachte nichts um den Durst zu löschen, also griff ich zu Cola und wurde colasüchtig, was bis heute nur sehr schwierig ist abzustellen. Durch die Mundtrockenheit verlor ich 3 Zähne, weil Bakterien auf natürlichem Weg durch den Speichel nicht beseitigt wurden. Ohne Nasenspray ging nichts mehr. Davon bin ich zum Glück nicht süchtig geworden. Körperliche Anstrengungen gingen gar nicht. Selbst die 500 Meter zum Supermarkt wurden zuviel, wenn ich nichts zu Trinken dabei hatte.
- Panikattacken wurden zum Alltag. Lt. Ärzte sei das mein Krankheitsbild. Hab ich zunächst geglaubt. Nachdem ich das AD abgesetzt hatte, waren auch die Panikattacken weg.
- Ich war extrem hochpulsig. Ein Ruhepuls von 110 war vollkommen normal. Kleinste Anstrengungen haben den Puls dann ist unermesslich hoch gejagt. Wenn ich Abends ins Bett gegangen bin dauerte es ca. 5 Minuten in Ruheposition und mein Herz flog mir fast aus der Brust. Das dauerte dann ca. 30 Minuten. Sehr sehr schäbig und sicherlich nicht gesund.
- Morgens kam ich nicht in die Gänge. Habe fast zwei Stunden gebraucht, bis ich irgendwie ansprechbar war.
- 11 Stunden jede Nacht schlafen war normal
- Gewichtszunahme, Fressanfälle
- tösende Übelkeit am Morgen
Nach zwei Jahren habe ich dann gesagt, dass ich das alles nicht mehr will und habe das AD kalt abgesetzt.
Ergebnis des ersten Versuchs: Ich wurde mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht mit Verdacht auf akute Bauchspeicheldrüsenentzündung. Das war es aber nicht, meine Bauchspeicheldrüse tat einfach nur grundlos weh.
Zweiter Versuch: Ich habe das AD ausgeschlichen, aber leider zu schnell. Habe Woche für Woche die Dosis halbiert. Ich dachte, dass sei ok so. Da habe ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Ich habe 6 Wochen lang fürchterliche Entzugserscheinungen gehabt, die der Borreliose sehr ähnlich sind. Es war die Hölle auf Erden und der Teufel in Person. Aber ich habe es geschafft. Und genau diese Erfahrung schützt mich vor AD's. Ich will das nie wieder erleben müssen. Antidepressiva greifen das ZNS an!!!!
Das Absetzen von AD's ist nicht leicht. Man sollte innerhalb von 6 Wochen gerade mal 10 % reduzieren. Das geht, dauert aber unheimlich lange. Und ohne Tricks, geht das nicht. Wie will ich von 50 mg 5 mg reduzieren. Das geht über eine Wasserlösmethode. Sehr aufwendig und wirklich doof.
[b]Mein TIPP: Greift um Euer selbst Willen nicht einfach so zu Antidepressiva, Neuroleptika oder Benzodiazepinen. Die Ärzte sind da äußerst locker flockig dabeies zu verschreiben. Ein gutes Schmerzmittel verschrieben zu bekommen, ist schwieriger.
[/b]
In diesem Sinne! Ich wünsche Euch viel Kraft und Durchhaltevermögen!
Gruß
Bauchlandung
Hallo Bauchlandung,
ich habe mir erlaubt, Deinen Thread in die Rubrik "Allgemeine medizinische Fragen" zu verschieben, da er dort besser hinpasst, und die Betreffzeile zu ändern.
Gruß Moderator